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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2021

Viel Spielraum zur Interpretation

Die stillen Gefährten
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Auch wenn ich grauenhafte Thriller und Kriminalromane seit langem lese, habe ich nie den Absprung zu Geistergeschichten bzw. Büchern mit Horrorelementen geschafft. Warum? Das weiß ich selbst nicht und ...

Auch wenn ich grauenhafte Thriller und Kriminalromane seit langem lese, habe ich nie den Absprung zu Geistergeschichten bzw. Büchern mit Horrorelementen geschafft. Warum? Das weiß ich selbst nicht und ich bereue es. Das Buch „Die stillen Gefährten“ zeigte mir, welch ein großes Potential in diesem Genre steckt. Ich begab mich auf eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert und lernte die Protagonistin Elsie kennen. Vor kurzem heiratete Elsie den reichen Erben Rupert, wodurch sie ein Leben ohne Geldsorgen leben kann. Doch kurz nach der Hochzeit ist Elsie verwitwet und schwanger. Zusammen mit Ruperts Cousine Sarah zieht sie in Ruperts altes Landhaus ein, dass „The Bridge“ genannt wird. Viele Menschen glauben, dass auf Elsie und ihrer Familie ein Fluch liegt. Als wäre es diese Anschuldigung nicht schlimm genug, öffnet Elsie eine verschlossene Tür im alten Landhaus, was Konsequenzen zur Folge hat. Man sagt ja: Einige Türen sind aus einem bestimmten Grund verschlossen.
Erstmal spreche ich ein ganz großes Lob an den Verlag aus, der ein geniales Artwork mit goldenem Buchschnitt erstellt hat.
Der Autorin Laura Purcell gelingt es schon zu Beginn des Buches eine düstere Atmosphäre durch das gewählte Setting wie das geheimnisvolle Landhaus zu entwerfen. Sie baut gekonnt sehr langsam die Handlung auf, damit man sich als Leser in die Personen, das Szenario, die Handlung sowie die Zeit hineinversetzen kann. Deswegen entwickelt sich parallel dazu die Spannung auch langsam, was jedoch keinen negativen Einfluss auf das Buch hat. In diesem Fall war eine derartige Einführung nötig, um sich komplett in die Geschichte hineinversetzen zu können.
Weiterhin lässt sich sagen, dass die Geschichte auf drei verschiedenen Zeitebenen spielt, die trotzdem in einem essentiellen Bezug zueinanderstehen. An das Wechseln zwischen den drei Zeitsträngen musste ich mich zu Beginn des Buches recht gewöhnen.
Mit Elsie konzipiert die Autorin eine sehr zielstrebige sowie charakterstarke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ich fand es gelungen, dass sie als Hauptfigur fortlaufend in diesem Buch tiefgründig beleuchtet wird. Dennoch erfährt man nicht alles über sie, wodurch ich viele Hypothesen zu ihr aufstellen musste. Aber nicht nur Elsie bleibt geheimnisvoll. Weitere Dinge, die im Landhaus Elsie und den weiteren Charakteren widerfahren, bleiben ungeklärt. Deswegen erweist das Buch einen großen Spielraum zur individuellen Interpretation. Dies fand ich gelungen, da diese Unaufgeklärtheit einfach zu diesem Buch gepasst hat.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Autorin mit ihrem Roman „Die stillen Gefährten“ ein sehr atmosphärisches, spannendes und komplexes Buch geschrieben hat, welches viel Raum zur individuellen Interpretation bietet. Ich freue mich auf weitere Bücher aus diesem Genre.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Kann aus Freundschaft Liebe werden?

The Secret Book Club – Liebesromane zum Frühstück
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Normalerweise sind New Adult Romane für mich ein Fremdgebiet. Doch die „The Secret Book Club“ – Reihe hat es mir angetan. Im dritten Band geht es hauptsächlich um Alexis und Noah. Noah hat nämlich ein ...

Normalerweise sind New Adult Romane für mich ein Fremdgebiet. Doch die „The Secret Book Club“ – Reihe hat es mir angetan. Im dritten Band geht es hauptsächlich um Alexis und Noah. Noah hat nämlich ein großes Problem, da er sich in seine beste Freundin Alexis verknallt hat. Er hat große Angst sie zu verlieren, wenn er ihr seine Gefühle gesteht. Denn er weiß nicht, wie seine beste Freundin darauf reagieren könnte. Aus diesem Grund steckt Noah in einer Sackgasse. Schließlich entscheidet er sich Tipps beim Secret Book Club, bestehend aus reinen Männern, zu suchen. Denn die Jungs wissen, dass Liebesromane der Schlüssel für eine glückliche Beziehung sind. Wird Noah da die Hilfe bekommen, nach der er sich sehnt?

