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Veröffentlicht am 31.03.2021

Verstrickungen, Verschwörungen und jede Menge spannende Plot-Twists

Sommernacht
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Worum geht’s?
Jules und Will feiern auf einer abgeschiedenen Insel ihre Hochzeit. Alles ist perfekt – doch dann dreht der Wind und ein heftiger Sturm kommt auf. Was als rauschendes Fest begann, endet in ...

Worum geht’s?
Jules und Will feiern auf einer abgeschiedenen Insel ihre Hochzeit. Alles ist perfekt – doch dann dreht der Wind und ein heftiger Sturm kommt auf. Was als rauschendes Fest begann, endet in einem Alptraum und als dann auch noch die Vergangenheit die Feiernden einholt, ist der Sturm komplett entfesselt.

Meine Meinung:
„Sommernacht“ von Lucy Foley ist ein geniales Buch. Ein etwas anderer Thriller, der euch von der ersten Seite an direkt in seinen Bann ziehen wird. Sehr schön gefällt mir der Schreibstil aus Sicht der einzelnen Protagonisten. Diese Teile spielen etwas zurück in der Vergangenheit und wechseln sich mit kurzen Blicken in die Gegenwart ab, bis es sich zeitlich am Ende des Buches wieder trifft. Auch ist von Anfang an eine Spannung da, die sich zum Ende hin immer mehr aufheizt. Auch die Kapitel am Ende werden kürzer – was zusätzlich für eine rasante Spannung sorgt.

Mit den Protagonisten selbst bin ich bis zum Ende nicht wirklich warm geworden. Alle sind super dargestellt und gefallen mir sehr gut, aber man kommt keinem wirklich Nahe und es scheint, als ob jeder etwas verbirgt, sodass man keinem wirklich über den Weg traut. Am ehesten gefällt mir noch Hannah, die Frau von Charlie. Charlie ist der Trauzeuge und der beste Freund von Jules. Und Hannah scheint als einzige einen wirklichen Durchblick zu haben und so empathisch zu sein, dass sie auch kleinste Gefühlsregungen sofort bemerkt.

Viel mehr kann ich hier auch gar nicht schreiben. Es ist schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, ohne zu spoilern. Also müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Nur so viel: Nichts ist, wie es scheint. Die Menschen, die sich hier treffen haben – auch wenn sie sich dem teilweise nicht bewusst sind – Verbindungen, die bis in die Vergangenheit hineinreichen. Und einer, von dem man es am wenigsten erwartet, ist nicht, wer er zu sein scheint. Ob mutwillig oder unbewusst hat diese Person viele Leben zerstört – doch die Vergangenheit kommt wieder ans Licht und alles wird gerächt.

Mir hat es gut gefallen, am Anfang die unterschiedlichen Sichten zu lesen und so näher und näher an die Verbindungen zwischen den Menschen herangeführt zu werden. Man hatte die ganze Zeit ein nervöses Kribbeln im Nacken. Was ich allerdings etwas schade fand ist, dass ich zu Beginn nur durch den Klappentext wusste, dass auf der Insel eine Leiche gefunden wurde. Im Buch wird das erst am Ende so richtig klar, womit die Spannung im Sinn eines Thrillers erst recht spät aufgebaut wird. Das hätte ich mir schon früher gewünscht. Ansonsten ist es ein geniales Buch mit Plot Twists ohne Ende, die einen gefesselt halten - die Gedanken rasen in dem Versuch, Schritt zu halten mit der Unmenge spannender Entwicklungen.

Fazit:
„Sommernacht“ von Lucy Foley ist ein geniales Buch. Es liest sich von Anfang bis Ende spannend. Es ist bildhaft. Prickelnd. Es enthält viele geniale Entwicklungen, die ich so nie vorhergesehen hätte und am Ende lässt die Autorin die Bombe platzen! Ich hätte mir den Hinweis auf die Leiche allerdings etwas früher gewünscht, dann wäre noch schneller eine einem Thriller angemessene Spannung aufgebaut worden. Aber dennoch: Diese Verwicklungen, Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwert, was alles wie zusammenhängt – einfach außergewöhnlich genial und absolut lesenswert!

