Wie ich einmal englischer Meister wurde | Der SPIEGEL-Bestseller #1
Er ist einer der populärsten Musiker Deutschlands. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Die andere Hälfte fängt mit Kevin Keegan an, dem englischen Stürmer mit den wilden Locken. Der wurde in den 70ern zu Campinos großem Idol: Als zehnjährigem Sohn einer englischen Mutter und eines Richters aus Düsseldorf war ihm dieser Keegan Erlösung und Vorbild zugleich – ein cooler Engländer, der ihm zeigte, auf welcher Seite er zu stehen hatte. Seitdem verbinden sich in der Entscheidung für den besten Fußballverein der Welt die ganze Widersprüchlichkeit seiner Herkunft und die Liebe zu einem Land, das irgendwo zwischen Beatles und Brexit steht. – Von alldem, seiner Familie und der rasenden Leidenschaft zum Liverpool FC erzählt Campino in diesem Buch.
Die Toten Hosen begleiten mich schon sehr viele Jahre musikalisch. Ich bin selbst noch am 30.12.2008 im Schneetreiben mit meiner besten Freundin nach Oberhausen zum Konzert gefahren. Viele Lieder haben ...
Die Toten Hosen begleiten mich schon sehr viele Jahre musikalisch. Ich bin selbst noch am 30.12.2008 im Schneetreiben mit meiner besten Freundin nach Oberhausen zum Konzert gefahren. Viele Lieder haben mir schon in schweren Situationen geholfen, oder geben ein Lebensgefühl wieder.
So habe ich mich sehr gefreut, dass die örtliche Bibliothek das Buch „Hope Street – wie ich einmal englischer Meister wurde“ bereit gestellt hat.
Campino erzählt hier zum einen, wie er als Jugendlicher die Liebe zum FC Liverpool entdeckte. Erst war ein Besuch im Anfield Stadion ein sehr ferner unerfüllbarer Traum. Und doch: heute ist Campino Stammgast im Anfield Stadion und unterstützt seine Mannschaft, wann immer er kann. Es wird sogar der Tourplan an die Spiele des FC Liverpool angepasst, oder es müssen Livestream bereitgestellt werden, und laufen sogar bei Konzerten auf der Bühne. Campino ist ein Fan durch und durch. Selbst seine Bandkollegen haben ihn bereits begleitet.
Aber es ist auch ein Stück Familiengeschichte, die Campino hier erzählt. Seine Mutter, eine Engländerin, lernte den Vater nach dem Krieg kennen, und blieb England immer sehr eng verbunden. So waren Urlaube in Südengland keine Seltenheit.
Klar, ich als Fußballfan habe mich auch über die Erzählungen über Campinos Fußballleidenschaft gefreut. Gerade die Anekdoten bei den Konzerten fand ich recht unterhaltsam. Aber auch die Familiengeschichte hat mir sehr gefallen, sie war so persönlich, wirkte so ehrlich und persönlich.
Das Buch war sehr kurzweilig für mich, da das Buch mit lustigen Anekdoten gespickt wurde, und auch sehr persönliche Einblicke in die Welt eines Menschen gibt, dessen Aussenwirkung sicherlich nicht immer der Wahrheit entspricht, wie Campino privat wirklich ist.
In 28 Kapitel nimmt Campino den Leser mit auf eine Reise. Wir begleiten ihn zu sämtlichen Spielen des Liverpooler FCs. Darüber hinaus beleuchtet er seine innige Verbundenheit zu England, deren Grundstein ...
In 28 Kapitel nimmt Campino den Leser mit auf eine Reise. Wir begleiten ihn zu sämtlichen Spielen des Liverpooler FCs. Darüber hinaus beleuchtet er seine innige Verbundenheit zu England, deren Grundstein sicher seine von dort stammende Mutter legte.
