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Veröffentlicht am 17.03.2017

Trauerarbeit in Buchform

Titos Brille
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Nachdem ich "Doitscha" gelesen habe, hatte ich an "Titos Brille" von Adriana Altaras grosse Erwartungen. Leider hat mir das Buch nicht so gut wie "Doitscha" unterhalten - es ist dies Trauerarbeit in Buchform. ...

Nachdem ich "Doitscha" gelesen habe, hatte ich an "Titos Brille" von Adriana Altaras grosse Erwartungen. Leider hat mir das Buch nicht so gut wie "Doitscha" unterhalten - es ist dies Trauerarbeit in Buchform. Da gehören melancholische Töne und auch Wut dazu, und obwohl es auch witzige Abschnitte gab, war mir der Ton in "T.B." insgesamt zu nörgelig.
Altaras erzaehlt die interessante Geschichte ihrer Ahnen. Nach dem Tod beider Eltern macht sich das Einzelkind an die Wohnungsauflösung in Giessen. Der Vater Arzt, die Mutter Architektin, Widerstandskämper aus dem titoistischen Jugoslawien, verlassen aus Angst vor "Säuberungen" (obwohl es auch Juden in hohen Ämtern gab) das Land, um sich in der eigentlichen Heimat, Deutschland , niederzulassen. Die Mutter kämpft jahrelang für die Einbürgerung. Die Altaras bauen die jüdische Gemeinde in Giessen wieder auf und fallen in Ungnade, nachdem sie Korruption anprangern. Beim Ausmisten der Wohnung stösst Adriana auf Geliebte des Vaters, vielleicht hat sie einen Halbbruder ? Diese Spur verfolgt sie aber nicht weiter. Schade, es hätte mich interessiert...

Fazit: Kein schlechtes Buch, es ist witzig, aber auch gallig und bitter. "Doitscha" gefiel mir besser.

"Titos Brille" erhaelt von mir 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Judith Krieger ermittelt

Die Toten, die dich suchen
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ch habe mit „Die Toten, die dich suchen“ meinen ersten Gisa Klönne – Krimi gelesen. Hier ein paar Infos zu Gisa Klönne:

Gisa Klönne, geboren 1964, ist die Autorin von mittlerweile sechs erfolgreichen ...

ch habe mit „Die Toten, die dich suchen“ meinen ersten Gisa Klönne – Krimi gelesen. Hier ein paar Infos zu Gisa Klönne:

Gisa Klönne, geboren 1964, ist die Autorin von mittlerweile sechs erfolgreichen Kriminalromanen um die Kommissarin Judith Krieger. Daneben legte die unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnete Autorin mit »Das Lied der Stare nach dem Frost« und »Die Wahrscheinlichkeit des Glücks« aber auch zwei Familienromane vor. Gisa Klönnes Romane sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Köln.



Worum geht’s in dem Roman?



Keine Toten mehr. Mit dieser Hoffnung übernimmt die einstige Mordermittlerin Judith Krieger die Leitung der Kölner Vermisstenfahndung. Doch gleich der erste Tag führt sie in einen fensterlosen Keller. Hier ist ein kolumbianischer Geschäftsmann gefangen gehalten worden und qualvoll verdurstet. Geht es um Gold, Drogen oder etwas ganz anderes? Die junge Kommissarin Dinah Makowski bricht am Tatort zusammen und weigert sich, mit Judith zu kooperieren. Auch auf ihren früheren Teampartner Manni Korzilius kann sie nicht zählen. Judith selbst kennt Kolumbien von einer Auszeit, die sie dort verbracht hat. Aber um aus ihren Erfahrungen schöpfen zu können, muss sie sich einer Wahrheit stellen, die sie lange nicht sehen wollte. Die Ermittlungen führen zu einer zweiten Vermissten und an die Grenzen der Legalität. Schritt für Schritt enthüllen Judith und ihr neues Team eine dramatische Geschichte von Flucht, Vertreibung, Gewalt und betrogener Sehnsucht.