4 Sterne von mir für dieses sehr gelungene Buch mit atemberaubendem Ende!

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Eine wortgewaltige Geschichte über die emotionale Reise von Edna in ihre Vergangenheit

Als wir uns die Welt versprachen
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Worum geht’s?
Edna und Jacob wurden als Kinder auf einen Bauernhof als Arbeitskräfte verkauft. Zusammen mit den anderen so genannten „Schwabenkindern“ versuchten sie dort verzweifelt, ihre Leben von Tag ...

Worum geht’s?
Edna und Jacob wurden als Kinder auf einen Bauernhof als Arbeitskräfte verkauft. Zusammen mit den anderen so genannten „Schwabenkindern“ versuchten sie dort verzweifelt, ihre Leben von Tag zu Tag weiterzuleben. 80 Jahre später findet Edna in einer Zeitung ein Bild von Jacob und sie macht sich zusammen mit ihrem Papagei Emil auf, um Jacob wiederzusehen. Hierbei begegnet sie vielen interessanten Menschen – und wird auch von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt.

Meine Meinung:
„Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande ist ein ergreifendes Buch, das die Geschichte der so genannten „Schwabenkinder“ im Mittelpunkt hat. Ihr Schreibstil ist unglaublich wortgewaltig – sie holt mit einem außergewöhnlichen Sprachniveau die damalige Zeit zurück, erschafft unglaublich lebendige Persönlichkeiten und sympathische und auch skurrile Charaktere, die bildhaft vor den LeserInnen stehen. Man wird hineingezogen in eine Welt und auf eine Reise, die man liebend gerne mit Edna gemeinsam antreten würde.

Edna, die fast 90jährige Südtirolerin, wurde als Kind auf einen Hof in Schwaben verkauft, auf dem sie unter härtesten Bedingungen leben und arbeiten musste. Edna ist eine außergewöhnliche Frau. Stark aber auch empathisch. Lustig und durchsetzungsstark. Als Kind hat sie auf dem Hof Jacob kennengelernt und zwischen den beiden hat sich eine Freundschaft entwickelt, die ein Leben lang gehalten hat, auch wenn sie keinen Kontakt hatten. Ich denke, hätten die beiden sich als Kinder nicht gefunden – wer weiß, wie für sie das Leben als „Schwabenkinder“ verlaufen wäre?

Auf ihrer Reise begegnen Edna viele Menschen, jeder ist an sich ungewöhnlich eindrucksvoll. Priska, die Schamanin, Helmut, der Motorradrocker. Und das letzte Stück begleitet Edna auch ihre Freundin Adele. Adele, die auf dieser Reise ebenfalls zu sich selbst findet. Adele, die herzensgute Seele, die immer für sie da ist und sich um sie und Emil gekümmert hat. Emil – das ist auch eine sehr geniale Figur. Ein Papagei mit Charakter den man sofort ins Herz schließt.

Die Geschichte ist wundervoll. Traurig aber auch zum Schmunzeln. Manchmal zum Entspannen, dann wieder absolut Spannend. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit – perfekt kombiniert in einem Buch, das mich sehr beeindruckt hat. Einzig eine 90jährige, die sich zu Fuß über die Alpen aufmacht, verwirrt wirkt und dennoch problemfrei durch die Welt zieht, ist etwas fragwürdig, dennoch ist mir die Geschichte sehr zu Herzen gegangen

Fazit:
„Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande ist die beeindruckende Geschichte der Reise von Edna. Ihrer Reise zurück in ihre eigene Vergangenheit, aber auch ihre Reise zu Jacob, den sie als Kinder „verloren“ hat. Die Autorin stellt dabei eindrucksvoll die grausame Geschichte der „Schwabenkinder“ dar. Erschafft einzigartige Charaktere – selbst Emil den Papagei schließt man ins Herz. Einzig, dass eine 90jährige so problemfrei über die Alpen wandert, ist etwas unglaubwürdig. Ansonsten ist es ein Buch und eine Geschichte, die einem zu Herzen geht. Die Sprache ist außergewöhnlich mit einem tollen Sprachniveau, das man nicht oft findet. Die Geschichte ist lebendig und mitreißend. Emotional und Spannend. Ein Buch, das einem zum Nachdenken bringt und nachhaltig begeistert.

Sehr gute 4 Sterne von mir für diese anrührende Geschichte von Edna, Jacob und Emil!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Spannend, geheimnisvoll und jede Menge unerwartete Plot Twists

Der 1. Mord - Women's Murder Club -
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Worum geht’s?
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, seine Opfer sind Hochzeitspaare. Er bringt sie auf grauvolle Weise am schönsten Tag ihres Lebens um. Lindsay Boxer übernimmt den Fall. Gemeinsam mit ...