Nach fast einem halben Jahr war ich total froh die alten Charaktere aus den Vorgängern wieder anzutreffen. Nichts hat sich verändert, alles ist gleichgeblieben – familiär. In diesem Buch werden Alexis und Noah in den Mittelpunkt gestellt. Kann aus einer Freundschaft eine Beziehung werden?
So verfolgen wir die emotionale aber auch spannende Geschichte um die beiden Protagonisten. Ich fand, dass beide Figuren sehr detailliert entworfen worden sind. Nicht nur werden sie als simple, oberflächliche Figuren beleuchtet. Man erhält nämlich Einblicke in ihre persönliche Welt bestehend aus Familie, Job und Gefühle. Besonders toll fand ich, dass im Buch weitere kleine Nebenstorys ihren Platz fanden. Besonders Alexis Nebengeschichte fand ich sehr gut gewählt, da diese dem Buch die gewisse Tiefe verleitet hat und man bis zum Ende mitgefiebert hat, wie es ausgehen würde.

Im Buch wird der Männer-Buchclub wieder zum Thema. „Der Russe“ sorgte wieder für sehr amüsante Momente im Buch, wodurch ich an manchen Stellen lachen musste. Er ist und bleibt einfach eine liebenswerte Figur. Die anderen Figuren aus dem Bücherclub finden auch ihrem Platz im Roman und ergänzen die Geschichte ausreichend, aber recht wenig.

Wie erwähnt, sind New-Adult Romane für mich eher ein neues Lesegenre. Dennoch finde ich die Geschichte um Alexis und Noah sehr authentisch und schlüssig dargestellt. Man geht als Leser mit den Figuren durch Höhen und Tiefen, sodass es im Gesamten ein sehr emotionales Leseabenteuer war. Für mich ist diese Reihe eine klare Leseempfehlung!

Deswegen kann ich zum Schluss sagen, dass mich der dritte Band der „Secret Book Club“ – Reihe mal wieder positiv überzeugt hat. Es wird humorvoll, spannend und emotional. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Spannender Thriller

Engelsgrund
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In den belgischen Ardennen, recht abseits vieler Menschen, lebt eine friedliche Gemeinschaft mit dem Namen Cernunnos. Doch zwei Frauen der Sekte werden ermordet aufgefunden. So fürchtet Carla Díaz, Borns ...

In den belgischen Ardennen, recht abseits vieler Menschen, lebt eine friedliche Gemeinschaft mit dem Namen Cernunnos. Doch zwei Frauen der Sekte werden ermordet aufgefunden. So fürchtet Carla Díaz, Borns frühe Kollegin, dass ihre Tochter Malin, die ein Teil der Sekte ist, sich auch auf der Zielscheibe befindet. Deswegen kontaktiert Carla die Sekte und scheitert. Sogar Born kommt nicht am Sektenführer Lampert weiter, wodurch er seinen alten Feind Andrej Wolkow kontaktiert, der ihm einen Gefallen schuldet. So akzeptiert Wolkow den Gefallen und schickt einen seiner besten Killer, damit dieser sich in der Sekte einschleicht. Scheint alles gut zu laufen, Oder ? Leider nicht, da Wolkow ein doppeltes Spiel spielt.

Mit „Engelsgrund“ geht die Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born zu Ende. Und es wird spannend!
Auch wenn ich die vorherigen Teile nicht gelesen habe, bin ich total gut in den Thriller eingestiegen. Alle Hintergrundinformationen habe ich schnell erfahren, wodurch ich nach paar Seiten direkt im Thriller drin war. Mir fiel direkt der grandiose und flüssige Schreibstil des Autors auf. Er liest sich richtig gut und man kann das ganze Geschehen ausführlich in einem rasanten Kopfkino verfolgen. Die Atmosphäre, die der Autor entwirft, ist düster und geheimnisvoll. Man befindet sich direkt an der Sekte und fiebert durchgängig mit. Einfach toll!