Im August 2019 beginnt eine turbulente Saison. Liverpool startet als frisch gekürter Champions-League-Sieger. Für Campino ist es die 47. Saison, die er als Liverpool Anhänger erlebt. Wenn möglich, steht er im Stadion. Ganz egal, ob es das Stadion an der Anfield Road ist oder eines in der Wüste Katars. Es sind nicht nur die Spiele an sich, die sein Leben als Fan bereichern, sondern auch die Begegnungen, die er dabei erlebt. Diese besonderen Momenten schildert Campino in seinem Buch. So trifft er den Stadionsprecher des LFC in einem Pub oder besucht den aktuellen Trainer des Vereins Jürgen Klopp in seinem Haus. Über die Jahre sind durch den Fußball viele Freundschaften entstanden.
Die Fans des Liverpool FCs sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die zusammen steht. Campino berichtet von diesem Gefühl der Verbundenheit und dem Drang dabei sein zu wollen. Doch das „Dabei sein“ hat auch oftmals seinen Preis. Vieles in seinem Kalender richtet sich nach den Spielen des Clubs. Falls es mal nicht möglich ist vor Ort zu sein, müssen Lösungen her, damit Campino wenigstens aus der Ferne zusehen kann. Auf sehr humorvolle Weise schildert Campino sein Verhalten in solchen Situationen und lässt hierbei auch Reaktionen aus seinem direkten Umfeld nicht aus. Manches, was er für seinen Fußball Club auf sich nimmt, sieht er anscheinend selbst mit einem Augenzwinkern. Trotzdem sollte man sich von den selbstkritischen Passagen nicht täuschen lassen, die Sache an sich ist ihm sehr ernst.
Neben den Erlebnissen rund um die Spiele, blickt Campino zurück auf seine Familiengeschichte. Seine Eltern lernen sich an der Universität Göttingen kennen, die erste, die im britischen Sektor kurz nach dem Krieg den Betrieb wieder aufnahm. Seine Mutter Jennie gehört zu einer Auswahl britischer Studenten, die sich mit den deutschen Studenten austauschen sollen. Es wird nicht einfach gewesen sein, in dieser Zeit eine gemeinsame Zukunft zu planen. Doch Campinos Mutter wagt den Schritt und zieht nach Deutschland. Anhand von Briefen und Erinnerungen zeichnet Campino sein deutsch-englisches Familienleben nach. Er schreibt über Urlaube in Cornwall, erinnert sich an den Alltag in Mettmann und bedauert, dass er seinen Eltern manche Frage nie gestellt hat.
Ausgangspunkt der meisten Kapitel ist ein Fußballspiel. Doch schnell machen sich die Gedanken des Autors auf ihren eigenen Weg und schweifen in die Vergangenheit. Mal erinnert er sich an Situationen in der Familie oder Momente mit Freunden oder mit seiner Band. Er springt zwischen seinen Erinnerungen hin und her. Als Leser wusste ich nie, was wohl als nächstes kommt. Mein Interesse an seinen Gedankengängen hat jedoch an keinem Punkt nachgelassen. Gerade die Umstände, unter denen seine Eltern sich kennenlernten, haben mich beeindruckt. Ich glaube nicht, dass ich den Mut gehabt hätte, in ein vom Krieg noch völlig zerstörtes Land zu ziehen, in dem ich mit großer Wahrscheinlichkeit weiter als Feind gesehen werde.
In dem Buch geht es zwar hauptsächlich um den Liverpooler FC, dennoch ist es auch ein Buch über Leidenschaft, Liebe, Familie und Freundschaft. Vielleicht kann nicht jeder Campinos Passion für den LFC nachvollziehen, aber es gibt nun einmal Dinge, die für einen selbst von höchster Wichtigkeit sind, die in den Augen anderer jedoch völlig belanglos erscheinen. Wesentlich dabei ist meiner Meinung nach, dass es einen glücklich macht.