Worum geht’s?
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, seine Opfer sind Hochzeitspaare. Er bringt sie auf grauvolle Weise am schönsten Tag ihres Lebens um. Lindsay Boxer übernimmt den Fall. Gemeinsam mit ihrem „Club der Ermittlerinnen“ kommen sie dem Mörder immer näher – aber sind sie dem Richtigen auf der Spur?

Meine Meinung:
„Der 1. Mord“ von James Patterson ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe. Bislang kannte ich hauptsächlich die Serie um Alex Cross, hier ist nun eine Frau im Mittelpunkt und es ist unglaublich – das Buch hätte auch von einer Autorin geschrieben sein können, so lebensecht wirken die Protagonistinnen. Selten hat es ein Autor geschafft, sich so ins andere Geschlecht hineinzuversetzen. Auch der Fall an sich – es hat zwar am Anfang ein paar Längen, aber dann wird es immer rasanter und spannender. Die Originalausgabe des Buches ist von 2001 – einer Zeit, in der man beim Ermitteln noch nicht die Möglichkeiten hatte, die es heute gibt. Dennoch lese ich gerne „ältere“ Thriller und es gibt nur wenige Autoren, die auch mit den „alten Ermittlungsmethoden“ soviel Spannung und Lebendigkeit in ein Buch bringen, wie James Patterson dies schafft – ein herausragender Autor, bei dem selbst bei mehreren Teilen einer Serie immer noch Neues kommt und Spannung da ist.

Die Hauptprotagonistin des Buches ist Lindsay Boxer, einzige weibliche Detective bei der Mordkommission. Sie ist eine taffe Frau, hat ein perfektes Bauchgefühl. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat sie eine gewisse Härte in sich, die sie noch verbissener für Ziele kämpfen lässt. Auch ihr Privatleben kommt nicht zu kurz – das, was einem die Protagonisten noch näher bring und sie noch sympathischer macht. Sie leidet an Anämie, versucht dennoch, gegen das Verbrechen und die Krankheit gleichermaßen zu kämpfen.

An ihrer Seite sind Jill - die stellvertretende Staatsanwältin, Claire – die Pathologin und Cindy – eine Reporterin. Gemeinsam gründen die vier den „Club der Ermittlerinnen“ um neben den Ermittlungen der Polizei auch auf eigene Faust zu recherchieren. In diesem Buch lernen sich die Frauen kennen und bauen im Laufe des Falls eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft auf – auch bedingt dadurch, dass alle von Ihnen ähnlich schwierige Dinge in der Vergangenheit erlebt hatten. Ein Club, dem man gerne beitreten würde und mit dem man gerne mit ermitteln würde.

Auch die Story ist der Hammer. Bis auf einige Längen zu Beginn hat mich das Buch absolut überzeugt. Irgendwann war ich mir fast sicher, wer der Täter ist – aber irgendwie war noch 1/3 des Buches übrig… und dann kam ein Plot Twist nach dem anderen und nichts mehr war, wie es schien und die Spannung explodierte in einem rasanten und unerwarteten finalen Showdown. Ich bin begeistert und freue mich auf die weiteren Teile der Serie!

Fazit:
James Pattersons „Der 1. Mord“ ist der erste Teil der neuen Reihe um Lindsay Boxer und ihren „Club der Ermittlerinnen“. Lindsay, Jill, Claire und Cindy finden sich und stellen parallel zu den Ermittlungen der Polizei ihre eigenen Ermittlungen an. Jede der Frauen hat eine Vergangenheit, die die Freundschaft untereinander enger werden lässt. Lindsay kämpft zudem mit Anämie. Dadurch werden einem die Protagonisten noch sympathischer. Und auch die Storyline selbst – der absolute Hammer. Einige Länden zu Beginn, die aber durch die vielen spannenden und unerwarteten Plot Twists zum Ende mehr als wettgemacht werden.

4 Sterne für diesen perfekt gelungenen Einstieg in eine neue Thriller-Reihe! Ich kann es nicht erwarten, den zweiten Teil zu lesen!

