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Veröffentlicht am 16.02.2021

Wenn man es über den Anfang hinweg schafft, wird man mit sehr viel Gefühl belohnt

Between Your Words
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Triggerwarnung: Missbrauch, Trauer, Traumata!


Jim glaubt nicht daran, jemals glücklich zu werden. Glück gibt es nicht für ihn. Er weiß es. Bislang war es noch jedes Mal so, dass er, kaum dachte er, er ...

Triggerwarnung: Missbrauch, Trauer, Traumata!


Jim glaubt nicht daran, jemals glücklich zu werden. Glück gibt es nicht für ihn. Er weiß es. Bislang war es noch jedes Mal so, dass er, kaum dachte er, er sei glücklich, dieses Glück direkt wieder zu Asche werden sah. Er existiert. Und jetzt beginnt er einen neuen Job in einem Heim für Menschen mit bleibenden Gehirnschäden. Dort begegnet er Thea und sie stellt seine Welt auf den Kopf. Aber Thea ist nicht einfach nur eine wunderschöne Frau und begabte Künstlerin, nein, Thea leidet an der schlimmsten Form von Amnesie. Sie hat 5 Minuten und nach diesen 5 Minuten ist alles was davor war weg. Ausgelöscht. Bekommt sie das überhaupt mit? Weiß sie, was mit ihr geschieht? Niemand weiß es. Und obwohl Jim weiß, dass es für sie niemals eine gemeinsame Zukunft oder überhaupt ein „uns“ geben kann, ist Thea seine Welt, auch wenn sie alle 5 Minuten vergisst, dass es ihn gibt.


Dieses Buch ist außergewöhnlich, aber nicht eben einfach. Es ist wirklich beeindruckend, wie Emma Scott Theas Zustand eingefangen hat, wie sie ihn uns näher bringt und Einblicke in Theas Welt ermöglicht. Es ist erschreckend und man ist sofort erfüllt von Mitgefühl. Thea ist so sympathisch und man will für sie einfach nur das Beste und ein Happy End. Aber wie soll das mit ihrer Amnesie jemals möglich werden?

Jim war mir noch sympathischer als Thea. Er hat in seiner Kindheit und Jugend so extrem viel gelitten. Er hat mir so oft das Herz gebrochen und natürlich musste ausgerechnet ihm das passieren, sich in eine Frau zu verlieben, die alle 5 Minuten ihr Gedächtnis verliert. Aber das bringt Jim nicht dazu sich von ihr abzuwenden. Ja, ihm blutet das Herz für sie – für sie, nicht für ihn selbst. Er will, dass Thea wieder sie selbst sein kann, aber nicht, weil er sich Chancen ausrechnet, sondern weil er will, dass sie glücklich ist.
Jim ist ein grundguter Mann. Er ist so sanft und fürsorglich. Er fühlt mit Thea und ist mehr als einmal bereit, absolut alles für sie zu riskieren. Sie ist alles für ihn, dabei hat er nur immer wieder 5 Minuten, um sie kennenzulernen.

Mir haben die Wendungen sehr gut gefallen. Ich konnte sie zwar fast alle vorhersehen, aber ich fand sie trotzdem sehr, sehr gut und passend für die Geschichte.

Was mir nicht so gut gefallen hat war Delia, Theas Schwester. Einerseits kann ich sie verstehen. Thea ist alles, was sie noch hat und sie musste mit allem ganz allein fertig werden, aber die Art wie sie Thea behandelt geht einfach gar nicht. Wie Jim einmal richtig feststellt: sie sieht sie nicht. Vielleicht sind sie einfach zu verschieden, oder Delia auf ihre Art zu traumatisiert und verbittert, um es zu sehen, aber sie hat mich so oft so extrem aufgeregt, dass ich sie gern erwürgt hätte. Manchmal glaube ich, dass sie wirklich das Beste für Thea will, dann wieder kommt es einem fast wie Rache vor. Man wird aus ihr einfach nicht wirklich schlau. Und die Art wie sie Jim behandelt, hat mehrfach Gewaltfantasien in mir ausgelöst. Auch hier, einerseits kann ich sie verstehen, andererseits scheint sie von Anfang an extreme Vorurteile zu haben, weil Jim eben „nur“ ein Hilfspfleger ist. Ich frage mich die ganze Zeit, ob sie ihn, vielleicht auch unterbewusst, einfach für nicht gut genug hält.

