Einer meiner Lieblingsbände
Ich habe inzwischen genug von den Covern der Neuauflage geschwärmt, aber sie gefallen mir immer noch sehr gut.
Nachdem es mich im vorherigen Band „Zurück in Virgin River“ gestört hat, dass zu viele Geschichten ...
Ich habe inzwischen genug von den Covern der Neuauflage geschwärmt, aber sie gefallen mir immer noch sehr gut.
Nachdem es mich im vorherigen Band „Zurück in Virgin River“ gestört hat, dass zu viele Geschichten im Fokus stehen, wodurch sie zu schnell abgehandelt wurden, besinnt sich dieses Buch nun wieder größtenteils auf ein Pärchen. Sowohl Noah als auch Ellie kennt man noch nicht, aber beide habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.
Noah arbeitet als Pfarrer und für ihn steht bei dieser Arbeit das Wohl seiner Mitmenschen im Vordergrund. Ich fand es sehr sympathisch, wie er auf andere zugeht, ohne sie von seinem Glauben überzeugen zu wollen. Stattdessen ist er ein Pfarrer, wie ich ihn mir wünschen würde, und passt damit perfekt zu Virgin River. Auch Ellie, die bald als seine Assistentin abfängt, hat ein riesiges Herz, insbesondere für ihre beiden Kinder Danielle (8) und Trevor (4). Es ist bewundernswert, wie sie sich für ihre Kinder aufopfert und dabei sehr verantwortungsvoll ist, obwohl sie mit Mitte 20 eine junge Mutter ist. Umso trauriger ist, dass sie von ihrem Ex-Mann ausgetrickst wurde, sodass dieser für 90 Tage das Sorgerecht hat, obwohl er weder der leibliche Vater ist noch eine emotionale Nähe zwischen ihm und den Kinder existiert. Doch Ellie ist eine Kämpferin, die niemals aufgibt. Deshalb will sie auch auf jeden Fall die Assistentinnenstelle und Noah stellt sie ein, obwohl er ihr erst skeptisch gegenüber ist, aber dann doch schnell dahinter steigt, welch guter Mensch sie ist. Das zeigt, dass man einen Menschen nicht nach dem ersten Eindruck beurteilen darf.
Aber diese anfängliche Skepsis zwischen den beiden, weil sie einander auf den ersten Blick eben falsch einschätzen, fand ich auch sehr erfrischend, weil hier die Liebesgeschichte nicht direkt mit einer großen körperlichen Anziehung beginnt. Erst nach dem dritten oder vierten Aufeinandertreffen wird ihnen klar, dass sie einander attraktiv finden, und mehr entwickelt sich auch erst mit der Zeit durch ihre enge Zusammenarbeit. Ich fand es so schön, wie sie sich zunächst auf der persönlichen Ebene besser kennenlernen und sich in die Charakterzügen des jeweils anderen verlieben. Auch ergänzen sie sich beide perfekt und geben einander Halt, aber auch Leichtigkeit. Es ist eine Slowburn Romance ganz nach meinem Geschmack.
In einer Nebenstory verfolgen wir die Geschichte von Paul und Vannis (Protagonisten aus Band 5 „Ein neuer Tag in Virgin River“) weiter. Und auch wenn ich Mel und Jack mag, ist es mal schön, dass mal zwei andere Charaktere im sekundären Fokus stehen, und dieser Handlungsstrang konnte mich auch überzeugen. Die Familie von Paul und Vanni macht eine große Veränderung durch, die mich emotional berühren konnte und zeigt, was Familie im Kern bedeutet. Außerdem wurde dies in meinen Augen realistisch umgesetzt, ohne rosarote Brille.
Insgesamt konnte mich das Buch echt begeistert und zwar von Anfang bis Ende. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen, auch weil ich mich in Virgin River wieder wohlgefühlt habe. Das lag besonders an der ganzen Unterstützung der Bewohner, die hier vor allem Ellie zu spüren bekommt, die sie lange nicht mehr kannte. Robyn Carr hat wirklich eine tolle Stadt erschaffen und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, selbst wenn die nachfolgenden Bände nicht mehr neu aufgelegt werden.
FAZIT: 4,5/5⭐️
Dies ist einer meiner (bisherigen) Lieblingsbände der Reihe, in der eine Slowburn Liebesgeschichte im Fokus steht.