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Veröffentlicht am 21.02.2021

Der ewige Gärtner

Der ewige Gärtner
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Zuallererst: ich wollte dieses Buch toll finden. Weil ich den Film mag, weil John le Carré ein Meister der Literatur ist und ich viel Gutes über dieses Buch gehört hatte. Ich beende immer die Bücher die ...

Zuallererst: ich wollte dieses Buch toll finden. Weil ich den Film mag, weil John le Carré ein Meister der Literatur ist und ich viel Gutes über dieses Buch gehört hatte. Ich beende immer die Bücher die ich lese. Diejenigen, die ich wirklich vor der letzten Seite abbreche, kann ich an einer Hand abzählen. Und leider gehört dieses Buch dazu.

Zum Inhalt: Justin ist ein bescheidener Mann mit bescheidenen Bedürfnissen. Sein Hobby ist die Gärtnerei, unter seinen Freunden gilt er als begehrter Junggeselle. Eines Tages trifft er an einer Uni, wo er einen Kollegen als Gastdozent vertreten soll, auf Tessa. Sie jung, schön und wissbegierig. Und Justin verliebt sich Hals über Kopf in sie, auch wenn sie aufgrund des enormen Altersunterschiedes auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben.

Justin wird im Zuge seiner Arbeit für ein britisches Ministerium nach Nairobi versetzt, wohin Tessa ihn begleitet. Doch sie kann sich nicht damit zufrieden geben, das hübsche Heimchen am Herd zu spielen und widmet sich eigenen Projekten, mit denen sie sich unter den Menschen in Nairobi auch einen gewissen Ruf erwirbt.

Als Tessa eine Tages ermordet aufgefunden wird, geraten Justin, das Ministerium und ein gewisser Doktor Blum, dem eine Affäre mit Tessa nachgesagt wird, in den Fokus der Ermittlungen. Denn Tessa schien nicht nur in ihrer Ehe mit Justin nicht erfüllt zu sein, sie war auch einem großen Skandal auf der Spur, in den auch Justins Ministerium involviert zu sein schien.

Und das ist der Moment in dem das Buch mich verloren hat. Denn wir führen unzählige Gespräche und Verhöre, die sich gefühlt sehr im Kreis drehen. Die selben Fragen werden immer wieder gestellt, immer wieder ausweichend, wenn überhaupt, beantwortet. Keiner will irgendwas gehört oder gesehen haben.

Ich habe mich ungefähr bis in die Hälfte des Buches vorgekämpft. Den Schreibstil fand ich anstrengend, die Charaktere alle mehr oder weniger unsympathisch.
Statt mich auf das Lesen zu freuen, habe ich Ausreden gesucht nicht weiterzulesen, wie bei einer ungeliebten Pflichtlektüre. Dass ich durch den Film bereits wusste, wie die Geschichte ausgeht, hat nicht zu meiner Motivation beigetragen. Deswegen habe ich entschieden, dass Buch nicht weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 02.07.2019

Urlaubs-Paradies mit Hindernissen

Das kleine Cottage auf dem Hügel
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Maddie verliert ihren Job in einer PR-Agentur und wird in London zur Aussätzigen. Daher kommt ihr die Flucht aufs Land auch ganz gelegen. Scheint sie doch zudem mit einem lukrativen Jobangebot verbunden ...

Maddie verliert ihren Job in einer PR-Agentur und wird in London zur Aussätzigen. Daher kommt ihr die Flucht aufs Land auch ganz gelegen. Scheint sie doch zudem mit einem lukrativen Jobangebot verbunden zu sein. Leider stellt sich heraus, dass vieles anders ist, als gedacht.

Maddie war mir direkt von Anfang an unsympathisch. Ihre inszenierte Selbstdarstellung und Hochnäsigkeit haben mich irgendwann nur noch gelangweilt. Für jemanden in ihrer Position war sie von Anfang an sehr überheblich und undankbar. Auch als sie später mit den anderen Personen warm geworden ist, konnte sie bei mir nicht mehr punkten. Ich empfinde selten so ewig mit dem Hauptcharakter einer Geschichte.