Was mich ebenfalls gestört hat ist der erste Teil, also der Anfang des ersten Teils, bis zum „schwarzen New York“. Ich muss hier so kryptisch bleiben, ich will niemanden spoilern. Ja, es gehört zum Krankheitsbild, aber mir waren es einfach zu viele Wiederholungen. Einfach alles hat sich wiederholt. Nicht nur Theas Gespräche, oder ihr Tagesablauf, sondern auch Delias Attacken. Immer und immer wieder das gleiche. Mir war es einfach zu viel. Obwohl ich, wie gesagt weiß und verstehe, warum.


Fazit: Mit hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte die Protagonisten sehr und das Buch hat mich auch bewegt, allerdings nicht von Anfang an. Ich habe mich bis zum „schwarzen New York“ schwergetan, bei der Stange zu bleiben und nicht getragen von den vielen Wiederholungen wegzudriften. Ja, sie gehören zum Krankheitsbild, aber das ist nur die Ausrede für Thea. Es wiederholen sich auch diverse andere Dinge sehr, sehr oft und mir war das einfach zu viel.
Was mich außerdem gestört hat, war Delia, Theas Schwester. Ich kann sie teilweise durchaus verstehen und hatte auch Mitleid mit ihr, aber manchmal erscheint sie mir einfach bösartig. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie viel davon Liebe, Sorge und Trauma ist und wie viel Rache.

Die Beschreibung und Darstellung von Theas Krankheit fand ich mega, ebenso wie das Gefühl, das mich vor allem ab dem zweiten Teil so richtig gepackt hat.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

In meinen Augen deutlich besser als Band 1!

Free like the Wind
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Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen (allerdings wird man zu Band 1 gespoilert)!

Triggerwarnung: Trauer, psychischer Missbrauch!

Rae hat einen schweren Verlust erlitten. Seitdem ist ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen (allerdings wird man zu Band 1 gespoilert)!

Triggerwarnung: Trauer, psychischer Missbrauch!

Rae hat einen schweren Verlust erlitten. Seitdem ist sie nur noch ein halber Mensch. Sie ist sie sich kümmernde Rae, die verständnisvolle Rae, die unterstützende Rae, aber das alles sind Masken, die sie aufsetzt, um sich nicht mit ihrer Trauer auseinandersetzen zu müssen und niemanden sehen zu lassen, wie es wirklich in ihr aussieht. Als ein Ereignis alles auf den Kopf stellt wird ihr klar, dass sie eine Auszeit braucht. Sie will auf den Rat ihrer besten Freundin Haven hören und eine Weile im Nationalpark campen. Doch ihre Mutter besteht darauf, dass sie nicht allein geht, also nimmt sie, in Ermangelung von Alternativen Cayden mit. Ausgerechnet Cayden, den sie mit seiner arroganten mir-ist-alles-scheiß-egal-Einstellung so gar nicht leiden kann. Doch bald merkt sie, dass auch er ein Getriebener ist. Kann es sein, dass er, wie sie, die ganze Zeit über Masken trägt und sie den „echten“ Cayden gar nicht kennt?


Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, hatte ich Probleme mit Band 1 der Reihe. Unter anderem auch wegen Cayden. Ich fand ihn schrecklich und hätte ihn am liebsten in einem Pool ertränkt. Und jetzt habe ich sein Buch gelesen und ich bin froh darüber.

Anfangs und eine ganze Zeit lang, ist Cayden fast, wie in Band 1. Allerdings, weil jetzt auch viele Kapitel und Abschnitte aus seiner Sicht sind, merkt man jetzt, was in ihm vorgeht. Trotzdem kann er ein echter A… sein! Aber er weiß es. Manchmal weiß er selbst nicht, warum er sich so verhält. Dann hat er wieder einen Moment der Selbsterkenntnis und ihm wird klar, dass er sich selbst absichtlich sabotiert. Dass sein Leben hohl und leer ist. Aber er hat trotzdem keine Ahnung, wie er das ändern kann.

Rae hat Cayden nie auf dem Schirm gehabt. Sie passt nicht in sein übliches Beuteschema und weil sie eine Freundin von Haven ist, kommt sie erstrecht nicht in Frage. Aber irgendwie scheint Rae Röntgenaugen zu haben und in ihn hineinschauen zu können und das geht echt gar nicht.
Dennoch, als die Idee mit dem Nationalpark aufkommt, beschließt er mitzugehen, obwohl er es gehasst hat, in Band 1 mit seinem besten Freund Jackson zu campen. Er weiß selbst nicht so genau, warum er es tun will. Vielleicht, weil er Abstand braucht von allem und von sich selbst.