Der Autor fügt neben den Hauptcharakteren einen äußerst bedrohlich und geheimnisvollen Täter hinzu, den wir als „Ich“ kennenlernen. So gelingt es dem Autor, den Leser sehr lange auf die Folter zu spannen, bis man endlich die Identität des „Ichs“ erfährt. Dies fand ich grandios, da ich bei der Auflösung recht geschockt war, da ich jemand anderes als Verdächtigen im Kopf hatte.

Wie vorher erwähnt, liegt diesem Thriller eine gute Spannung zugrunde. Insbesondere, dass Carla und Born persönlich in die Handlung mit einbezogen werden, fiebert man mit den Charakteren an jeder rasanten und gefährlichen Stelle mit. Die Twists sorgen für weitere Schockmomemte. Außerdem wird es an machen Stellen emotional. Trauer, Ratlosigkeit, Hilfslosigkeit und Wut sind die Gefühle, die ich beim Lesen entwickelte. Es entstand ein reines Gefühlschaos, welches zum Ende des Buches hin, nochmal stark aufkam.

Insgesamt kann ich sagen, dass „Engelsgrund“ ein stark durchdachter und spannender Thriller ist. Alexander Born und Carla fand ich super und ich freue mich schon die vorherigen Bänder bald zu lesen!

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Pokemon meets Assassins Creed

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Vor kurzem wurde die Tiermagierin Leena aus ihrer Heimat verbannt. Jedoch hat sie das Verbrechen, was ihr vorgeworfen worden ist, nicht begangen. So muss Leena sich nun durchs Leben durchkämpfen. Dennoch ...

Vor kurzem wurde die Tiermagierin Leena aus ihrer Heimat verbannt. Jedoch hat sie das Verbrechen, was ihr vorgeworfen worden ist, nicht begangen. So muss Leena sich nun durchs Leben durchkämpfen. Dennoch findet sie Mut in ihrer Gabe, in der sie Verbindungen zu magischen Wesen aufbauen kann. Als wäre es die ganze Situation nicht schlimm genug, landet sie auf einer Kopfgeldliste. Der Assassine Noc mit seiner Bande werden beauftragt Leena auszuschalten. Wenn er dies nicht tut, wird er selber sterben. Als beide Parteien aufeinandertreffen und Leenas Schicksal besiegelt scheint, macht Leena Noc ein Angebot, welches er nicht ausschlagen kann. Eine verbotene Liebe entwickelt sich, die beiden zur Last fallen kann.
Normalerweise lese ich wenig YA/NA-Bücher, aber der Klappentext dieses Romanes hat es mir angetan. Seit langem bin ich ein Fan von Assassinen, da ich ihre Vorgehensweise, geprägt durch die Videospiele, total interessant finde. So musste ich dieses Buch einfach lesen.
Ich durfte direkt in die Handlung einsteigen und mich mit Leena und Noc vertraut machen. Schon beim Aufeinandertreffen der beiden Protagonisten, ahnt man, dass den Beiden und den Nebencharakteren auf der Reise viel Übles passieren wird. Somit liegt eine gute Spannung im Roman vor, die konstant im Buch vorzufinden wäre. Leena als eine der Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie weist eine starke Persönlichkeit auf, ist mutig sowie ehrgeizig und kann eine emotionale Seite offenbaren. Trotz ihrer Stärke zeigt sich Leena an keiner Stelle im Buch arrogant oder abgehoben. So gefiel mir Noc in seiner Gestaltung auch. Wie man es schon vermutet, kann man zu Noc sagen: Harte Schale, weicher Kern. Auch wenn Noc aufs Erste, viel stärker als Leena erscheint, merkt man beim Lesen, dass sich beide Protagonisten doch auf derselben Augenhöhe befinden.
Die Autorin konzipiert in diesem Buch eine sehr atmosphärische sowie detaillierte Welt. Besonders die Gestaltung der unterschiedlichen Wesen hat mir sehr gut gefallen. Diese werden ausführlich hinsichtlich ihres Aussehen sowie ihren Fähigkeiten beschrieben. Teilweise dachte ich, dass ich mich in einer Pokemon-Welt befinde. Toll! Und am Ende des Buches gibt es sogar ein Lexikon zu den Tieren!
Neben den zahlreichen Actionszenen sowie Dramatik tauchen erotische Szenen auf, die ich eigentlich nicht so erwartet hätte. Dennoch fand ich das Maß an Romantik und Erotik in diesem Buch als passend und ausgewogen, zum Rest.
Schlussendlich kann ich sagen, dass der erste Band der Tiermagierin-Reihe mich beeindruckt hat. Ich freue mich auf den zweiten Band, um mich auf eine neue Reise mit Noc und Leena zu begeben.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Was macht man, wenn der Täter schweigt?

