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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Abenteuerreiches Buch,nicht nur für Kinder!

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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„Wenn ich dich sehen kann, können sie dich auch sehen ... Sei vorsichtig, Arlo Finch!“

Irgendwas stimmt nicht in Pine Mountain. Das merkt Arlo Finch sofort, als er mit seiner Familie in das abgeschiedene ...

„Wenn ich dich sehen kann, können sie dich auch sehen ... Sei vorsichtig, Arlo Finch!“

Irgendwas stimmt nicht in Pine Mountain. Das merkt Arlo Finch sofort, als er mit seiner Familie in das abgeschiedene Bergdorf zieht. Was hat es mit den merkwürdigen Tieren auf sich, die ihm immer wieder am Waldrand auflauern, und was mit dem Mädchen, das niemand außer ihm sieht? Zum Glück findet Arlo in Indra, Henry Wu und den ortsansässigen Rangern schnell Freunde, die sich bestens auskennen mit den Geheimnissen der Langen Wälder, mit Schutzzaubern und den Gefahren der Wildnis. Doch auch sie hätten nie geahnt, in welch unglaubliches Abenteuer sie geraten, als sie die Wälder gemeinsam mit Arlo betreten.

Arlo Finch zieht mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester nach Pine Mountain zu seinem eigenbrödlerischem Onkel. Schnell wird klar,dass sich an diesem Ort merkwürdige Dinge ereignet haben und es noch immer tun. Arlo sieht Geistergestalten und merkt bald,dass dies an diesem Ort nichts ungewöhnliches ist. Sie leben nahe an den Long Woods,einem Wald in denen mystische Kreaturen hausen. Nur warum ist das so? Schnell findet er Freunde und wird zusammen mit ihnen Teil der Rangers,einer Art Pfadfindergruppe die sich nicht nur mit den gewöhnlichen Dingen wie Fährten lesen etc. beschäftigen sondern auch mit den magischen Dingen die diesen Ort bevölkern und beeinflussen. Doch warum scheinen manche dieser Wesen es auf ihn, Arlo, abgesehen zu haben? Was macht ihn so besonders?

In diesem Buch geht es nicht nur um das Lösen dieser Rätsel sondern ganz besonders auch um das wie. Freundschaft und Kameradschaft spielen in diesem Buch eine ganz besondere Rolle. Der fantastische Teil läuft eng zusammen mit dem abenteuerreichen den ein Pfadfinderleben nun mal mit sich bringt. Der Zusamenhalt innerhalb der Gruppe ist ein zentrales Thema. Beides wird wunderbar zusammengeführt und ich würde mich nicht wundern wenn manch junger Leser anschließend seine Eltern anbettelt ihn doch bitte sofort bei dem nächstgelegenen Pfadfindertrupp anzumelden. Ob er dabei jedoch Wischen und Druden über den Weg läuft? Wer weiß...

Ein sehr schöner Auftakt einer Reihe für Kinder ab 10 aber auch sehr spannend zu lesen für uns "Große". Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.06.2018

Bleibt lange im Gedächtnis

Spiegelbrüder
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Normalerweise schreibe ich gerne längere Rezensionen aber bei diesem Buch fällt mir das unheimlich schwer ohne zu spoilern wie eine arme Irre.
Diese homoerotische Geschichte gesponnen um ein Zwillingspärchen ...

