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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2021

Wunderschönes Kunstwerk für Jung und Alt

Der Baum und der Vogel
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„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ...


„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ein. Auf den ersten Blick lebt dieses Buch von den Illustrationen. Jede Doppelseite ist ein Kunstwerk für sich und unglaublich modern und detaillreich gestaltet. Dabei ist es beeindruckend, wie die Autorin komplexe Welten mit wenigen Farben aus grafischen Elementen gestaltet. Auf den ersten Seiten sind es Grüntöne, Weiß und Rot als Akzent. Der Wandel von Tag zu Nacht wird durch einen Farbwechsel mit Blau, Schwarz und Rot dargestellt.

Während ich beim ersten Durchblättern im Bann der Bilder war, hat mich die Geschichte beim zweiten Lesen gefesselt. Sie hat zartere, leisere Töne als die kräftigen Bilder und transportiert eine wunderschöne Botschaft. Zudem wird auch mit dem Zeichensatz gespielt, mal stehen die Sätze ruhig und geordnet, mal fließen sie, mal fliegen sie ganz leicht. „Der Baum und der Vogel“ handelt vom Ankommen & Loslassen, Heimat, Vertrauen, neu entdecken und Mut. In jeder Lebensphase kann man in diesem Buch neue Sichtweisen und Antworten finden. Ein wunderschönes Werk, das ich für Jung und Alt empfehlen kann, auch als Geschenk!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Zauberhaftes Wimmelbuch

Wer wohnt denn da im tiefen Wald?
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„Wer wohnt denn da im tiefen Wald“ ist ein zauberhaftes Wimmelbuch mit Gedichten von Rachel Piercey und Illustrationen von Freya Hartas. Schon das Cover zieht mit vielen liebevollen Details und Goldfolierung ...



„Wer wohnt denn da im tiefen Wald“ ist ein zauberhaftes Wimmelbuch mit Gedichten von Rachel Piercey und Illustrationen von Freya Hartas. Schon das Cover zieht mit vielen liebevollen Details und Goldfolierung alle Blicke auf sich.

Im Innenteil finden sich viele, wunderschöne Illustrationen rund um das Thema Wald. Dabei sind auf einer Doppelseite immer jeweils ein Gedicht, eine große, thematische passende Illustration und eine Liste mit Suchaufträgen untergebracht. Themen sind zum Beispiel: Frühling, Schule, Kaninchens Geburtstag Sportfest. Picknick, Lagerfeuer und Wintersport. Besonders die Seiten mit vielen kleinen Details, wie der Kaninchenbau mit verschiedenen „Räumen“ faziniert Kinder. Auch nach häufigem Anschauen, gibt es immer neue Kleinigkeiten zu entdecken. Auf den letzten Seiten ist noch ein Naturlehrpfad abgebildet, mit vielen kleinen Ideen, wie Kinder die Natur erforschen können. Die Illustrationen sind wirklich zauberhaft gestaltet. Wichtig zu wissen ist, dass das Buch an sich keine „Naturlehrstunde“ zum Thema Wald ist – so steht z.B. ein Schrank im Hasenbau und feiern alle Tiere friedlich zusammen ein Sportfest.

Das Buch ist meiner Meinung nach auch schon für kleine Kinder ab eins geeignet, hat allerdings echte Buchseiten und ist kein Pappbilderbuch. Auch für ältere Kinder ab 3 ist es noch interessant. Ein schönes Buch, das Kinder lange begleiten kann.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Hochspannendes Sachbuch zum Thema Emotionen

Fühlen lernen
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Entwickeln wir uns alle zu emotionalen Analphabeten? Diese Frage stellt die Dr. Carlotta Welding gleich in der Einleitung zu „Fühlen lernen“, ihrem spannenden Sachbuch zu einem sehr akutellem Thema: ...





Entwickeln wir uns alle zu emotionalen Analphabeten? Diese Frage stellt die Dr. Carlotta Welding gleich in der Einleitung zu „Fühlen lernen“, ihrem spannenden Sachbuch zu einem sehr akutellem Thema: Unsere Emotionen! In der aktuellen Zeit entwickeln wir uns weg von echtem Kontakt zu immer mehr digitalen Unterhaltungen. Das hat auch Einfluss auf unsere Gefühle.

Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt, denn Carlotta Welding schafft es das komplexe Thema leicht, unterhaltsam und spannend rüberzubringen. Viele der angesprochenen Probleme rund um das Thema Gefühlsvermeidung (wie der gesellschaftliche Druck rund um das Thema pflegeleichte Babys) habe ich auch schon beobachtet.

Der Titel „Fühlen lernen“ hat bei mir zunächst die Erwartung geweckt, dass es sich um ein reines Selbsthilftbuch weckt, aber dem ist nicht so. Das Thema Emotionen wird ausführlich und umfassend aufgearbeitet. Dabei lernt der Leser zuerst den Unterschied zwischen Gefühlen & Emotionen und wie diese entstehen, immer fundiert auf wissenschaftlichen Quellen. Diese sind im Anhang auch alle verzeichnet, sodass man sich bei Interesse noch weiter vertiefen kann. Besonders interssant fand ich die Ausführungen zu einem guten Umgang mit Gefühlen, und welche Einfluss die Kindheit darauf hat. Meiner Meinung nach ist das Wissen, wie sich das Gehirn entwickelt und wie Sprache und Emotionen zusammenhängen, als Eltern besonders interessant, da es eine Basis für einen besseren Umgang innerhalb der Familie bietet und gleichzeitg die Chance, Kindern von Anfang an einen guten Umgang mit Gefühlen mitzugeben. Wie wichtig dieser für die (mentale und körperliche) Gesundheit ist, wird im Buch deutlich.

