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Veröffentlicht am 16.05.2021

Seltene Einblicke in das Leben in der Todeszelle

Gefangen und frei
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Fasziniert an "Gefangen und frei" von David Sheff hat mich vor allem, dass es sich hier um einen wahren Bericht handelt, um das Leben eines Gefangenen in einer Todeszelle in den USA. Im Fernsehen kann ...

Fasziniert an "Gefangen und frei" von David Sheff hat mich vor allem, dass es sich hier um einen wahren Bericht handelt, um das Leben eines Gefangenen in einer Todeszelle in den USA. Im Fernsehen kann man ja viel sehen über das Leben der Gefangenen in den schlimmsten amerikanischen Gefängnissen, aber die Insassen, die dort zu Wort kommen, sind meist uneinsichtig und gewalttätig, da sie ja auch nichts mehr zu verlieren haben.

Jarvis Jay Masters ist kein solcher Gefangener. Er hat sich in Gefangenschaft zu einem friedfertigen und guten Menschen entwickelt. Dies ist vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass Masters den ihm angehängten Mord möglicherweise nicht begangen hat und er nicht der mordende Gewalttäter ist, der dafür die Todesstrafe bekommen hat.

Für mich war nicht das eigentliche Ziel des Autors David Sheff interessant, nämlich den Buddhisten Masters und seine innere Überzeugung und Wandlung darzustellen, interessant, sondern die Erfahrungen eines dauerhaft Gefangenen in den US-Gefängnissen zu erleben. Hoffnung auf Rehabilitation gibt es hier keine. Eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft wird nicht angestrebt, auch, wenn man nicht im Todestrakt sitzt.

Auch Masters' Leben bietet einiges, was zum Verständnis seiner Lage beiträgt, was aber seine Taten nicht rechtfertigt oder entschuldigt. Der Autor David Sheff allerdings lässt sich komplett vom Interviewten mitnehmen und schafft es nicht, hier die Neutralität an den Tag zu legen, die er anfangs propagiert hatte. Zwiegespalten ist daher meine Meinung über dieses Buch, doch es ist sehr lesenswert, wenn man einen Täter, sein Leben und seine Ansichten kennen lernen möchte.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Gute Geschichte, Ende unbefriedigend

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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"Mission Hollercamp - Der unheimliche Fremde" von von Lena Hach ist wieder eines jener Bücher, bei dem man schon fast genötigt wird, den zweiten Teil auch zu lesen. Bei vielen Kinderbüchern ist mir das ...

"Mission Hollercamp - Der unheimliche Fremde" von von Lena Hach ist wieder eines jener Bücher, bei dem man schon fast genötigt wird, den zweiten Teil auch zu lesen. Bei vielen Kinderbüchern ist mir das nun schon so gegangen, und immer dann mache ich das extra nicht. Auch Kindern würde ich den kommerziellen Gedanken dahinter erklären und den zweiten Teil nicht kaufen. Vielleicht bieten ihn ja die Bibliotheken an.

Das Buch hat ein spannendes Cover, auf dem man sehen kann, dass im Hollercamp ganz viel passieren wird. Man sieht die Freunde und den unbekannten Fremden, um den sich die Geschichte dreht. Viele gute Gedanken werden hier aufgegriffen, so z.B. Freundschaft, Vorurteile, Toleranz, Familie. Dabei ist all dies in eine spannende Abenteuergeschichte verpackt.

Das Buch ist kindgerecht geschrieben, leider mit eher wenigen Illustrationen. Auch mir hat das Buch sehr gut gefallen. Was es besonders macht, sind sicher die Anmerkungen am Rand, denn Leon hat die Geschichte aufgeschrieben, doch Emily hat sie noch einmal durchgelesen und Ergänzungen am Rand vermerkt. Eine schöne Idee.

Fazit: Tolle Geschichte, weniger starkes Ende. Den zweiten Teil würde ich auch gern lesen. Jüngere Kinder von 10 bis 12 oder 13 werden "Mission Hollercamp" lieben, und es ist auch für Mädchen und Jungen gleichermaßen geeignet.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Der Klassiker ist immer noch aktuell

Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten
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Nachdem meine Freundin "Die Biene Maja - Die schönsten Gutenachtgeschichten" von Carla Felgentreff beendet hatte, wollte ich auch wissen, was meine Stars der Kindheit heute machen. Und wenn eine Honigbiene ...

Nachdem meine Freundin "Die Biene Maja - Die schönsten Gutenachtgeschichten" von Carla Felgentreff beendet hatte, wollte ich auch wissen, was meine Stars der Kindheit heute machen. Und wenn eine Honigbiene im wahren Leben nicht mal dreißig Tage schafft, so hat die Biene Maja als Film- und Comicfigur schon über 50 Jahre auf dem Buckel. Und sie hat nichts an ihrer Faszination eingebüßt.