Meine Meinung:



Obwohl ich die Reihe rund um Judith Krieger vorher nicht kannte, hatte ich bei der Lektüre von „Die Toten, die dich suchen“ keine großen Verständnisschwierigkeiten. Daher würde ich sagen, dass man den Roman auch gut als stand alone lesen kann, obwohl es sich natürlich empfehlen würde, mit dem ersten Band der Reihe („Der Wald ist Schweigen“) zu beginnen.



„Die Toten, die dich suchen“ ist ein sprachlicher Leckerbissen. Klönne wandelt nicht auf ausgetretenen Pfanden wie andere Autoren. Auch wiederholt sie nicht permanent leere Worthülsen. Vielmehr arbeitet sie mit tollen Bildern und Metaphern, trifft ihren ganz eigenen Ton! („Löwenzahn blitzte in den Ritzen. Das sah lustig aus. Lauter fette kleine Sonnen, wie sie Kinder mit Wachskreiden malten. Früher hätte sie sich gebückt, die zu pflücken.“)

Das hat mir sehr gefallen! Klönne schreibt sprachlich & stilistisch auch viel besser und reifer als Nele Neuhaus, aber dies nur am Rande.

Die Figuren sind gut charakterisiert, ich konnte mir die Personen gut vorstellen, vor allem natürlich die Protagonistinnen Judith & Dinah. Sehr gut ausgearbeitet werden die Schwierigkeiten und das subtile mobbing, mit dem Judith als Frau in einer Führungsposition zu kämpfen hat. Der kolumbianische Hintergrund des Kriminalfalls gefiel mir ebenfalls sehr gut, da Judith auch ihr Sabbatical in Kolumbien verbrachte. Was mir nicht so gut gefiel, ist, dass das Privatleben der Figuren sehr viel Raum im Roman einnahm, so dass die Krimihandlung fast ein wenig zu kurz kam. Über weibliche Ermittlerinnen mit Mutterproblemen habe ich schon so oft gelesen! Auch hätte ich mir stellenweise ein wenig mehr Drive gewünscht .

Trotzdem überwog der positive Lese-Eindruck. Daher vergebe ich gerne 3,5 - vier von insgesamt fünf möglichen Sternen für „Die Toten, die dich suchen“.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Schwacher Abschluss

Schattenmann
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Paris 1933:

„Schattenmann“ ist meines Erachtens der schwächste Teil der Trilogie rund um den Berliner Ermittler Willi Kraus.
Die Kraus‘ sind aus Nazideutschland nach Paris geflohen. Sie haben kein definitives ...

Paris 1933:

„Schattenmann“ ist meines Erachtens der schwächste Teil der Trilogie rund um den Berliner Ermittler Willi Kraus.
Die Kraus‘ sind aus Nazideutschland nach Paris geflohen. Sie haben kein definitives Bleiberecht und keine Arbeitserlaubnis, als Flüchtlinge.
Willi Kraus durchlebt neben Heimweh nach Berlin und einer Identitätskrise und schlimmer Zukunftsangst auch eine midlifecrisis, wie es scheint. Irgendwie ist er in die Schwester (!) seiner verstorbenen Frau verliebt, dann in eine französische femme fatale, die 15 Jahre jünger als er ist.
Willi wird unglaublich unsympathisch gezeichnet, und das Frauenbild des Autors ist fragwürdig, es gibt kaum Grautöne. Hure, Heilige, Grossmutter. So in etwa. Auch gibt es in „Schattenmann“ viel chauvinistisches Gelaber, das mir nicht gefallen hat. Aus der Rahmenhandlung hätte der Autor mehr machen können, wenn er das Ganze mehr gestrafft und mit mehr Spannung versehen hätte:

Kraus, hochdekorierter jüdischer Kommissar aus Berlin, flieht 1933 nach Paris. Die dortige Polizei ist jedoch an seinen Diensten nicht interessiert, nur ein Detektiv bittet um Hilfe. Kraus soll einen jungen Studenten beobachten. Harmlos - bis dieser auf offener Straße erstochen wird. Kraus gerät an dessen zwielichtige und zugleich faszinierende Freundin Vivi. Als auch noch sein Auftraggeber spurlos verschwindet, entdeckt er, dass der französische Geheimdienst den Studenten im Visier hatte. Es geht um eine Verschwörung - in der auch Kraus eine Rolle spielen soll.

