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Veröffentlicht am 16.02.2021

Zicke, zacke - au backe!

Zicke, zacke, tot
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Ingrid Werners dritter Fall um die Privatermittlerin Karin Schneider spielt an fünf tollen Tagen des größten Volksfestes in Niederbayern, des Karpfhamer Fests, welches in diesem Buch neben Bierzelten, ...

Ingrid Werners dritter Fall um die Privatermittlerin Karin Schneider spielt an fünf tollen Tagen des größten Volksfestes in Niederbayern, des Karpfhamer Fests, welches in diesem Buch neben Bierzelten, Schießbuden, Riesenrad und anderen Attraktionen auch Mord und Totschlag, Hass und Neid sowie menschliche Abgründe bereithält.
Da ich die voran gegangenen beiden Fälle der selbst ernannten Ermittlerin Karin nicht kenne, fiel mir der Einstieg etwas schwer. Ich erfuhr zwar, dass Karin mit ihrer Familie aus der Landeshauptstadt in die dörfliche Idylle des Rottals gezogen war, ihr Mann aber danach wieder nach München gegangen sei, um dort eine Chefarztstelle anzutreten. Dies erklärt trotzdem nicht das seltsam zerrüttete Verhältnis der beiden. Auch ihre vier Kinder kommen anscheinend problemlos ohne ihre Mutter zurecht, so dass Karin als gelangweilte Hausfrau neue Aufgaben annimmt und damit Bedeutung in ihr Leben bringen will. Dies löst sie für sich, indem sie sich ungefragt in die Angelegenheiten Fremder einmischt und damit ungewollt in ein Wespennest sticht.
Mit Rosi, dem ersten Opfer, verbindet sie zumindest eine voraus gegangene Psychotherapie, die offensichtlich genauso erfolglos blieb, wie die Ermittlungsversuche der naiven Hobby-Detektivin. Vielleicht ist es das schlechte Gewissen der Heilpraktikerin Karin, das sie nun dazu antreibt, den vermeintlichen Selbstmordversuch ihrer ehemaligen Patientin auf eigene Faust aufklären zu wollen, wobei sie erst einmal jede und jeden verdächtigt. Als noch hinderlicher erweist sich, dass sie sich ausgerechnet in „George Clooney für Arme“ verliebt und ihn über ihre „Ermittlungstaktik“ aufklärt. Die dadurch ausgelöste Kette fataler Ereignisse überfordert nicht nur die meist falsch liegende, aber desto mehr von sich überzeugte Karin, sondern auch den geneigten Leser (besonders wenn er – wie ich – eher einen Cosy-Krimi erwartet hätte).
Auch wenn mich die Charaktere der handelnden Personen und ihr Agieren nicht ganz überzeugen konnten, liest sich der Krimi flüssig, enthält viel Lokal-Kolorit sowie eine gehörige Portion Humor, wenn man das Geschehen nicht allzu ernst nimmt. Das fällt allerdings schwer angesichts der Kollateralschäden, die Karins Mördersuche begleiten.