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Veröffentlicht am 25.02.2021

Sprachgewaltige Familiengeschichte

Die Erfindung der Sprache
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Inhalt:
Adam Riese ist auf der ostfriesischen Nordseeinsel Platteoog geboren und aufgewachsen. Adam ist etwas anders, als andere Kinder. Kurz nach seinem 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos. ...

Inhalt:
Adam Riese ist auf der ostfriesischen Nordseeinsel Platteoog geboren und aufgewachsen. Adam ist etwas anders, als andere Kinder. Kurz nach seinem 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos. Seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer. Viele Jahre später ist Adam Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität. Er ist ein Sonderling, liebt die Sprache und die Zahl SIEBEN, lebt allein und zurück gezogen. Eines Tages fällt Adams Mutter ein Buch mit dem Titel "Die Erfindung der Sprache " in die Hände, welches Hinweise enthält, dass Adams Vater noch am Leben sein könnte. Adam begibt sich auf die Suche. Eine abenteuerliche, emotionale Reise durch Europa beginnt.

Meine Meinung:
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die skurrillen und bizarren Charaktere sind außergewöhnlich liebevoll gezeichnet. Besonders Adam und seine tschechische Oma Leska sind mir ans Herz gewachsen. Der Klang und ihr herrlicher Akzent wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Oftmals konnte ich über ihren charmanten Wortwitz lachen. Die sprachliche Gestaltung passt vorzüglich zum Inhalt und zum gesamten Plot. Ich habe mich auf diese kreative Sprachgestaltung eingelassen und es sehr genossen. Anja Baumheier kann und weiß mit Worten umzugehen. Voller Maggie, Zauber und Fantasie erzählt sie von Adamciks Heldenreise. Wir lesen den Roman in zwei Handlungssträngen, in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Am Ende fügen sich zusammen. Die Autorin hat zwischen die Zeilen ganz wunderbares gezaubert. Mir haben die Botschaften sehr gefallen. Seite 297 "Ich habe erkannt, es gibt keinen Weg zum Glück, Glücklichsein ist der Weg." Die Schilderungen der Ereignisse waren für mich realistisch, spannend und berührend. #laudiliest2021_
Fazit:
Verdiente 5/5🌟
Heimat und Familie ❤ eine tolle, sehr besondere Schreibidee vollkommen zauberhaft und gelungen umgesetzt.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Tolle gewaltige Geschichte

Elbleuchten
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Inhalt:
Hamburg, 1886
Lily Karsten wächst, als Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs, behütet in einer Villa an der Bellevue auf. Die junge Frau hat Träume, ist mit dem Medizinstudenten ...

Inhalt:
Hamburg, 1886
Lily Karsten wächst, als Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs, behütet in einer Villa an der Bellevue auf. Die junge Frau hat Träume, ist mit dem Medizinstudenten Henry verlobt und kennt nur die Sonnenseite des Lebens. Bei einer Schiffstaufe kommt es zu einem schrecklichen Unfall. Ein Arbeiter wird schwer verletzt, nur weil er Lily's weggewehten Hut retten will. Auf Lily lasten schwere Schuldgefühle und sie möchte der ärmlichen Familie helfen. Sie lernt Johannes Bolton kennen, einen Freund des verunglückten Arbeiters. Durch und mit Jo lernt die junge Frau erstmals das wirkliche Leben kennen. Eine Welt voller Armut und Elend. Ein Leben in dem der Kampf, um das Überleben, in den Gängevierteln alles bestimmt. Lily fängt an ihr Leben zu hinterfragen. Sie erkennt die Ungerechtigkeiten. Jo und Lily kommen sich näher, aber eine Verbindung, ein Zusammensein darf es nicht geben. #laudiliest2021_

Meine Meinung:
Hamburg ❤ Elbleuchten ❤ muss ich noch mehr schreiben 😇 Von der ersten bis zur letzten Seite, habe ich voller Spannung, dass Leben von Lily Karsten mitverfolgt. Miriam Georg hat eine wundervolle Protagonistin geschaffen. Ich habe die kecke Frau sehr schnell in mein Herz geschlossen und sie unheimlich gerne begleitet. Ich mochte ihre interessante Entwicklung in der Geschichte, ihre widerspenstige, aber auch wissbegierige Art. Trotz großer Privilegien hat sie ihr Herz am rechten Fleck. Die Autorin fesselt mit ihren bildhaften und authentischen Beschreibungen. Sie macht deutlich, wie das Leben der zwei Klassengesellschaft, zwischen Reich und Arm läuft, ich habe mich in die damalige Zeit versetzt gefühlt und war oft sehr mitgenommen. Die Kluft zwischen den Arbeitern und Kaufleuten ist gewaltig. Eine medizinische Versorgung können sich nur die Reichen leisten, die Wohnsituation der Armen ist menschenunwürdig. Frauen haben keine Rechte. Die tiefgründige Vielfältigkeit dieser Geschichte hat perfekt gepasst.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Genialer durchdachter Kriminalfall

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Zum Inhalt:
Für die junge und engagierte Oberkommissarin Alexa Jahn ist es ihr erster Tag bei der Kripo in Weilheim. Ihr bleibt keine Zeit richtig anzukommen, da werden ihr Vorgesetzter Brandl, Kollege ...

