Simone und Jean-Paul
Die Frau von MontparnasseKlappentext:
„Paris, 1929: Die junge Simone will studieren – und schreiben. Dann begegnet sie Jean-Paul Sartre, Enfant terrible, Genie und bald ihr Geliebter. Sie schließen einen Pakt, der ihre Liebe und ...
Klappentext:
„Paris, 1929: Die junge Simone will studieren – und schreiben. Dann begegnet sie Jean-Paul Sartre, Enfant terrible, Genie und bald ihr Geliebter. Sie schließen einen Pakt, der ihre Liebe und dabei sexuelle Freiheit sichern soll. Gemeinsam formulieren sie die Philosophie des Existenzialismus, sind der Mittelpunkt der Pariser Bohème. Doch ihren Traum vom Schreiben kann Simone nicht verwirklichen – die Verlage lehnen ihre Texte als »unpassend« ab. Und auch um die Beziehung zu Sartre muss sie kämpfen. Denn: Wie lässt sich eine große Liebe mit dem Streben nach Freiheit vereinbaren?“
Caroline Bernard zieht mich mit ihrem Schreibstil doch immer wieder in den Bann. Die Geschichte hier um Simone Beauvoir ist ihr mal wieder sehr gut gelungen. Zu Beginn lernen wir Leser sehr sacht und ruhig Simone kennen, als dann Sartre in ihr Leben taucht, verändert sich alles, aber Simone reizt auch vieles aus bzw. lässt eine Seite bei sich aufblitzen, die man so erstmal weniger vermutet hätte. Was die beiden dann in ihrem gemeinsamen Schaffen erreichen, ist Zeitgeschichte. Bernhard zeigt aber auch sehr eindringlich, das Simone eben nicht immer alles reichen konnte im Leben - sie war einfach zu weit für ihre Zeit oder eben zu „speziell“. Das Laufen jedoch konnte ihr niemand nehmen. Das war ihr Anker in der grauen Zeit, in einer Zeit, in der sie sich verloren fühlte und nicht mehr am richtigen Ort geankert hatte. Gerade diese Emotionen bringt Bernhard wirklich toll in dieser Geschichte rüber und wir Leser dürfen beide Personen und die Zeit nochmal etwas anders erleben, intensiver erleben. Caroline Bernard beweist hier, mal wieder, das eine Biographie auch anders geschrieben werden kann, zwar mit einer Menge an realen und sehr gut recherchierten Punkten, aber doch spannend und mitfühlend in einer Geschichte verwoben.
Dennoch, und genau dafür gibt es einen Stern Abzug (das ist auch bereits anders Lesern aufgefallen und ich kann es nur unterstreichen), kommt die damalige Zeit, das Flair des Montparnasse, die Quirligkeit der Künstler und Denker doch etwas zu kurz für meine Begriffe. Hier hätte ich doch sehr gern mehr Flair gespürt - 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die ihrer Zeit auch heute voraus sind!