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Veröffentlicht am 02.12.2021

Etwas langatmiger zweiter Band der Reihe

Tale of Magic: Die Legende der Magie 2 – Eine dunkle Verschwörung
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Brystal Evergreen hat nicht nur den Rat der Feen gegründet und für Akzeptanz der magischen Wesen gesorgt, auch die nichtmagische Welt hat sich dank ihrer Hilfe verändert. Vor allem die Gleichberechtigung ...

Brystal Evergreen hat nicht nur den Rat der Feen gegründet und für Akzeptanz der magischen Wesen gesorgt, auch die nichtmagische Welt hat sich dank ihrer Hilfe verändert. Vor allem die Gleichberechtigung der Frau ist stark voran geschritten, wie Brystal bei ihrer Mutter fasziniert feststellen kann. Doch ein uralter Clan will dies mit aller Macht wieder ändern: Diese Gruppe Männer hat was gegen starke Frauen, gegen Magie - und gegen starke magische Frauen. Hauptziel der Angriffe des Clans ist die Gute Fee Brystal.
Die Handlung ist grob betrachtet in zwei Handlungsstränge geteilt: Zum Einen Brystal, zum Anderen Lucy, welche später in „Land of Stories“ als Mutter Gans den Laden aufmischt. Tatsächlich empfand ich diesmal Lucys Abenteuer als deutlich spannender und abwechslungsreicher, während Brystal wiederholt starke Selbstzweifel plagen, die mit der Zeit einfach langweilig wurden. Auch war ich irgendwann genervt davon, dass Brystal alles mit sich selbst ausmachte, statt mal mit ihren Freunden zu reden. Generell fehlte mir über Längen das Gefühl von Abenteuer, diese magische Verrücktheit, welche die „Land of Stories“-Reihe ausmacht. Hier lag diesmal der Schwerpunkt auf Männern, die gegen mächtige (und) magische Frauen kämpfen, um wieder eine Welt der Männer zu errichten. Natürlich ein gewichtiges Thema, in der Umsetzung aber stellenweise einfach etwas zäh. In erster Linie reißen Lucys Abenteuer die Handlung wieder etwas raus bis es endlich zum spannenden kleinen Showdown kommt, der wegbereitend für den dritten Band ist.
Der zweite Band ist etwas zäh und dreht sich primär um Männer, welche wieder die Unterdrückung von Frauen und magischen Wesen etablieren wollen. Leider längst nicht so spannend und magisch wie Land of Stories, zuviele Gedankespiralen bremsen die Spannung stark aus. Ich hoffe, das ändert sich im Folgeband wieder.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Das tierliebe Vampirmädchen erlebt weitere Abenteuer

Mirella Manusch – Achtung, hier kommt Frau Eule!
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Erneut erlebt das sympathische Vampirmädchen interessante Abenteuer gemeinsam mit ihrem sprechenden Kater Sir Lancelot sowie der besten Freundin Klara. Ihre Tierliebe führt dazu, dass die Mädchen einer ...

Erneut erlebt das sympathische Vampirmädchen interessante Abenteuer gemeinsam mit ihrem sprechenden Kater Sir Lancelot sowie der besten Freundin Klara. Ihre Tierliebe führt dazu, dass die Mädchen einer kranken Eule bei ihren Sehproblemen helfen wollen. Ebenso wollen sie aufklären, wer seit kurzem Tiere mit Farbe einsprüht.
Der zweite Band kommt nicht ganz an den ersten Band heran, es gibt einige Längen und bei so manchem Detail fragte ich mich, ob das für die jungen Leser/innen wirklich relevant ist wie z. B. der mehrfache Hinweis, dass sie etwas aus Quark-Öl-Teig (!) backen wollen. Welches Kind interessiert die Teigsorte? Ebenso wunderte ich mich, dass der Vater als Tierarzt nicht wusste, dass den meisten Tieren Nacktschnecken als Futter nicht schmecken. Mirellas Rettungs- und Erziehungsversuche an den Tieren kamen mir zum Teil etwas fragwürdig vor, wobei die titelgebende Eule nur einen kleinen Part einnimmt. Ansonsten werden die Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Vertrauen diesmal etwas stärker behandelt. Stilistisch ist das Buch leicht umgangssprachlich gehalten, was die Dialoge etwas lockerer wirken lässt. Spannungstechnisch hat mir diesmal leider einiges gefehlt. (3,5/5)

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Manchen zieht es hinaus aufs Meer, manchen ins Meer hinein

Der dunkle Sog des Meeres
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Ein Roman über eine Frau mitte Dreißig, die in einem kanadischen Fischerdorf nach ihren Wurzeln sucht, dort auf eigenwillige Bewohner trifft und durchs Entschleunigen am Meer ihre Wurzeln in sich selbst ...