Zum Inhalt:
Für die junge und engagierte Oberkommissarin Alexa Jahn ist es ihr erster Tag bei der Kripo in Weilheim. Ihr bleibt keine Zeit richtig anzukommen, da werden ihr Vorgesetzter Brandl, Kollege Huber und sie zu einem Einsatz gerufen. Eine brutal zerstückelte Leiche wird gefunden. Die Funde der Körperteile verteilen sich auf zwei Länder. Doch damit nicht genug. Bei den Ermittlungen hat Alexa's Chef einen Unfall und ist vorerst ans Bett gefesselt. Überraschend überträgt er ihr die kommissarische Leitung. Ihr erster großer Fall. Zusammen mit dem österreichischen Kollege Chefinspektor Bernhard Krammer vom LKA Tirol beginnt die Suche nach dem Täter. Eine harte Bewährungsprobe für die junge Kommissarin.

Eigene Meinung:
Bereits der Prolog beginnt rasant und lässt den Lesern das Blut gefrieren. Ich konnte mühelos ins Geschehen finden. Der angenehme und flüssige Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Mit einem rasanten und spannenden Tempo konnte Anna Schneider meine Neugier bis zum Ende aufrecht halten. Durch sehr kurze Einschübe, lässt sie den Täter zu Wort kommen. Ich wurde ordentlich in die Irre geführt.
Anna Schneider hat großes Talent einen glaubwürdigen Kriminalfall, eine wunderbare atmosphärische Landschaft und authentische Protagonisten miteinander zu verflechten. Ich habe Jahn und Krammer gerne begleitet und mitgeräzelt. Mir gefielen die privaten Einblicke in das Leben der Ermittler. Ich liebe es, wenn Charaktere mit Ecken und Kanten gezeichnet sind.

Fazit:
5/5🌟
Eine geniale durchdachte Geschichte, mit einem gelungenen Showdown. Große Leseempfehlung ❤ Ich freue mich riesig, auf meine nächste Begegnung mit Jahn und Krammer.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Verzwickter Fall

Bluthaus
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Inhalt:
Frida Paulsen erholt und verweilt nach ihrem letzten Fall immer noch auf dem Apfelhof ihrer Eltern. Als ihre Freundin Jo plötzlich verdächtig wird eine Frau ermordet zu haben, eilt sie sofort zu ...

Inhalt:
Frida Paulsen erholt und verweilt nach ihrem letzten Fall immer noch auf dem Apfelhof ihrer Eltern. Als ihre Freundin Jo plötzlich verdächtig wird eine Frau ermordet zu haben, eilt sie sofort zu Hilfe. Frida kann und will die Anschuldigungen nicht glauben. Dann verschwindet Jo spurlos. Frida macht sich große Sorgen und macht sich auf die Suche. Eine Spur führt sie auf die Halbinsel Holuis. Hier stößt sie auf eine alte blutige Geschichte einer brutalen Bluttat. Vor 20 Jahren wurde eine ganze Familie grausam ausgelöscht.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman konnte mich mit seinem Einstieg sofort fesseln. Romy Fölck schreibt locker, flüssig und trotzdem sehr detailliert, was mir sehr gut gefällt. Die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn fand ich bereits im ersten Teil sehr sympathisch. Bluthaus ist sehr vielschichtig. Wir haben einerseits den Fall um den Mord und Jo's verschwinden und anderseits stehen ganz groß persönliche Beziehungen der beiden Ermittler im Fokus. Die vielen Wendungen und die ständigen Rückblicke in die Vergangenheit haben mich mit Spannung auf Trab gehalten. Der Plot ist logisch, gut durchdacht und nachvollziehbar.

Fazit:
5/5 🌟
Ein verzwickter, spannender Fall! Er hat mich mehr als gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Emotional Umgehauen

Die Schweigende
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Inhalt:
Der Tod von Jens Remy hinterlässt bei seiner Frau Karin und seinen erwachsenen Töchtern Imke, Angelika und Anne eine große Lücke. Jens hat die Familie zusammen gehalten. Er war der Fels in der ...

Inhalt:
Der Tod von Jens Remy hinterlässt bei seiner Frau Karin und seinen erwachsenen Töchtern Imke, Angelika und Anne eine große Lücke. Jens hat die Familie zusammen gehalten. Er war der Fels in der Brandung. Karin ist bis heute, als Mutter, ihren Töchtern gegenüber kühl, ruppig und unnahbar. Tatsächlich fällt es den drei Frauen schwer, nach dem Tod ihres Vaters, ihrer Mutter unter die Arme zu greifen. Imke hat ihrem Vater vor seinem Tod ein Versprechen gegeben. Sie soll nach Peter suchen! Imke fängt an, in der Vergangenheit ihrer Mutter zu graben und kommt dabei einem schmerzhaften Geheimnis auf die Spur.

Meine Meinung:
Sehr gekonnt und gleichzeitig sehr geschickt, verwebt Ellen Sandberg die Gegenwart im Jahr 2019 und die Vergangenheit um 1956 zu einer spannungsreichen Geschichte. In beiden Zeiten erleben wir Karin als Hauptprotagonistin. Die Charaktere waren mir schnell vertraut. Sie wirken sehr authentisch. Eine Familiengeschichte die fesselt, berührt und schockiert. Ich habe schon einige Romane über Misshandlungen und Peinigungen in Erziehungsheimen gelesen, aber für mich wird es immer furchtbar bleiben und nicht nachvollziehbar sein, dass Menschen mit Menschen und vorallem mit Kindern so brutal umgehen Die Grundidee ist nicht neu, trotzdem hat sie mit absolut überzeugt. Sie ist tragisch und hat mich mitgenommen. Ellen Sandberg macht in ihrem Roman ganz deutlich, welche Auswirkungen so eine Art von Pädagogik, bis in die nächste und übernächste Generation haben kann.

Fazit:
Verdiente 5/5🌟
Ein Familienroman mit sogartiger Wirkung.

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