Normalerweise schreibe ich gerne längere Rezensionen aber bei diesem Buch fällt mir das unheimlich schwer ohne zu spoilern wie eine arme Irre.
Diese homoerotische Geschichte gesponnen um ein Zwillingspärchen das sich bedingungslos liebt, das sich schwersten Schicksalsschlägen ausgesetzt sieht und sich selbst gegenseitig den Anker in diesem Sturm bietet ist unbequem,hart,tabulos,brutal,liebevoll, sexy,fesselnd und jenseits jeder (oder vielleicht auch nur meiner persönlichen? ) Komfortzone. Es entwickelt einen Sog dem man sich kaum entziehen kann. Es ist wahnsinnig intensiv geschrieben,dicht und mitreißend. Man leidet ehrlich mit,man bangt mit,man hofft mit und tatsächlich liebt man sogar mit. Die Figuren sind so greifbar und jede Handlung,sei sie auch noch so drastisch bleibt immer nachvollziehbar.
Ich habe mich am Ende des Buches dabei ertappt leise zu seufzen und dem Gedanken "Hoffentlich begegnet den Zwillingen ab sofort nur Gutes im Leben!". Huch! Stopp,das ist nur eine Geschichte!
Mich den Personen aus einem Buch so nahe zu bringen,das haben bisher nur sehr wenige Autoren geschafft.
5 Sterne, dicke Leseempfehlung und der Wunsch mehr von der Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 19.02.2021

Unterhaltsame Urban Fantasy

Tinte & Siegel
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Al MacBharrais (sprich: MäcVärisch) ist ein schottischer Siegelmagier. Er sorgt dafür, dass die menschliche Welt und die Welt der Feen voreinander geschützt und friedlich exsistieren. MacBharrais tut dies ...

Al MacBharrais (sprich: MäcVärisch) ist ein schottischer Siegelmagier. Er sorgt dafür, dass die menschliche Welt und die Welt der Feen voreinander geschützt und friedlich exsistieren. MacBharrais tut dies mit Hilfe von Siegeln auf denen er mit unterschiedlichsten Tinten Banne und Zaubersprüche schreibt die ihre Wirkung entfalten sobald sein Gegenüber sie anschaut. Er selbst wurde vor Jahren verflucht, er weiß nicht durch wen, und leidet darunter,dass sein Gegenüber ihn unweigerlich beginnt zu hassen sobald er den Mund aufmacht. Das Buch beginnt mit dem Tod seines Lehrlings, schon der siebte der unter mysteriösen Umständen verschieden ist. Besagter Lehrling scheint ein dubioses Zweitleben geführt zu haben und plötzlich findet sich Al in einem Abenteuer wieder in dem es um nicht weniger als den Frieden zwischen Menschen und den Feenwesen geht.

Als Fan der Alex Verus-Reihe sprach mich das Thema und auch eine Vorableseprobe direkt an und ich habe mich nicht getäuscht. Urban Fantasy mit vielen humorvollen Einlagen die zeitweise ziemlich derb (schottisch eben!) daher kommt. Ich kann sowas gut ab und habe ziemlich viel gelacht. Die Art der Magie ist etwas ganz Neues, ich finde die Idee mit den Siegeln ziemlich gelungen und faszinierend. Es gibt einige Charaktere die so verschroben und witzig sind,dass man sie recht schnell liebgewinnt. Und die magische Detektivarbeit auf der Suche nach den Drahtziehern des Ganzen macht auch recht viel Spaß!

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich freue mich definitiv auf eine Fortsetzung. Für alle Alex Verus und Peter Grant-Fans die auch mal ein paar derbere Sprüche abkönnen ohne gleich zu erröten.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Das Buch das einem Unfall gleicht...

1794
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..denn obwohl man weiß, dass man eigentlich vielleicht lieber wegschauen sollte kann man den Blick nicht abwenden.
Vorweg: ich habe auch schon 1793 gelesen und wusste daher was mich erwartet. Natt och ...

..denn obwohl man weiß, dass man eigentlich vielleicht lieber wegschauen sollte kann man den Blick nicht abwenden.
Vorweg: ich habe auch schon 1793 gelesen und wusste daher was mich erwartet. Natt och Dag schreibt düster, melancholisch, brutal und ohne Kompromisse. Er bringt seine Leser an die Grenzen jeglicher Komfortzone und das ist manchmal nur sehr schwer zu ertragen, stößt einen teilweise sogar ab.