Ein Roman über eine Frau mitte Dreißig, die in einem kanadischen Fischerdorf nach ihren Wurzeln sucht, dort auf eigenwillige Bewohner trifft und durchs Entschleunigen am Meer ihre Wurzeln in sich selbst findet. Ein in die Jahre gekommener Polizist, der bei seiner Ankunft in demselben Dorf droht, in eine Midlife-Crisis zu rutschen und aufklären soll, warum die Mutter der Frau kurz nach deren Auftauchen tot aus dem Wasser gefischt wird. Und über allem der ewige Sog des rauschenden Meeres.
Ein Roman, so eigenwillig wie die Bewohner des Fischerdorfes Caplan. Auch wenn ein vermeintlicher Mord geschieht ist es dennoch kein Krimi, vielmehr steht das Meer im Mittelpunkt und dessen Bedeutung für die einzelnen Menschen. Freiheit, Bedrohung, Ruhe, Unendlichkeit, für jeden bedeutet das Meer etwas anderes. Wenn es um das Meer geht, sind die Bewohner der fremden Frau gegenüber gesprächig - sobald es jedoch um ihre Mutter geht, driften sie ab wie ein herrenloses Boot bei Sturm, selbst dem ermittelnden Polizisten gegenüber, der mit seiner großstädtischen Ungeduld langsamer vorankommt als durch gemächliches Zuhören.
Der Roman lädt definitiv zum Entschleunigen ein, mit Ungeduld kommt man hier nicht weiter, vielmehr sollte man sich durchs Buch treiben lassen wie ein Schiff auf der Brandung. Als störend empfand ich die Stereotypen, welche primär gezeichnet wurden, wobei vor allem die Frauen ausgelutschten Klischeebildern nachempfunden wurden (sexy aber blöd, stutenbissig, Dramaqueen). Ebenso reizte der Polizist in seiner Midlife-Crisis die gängigen Klischees aus, was es nicht besser machte. Ohne diese Stereotypien wäre das Buch deutlich besser gewesen, so blieb das Buch atmosphärisch und die Handlung betreffend gelungen, charakterlich jedoch eher enttäuschend. (3,5/5 Punkten)

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine Herausforderung für Leser mit Durchhaltevermögen

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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Gedankenspielereien um moderne Technologien und deren - vielleicht nicht immer positiv zu bewertenden - Anwendungsmöglichkeiten faszinieren mich. Da es sich bei DAVE um eine Künstliche Intelligenz (KI) ...

Gedankenspielereien um moderne Technologien und deren - vielleicht nicht immer positiv zu bewertenden - Anwendungsmöglichkeiten faszinieren mich. Da es sich bei DAVE um eine Künstliche Intelligenz (KI) handelt und die Autorin für ihre Wortakrobatik bekannt ist, war ich entsprechend gespannt auf den Roman.
Tatsächlich geht es hier um die Frage, ob eine KI mit eigenem Bewusstsein nicht nur möglich, sondern auch erstrebenswert ist. Wo liegen die Vorteile, wo die Gefahren? Würde sich ein Supercomputer mit eigenem Bewusstsein nicht eher gegen Missbrauch zur Wehr setzen als eine simple Rechenmaschine? Oder wäre zuviel Künstliche Intelligenz eine Gefahr für die Zukunft der Menschheit, gar irgendwann eine Bedrohung ihrer gesamten Existenz?
Dies sind einige der vielen Fragen, welchen Programmierer Syz im Roman begegnet. Als Bewohner eines riesigen, schwarzen Monolithen, abgeschottet von der Aussenwelt, ist es das Bestreben nicht nur von Syz, sondern der gesamten Bevölkerung dieses Mikrokosmos, die Superintelligenz DAVE zu perfektionieren. Diverse, nach und nach erkennbare Extrema in der Gesellschaft lassen diese Welt jedoch mit der Zeit immer fragwürdiger erscheinen.

