Nicht unbedingt ein Liebesroman
Gleich vorweg, ich durfte von dem Roman „Dein erster Blick für immer“ ein Leseexemplar der Lesejury lesen und möchte mich dafür bedanken. Ich habe mich sofort in das schöne Cover verliebt, hellblauer Grund ...
Gleich vorweg, ich durfte von dem Roman „Dein erster Blick für immer“ ein Leseexemplar der Lesejury lesen und möchte mich dafür bedanken. Ich habe mich sofort in das schöne Cover verliebt, hellblauer Grund und eine graphische Darstellung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons, gepaart mit einem Zug und dessen Gleisen, die ein Herz bilden. Das und der Klappentext: „Maya ist hoffnungslos romantisch. Sie liebt nostalgische Kleider und französisches Gebäck und glaubt an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens im Zug einem jungen Mann gegenübersitzt, dessen sanfte Augen konzentriert auf die Seiten eines Romans blicken, ist es um sie geschehen. Mit Schmetterlingen im Bauch steigt sie nun jeden Morgen in den Zug, doch der schöne Fremde scheint sie nicht zu bemerken. Ein kleiner Zettel soll ihrem Glück auf die Sprünge helfen - mit ungeahnten Folgen ...“ hat mich eigentlich auf einen lockern und leichten Liebesroman mit viel Romantik und einer Spur Humor eingestimmt. Wer hat noch nicht auf einer Zugfahrt die Mitreisenden beobachtet und überlegt wie sie wohl so sind? Und wenn einem dann auch noch ein Traumtyp fast Tag für Tag gegenübersitzt, traut man sich dann diesen auf sich aufmerksam zu machen? Maya traut sich. Das klingt doch wirklich nach einem Plot für einen modernen, zeitgemäßen Liebesroman, oder? Leider wurden meine Erwartungen dann aber doch nicht so ganz erfüllt. Die eigentliche Story wird durch die verschiedensten Nebenhandlungen und einer wahren Flut an zusätzlichen Charakteren zerfranst, man springt von einer Szene zur nächsten und überblickt kaum noch wie sich die einzelnen Erzählstränge verknüpfen lassen. Hinzukommen auch noch Zeitsprünge und Rückblenden, die für mich größtenteils unnötig waren, in meinen Augen hätte man die Geschichte leicht in einer chronologischen Reihe erzählen können.
Ich bin mir jetzt selbst nicht so sicher, wie ich den Roman bewerten soll. Ich bin an das Buch auf jeden Fall mit falschen Erwartungen rangegangen, ich habe eine Liebesromanze erwartet, aber einen Episodenroman erhalten, bei dem mir auch noch der rote Faden gefehlt hat. Ich glaube fast, die Autorin hatte zu viele Ideen und hat alle in einen Roman zusammengefasst, die Grundidee hätte durchaus viel Potenzial gehabt, auf diese habe ich mich ja auch gefreut und eingestellt, sie ging dann aber leider verloren.