Eine herausragende Fortsetzung
„Abels Auferstehung“ von Thomas Ziebula ist der zweite Band der Paul Stainer Reihe. Zeitlich angesiedelt ist das Buch im Jahre 1920 und spielt in Leipzig. Da ich aus der Nähe von Leipzig komme, ist es ...
„Abels Auferstehung“ von Thomas Ziebula ist der zweite Band der Paul Stainer Reihe. Zeitlich angesiedelt ist das Buch im Jahre 1920 und spielt in Leipzig. Da ich aus der Nähe von Leipzig komme, ist es natürlich umso interessanter, auf der Reise durch das Buch, an Orte zu gelangen die man selber auch kennt. So hat man noch einmal einen ganz anderen Zugang zu diesem Setting aus der Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges.
Der zweite Teil beginnt genau da wo der Erste geendet hat. Es hat tatsächlich ca. 50-70 Seiten gedauert bis ich voll in der Geschichte drin war und sich mir die Verbindungen zum Vorgänger komplett erschlossen haben. Aber war ich einmal drin, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Wieder mal zeigt sich hier das Fingerspitzengefühl des Autors spannende und vielschichte Figuren zu Schreiben. Es ist wahrlich ein Vergnügen auf die Reise zu gehen und diesen interessanten Fall aufzuklären. Nicht nur die Hauptfiguren glänzen mit einer herausstechenden Persönlichkeit, auch die Randfiguren sind nicht nur wahllose Statisten die die Seiten füllen sollen, sondern tragen durch ihre ganz eigenen Schicksale, Ängste und Geschichten zu diesem Gesamtwerk bei. Gerade das letzte Drittel des Buches ist vollgepackt mit Dramaturgie und spannender Unterhaltung.
Der erste Teil hat mich sehr gepackt und ist meiner Meinung nach eine von Thomas Ziebulas besten Geschichten. Aber auch dieser zweite Teil kann an Originalität mit seinem Vorgänger mithalten und schafft es mich nach beenden des Buches genau so mit dem Wunsch zurückzulassen, unbedingt einen weiteren Teil lesen zu wollen.
Paul Stainer hat mich wieder absolut überzeugt, ist ein Original und ganz großes Kino. Bitte, bitte mehr davon.