Familienrealität
Der VornameDas Stück geht auf das französische Theaterstück „Der Vorname“ zurück, es wurde von Sönke Wortmann für einen deutschen Kinofilm adaptiert. Dies ist ihm gut gelungen, es ist ein herrlicher Klamauk, der ...
Das Stück geht auf das französische Theaterstück „Der Vorname“ zurück, es wurde von Sönke Wortmann für einen deutschen Kinofilm adaptiert. Dies ist ihm gut gelungen, es ist ein herrlicher Klamauk, der hier die Grundlage für das Filmhörspiel liefert. Abgehandelt wird hauptsächlich ein gemeinsames Familienessen, bei dem vieles zu Tage tritt, was eigentlich im Verborgenen bleiben sollte. Über die Diskussion welchen Vornamen das noch ungeborene Kind von Thomas tragen soll entspinnt sich ein Streitgespräch. Schnell geht es nicht mehr nur um den untragbaren Vornamen Adolf, sondern auch um Rangeleien und Befindlichkeiten untereinander, um Verletzungen, die mehr oder weniger ins Gewicht gefallen sind und nun doch nochmal aufgekocht werden. Lange aufgestautes bricht den Damm und in dem aufgekommenen Sturm ist man bereit härter zuzutreten als unter anderen Umständen. Der Alkohol tut sein übriges die Zungen zu lösen und so jagen die Spitzfindigkeiten und Pointen einander. Als Außenstehender kann man herrlich lachen und beobachten wie die Parteien sich abwechselnd beistehen und bekriegen, was wer unternimmt um das Thema zu wechseln, um aus der Schusslinie zu gelangen. Christoph Maria Herbst und Caroline Peters als intellektuelles Ehepaar, Justus von Dohnányi als Ziehbruder und bester Freund, Florian David Fitz und Janina Uhse als werdende Eltern liefern ein Feuerwerk ab, bei dem man wirklich kurzweilig und lustig unterhalten wird. Wir haben das Hörspiel spontan zur Überbrückung eines Staus heruntergeladen und hatten als Familie viel Spaß damit. An das französische Original (Theaterstück) reicht es für mich nicht ganz heran, aber das ist auch eine andere Kategorie und war vermutlich nicht Intention der Macher. Wir werden es bestimmt nochmal hören.