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Der spannende Kampf zweier Frauen um Gleichberechtigung

Freiflug
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Worum geht’s?
Rita Maiburg bewirbt sich bei der Lufthansa als Pilotin – und wird abgelehnt. Der Grund dafür: Sie ist eine Frau. Mit diesem Argument möchte sich Rita nicht abspeisen lassen und wendet sich ...

Worum geht’s?
Rita Maiburg bewirbt sich bei der Lufthansa als Pilotin – und wird abgelehnt. Der Grund dafür: Sie ist eine Frau. Mit diesem Argument möchte sich Rita nicht abspeisen lassen und wendet sich an die Anwältin Katharina Berner, die in ihrem Auftrag Klage gegen die Lufthansa und ihre Haupteigentümerin, die BRD, einreichen soll.

Meine Meinung:
„Freiflug“ von Christine Drews ist ein Roman, der auf der wahren Geschichte von Rita Maiburg, der ersten Linienflugkapitänin der Welt basiert. Auf der Suche nach weiblichen Straßennamen ist die Autorin auf die Geschichte von Rita aufmerksam geworden und hat anhand von Zeitungsberichten etc. versucht, in einer Mischung aus Fiktion und Realität die Geschichte wiederaufleben zu lassen. Dies ist ihr mehr als gut gelungen. Das Buch ist spannend, informativ, mitreißend und gibt den LeserInnen einen unglaublichen Eindruck in das Leben der Frauen in den 1960er und 70er Jahren. Ihre Schriftsprache ist dabei sehr bildhaft. Auch schwierige juristische Fragen bringt sie klar verständlich herüber. Nicht nur der Kamp von Rita findet dabei ihre Aufmerksamkeit, sondern auch die Reformierung des Scheidungsrechts und der Schuldfrage. Der Kampf der Frauen um einen Studienplatz. Und die Autorin gibt uns auch einen spannenden Ausflug in den Bereich der Drogenkriminalität, der psychiatrischen Einrichtungen und ein paar Rückblicke in die Kriegszeit.

Rita Maiburg, die Hauptprotagonistin, ist eine spannende Persönlichkeit. Sie ist gerade mal Anfang 20, hat schon eine fertige Pilotenausbildung, die sie sich mit Hilfe ihrer Eltern finanziert hat und versucht, in ihrem Traumberuf Fuß zu fassen. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß was sie will! Umso mehr hat mich das Ende erschreckt – warum, das müssen die LeserInnen selbst erleben.

Dann Katharine Berner, die Anwältin. Die mit Bestnoten ihr Studium abschließt. Versucht, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen und sich schließlich selbstständig macht. Die nicht immer den Rückhalt ihrer Familie hat, den man sich wünschen würde. Eigentlich ist sie die Hauptperson in diesem Buch. Nicht nur ihr beruflicher Werdegang, auch ihre persönliche Geschichte und ihre Familiengeschichte sind mehr als interessant!

Das ist auch das einzige, was für mich ein bisschen negativ an dem Buch war, dass die eigentliche Hauptprotagonistin doch etwas zu kurz kam. Ich hätte gerne mehr über Rita erfahren. Über den Prozess. Nicht nur die Schlussplädoyers, auch den Prozess selbst hätte ich gerne miterlebt. Aber nichtsdestotrotz hat mich das Buch begeistert. Es war spannend. Es war mitreißend. Ich habe auf interessante Art viel über das Leben der Frauen in dieser Zeit erfahren. Ihrem Kampf um Gleichberechtigung. Und ein bisschen Liebe ist auch dabei. Ein Buch, das leider viel zu früh zu Ende war!

Fazit:
„Freiflug“ von Christine Drews ist ein Buch über den Kampf von Rita Maiburg, in einer Männerdomäne, nämlich als Linienflugkapitänin, Fuß zu fassen. Nicht nur ihr Kampf zusammen mit Katharina wird hierbei beschrieben, sondern auch das Leben in der Zeit im Allgemeinen. Die Autorin hat die vielen Änderungen, denen diese Zeit unterworfen war, für mich sehr lebendig und eindrucksvoll herübergebracht und hat die perfekte Mischung aus Fiktion und Realität aus ein bisschen Spannung, ein bisschen Liebe, ein bisschen Historik, Unterhaltung und Information gefunden. Leider war das Buch viel zu schnell fertiggelesen.