Der Roman liest sich teils etwas zäh, ist sehr konstruiert. Geärgert habe ich mich über das teils falsche Französisch, das in der deutschen Fassung nicht korrigiert wurde und Ungenauigkeiten. Im Roman steht x- mal „joi (sic!) de vivre“, obwohl es „joie de vivre“ heißen müsste. Der Name „Désirée“ wird mal mit allen Accents geschrieben und mal nicht. Usw. Wenn Französisch, dann doch bitte richtig oder gar nicht oder vom Übersetzer korrigiert oder mit Fußnote versehen.
Hieß Kraus‘ Schwiegermutter im ersten Teil namens „Kindersucher“ noch „Bette“ mit Vornamen, so heißt sie nun „Bettie“. Mir haben auch einige Figuren aus Teil eins und 2 gefehlt, obwohl mir klar ist, dass sie aus dramaturgischen Gründen das Zeitliche segnen mussten.
Der Roman ist leider etwas spannungsarm und obwohl die Grundidee rund um politische Intrigen spannend ist, ist das Ganze nicht rund. Hatte Grossman keine Lust mehr auf Willi Kraus? Ich musste trotzdem wissen, wie die Geschichte ausgeht, auch wenn „Schattenmann“ im Vergleich zum Auftaktband eine Enttäuschung war.
3,5 Sterne von mir für diesen schwachen Abschluss der Willi-Kraus-Trilogie.
Schade!

Veröffentlicht am 09.03.2017

Schöner Roman für Pferdefans

Dark Horse Mountain
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„Dark Horse Mountain“ ist ein unterhaltsamer Roman für Leser ab 12 Jahren. Ich denke, Mädchen werden sich am ehesten angesprochen fühlen. Der Stil der Autorin liest sich flott und flüssig, die Erzählstimme ...

„Dark Horse Mountain“ ist ein unterhaltsamer Roman für Leser ab 12 Jahren. Ich denke, Mädchen werden sich am ehesten angesprochen fühlen. Der Stil der Autorin liest sich flott und flüssig, die Erzählstimme ist überzeugend, denn wir betrachten die Geschichte durch die Augen eines jungen Mädchens.


Worum geht’s ?

„ Wegen ihrer Fünf in Englisch wird Roxy in den Sommerferien zu ihrem bislang unbekannten Vater auf dessen Pferderanch in Amerika verbannt. Und Roxy HASST Tiere. Und Stallgeruch erst recht. Das wird kein bisschen besser, als sie Cale kennenlernt, der sich um die Pferde kümmert und verdammt gut aussieht, sie aber für eine komplette Idiotin hält. Dabei checkt Roxy als einzige, dass auf der Ranch etwas nicht stimmt: Warum verschwinden immer wieder Pferde von den Weiden – und warum verlaufen alle Ermittlungen im Sande? Nur ein Wesen gibt es, von dem Roxy sich in dieser Einöde verstanden fühlt. Und das ist ausgerechnet der völlig unberechenbare Hengst Hot Coffee, der niemanden an sich heranlässt. Außer Roxy. Was ist sein Geheimnis? Nach und nach deckt Roxy die Machenschaften einer kaltblütigen Pferdemafia auf ... und gerät in große Gefahr.“


Der Roman hat mich gut unterhalten und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.
Natürlich gibt es ein paar Elemente, die man einfach immer in diesem Genre findet: Ein unangepasstes Mädchen, welches sich infolge eines Ortswechsels und einer neuen Umgebung und neuen Menschen und Tieren(!) anpassen muss, und so lernt, Verantwortung zu übernehmen. Ein wenig Coming of Age. Ein schwieriges Tier, das gezähmt wird. Ein Junge zum Pferdestehlen. Witzige Szenen.