Rae kämpft sehr mit sich selbst und ihrer Trauer. Sie ist am Boden und weiß, dass sie so nicht weitermachen kann. Als man schließlich erfährt, worum es geht, was passiert ist, und was das mit ihr gemacht hat, ist das heftig. Aber lange nicht so extrem, wie Caydens Geheimnis.


Fazit: Obwohl ich Cayden in Band 1 echt gehasst habe, gewinnt er Stück für Stück bei mir. Aber es dauert wirklich lange, bis man hinter seine harte Schale der Gleichgültigkeit blicken kann. Wobei sie schon recht bald in Raes Nähe erste Risse bekommt. Die Enthüllung am Ende war echt heftig – erklärt aber verdammt viel!

Ich mochte Rae sehr gerne. Sie tat mir leid und ich fand sie authentisch mit ihren Gedanken und ihrer Trauer.

Mich konnten beide erreichen und sie haben mich auch ab und an berührt. Allerdings gab es auch längere Phasen, in denen das mit den beiden in so kleinen Schritten lief, dass ich fast das Gefühl hatte, dass die Geschichte nur sehr langsam dahinplätscherte. Doch gerade noch rechtzeitig kam dann immer Bewegung in die Sache.

Insgesamt hat es mir viel, viel besser gefallen als Band 1. Es hat mich bewegt, aber auch nicht komplett vereinnahmt. Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Ich mag Band 2 noch lieber, aber auch Band 3 hat mir sehr gut gefallen

Fifty Shades Freed - Befreite Lust
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Achtung: Band 3 einer Reihe!

Ana und Christian sind verheiratet, aber wer nun denkt, alles wäre gut, der irrt. Sie sind zwar verheiratet, aber dadurch lösen sich ihre Probleme nicht in Luft auf. Jemand ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Ana und Christian sind verheiratet, aber wer nun denkt, alles wäre gut, der irrt. Sie sind zwar verheiratet, aber dadurch lösen sich ihre Probleme nicht in Luft auf. Jemand hat Christians Helikopter manipuliert, sie werden verfolgt und das alles scheint immer bedrohlicher zu werden. Dadurch dreht Christian mit seinem Beschützerinstinkt noch viel mehr durch als sowieso schon und droht Ana die Luft zum Atmen zu nehmen.
Gleichzeitig versucht Ana mit Christians Ängsten und Bedürfnissen klar zu kommen und sich dabei nicht selbst zu verlieren. Sie muss sich behaupten.
Aber dann schlägt das Schicksal zu und Ana weiß nicht, ob ihre Ehe das überstehen wird.


Klar verändert sich die Dynamik zwischen den beiden, jetzt, da Ana und Christian verheiratet sind. Einerseits fühlt er sich ihrer sicherer, andererseits versucht er Ana jetzt noch mehr in seine Welt zu ziehen. Sie ist die Ehefrau eines Milliardärs und damit selbst sehr, sehr reich. Christian versteht nicht, dass ihr das Probleme macht, genauso wenig, wie er verstehen kann, warum sie weiterhin arbeiten will.
Zudem hätte er Ana am liebsten immer nur für sich. Es fällt ihm unglaublich schwer sie mit Freunden oder der Familie zu teilen. Er hat panische Angst, dass sie ihn plötzlich nicht mehr will oder braucht.

Es geht wieder hoch her in diesem abschließenden Band der Reihe. Es wird sehr, sehr spannend, emotional, heiß und manchmal könnte man an Christian glatt verzweifeln. Seine vielen Facetten verpassen einem regelmäßig ein Schleudertrauma.

Natürlich hat auch Ana Angewohnheiten, die einen manchmal nerven – ich zum Beispiel kann ihre Innere Göttin einfach nicht mehr lesen oder ihr Unterbewusstsein, die beide personalisiert sind. Manchmal ist das witzig, aber oft genug ist es einfach zu viel.

In diesem Buch hat Christian allerdings manchmal A…-Anwandlungen. Er benimmt sich teilweise wirklich richtig schlecht und ich wäre ihm zwei Mal am liebsten an die Gurgel gegangen.