4 Sterne von mir für dieses wunderbare Werk um das Leben und die Entwicklung in den 1960er und 70er Jahre!

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine schöne Geschichte über Freundschaft, Mut und die Liebe

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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Worum geht’s?
Die Engländern Alice heiratet Bennett und geht mit ihm nach Baileyville in Kentucky. Sie findet nicht das erhoffte Glück und schließt sich einer Gruppe von Frauen an, die eine mobile Bibliothek ...

Worum geht’s?
Die Engländern Alice heiratet Bennett und geht mit ihm nach Baileyville in Kentucky. Sie findet nicht das erhoffte Glück und schließt sich einer Gruppe von Frauen an, die eine mobile Bibliothek auf die Beine stellen. Hier findet sie tiefe Freundschaft, Liebe und die Heimat, die sie sich immer gewünscht hat.

Meine Meinung:
„Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ von Jojo Moyes ist ein Buch, das einem das Kentucky des Jahres 1937 bildhaft nahebringt. Die Autorin versteht es gekonnt, mit Worten Bilder zu erschaffen und damit den LeserInnen die Landschaft und die Menschen nahezubringen. Das Buch ist eine Mischung aus Emotionen, aber auch aus Spannung. Aus Freundschaft und Liebe, aber auch aus Verzweiflung und Hass. Gan im Stil von Jojo Moyes ein bisschen von allem zu einem ausgewogenen Cocktail der Gefühle gemixt.

Auch die Geschichte selbst ist interessant und spannend. Durch Zufall stieß sie auf die Geschichte der „mobilen Bibliothek“ und ein altes Bild einer Gruppe von Frauen, die es sich zum Ziel gemacht hatten, Wissen in Form von Büchern an abgelegene Orte zu bringen. Das ist ein historisches ungewöhnliches aber sehr interessantes Detail, um das Jojo Moyes eine Geschichte gesponnen hat, bei dem die Engländerin Alice und die Amerikanerin Margery im Mittelpunkt stehen.

Alice, die England für einen Mann verlässt, deren Liebe jedoch unerfüllt bleibt. Zumindest die Liebe zu ihrem Mann Bennett. Die ihr Herz jedoch an Fred verliert. Margery, die etwas eigene Außenseiterin, die gegen alle Konventionen ist und sich am Ende doch aus Liebe zu ihrer Tochter den Konventionen ergibt. Diese beiden starken Frauen dürfen wir auf ihrer Reise begleiten. Dabei, wie sie die Bücherei auf die Füße stellen. Wie sie sich in die Herzen der Bewohner kämpfen. Dabei gibt es viele Nebenschauplätze, die gekonnt in die Geschichte mit einfließen. Das Bergwerk, in dem Alices Mann und ihr Schwiegervater arbeiten und wo nicht alles so abläuft, wie es sein soll. Der Klatsch und Tratsch in der Kleinstadt Baileyville, gegen den sie sich immer wieder behaupten müssen. Die engstirnige Kleinstädtigkeit. Und ein Mord, der einen spannenden Akzent in die Geschichte bringt und die LeserInnen immer wieder den Atem anhalten lässt.

Alles in allem ein Buch, das sich leicht lesen lässt, Bilder erschafft und interessante Eindrücke vermittelt. Leider konnte ich – im Gegensatz zu den anderen Büchern der Autorin – nicht die Sympathie mit den Protagonisten aufbauen, die sie verdient hätten. Irgendwie waren mir die Charaktere schon sympathisch aber auf der anderen Seite auch doch etwas entfernt, sodass man nicht vollkommen warm wurde. Das ist der einzige Punkt, den ich hier vielleicht etwas negativ anzumerken hätte. Ansonsten hat mir das Buch gefallen – auch wenn es nicht ganz mit z.B. „Ein Bild von dir“ mithalten kann.

Fazit:
„Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ von Jojo Moyes ist ein Buch, das die wahre Geschichte einer mobilen Bibliothek als Grundlage hat. Darauf baut die Autorin auf bewegende Weise Bilder auf und eine Geschichte darum herum, die man von Anfang bis Ende verschlingt. Man hat alles: Gefühle, Freundschaft, Liebe, Hass und Verzweiflung, Mut und neue Anfänge. Ein schönes Buch, dass mir ihren anderen nicht ganz so mithalten kann, weil einem die Protagonisten bis zum Ende nicht so nahekamen, wie in ihren anderen Büchern. Aber ein Buch, dass durchaus kurzweilig und spannend zu lesen ist.

4 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Geschichten von der Autorin!

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