Die Story um Joys Acre finde ich schön konstruiert, es macht aus diesem kleinen Cottage einen magischen Ort, den ich gerne live besuchen würde. Dass Seth ein alter Grummelbär ist, der sich vor allem übergangen fühlt, finde ich verständlich und es macht ihn in meinen Augen sympathisch. Er hat es verdient wieder glücklich zu sein und den Ort, den er so liebt aufblühen zu sehen. Umso enttäuschender ist es, dass er sich ausgerechnet Maddie dazu auserwählt. Schade ist auch, dass das Ende meiner Meinung nach doch recht abrupt kam und man nicht erfährt, was nun aus dem Cottage geworden ist und ob Seth sich seinen Traum erfüllen konnte.

Was mir nicht ganz klar ist: Maddie erwirbt dieses großartige Bild ja nicht gerade zum Schnäppchenpreis und begründet dies mit der offenbar sehr hohen Abfindung, die sie für ihren Rauswurf bei der PR-Agentur erhalten hat. Wenn sie mal eben soviel Geld hat, warum muss sie sich dann so an diesen Job klammern, den sie zu Anfang so hasst? Es wird von Beginn an so dargestellt, als hätte sie keine anderen Möglichkeiten. Irgendwie passte das für mich nicht ganz zusammen.

Insgesamt war das Buch für mich in netter Zeitvertreib, aber keines diese Bücher, die nachklingen. Der Schreibstil war flüssig und gut gewählt, die Charaktere allerdings etwas einseitig und fad. Gerne hätte ich mehr über die Hintergründe der Personen erfahren und auch, wie die Geschichte für alle beteiligten ausgeht. Auch zwischenmenschlich wird viel angedeutet, was dann nicht ausgearbeitet wurde. Hier wird Potential verschenkt.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Wem versuchst du etwas vorzumachen?

Hey guten Morgen, wie geht es dir?
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Der deutsche Buchpreis und die Ereignisse rund um die Verleihung sind ja ganz schön stark durch die Presse gegangen, sodass selbst ich, die ich keine Zeitung lese, dieses Jahr besonders viel davon mitbekommen ...

Der deutsche Buchpreis und die Ereignisse rund um die Verleihung sind ja ganz schön stark durch die Presse gegangen, sodass selbst ich, die ich keine Zeitung lese, dieses Jahr besonders viel davon mitbekommen habe. Und das hat mich dann doch neugierig auf das Gewinnerbuch gemacht, obwohl ich normalerweise nichts auf diese Preise gebe.
Ob ich nachvollziehen kann, warum das Buch gewonnen hat, sei mal dahingestellt. Meinen Geschmack hat es jedenfalls nicht getroffen.

Zum Inhalt: tagsüber kümmert sich Juno um ihren pflegebedürftigen Ehemann Jupiter und arbeitet an ihrer Theaterkarriere als Tänzerin um sich finanziell über Wasser zu halten. Nachts, wenn sie nicht schlafen kann, chattet sie mit Lovescammern auf den Sozialen Medien, bis sich mit einem von ihnen einen scheinbar reale Verbindung ergibt.

Ich fand die Formatierung irgendwie gewöhnungsbedürftig. Dazu die kurzen, teils wie abgehackt wirkenden Sätze, die für mich eine gewisse Hektik erzeugten- da musste ich mich erstmal reinfinden. Irgendwann änderte sich das auch, Junos Gedanken wurden für mich sortierter, wenn auch nicht unbedingt immer nachvollziehbarer und bekamen einen angenehmen Flow, teils was schon melancholisch träumerisch.

Juno selbst wirkt abgeklärt, irgendwie unnahbar und trotzdem seltsam verletzlich, wie sie da mit einem potentiellen Lovescammer chattet, der gewissermaßen zu ihrem engsten Vertrauten wird. Ihre Einsamkeit wirkt mitleiderregend, gleichzeitig ist sie mir nicht sympathisch genug, dass ich wirklich mit ihr mitfühle.