„Dark Horse Mountain“ bietet aber auch frische Ideen – ein spannender, mysteriöser Fall spielt auch eine Rolle und peppt so die Handlung auf. Die Protagonisten wachsen über sich selbst hinaus, und das nordamerikanische setting ist einfach wunderbar!
Lest selbst!


Für das Jugendbuch „Dark Horse Mountain“ vergebe ich insgesamt 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 26.02.2017

Die Lektüre hat mir grossen Spaß gemacht

Noble Gesellschaft
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Berlin 1925:   

Der Schauspieler Carl von Bäumer, der „als schönster Mann der UFA“ in den 1920er Jahren gilt, trifft im Jahr 1925 in Berlin bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung einen alten Bekannten ...

Berlin 1925:   

Der Schauspieler Carl von Bäumer, der „als schönster Mann der UFA“ in den 1920er Jahren gilt, trifft im Jahr 1925 in Berlin bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung einen alten Bekannten namens Max von Volkmann, der ihm brühwarm den neuesten Klatsch erzählt – ein Dienstmädchen ist verschwunden. Tags darauf ist Volkmann tot – Selbstmord! Carl kann das nicht glauben und ermittelt auf eigene Faust, obwohl doch eigentlich sein Freund Paul Genzer Ermittler und Kommissar ist … 


„Noble Gesellschaft“ ist der zweite Band der v. Bäumer/Genzer Reihe. Der Roman gefällt mir viel besser als der Auftaktband „Feine Leute“, der mich leider nicht überzeugen konnte.  
Ich finde es originell und  klasse, dass die Autorin ein homosexuelles Ermittlerpaar ins Rennen schickt.  
Romane aus der Zeit der Goldenen Zwanziger lese ich unheimlich gerne, und auch Filme und Serien, die den damaligen Zeitgeist einfangen, begeistern mich, vor allem die US-Serie „Boardwalk Empire“, die  vom Aufstieg und Fall des Stadtkämmerers & Schmugglers von Atlantic City, Enoch „Nucky“ Thompson erzählt, oder die australische Krimiserie „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“. 
Wengs Reihe ist also so etwas wie ein must- read für mich. In „Noble Gesellschaft“ gibt es im Vergleich zu „Feine Leute“ einige Verbesserungen – Paul und Carl sind harmonischer, es gibt wenig Nähe zum klischeehaft schwulen Paar.  
Der Roman ist auch interessanter als der erste Teil.Vor allem das Personenverzeichnis am Anfang liess mich schmunzeln.   Auch optisch ist die schwarz-weisse Aufmachung viel gelungener als bei Band 1. Aber ich finde, dass der Verlag beim Marketing einen Fehler gemacht hat, da der Roman explizit als Krimi beworben wird – dann baut sich beim Leser eine gewisse Erwartungshaltung auf, man erwartet plot twists,  atemlose Spannung und fieberhafte Ermittlungen.  Allerdings ist der Krimianteil eher gering, denn die Ermittlungsarbeit nimmt relativ wenig Raum ein; oft ist es der Zufall, der Hobbydetektiv Carl, der hauptberuflich einen richtigen Ermittler namens „Comte Lejuste“ spielt, auf die Sprünge hilft. Meines Erachtens ist es ein Gesellschaftsroman mit feinem Humor und Krimianteil. Ich würde das Werk als klassisches Whodunit und cozy crime einordnen. 
Ganz toll fand ich, wie beiläufig die Autorin ihr geballtes Fachwissen in die Erzählung eingeflochten hat, und wie man mithilfe kleinster Details etwas über die Goldenen Zwanziger und die Weimarer Republik lernen kann. Der kulturgeschichtliche Aspekt des Romans ist top, und vor allem hat die Autorin sauber und historisch korrekt gearbeitet. Sehr richtig erwähnt sie den „Unzuchtparagraphen“ 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, aber ich wunderte mich,dass der Kommissar Genzer (immerhin im Staatsdienst), nicht mehr Angst vor der Enttarnung hatte, andererseits transportiert die Autorin auch ganz wunderbar die 1925 herrschenden Moralvorstellungen im Berlin der Weimarer Republik.  
Im Vergleich zu Band eins entwickeln sich die Figuren nur ein wenig weiter, was ich schade fand. Ich wünsche mir mehr Figurentiefe im nächsten Band.  
Der Anfang und das Ende gefielen mir am besten an „noble Gesellschaft“.  Die Sprache, obschon (wohl) historisch korrekt, war mir manchmal fast zu mündlich und salopp (z.B. „nicht so meins“). Aber es gab auch viel feinen Humor und so viele tolle Kleinigkeiten, von denen jede einzelne ein eigenes Buch füllen könnte. Und das ist Fluch und Segen zugleich bei „Noble Gesellschaft“. 