Ich versuche eine kurze Inhaltsangabe ohne zu spoilern, ich werde mich daher kurz fassen. Das Buch ist erneut in Jahreszeiten unterteilt, nicht chronologisch.
Wir begleiten zuerst Erik, der von seinem Vater auf eine karibische Insel geschickt wird. Er schildert alles in einer Art Tagebuch aus seiner Sicht. Er ist jung,naiv und fasst sehr schnell Vertrauen zu einer Person der er besser nie begegnet wäre. Seine Reise endet in Stockholm in einem Irrenhaus, des Mordes seiner jungen Braut verdächtigt. Doch deren Mutter glaubt dies nicht und sucht den Häscher Cardell auf, den wir aus dem ersten Teil kennen. Gemeinsam mit dem Bruder des verstorbenen Cecil Winge macht er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.

Ich habe das Dickerchen in 2 Tagen weginhaliert. Natt och Dog schreibt derart mitreissend,seine Geschichten entwickeln einen Sog dem man sich nicht entziehen kann. Er lässt mit seiner Sprache jede Umgebung zum Leben erblühen, lässt jeden Charakter greifbar werden- in meinen Augen sucht das seinesgleichen. Warum ich diesmal einen Stern abziehe liegt in der Grausamkeit des Bösen. Ganz ernsthaft- egal wem ihr schon an Schurken begegnet seid- dieser hier ist ihr Meister. Ja, ich war auch wie beim ersten Teil von den physischen Taten entsetzt. Aber das psychische ist hier so immens brutal und grausam, dass es mir ein wenig die Geschichte verdorben hat. Denn dieses Buch, Natt och Dogs grandioser Erzählstil, hat diese Grausamkeit nicht nötig, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Wo ich sie im ersten Teil als absolut notwenig erachtet habe, kam sie mir hier ein wenig aufgesetzt vor. Ich möchte dem Autor noch nicht mal Vorsatz vorwerfen um die Sensationsgier einiger Leser zu befriedigen. Ich weiß nur, dass ich,am Ende des Buches angelangt, fast schon angesäuert war. Ich brauche kein Happy End um ein Buch zufrieden zu zuklappen aber hier war es mir einfach too much. Ich finde,dass der Autor sein eigenes Buch, seine Geschichte dadurch selbst abwertet und das tat mir regelrecht weh. Ich habe daher jetzt auch einige Tage gebraucht um diese Enttäuschung in Worte zu packen.

Nichtsdestotrotz ist dies ein Buch das es wert ist gelesen zu werden,mit der Einschränkung, dass ich es nur Lesern die über einen robusten Magen verfügen empfehlen würde und die nicht allzu sensibel im Allgemeinen sind. Und das ist eine absolut ernst gemeinte Warnung!

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Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein neues Blau auf weißem Gold

Ein neues Blau
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Das Buch erzählt in zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen. Es beginnt 1985 und wir lernen die 18jährige Anja kennen die überraschend Gesellschafterin von dem älteren Fräulein Kuhn wird. Fr. Kuhns- ...

Das Buch erzählt in zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen. Es beginnt 1985 und wir lernen die 18jährige Anja kennen die überraschend Gesellschafterin von dem älteren Fräulein Kuhn wird. Fr. Kuhns- Lilis- Lebensweg erfahren wir bis zu den Zeiten des zweiten Weltkriegs in der zweiten Erzählebene.
In meinen Augen ist die Erzählweise die Schwachstelle des Buchs. Dreiviertel des Buchs etwa begleiten wir Lili in ihrer Vergangenheit. Diese endet dann oft abrupt und schmeisst einen regelrecht in die "Gegenwart" bei Anja. Und genauso unversehens landet man dann wieder in der Vergangenheit bei Lili. Auch wenn sich deren Wege ja kreuzen in den 80ern ist das seltsam unstimmig. Mir hätte es besser gefallen das Buch komplett aus Lilis Sicht zu lesen.
Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte um Porzellan, Liebe, Familie, Traditionen und Religion wirklich gut gefallen. Der Autor hat mir mit seinen Schilderungen des aufkommenden Nationalsozialismus und seinen Folgen für die Juden mehr als eine Gänsehaut beschert. Wie so oft in letzter Zeit lässt sich nur sagen und hoffen,dass sich die Geschichte nie wiederholen wird!