Man merkt in diesem Buch einfach, wie schwierig es ist für zwei so unterschiedliche Menschen ein gemeinsames Leben aufzubauen. Vor allem wenn einer von beiden auch noch so eine Vergangenheit hat wie Christian.


Fazit: Ich mag die Reihe wirklich sehr. Allerdings bleibt Band 2 mein Lieblingsband. Band 3 hat mir auch sehr gut gefallen, aber zwischendrin ist mir Christians Verhalten doch zu oft aufgestoßen. Er hat in Band 2 so viel dazugelernt und scheinbar in Band 3 70% davon wieder vergessen. Das ist schade. Andererseits ist Band 3 auch wieder ein Stück „erwachsener“. Man merkt wieder wie sehr sich Ana weiterentwickelt. Sie sieht Christian wie er ist und lernt sich auch mal durchzusetzen oder wenigstens sich zu behaupten. Sie lässt ihm nicht mehr alles einfach durchgehen. Sie reiben sich aneinander, es kracht manchmal, aber trotzdem ist die Chemie noch da.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Ein sehr schönes und gefühlvolles Buch

Game on - Chancenlos
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Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen (man wird aber für den vorherigen Band etwas gespoilert)!

Ivy ist sauer. Ihr Vater, ein Sport-Agent hat ihr Auto einfach einem Football-Spieler ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen (man wird aber für den vorherigen Band etwas gespoilert)!

Ivy ist sauer. Ihr Vater, ein Sport-Agent hat ihr Auto einfach einem Football-Spieler zur Verfügung gestellt, den er unter Vertrag nehmen wollte, natürlich ohne sie zu fragen. Ivy ist es schon gewöhnt, dass sie bei ihm erst an zweiter oder dritter Stelle kam, aber trotzdem! Der Football-Spieler ist Gray und aus einer wütenden SMS werden Gespräche und eine richtig innige Freundschaft. Doch die Klienten ihres Vaters sind tabu! Und außerdem steht Gray nicht auf Beziehungen!


Ich habe mich anfangs etwas schwergetan mit Gray und Ivy. Irgendwie warfen mich die SMS zu schnell in die Story. Es passierte so viel und ich kam kaum mit. Erst als sie sich persönlich begegnen konnte ich wirklich folgen.

Nachdem ich nach anfänglichen Problemen in die Story fand, waren mir Ivy und Gray wirklich sympathisch. Sie sind nerdig und süß und witzig und echt niedlich zusammen.
Allerdings hat es mich ziemlich gestört, wie Ivy das Verhalten ihres Vaters immer einfach direkt hingenommen und abgehakt hat. Selbst wenn es sie verletzt, sie geht darüber hinweg. Sie konfrontiert ihn nicht, sie macht ihm nicht klar, dass er sich wie ein A… benimmt. Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Er benutzt Ivy manchmal wie eine Puppe, er spielt ein bisschen mit ihr (beschäftigt sich mit ihr und spielt Vater) und dann legt er sie wieder in die Ecke und ignoriert sie. Und manchmal wirkt es fast, als wäre sie für ihn einfach nur ein nützliches Werkzeug.
Zudem hat mich bei beiden das Hin und Her manchmal ziemlich gestört. Es ging für mich zu lang. Zum Glück kamen immer wieder auch mal „richtige“ Konflikte, meistens weil beide dazu neigen das genau falsche zu sagen, dadurch bekam das Buch dann wieder Bodenhaftung und Tiefe.

Der letzte Teil ist, finde ich, richtig gut. Man merkt die Entwicklung der Protagonisten, sie wirken erwachsener und haben mich echt berührt. Ein Teil bleibt allerdings noch ungeklärt, was mich ein kleines bisschen irritiert, aber nicht wirklich richtig gestört hat.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Anfangs hatte ich meine Probleme reinzukommen, ich fühlte mich von den Textnachrichten irgendwie wie in einer Waschmaschine im Schleudergang durch die Gegend geworfen. Aber das hat sich bald gegeben. Mir war es etwas zu viel Hin und Her, aber wenn das Buch seine wahre Klasse und Tiefe ausgepackt hat, dann war es wirklich bewegend.

Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Glaubst du an Geister?