"Ich persönlich habe immer schon daran geglaubt, dass ein Turing-Test nicht nur aussagt, wie überzeugend eine künstliche Intelligenz ist, sondern vor allem, wie dumm und leicht zu täuschen eine Gesellschaft." Zitat S. 235

Die Autorin spielt mit dem Leser. Auf eine Art, welche nicht von Beginn an erkennbar ist. Ebenso wie die KI DAVE entwickelt sich der Stil des Romans von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel. Ein stilistischer, wenn nicht gar schöpferischer Kniff, welcher im Nachhinein betrachtet zwar grandios erscheint, den Leser jedoch vor allem zu Beginn vor ziemliche Herausforderungen stellt. Ich empfand es durch die vielen Fachbegriffe über mehrere Fachgebiete hinweg als anstrengend, der Lesefluss wurd arg gestört. Das kann den Spaß an einem Roman dergestalt trüben, dass viele Leser ein Buch enttäuscht zur Seite legen. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, den Leser nicht zu sehr zu überfordern, um den Spaß am Lesen nicht so stark zu mindern.

Alles war Simulation, aber das störte mich nicht - denn was war Lüge an einer Simulation, wenn sie die Wahrheitsbedingungen selbst gleich mitsimulierte? Zitat S. 302

Von diesem unerfreulichen Start ins Geschehen mal abgesehen war ich insgesamt zu großen Teilen mit der Story zufrieden. Irgendwann setzte bei mir der Aha-Moment ein - von da an hatte ich das Gefühl, die abstruse, stellenweise surreal wirkende Handlung bzw. die Hintergründe immer mehr zu verstehen. Einige wenige Längen bremsten hier und da die Spannung zwar immer wieder mal etwas aus, im Großen und Ganzen gefiel mir dann aber doch die Idee des Romans.
Der Roman DAVE ist definitiv eine ungewohnte Herangehensweise an das Thema Künstliche Intelligenz, wenn auch nicht völlig neu. Erschwerend ist bei diesem Roman vor allem, dass die Autorin das Stilmittel des geschriebenen Wortes mit einsetzt, um die Entwicklung des Romans zu verdeutlichen. Das war mir stellenweise zuviel des Guten und schmälerte den Lesegenuss unnötig. Von daher ist es ein Buch für Leser mit Durchhaltevermögen, die sich von schwierig zu lesenden Textpassagen und surreal wirkenden Szenen nicht allzu schnell vergraulen lassen. (3,5/5 Sternen)

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Weitere Rätsel und Codes im zweiten Band der schwedischen Trilogie

Code: Elektra
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Nach "Code Orestes" geht es auch im zweiten Band der Schweden-Trilogie um Codes, versteckte Nachrichten, die Sternenuhr und die Frage, wer das besagte Rutenkind ist, um welches sich Silvias Weissagung ...

Nach "Code Orestes" geht es auch im zweiten Band der Schweden-Trilogie um Codes, versteckte Nachrichten, die Sternenuhr und die Frage, wer das besagte Rutenkind ist, um welches sich Silvias Weissagung dreht. Malin und Orestes finden weitere Botschaften, lernen neue Codierungen und Erfindungen kennen und können dennoch das Rätsel noch nicht endgültig knacken.
Diesmal spielt die Handlung in Herbst und Winter, die Nächte werden länger und kälter, es gibt Halloween-Kürbisse und Weihnachtsfeiern in der Schule. Orestes' kleine Schwester Elektra hat es sich zur Aufgabe gemacht, allein durch die Gegend zu laufen und bei den Nachbarn reinzuschauen, während ihre Mutter Mona sich mehr um ihre helionatischen Aufgaben kümmert. Ein Umstand, der Orestes Sorge bereitet, da er immernoch fürchtet, die Anhänger der Sekte von Elektras Vater könnten das Kind entführen, weil es in deren Augen eine wichtige Rolle spielt. Zudem wird Mona wiederholt Opfer von irgendwem, der ihr Grundstück verwüstet. Und auch Malin sorgt sich um ihre Eltern, da ihre Mutter immer mehr arbeitet, während ihr Vater neuerdings Geheimnisse vor der Familie hat. Vor diesem großen Hintergrund an Nebenthemen geht das Hauptthema, das Rätsel um die Sternenuhr, leider im zweiten Band ein wenig unter. Zwar greift alles gekonnt ineinander und es werden Themen aus dem ersten Band geschickt wieder aufgenommen, dennoch bleibt die Spannung diesmal eher gemässigt und die Magie des Geheimnisvollen konnte mich beim Lesen nicht so sehr packen wie im ersten Band. Sehr schön ist natürlich, dass der Alltag der Kinder nicht in der Geschichte untergeht, dennoch ist mir dieser manchmal zu stark gewichtet, um das Rätsel an sich ausreichend voranzubringen. Das fand ich sehr schade, da doch wieder einige sehr gute Ideen vorkamen und mir die Gesamtidee der Trilogie auch sehr gefällt. Auf Band drei bleibe ich natürlich weiterhin neugierig.

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