Fazit
Campino gewährt in diesem Buch sehr private Einblicke in sein Leben. Vieles hat mich zum Schmunzeln gebracht, dennoch gibt es einige ernsthafte Passagen. Wer ein lustiges, oberflächliches Buch erwartet, liegt falsch. Das er es bedauert, seinen Eltern manche Frage nicht gestellt zu haben, kann ich gut nachvollziehen. Es ist großartig, dass so viele Feldpostbriefe in der Familie erhalten sind. Mir haben vor allem die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen gefallen. Niemals kam dabei eine Art von Rockstar Attitüde hervor. Ob man diese Fußball Leidenschaft immer verstehen kann, bleibt dahingestellt, aber darum geht es auch gar nicht. Es ist ein außergewöhnliches Buch, das mit seiner offenen und ehrlichen Art punktet. Ich würde mich freuen, wenn Campino die ein oder andere Geschichte, die er erlebt hat, nochmal in Buchform packt. Hope Street ist ihm jedenfalls fabelhaft gelungen.
Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch ...
Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch nur ein Fünkchen Interesse an dem Sport zu haben. Auch ich gehöre zu diesen Banausen, denen der Lieblingssport der Deutschen ganz weit hinten vorbei geht, dennoch hatte ich einige spannende Lesestunden mit dieser Lektüre und habe das Buch mit einem Lächeln im Gesicht beendet.
Denn weit mehr als der Ballsport haben mich die Passagen aus Campinos Leben interessiert und in dieser Hinsicht kann ich sagen, dass ich bekommen habe, was mir der Klappentext versprach. Unterhaltsam und nahbar erzählt der Frontmann der Toten Hosen aus seinem Leben, vom Kennenlernen seiner Eltern über Kindheitserinnerungen bis hin zu aktuellen Ereignissen. Dabei entspricht die Reihenfolge der Geschichten nicht unbedingt einer chronologischen Ordnung, was meinen Lesefluss nicht wirklich gestört hat. Möglich, dass hier meine Sympathie für den Autor eine Rolle spielt, ich habe schon Bücher gelesen, bei denen mich diese ungeordnete Erzählweise tierisch genervt hat. Der unkomplizierte Schreibstil macht es allerdings auch leicht, den roten Faden nicht zu verlieren.
Die Art, wie Campino über "seinen" Verein berichtet, die Entwicklung seiner Fußballleidenschaft, Spiele, die er besucht hat und auch Ereignisse aus der Vereinsgeschichte des FC Liverpool runden das Bild ab, das mir dieses Buch über Andreas Frege vermittelt hat. Jedes Kapitel beginnt mit der Auflistung einiger Spiele, der Endergebnisse, Torschützen sowie der Beschreibung, wie Campino das jeweilige Spiel gesehen hat - und besonders amüsant, sein persönliches Fazit.
Für Fußballfans dürften nicht nur die Beschreibungen der Spiele, sondern auch einige Anekdoten aus der Freundschaft des Autors mit Liverpool-Trainer Jürgen Klopp von Interesse sein. Nicht zu vergessen, die Vereinshymne "You´ll never walk alone", mit der mir Campino einen Ohrwurm verschafft hat - denn natürlich hat mich meine Neugier dazu getrieben, das Lied nach Beendigung des Buches auf Youtube zu suchen..... inzwischen überlege ich, mir "Hope Street" auch als Hörbuch anzuschaffen, dass Campino selbst den Text vorliest, ist für mich dabei ein ziemlicher Anreiz.
Fazit: Dieses Buch hat für mich gehalten, was der Klappentext versprochen hat, kleine Einblicke in das private Leben des Frontmanns der Toten Hosen, garniert mit viel Begeisterung für den FC Liverpool. Eine Lektüre, die meiner Meinung nach nicht nur für Fußballfans interessant ist und die ich Jedem empfehle, der etwas mehr über den Menschen Andreas Frege erfahren möchte.