Die Gutenachtgeschichten beginnen mit der Geburt der kleinen Biene und dem baldigen Kennenlernen ihres Freundes Willi. Lebhaft ist dargestellt, welch unterschiedliche Charaktere die beiden Freunde darstellen. Da ist der gefräßige, verträumte Willi und die stets neugierige, lustige Maja. Doch auch das Leben der Bienen wird dargestellt, von der Geburt in der Wabe über die Königin, die Arbeiterinnen und dem Lebensalltag der Bienen. So können Kinder gleich auch etwas über Bienen lernen.

Doch hier liegt auch mein kleiner Kritikpunkt. Einerseits hat man als erwachsener Leser oder Vorleser auch das Gefühl, das Buch möchte auch gern Sachwissen über Bienen vermitteln. Andererseits stimmt das so gar nicht, denn obwohl vieles zum echten Leben im Bienenstock passt, ist anderes so gar nicht korrekt. So kann Willi als Drohne ja weder selbst fressen, noch würde er als männliche Biene Waben bauen.

So lassen mich die wunderschönen Gutenachtgeschichten etwas zweigeteilt zurück. Entweder bekommt man einfach nur fiktive Geschichten, dann ist das alles so in Ordnung. Wenn das Buch aber den Anschein macht, den Kindern auch Wissen über Honigbienen vermitteln zu wollen - und diesen Anschein macht das Buch auf mich - dann doch bitte auch korrekt, denn Kinder können nicht unterscheiden, was hier stimmt und was nicht. Abgesehen davon bin ich aber Maja-Fan und Fan dieses Buches.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Dieses Buch überrascht

Darling Rose Gold
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"Darling Rose Gold" von Stephanie Wrobel hat mich in vieler Hinsicht überrascht, obwohl ich durch die Leseprobe ja schon mehr oder weniger wusste, was mich erwartet. Doch das Cover und der Titel deuten ...

"Darling Rose Gold" von Stephanie Wrobel hat mich in vieler Hinsicht überrascht, obwohl ich durch die Leseprobe ja schon mehr oder weniger wusste, was mich erwartet. Doch das Cover und der Titel deuten erst einmal eher auf leichtere Literatur hin. Das Thema selbst ist aber ziemlich hart und wohl gar nicht mal so selten. Tatsächlich habe ich bereits einmal einen Jugendroman über das Münchhausen-Stellvertretersyndrom gelesen.

Anfangs fragt man sich wirklich, warum Rose Gold sich nicht ganz von ihrer Mutter abgewandt hat, denn das hätte sie wohl verdient. Patty hat ihre Tochter nicht zu einer selbstbewussten, selbstverantwortlichen Frau gemacht, sondern ihre komplette Kindheit zerstört.

Der Roman wird im Perspektivwechseln erzählt, man kann der Lektüre gut folgen, mehr noch, man möchte das Buch gar nicht weglegen. Die Charaktere im Buch sind durchweg keine Sympathieträger, aber das macht vielleicht auch die Faszination des Buches aus. Verstehen kann man nicht, warum eine Mutter ihrer Tochter so etwas antun kann, aber Rose Golds Fall bezieht sich auf eine wahre Begebenheit und kommt in schwächeren Ausprägungen gar nicht mal so selten vor, wie man meinen würde.

Während das Buch wie ein Sog ist, hat mich der Schluss nicht ganz überzeugt. Vielleicht musste die Autorin hier zum Ende kommen oder hat sich den Schluss nicht besonders überlegt. Das Buch ist dennoch absolut wichtig und lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Das lesen auch Jungs gern

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Pete Johnson bringt mit seinem Kinderbuch "Wie man seine Eltern erzieht" vor allem auch Jungs zum Lesen. Das Buch ist lustig und vor allem gut häppchenweise zu lesen, weil es im mittlerweile bei Kindern ...

Pete Johnson bringt mit seinem Kinderbuch "Wie man seine Eltern erzieht" vor allem auch Jungs zum Lesen. Das Buch ist lustig und vor allem gut häppchenweise zu lesen, weil es im mittlerweile bei Kindern sehr beliebten Tagebuchstil geschrieben ist. Die Einträge sind kurz, das Buch kann also leicht auch weggelegt werden, kann aber auch gut schnell mal zur Hand genommen werden. Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass es sich lediglich um eine Neuauflage eines bereits erschienenen Buches handelt. Das sollte doch deutlicher vermerkt werden, ist aber vorn innen bei der Auflage notiert.

Das Leben von Luis, das sich um die neue Schule und die "merkwürdigen" Eltern dreht, passt gut zur Lebenswelt der meisten Schüler, die sich sicher hier wiederfinden werden. Die Ideen von Luis sind oft überzogen, aber auch lustig. Die Schule und die Noten stehen allerdings meist im Vordergrund, als ob es nichts anderes im Leben eines Schülers gäbe. Gut, auch die "Karriere" von Luis als Comedystar und das Thema "Freundschaft" finden hier Raum.

Insgesamt ist das Buch amüsant und gut zu lesen, aber manchmal etwas zu viel. Am Schluss passt aber doch alles sehr gut. Das Buch könnte Mädchen und Jungs gefallen, ist aber wohl eher adressiert an Jungen.

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