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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Brillant geschrieben diese Lebenslüge!

Ich kenne deine Lügen
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Zum Buch: Simon und Catherine sind seit ihrer Jugend zusammen, mittlerweile verheiratet und haben drei gesunde Kinder. Simon hat sich mit seinem Freund selbstständig gemacht und das Geschäft läuft recht ...

Zum Buch: Simon und Catherine sind seit ihrer Jugend zusammen, mittlerweile verheiratet und haben drei gesunde Kinder. Simon hat sich mit seinem Freund selbstständig gemacht und das Geschäft läuft recht gut. Währenddessen ist Catherine zuhause und kümmert sich um die Kinder, Haus und Garten. Alles scheint perfekt, doch eines Tages verschwindet Simon. Er hat nichts mitgenommen, von daher gehen alle davon aus, dass er verunglückt ist. Obwohl die Ungewissheit an Catherine nagt, muss das Leben für sie ja weitergehen. 25 Jahre später steht Simon plötzlich vor ihrer Tür und zieht ihr ein zweites Mal den Boden unter den Füßen weg…

Meine Meinung: Total spannend, wie der Autor hier die Geschichte von Simon Stück für Stück entblättert! Ich war beim Lesen mehrfach geschockt über die Tatsachen, die hier an die Oberfläche kommen! Es klingt alles so harmlos und doch ist es wirklich heftig…
Der Leser bekommt hier die Lebensgeschichte von Catherine und Simon präsentiert, die alles andere als langweilig ist! Die Perspektive wird in den Kapiteln jeweils von einem in der Ich-Form geschildert. Die Zeitsprünge verwirren nicht, da sie in den Kapitel-Überschriften gut strukturiert sind.

Ich fand es spannend zu erleben, wie Catherine fast daran zerbricht und sich dann aber wieder aufrafft, sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, was ich von Simon nicht gerade behaupten würde. Voller Selbstzweifel verliert er sich oft in Ausflüchten und Drogen. Er ist ein ewig Suchender und kommt nie richtig an. Rastlos und skrupellos verbringt er die 25 Jahre, bis auch ihn ein schwerer Schicksalsschlag trifft.

Zu keiner Zeit konnte der Leser ahnen, warum Simon gegangen ist. Es bleibt also bis zum Schluss spannend! Ich habe das Buch sehr genossen, weil mich gerade die Charakterzeichnung völlig begeistert hat!

Mein Fazit: Ich wusste ja, dass John Marrs ein toller Autor ist, aber hiermit hat er mich nochmals davon überzeugt! Ohne viel Schnick-Schnack und mit viel Tiefe kommt das Buch daher und ich war völlig versunken in der Story! Klare Empfehlung von mir, dieses Buch zu lesen!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Vertraue nicht immer jeder Technik...

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Zum Buch: Hendrik sitzt mit seiner Verlobten Linda im Wohnzimmer ihres Hauses und freut sich auf die bevorstehende Hochzeit. Dann wird er zu einer OP ins Krankenhaus gerufen. Als er wieder nach Hause kommt, ...

Zum Buch: Hendrik sitzt mit seiner Verlobten Linda im Wohnzimmer ihres Hauses und freut sich auf die bevorstehende Hochzeit. Dann wird er zu einer OP ins Krankenhaus gerufen. Als er wieder nach Hause kommt, ist Linda spurlos verschwunden. Die gerufene Polizei findet heraus, dass auch der Koffer von Linda fehlt und zieht daraus den Schluss, sie sei freiwillig gegangen. Doch Hendrik kann das nicht glauben und sucht nach ihr. Hilfe bekommt er von unerwarteter Seite. Die angehende Polizeipsychologin Alexandra weist ihn auf Hendriks anscheinend unsicheres Smart-Home-System „Adam“ hin und was sie dann herausfinden, ist unvorstellbar…

Meine Meinung: Der Autor schafft es wieder einmal, mich von Beginn an mitzunehmen! Hendrik mochte ich als Charakter unheimlich gerne und ich konnte seine Verzweiflung nachvollziehen. Dieser schmale Grat von vollem Vertrauen zu Linda und leisen Zweifeln, ob sie nicht doch freiwillig gegangen ist… Dann die beiden Kommissare Kantstein und Sprang. Hier werden auch sofort Zweifel gestreut, weil sich beide irgendwie sonderbar verhalten und Hendrik hinterher gar nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann. Auf jedem Fall wohl nicht mehr seinem Smart-Home-System, denn das ist anscheinend doch nicht so sicher, wie angegeben…

Stück für Stück wird die Story mit ihrem ganzen Ausmaß entblättert und endet natürlich in einem actionreichen Ende! Der Leser hat zwischendurch zwar mal eine Vermutung, kann diese aber irgendwie nicht mit den ganzen losen Fäden zusammenbringen. Die Auflösung fand ich klasse und hoffe, dass sie viele Menschen zum Nachdenken darüber anregt!