Die siebte Zeugin
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Mit dem Justiz-Kriminalroman „Die siebte Zeugin“ begeben wir uns in eine neue Krimireihe nach Berlin mit dem Anwalt Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.
In diesem Buch geht es um ...

Mit dem Justiz-Kriminalroman „Die siebte Zeugin“ begeben wir uns in eine neue Krimireihe nach Berlin mit dem Anwalt Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.
In diesem Buch geht es um einen überraschenden Fall. Es ist ein Sonntagmorgen. Der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting verlässt sein Haus in Berlin, um zum Bäcker zu fahren. Noch eben hat er seiner Tochter Lily „Auf Wiedersehen“ gesagt, hat sich aufs Fahrrad gesetzt und ist losgefahren. Doch jetzt plötzlich steht der Familienvater in der Bäckerei und erschießt einen Mann und verletzt zwei weitere Menschen. Wie kann es zu so einer grausamen Tat kommen? Nöltings Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem ganz großen Rätsel und einer großen Aufgabe. Als Strafverteidiger möchte er Nölting helfen, doch dieser schweigt. Eberhardt kommt nicht weiter – bis der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung tätigt. Wie aus dem Nichts stürzt sich Rocco in ein Gefecht, bestehend aus Korruption, Gewalt, Clan-Kriminalität und Gewalt.
Schon lange sehnte ich mich nach diesem Buch, da der Klappentext vielversprechend ist. Und so stürzte ich mich in dieses Abenteuer, dass im kalten und düsteren Berlin spielt. Als Leser verfolgen wir das Geschehen direkt ab der Tat bis zum Ende des Prozesses. Durch die kurzen Kapitel und einem grandiosen Schreibstil konnte ich das Buch innerhalb 3,5 Stunden durchlesen und am Ende war ich nur positiv geflasht.
Zu Beginn startete das Buch sehr rasant. Als Leser wollte ich unbedingt herausfinden, welches düstere Geheimnis sich hinter dieser grausameren Tat versteckt. Mit der Figur des Anwalts Rocco Eberhardt wird eine sehr sympathische Figur konstruiert mit der es richtig Spaß gemacht hat, in die Unterwelt von Berlin abzutauchen. Rocco ist sehr tiefgründig ausgearbeitet worden, da man viel über ihn als Person erfährt. Besonders das Zusammenspiel zwischen der Arbeit als Anwalt und den familiären Problemen (wie z.B. mit seinem Vater) hat mir gut gefallen, da Rocco von vielen Seiten beleuchtet wird, worauf man sich als Leser ein umfangreiches Bild über die Figur bilden kann. Auch wenn der Rechtsmediziner Jarmer teilweise im Schatten von Eberhard geblieben ist, war Jarmer mir auch sympathisch und für das Buch passend gewählt. Eine weitere Figur namens Baumann ist ebenso positiv hervorzuheben. Außerdem finde ich es sehr gelungen, dass das Buch nicht ausschließlich im Gericht spielt. Die Handlungsorte werden gekonnt und übersichtlich gewechselt. Dabei erhält man einen detaillierten Blick in die Arbeit und das Prozedere der Justizjobs. Sehr authentisch und gelungen!
Als Leser erfährt man sehr früh, wenn hinter der Tat steckt. So muss ich sagen, dass dies in keiner Weise einen negativen Einfluss auf die Handlung hatte. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass man in die Welt der Kriminalität – die in diesem Buch offenbart wird – noch ausführlicher hineingeführt wird. Diese war meiner Ansicht nach, zu kurz thematisiert worden. Was mich wirklich ärgert, und zwar enorm ärgert: Der Cliffhanger! Wenn ich könnte, würde ich direkt den zweiten Band weiterlesen wollen, da ein zweiter Fall angedeutet worden ist!
Insgesamt kann ich sagen, dass der Auftaktband zu Eberhardt und Jarmer mich gut unterhalten hat. Die Einblicke in die Gerichtswelt werden authentisch und gut dargestellt. Es liegt eine konstante Spannung vor und die Charaktere haben mir gut gefallen. Ich freue mich auf mehr!

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