Carlotta Welding klärt auf, wann und warum der Umgang mit Gefühlen problematisch werden kann und mit welchen einfachen Übungen der Zugang zu den eigenen Gefühlen verbessert werden kann. Ganz klar wird auch kommuniziert, wann man sich besser professionelle Hilfe holen soll. Dieser letzte Teil mit praktischen Anregungen hätte meiner Meinung nach gerne auch etwas länger ausfallen dürfen. Insgesamt ist das Buch aber auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für einen Einstieg in das Thema!

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Eine moderne Feengeschichte - wunderschöne illustriert

Maxi von Phlip. Vorsicht, Wunschfee!
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Wer ist denn das? Maxi von Phlip zieht schon auf dem Cover alle Blicke auf sich - selten hat ein Buchcover meine Kids so neugierig gemacht. Die kleine Fee heißt mit vollem Namen Maximeralda Feodora Dilara ...

Wer ist denn das? Maxi von Phlip zieht schon auf dem Cover alle Blicke auf sich - selten hat ein Buchcover meine Kids so neugierig gemacht. Die kleine Fee heißt mit vollem Namen Maximeralda Feodora Dilara Nina von Phlip und ist eine kleine Wunschfee aus einer Flasche, die allerdings gerade beurlaubt ist und daher nicht alle Fähigkeiten einsetzen kann. Das Buch ist aus der Sicht von Paula geschrieben, die im Trödelladen ihres Papas die kleine Fee entdeckt. Ab dann erleben die beiden zusammen schöne Abenteuer.

Das Buch fällt durch die wunderschönen, modernen Illustrationen auf. Auch Maxi und Paula gefallen uns als Figuren sehr, denn sie sind so gar nicht, was man unter dem Begriff Fee sonst so in rosa, pink und Glitzer präsentiert bekommt. Die beiden sind cool, frech und modern. Daher finde ich auch sehr schade wenn ich als Überschrift zu dem Buch „Erste Lesegeschichte für Mädchen“ lese, denn das Buch ist definitv etwas für alle Kinder!

Es funktioniert übrigens nicht nur als Buch für das erste selbstständige Lesen, sondern auch als Vorlesebuch für Kinder ab 4 kann ich es empfehlen. Die Kapitel sind relativ kurz und teilen die Geschichte in sinnvolle Abschnitte ein. Wir sind begeistert und würden uns sehr freuen, wenn weitere Abenteuer von Maxi und Paula folgen!

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Veröffentlicht am 16.02.2021

ungewöhnlich & besonders

Das Verschwinden der Erde
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An „Das Verschwinden der Erde“ von Julia Phillips hatte ich zwei Erwartungen: Es sollte kein 0815 Thriller sein und ich wollte gerne etwas über das Land Kamtschatka und seine Kultur lernen. Beide Erwartungen ...

An „Das Verschwinden der Erde“ von Julia Phillips hatte ich zwei Erwartungen: Es sollte kein 0815 Thriller sein und ich wollte gerne etwas über das Land Kamtschatka und seine Kultur lernen. Beide Erwartungen wurden erfüllt. Die Schwestern Sofija und Aljona lernen wir im ersten Kapitel nur kurz kennen, bevor sie verschwinden und obwohl sich das ganze Buch um sie dreht, tauchen Hinweise auf sie danach nur noch selten auf.

Der Roman hat ein besonderes Konzept und lässt uns in den folgenden Kapiteln jeweils in das Leben einer anderen Frau blicken. Dabei ist jedes Kapitel eine kleine Kurzgeschichte an sich, die unterschiedliche Lebensstile, Kulturkreise und Sichtweisen aus Kamtschatka beleuchtet. Die verschwundenen Mädchen treten darin immer nur als Randbemerkung auf. Je nach Protagonistin sind sie mal stärker und mal nur ganz am Rande mit der Geschichte verknüpft. So wird man als Leser selbst zum Detektiv, sucht nach Hinweisen und Querverbindungen. Jedes Kapitel springt dabei zeitlich einen Monat weiter vor, sodass das Buch ein ganzes Jahr nach dem Verschwinden abdeckt. Die Kapitel sind eine schonungslose, ehrliche Momentaufnahme des Lebens der Frau um die sie sich drehen, geben einen Einblick, aber erzählen die jeweilige Lebensgeschichte nicht zu Ende. Durch die Auswahl der Frauen entsteht ein sehr vielschichtiges Bild der Gesellschaft Kamtschatkas.

„Das Verschwinden der Erde“ ist so ungewöhnlich, dass es sicher polarisiert. Mir hat das besondere Konzept des Buches jedoch sehr gut gefallen. Mit jedem Kapitel habe ich mich darauf gefreut, eine neue Person kennenzulernen. Besonders interessant fand ich es, eine Figur in einem späteren Kapitel aus einem anderen Blickwinkel wieder zu entdecken oder kleine Hinweise auf den Weitergang der persönlichen Geschichte zu finden. Auch der Sprachstil des Romans ist besonders: Unaufgeregt, ruhig und teilweise poetisch.

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