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, die Kapitel sind nicht zu lang und ich habe zwischendurch kaum Luft geholt beim Lesen! Der Autor kommt hier mit wenigen Charakteren aus, die aber sehr interessant sind! Und wie immer ist es ein toller Thriller zum Miträtseln!

Mein Fazit: Ich habe einen guten Thriller von Arno Strobel erwartet – und bekommen! Spannende Story und verzwickte Verknüpfungen, sehr gut! Ich freue mich schon auf sein nächstes Werk!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Eine Hommage an die Freundschaft und an das Leben!

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Zum Buch: Die schwer an progressiver MS erkrankte Iris macht sich auf ihre letzte Reise, von Irland in die Schweiz, wo sie ihrem Leben ein selbstbestimmtes Ende setzen möchte. Ihre Freundin Terry entdeckt ...

Zum Buch: Die schwer an progressiver MS erkrankte Iris macht sich auf ihre letzte Reise, von Irland in die Schweiz, wo sie ihrem Leben ein selbstbestimmtes Ende setzen möchte. Ihre Freundin Terry entdeckt Iris Plan im letzten Moment und kann sie noch an der Fähre abfangen. Aber Iris lässt sich nicht umstimmen von Terry und so kommt es, dass Terry kurzerhand mitfährt, mit ihrem demenzkranken Vater im Auto. Und so erleben die drei eine unglaubliche Reise, durch mehrere Länder, aber auch zu sich selbst…

Meine Meinung: Dieses Buch nimmt einen sofort gefangen, denn es verdeutlicht so sehr, wie unterschiedlich Iris und Terry sind, obwohl sie so viele Gemeinsamkeiten haben! Beide haben gerne die Kontrolle über ihr Leben, aber während Iris ein extrovertierter, lebensfroher Mensch ist, ist Terry eher die Vorsichtige, die sich immer um alle sorgt.

Auf ihrer gemeinsamen Reise merkt Terry, was auch in ihr steckt und so kann sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich frei sein. Es ist so schön, mitzuerleben, wie Terry aufblüht und wie sie sich selbst und ihr bisheriges Leben reflektiert. Vieles ist halt in einen Automatismus übergegangen und in Anbetracht des Todes, der die drei ja unterschwellig immer begleitet, fängt sie auch an zu zweifeln.

Es ist herrlich, zu erleben, wie auch Iris die gemeinsame Reise genießt und dass sie letztendlich doch froh ist, dass ihre Freundin an ihrer Seite ist. Während Terry sich sicher ist, Iris noch umstimmen zu können, steht der Entschluss für Iris jedoch fest.

Eine weitere schöne Komponente ist der liebevolle Umgang mit Eugene, Terrys an Demenz erkrankter Vater. Er versteht den Sinn der ganzen Fahrt natürlich nicht, aber fühlt sich dennoch nicht unwohl während der improvisierten Reise. Auch die Menschen, denen sie begegnen, bereichern ihren Horizont und lassen Spuren zurück.

Der Schreibstil der Autorin ist toll! Sie schreibt sehr einfühlsam, aber auch die manchmal den Situationen bedingte Komik fehlt nicht. Insgesamt bin ich nur so durch das Buch gerauscht, nicht ohne die Feinheiten wahrzunehmen! Das Ende ist einerseits natürlich traurig, aber gibt auch so viel neuen Mut und Hoffnung. Insgesamt ist dies wirklich eine Hommage an das Leben, von welchem wir alle jede Sekunde genießen sollten!

Mein Fazit: Eine schöne, sehr einfühlsam erzählte Geschichte, die traurig, lustig und betroffen macht und am Ende doch so viele schöne Erinnerungen dalässt! Ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Warum mussten sie sterben?

NEBEL
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Zum Buch: Weihnachten auf einem eingeschneiten, einsam gelegenen Hof. Plötzlich steht jemand vor der Tür. Einar und Erla sind gastfreundlich und nehmen den Mann auf. Aber warum ist er in ihre Einöde gekommen? ...