Du und ich und tausend Sterne über uns
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Trudys Mann ist bei einem Flugzeugabsturz verschollen. Alle sagen ihr, dass er tot ist. Sie selbst will es nicht glauben, aber die Beweise sprechen gegen die Hoffnung. Ihr kleiner Sohn Will glaubt fest ...

Trudys Mann ist bei einem Flugzeugabsturz verschollen. Alle sagen ihr, dass er tot ist. Sie selbst will es nicht glauben, aber die Beweise sprechen gegen die Hoffnung. Ihr kleiner Sohn Will glaubt fest daran, dass sein Daddy wieder nach Hause kommt. Als sich Trudy ihre Wohnung allein nicht mehr leisten kann zieht sie mit Will zurück in das Haus ihrer Kindheit.
Ponden Hall ist der Ort, der einst Emily Bronte zu Sturmhöhe inspirierte. Das Haus scheint beinahe lebendig und je mehr Zeit Trudy dort verbringt, desto häufiger werden die seltsamen Vorkommnisse. Kann es sein, dass es in Ponden Hall wirklich spukt?


Ich habe für das Lesen dieses Buches ungewöhnlich lang gebraucht. Nicht, weil ich es langweilig fand, oder es mich nicht gepackt hätte, das Gegenteil ist der Fall.

Das Buch spielt auf drei Zeitebenen. Heute, mit Trudy, die versucht mit dem Verlust ihres Mannes, ihrer Trauer und der Trauer ihres Sohnes klar zu kommen und dann plötzlich auf ein jahrhundertealtes Geheimnis stößt. Vor 16 Jahren, als Trudy ihren späteren Mann Abe kennenlernt und sich in ihn verliebt und die Entscheidung trifft Ponden Hall zu verlassen. Und der Vergangenheitsteil der im 17. Jahrhundert spielt. Agnes, ein Mädchen von niederer Geburt hat ihr Leben niedergeschrieben, wie sie an einen durch und durch bösartigen Mann verkauft wurde, was sie an seiner Seite alles gesehen und erlebt hat, wie er sie ihrem Schicksal zuführte: Ponden Hall und sein Erbe, Robert. Robert, ihre große Liebe.

Verwoben sind diese drei Ebenen durch Geistergeschichten, Hinweise und merkwürdige Erlebnisse, die Trudy immer mehr daran zweifeln lassen, dass die allgemeine Annahme, es gäbe keine Geister, wirklich wahr ist.

Eine zentrale Figur, beinahe zwischen den Zeilen fühlbar, ist Emily Bronte. Ponden Hall hat sie zu Sturmhöhe inspiriert und sie ist auch ein wichtiger Teil in der Geschichte des Hauses, nicht nur, weil sie es berühmt machen würde, würde jemand jemals davon erfahren, sondern auch aus anderen Gründen.

Mich persönlich hat vor allem der Vergangenheitsteil heftig emotional gepackt. Ich habe zwar beinahe alles sehr früh erraten, aber trotzdem konnte ich mich ihm einfach nicht entziehen. Agnes Geschichte ist so voller Schmerz, Hoffnung, Verzweiflung und Liebe. Sie hat mich zu Tränen gerührt.

Mit Trudy bin ich anfangs nicht so wirklich warm geworden. Ich weiß nicht warum, aber sie hat bei mir nach dem ersten Drittel langsam, aber sicher dazugewonnen. Je mehr ich las, desto mehr wuchs mir auch Trudy ans Herz.

Auch einen Großteil von Trudys Geschichte konnte ich erraten, aber das hat mich nicht gestört. Insgesamt hat mich der Trudy-Abe-Teil am wenigsten gepackt, aber der Teil von Agnes und Trudy und Ponden Hall umso mehr.


Fazit: Anfangs hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Ich bin mit Trudy erst nach einiger Zeit warm geworden. Der Trudy-Abe-Teil hat mich am wenigsten gepackt, aber der Rest dafür sehr. Vor allem der über Agnes und auch der in dem es um Emily ging waren sehr emotional. Agnes Geschichte konnte ich zwar zum größten Teil erraten und das sehr früh, dennoch hat sie mich zu Tränen gerührt. Ich habe für dieses Buch länger gebraucht als normalerweise, aber nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, sondern weil ich es immer wieder erst emotional verarbeiten musste.

Das Buch ist spannend, interessant, verdammt gruselig, faszinierend, tragisch und schön. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Am Anfang startet es etwas holprig, aber es lohnt sich dran zu bleiben!

Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

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