Ein Buch über Rock´n Roll und Fussball - was will man mehr? Abtauchend in die Tradition eines eingeschworenen Fussballfans erhält man Einblicke über Trauer, Verzweiflung, Glückseligkeit und Euphorie - ...
Ein Buch über Rock´n Roll und Fussball - was will man mehr? Abtauchend in die Tradition eines eingeschworenen Fussballfans erhält man Einblicke über Trauer, Verzweiflung, Glückseligkeit und Euphorie - und das von niemand geringerem als Toten Hosen Frontmann Campino. Sah man bis jetzt immer nur den Punk, den pogenden Leadsänger im Vordergrund, erhält man jetzt Tiefe und lernt den wahren Andreas kennen. Den Andreas, der eigentlich nur die Spiele seines Lieblingsvereines Liverpool sehen, der eigentlich nur seine englischen Wurzeln erfahren möchte. Mit Witz und Charme entführt er uns in sein Leben, das seit Kindesbeinen von Fussball (und Musik) geprägt war. Welch Theatralik sich abspielt, wenn die Frau zu Hause Tennis guckt und er sein Spiel nicht sehen kann, welches Leiden in ihm wächst, wenn seine Mannschaft verliert - einfach herrlich! Auch die Tiefen der Verzweiflung aber auch der Trauer kommen nicht zu kurz. Wer ein Buch über die Toten Hosen erwartet - falsch gelegen. Taucht ein in die Welt eines Fussballfans, der zu seinen Wurzeln steht!
Rezi-Exemplar von NetGalley
(Was meine Meinung in keinster Weise beeinflusst hat.)
Das Cover ist sehr unspektakulär, was es – meiner persönlichen Meinung nach- aber umso interessanter ...
Als erstes kommt der LFC
Rezi-Exemplar von NetGalley
(Was meine Meinung in keinster Weise beeinflusst hat.)
Das Cover ist sehr unspektakulär, was es – meiner persönlichen Meinung nach- aber umso interessanter macht. Durch die rote Schrift, den weißen Hintergrund und den schwarz gekleideten Campino zieht es im Buchladen die Aufmerksamkeit auf jeden Fall auf sich.
Meine Meinung
Als ich gelesen habe, dass Campino das Buch „Hope Street: Wie ich einmal englischer Meister wurde“ aus dem Piper Verlag herausbringt, dachte ich nur: „Das musst du lesen!“. Und ich habe es nicht bereut.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es liest sich so weg und man merkt überhaupt nicht, wie schnell man die Mitte von „Hope Street“ erreicht hat.
Aufgrund der verschiedenen Themen, die Campino aus seinem Leben und dem seiner Familie erzählt, wird das Buch sehr interessant. Teilweise fand ich die Erzählungen auch sehr emotional und konnte gut nachempfinden, dass es Campino wirklich wichtig war, gerade über dieses Thema zu erzählen. Ebenso oft fand ich es aber auch humorvoll. Auch wenn die Situation in dem Fall nur für den Leser humorvoll war. Aber wie heißt es so schön: „Schadenfreude ist die schönste Freude!“
Das Hauptthema jedoch ist der Liverpool FC. Wie Campino als Junge zum Fan des LFC wurde und wie der LFC sein Leben mitbestimmt.
Das Einzige, was in diesem Buch Chronologisch ist, sind die Ergebnisse der Spiele vom LFC zu Beginn eines jeden Kapitels und wenn es natürlich um eins der Spiele geht. Alle anderen Themen werden nicht chronologisch erzählt.
Mein Fazit
Campinos Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Beim Lesen hatte ich meinen Spaß und musste immer wieder mal herzhaft lachen. Man sollte jedoch wissen, dass dieses Buch sehr Fußball lastig ist.
Wer Fan von Campino ist, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Über die Band „Die Toten Hosen“ wird nur selten gesprochen, bzw. sie kommt selten vor. Hier geht es wirklich nur um den Menschen „Campino/Andreas Frege“.