Zum Buch: Weihnachten auf einem eingeschneiten, einsam gelegenen Hof. Plötzlich steht jemand vor der Tür. Einar und Erla sind gastfreundlich und nehmen den Mann auf. Aber warum ist er in ihre Einöde gekommen? Und warum ist Erla so misstrauisch ihm gegenüber? Fakt ist, dass es am Ende Leichen geben wird. Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir kämpft immer noch mit ihren eigenen Problemen, da sich ihre Tochter das Leben genommen hat, als sie den Fall übernimmt. Und muss sich alles mühsam zusammenreimen…

Meine Meinung: Auch der dritte Teil der Trilogie um die Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir hat bei mir wieder voll punkten können! Genau wie bei den Vorgängern war es wieder sehr spannend zu erleben, wie die ganzen Fakten sich am Ende zu einer Geschichte zusammenfügen. Hulda ist hier an ihrem absoluten Tiefpunkt angelangt, als ihre Tochter mit nur 13 Jahren ihr Leben selbst beendet. Und die Schuldgefühle drohen Hulda zu besiegen. Einzig ihre Arbeit, wenn sie ihr auch schwerfällt, gibt ihr ein wenig Halt.

Aber im Vordergrund steht hier die Geschichte von Einar und Erla. Der Hof ist so abgeschieden gelegen, dass man, gerade im Winter, das Gefühl hat, am Ende der Welt angelangt zu sein. Der Autor beschreibt auch hier wieder sehr gut die absolute Einöde und die Stille, die damit einhergeht. Weil auch alles im Schnee versunken ist. Wirklich ein beklemmendes Gefühl, was den Leser da beschleicht. Und nach und nach ergibt auch alles einen Sinn. Der Schreibstil von Ragnar Jónasson ist hier wieder brillant! Die kurzen Kapitel laden dazu ein, noch einige Seiten mehr zu lesen und ich bin wieder so durch das Buch geflogen. Ich fand es an keiner Stelle langweilig und ich konnte es kaum an die Seite legen. Schade, dass die Trilogie jetzt zu Ende ist. Aber diesen Schriftsteller werde ich mir auf jeden Fall merken!

Mein Fazit: Die Hulda-Trilogie ist eines meiner Jahres-Highlights, das kann ich jetzt schon sagen. Mann, was bin ich durch die drei Bücher geflogen, wobei Band 2 und 3 noch spannender sind von der Story her als der erste Teil. Eine Glanzleistung und für Island-Fans auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Was ist wirklich vor zehn Jahren geschehen?

INSEL
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Zum Buch: Vier Freunde treffen sich nach fast zehn Jahren das erste Mal wieder und wollen ein Wochenende auf einer völlig abgeschiedenen Insel verbringen. Aber es kommen nur drei Freunde zurück… Mehr durch ...

Zum Buch: Vier Freunde treffen sich nach fast zehn Jahren das erste Mal wieder und wollen ein Wochenende auf einer völlig abgeschiedenen Insel verbringen. Aber es kommen nur drei Freunde zurück… Mehr durch Zufall übernimmt die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir die Ermittlungen und stößt dabei auf einen Todesfall von vor zehn Jahren, der irgendwie mit dem aktuellen Fall zusammenzuhängen scheint…

Meine Meinung: Ich hätte nicht gedacht, dass mich der zweite Teil noch begeisterter zurücklässt als der erste Teil! Von Anfang an ist das Buch mega-spannend! Die kurzen Kapitel schwenken immer hin- und her aus der Sicht der Freunde, dann wieder zurück in die Vergangenheit und Huldas Geschichte kreuzt immer mal wieder. Da alle drei Stränge für sich sehr einnehmend sind, möchte der Leser natürlich schnell wissen, wie alles zusammenhängt!

Der Schreibstil von Ragnar Jónasson ist richtig gut zu lesen und ich finde, er versteht es prächtig, uns die Schönheit, aber auch die Einsamkeit von Islands Natur rüberzubringen! Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man später genau weiß, wer wie tickt. Besonders Hulda, unsere Hauptprotagonistin, hat einen Charakter, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich sie mag oder bewundere. Ihre Hartnäckigkeit, mit der sie oft aneckt, bringt sie aber auch immer zum Ziel. Und ihre persönliche Geschichte hat mich in diesem Teil auch wieder sehr berührt.

Man sollte aber trotzdem den ersten Teil gelesen haben, sonst entgehen einem wirklich viel Informationen und auch Emotionen von Hulda. Ich freue mich nun auf den dritten und letzten Teil und frage mich, ob die Geschichte noch zu toppen ist…

Mein Fazit: Von mir gibt es volle Punktzahl und eine ganz klare Leseempfehlung! Das Leben von Hulda Hermannsdóttir und das auch noch rückwärts gelesen sollte man sich nicht entgehen lassen! Ein sehr spannendes Buch, welches ich fast in einem Rutsch durchgelesen habe!

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