Der letzte Abschnitt des Romans ist   wirklich lesenswert. Klassische Auflösung, whodunit. Aber dadurch, dass des Rätsels Lösung im Gespräch erzählt wird, ist die Spannung 'raus und es gibt keinen Showdown. Daher - cozy crime, klass. whodunit, Gesellschaftsroman. Toll in der Gesamtschau fand ich die vielen historisch korrekten Details, man kann einiges über die Zeit lernen, aber richtig packend ist es nicht, wenn man einen spannenden Krimi erwartet.  Ich rätsele, woran das liegt. Vielleicht zu viele Figuren, sodass der rote Faden ein wenig verloren geht? Kulturgeschichtlich ist das Buch aber wie gesagt ein wahres Schmankerl. Ich habe es gerne gelesen und fand es tatsächlich schade, als ich es ausgelesen hatte. Im Vergleich zu "Feine Leute", das mir leider nicht so gut gefiel, gibt es wie gesagt einige Verbesserungen bzw. Steigerungen . Paul und Carl streiten nicht mehr permanent, es gibt weniger Drama. Carl macht eine gewisse Entwicklung durch - er kann am Ende gut mit Pauls Bruder  Willi leben. Trotzdem hätte ich mir noch eine bessere Figurencharakterisierung vor allem der Protagonisten gewünscht. Ich denke aber, dass es einfach an der überbordenden Liebe zum Sujet und am geballten Fachwissen liegt, dass manches zu kurz kommt,  denn die Autorin  möchte soviel wie möglich über eine Zeit, in der sie sich sehr gut und detailliert auskennt, "rüberbringen". Eine gute Beobachtungsgabe, die Fähigkeit in ganz kleinen Details etwas auszusagen (vgl. Figur Levi) und ein toller Humor zeichnen Joan Weng aus.  
Etwa "Deutschland braucht Kolonien" im Aufsatz...haha (Deutsch-Südwestafrika, Kaiser, da wird eine Brücke zur Vergangenheit geschlagen). 
Für den nächsten Band würde ich mir definitiv eine grössere Komplexität der Figuren und ein wenig mehr Spannung wünschen. Und am Ende hat mich Carls Manager richtig neugierig gemacht. Über ihn würde ich gerne mehr lesen und auch über den Komplex "UFA". Kapps Verlobte "in Hosen" mag ich auch! Über sie würde ich auch gerne mehr lesen!  


Fazit:  


Bei Schauspielern spricht man oft von Spielfreude. Die Erzählfreude der Autorin  und die Liebe zum Sujet hat mich während der Lektüre zu 100 Prozent erreicht.  
"Noble Gesellschaft" hat mir besser als Teil 1 gefallen und Teil 3 rund um Genzer/v. Bäumer   wuerde ich auf jeden Fall lesen. 
Und ich würde mich sooo über einen Film freuen...seufz