Cover-Bild Die Einwilligung
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 09.06.2020
  • ISBN: 9783896676832
Vanessa Springora

Die Einwilligung

Hanna van Laak (Übersetzer)

„Wird dir nicht bewusst, wie sehr er dich ausnutzt und wie sehr er dir schadet? Er ist der Schuldige, nicht du …“

Paris, Mitte der 1980er-Jahre. Auf einer Feier lernt die dreizehnjährige Vanessa den kultivierten Literaten G. M. kennen. Sie ist verwirrt – und geschmeichelt, als er in den Wochen darauf in sehnsuchtsvollen, wunderschön formulierten Briefen um sie wirbt. Nach und nach wird sie freiwillig zum sexuellen Kindesopfer dieses Mannes. Als Vanessa begreift, wie sehr sie von ihrem Liebhaber psychisch überfordert, betrogen und manipuliert wird, sucht sie in ihrem Umfeld Hilfe. Aber vergeblich.

In dem Künstlermilieu, in dem sich Vanessa und ihre alleinerziehende Mutter bewegen, tolerieren alle, dass G. M. auf Minderjährige fixiert ist und sich seiner Neigung rühmt. Der Zeitgeist macht es ihm leicht. Auch Vanessas Mutter lässt diese Beziehung nach anfänglichem Protest zu. Die Polizei und das Jugendamt, durch anonyme Hinweise auf die strafbaren Handlungen aufmerksam gemacht, verfolgen den Fall nur halbherzig.

DER AUFRÜTTELNDE NR. 1-BESTSELLER AUS FRANKREICH

Ausgezeichnet mit dem Prix Jean-Jacques Rousseau für autobiographische Schriften und mit dem Grand Prix des lectrices de "Elle"

  • Der Nr.-1-Bestseller aus Frankreich, der schon jetzt weltweit Aufsehen erregt und zahlreichen Ländern erscheinen wird.
  • Vanessa Springoras persönliche Geschichte macht das systematische Wegsehen einer bequemen Gesellschaft und die fragwürdige Lizenz zum Tabubruch in der Welt der Künstler deutlich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2021

Ganz normal!

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Als ganz normal empfanden das Umfeld der erst 13jährigen V., wie sich Vanessa Springora in ihrem bitteren Tatsachenbericht selbst nennt, ihre Beziehung mit dem fast 30 Jahre älteren G.M., der volle Name ...

Als ganz normal empfanden das Umfeld der erst 13jährigen V., wie sich Vanessa Springora in ihrem bitteren Tatsachenbericht selbst nennt, ihre Beziehung mit dem fast 30 Jahre älteren G.M., der volle Name ist schnell gegoogelt. Ihre eigene Mutter erlaubte ihr, in den jungen Jahren mit dem Mann zusammenzuleben, obwohl sie sich doch denken konnte, was dort stattfand. Und nicht nur sie, es wurden von den berühmtesten der Berühmten der französischen Kulturszene Petitionen unterschrieben, die derartige Verbindungen befürworteten.

Und G.M. schrieb völlig offen darüber, jahrelang! Und obwohl man inzwischen in Frankreich etwas anders auf die Dinge blickt, ist er bis heute nicht strafrechtlich verurteilt worden. Und in den 70er und 80er Jahren wurde er zu diversen Fernsehshows eingeladen, in denen seine "Neigung" durchaus wohlwollend diskutiert wurde.

Kein Wunder, dass V. ihre Beziehung - man konnte sie durchaus als eine feste bezeichnen - jahrelang selbst als vollkommen normal empfand, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Rolle sie selbst darin einnahm: definitiv keine gleichberechtigte, zumal G.M. durchaus noch was nebenher am Laufen hatte.

Das er sie ihrer Jugend beraubte, das ist ihr erst Jahre später klar geworden. Wobei das nur eine seiner Untaten war. Sie berichtet fast lakonisch darüber, wenn es auch gelegentlich aus ihr herausbricht. Ich konnte stellenweise kaum weiterlesen, fühlte mich ebenso ohnmächtig wie dankbar, dass meine Eltern das alles gottseidank schon damal ganz anders gesehen haben. Schwere und wichtige Kost - und alles andere als normal!