Besonders war für mich, wie Juno immer wieder zu diesem Film Melancholia zurückkommt, der sie nachhaltig beeindruckt hat und nicht mehr loslässt. Als würde sie ihr eigenes Leben als eine Versinnbildlichung davon verstehen. Und oft zeigt sich das auch: Juno ist überfordert, hat gleichzeitig das Gefühl nicht genug zu leben, sehnt sich nach mehr und sucht Nervenkitzel in der Anonymität des Internets.

Ich bin einfach nicht so richtig an die Geschichte rangekommen, die für mich gleichzeitig von allem und nichts erzählte und für mich bis zuletzt nicht greifbar war.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

WTF habe ich da gelesen?

Grell und Süß
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Zum Inhalt: Nach einer durchzechten Partynacht war hat der namenlose Protagonist im Bett mit einer Frau, die nicht seine Ehefrau ist. Und noch schlimmer: sie ist eine gemeinsame Freundin und auf dem Bett ...

Zum Inhalt: Nach einer durchzechten Partynacht war hat der namenlose Protagonist im Bett mit einer Frau, die nicht seine Ehefrau ist. Und noch schlimmer: sie ist eine gemeinsame Freundin und auf dem Bett sind Blut und Erbrochenes. Was also tun? Ausgehend von diesem Ereignis hinterfragt der Protagonist sein Leben, bestehend aus Langeweile und Exzess, Drogen und Sex.

Bezeichnend für die Geschichte ist der Strudel aus Gedanken, Gefühlen und Reflexionen in denen sich der Protagonist zusehends verliert. Gefangen in seinem moralischen Dilemma, seiner tagtäglichen Langeweile und auf dem schmalen Grad zwischen scheinheiliger Rechtschaffenheit und feigem Seitensprung wandelnd, schwelgt er in den skurrilsten Fantasien. Und immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt, was zur Hölle das eigentlich für eine abstruse Geschichte ist.

Ich fand es nicht immer ganz einfach den gewundenen Pfaden Gedanken des Protagonisten zu folgen. Diese langen verschachtelten Sätze und sprunghaften Überleitungen waren teilweise anstrengend zu lesen und sehr unübersichtlich. Die Überlegungen wirken teilweise sehr ausschweifend, fast schon schwafelnd. Den Anschein von Intellekt erweckend ist es doch an vielen Stellen hauptsächlich Egomanie.

Dafür dass der Protagonist immer wieder seine Freundlichkeit betont, rutscht er sehr schnell ab in einen Abgrund aus Drogen, Sex und Kriminalität. Fast schon skurril wie der Protagonist auf verschiedene Art versucht an Geld zu kommen- außer eben zu arbeiten. Und wie er irgendwann unter der Konfrontation mit seinem Verhalten zusammenbricht.

Das Buch lässt mich ratlos und zwiegspalten zurück: war es ein wilder literarischer Ritt? Auf jeden Fall. Hat mich das Buch unterhalten? An sich schon, aber auch auf eine Art, die Kopfschmerzen bereitet. Würde ich mich meinem jetzigen Wissen nochmal entscheiden das Buch zu lesen? Eher nicht.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

hab was anderes erwartet

Alma Obscura. The Secret Society of Styx
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Ich mag Geschichten über Magie, übernatürliche Wesen und geheimnisvolle Studentenverbindungen normalerweise total gerne und habe mich hier auf eine besondere Urban Fantasy gefreut. Leider hat mich der ...

Ich mag Geschichten über Magie, übernatürliche Wesen und geheimnisvolle Studentenverbindungen normalerweise total gerne und habe mich hier auf eine besondere Urban Fantasy gefreut. Leider hat mich der Plot nicht wie erhofft mitreißen können und hab mich regelrecht zum Ende des Buches durchkämpfen müssen.

Zum Inhalt: Als Alma einen Anruf von einem Notar bekommt, ändert sich ihr ganzes Leben schlagartig. Denn ihre Großtante, zu der sie seit fast zwanzig Jahren keinen Kontakt hatte, hat sie als Alleinerbin eingesetzt. Und damit geht auch ein Grimoire in Almas Besitz über, das nicht nur Almas Magie entfesselt, sondern auch eine Kette von Ereignissen in Gang setzt.

Ich fand die Story hat an sich total viel Potential und ich fand es cool Einblicke in die Studentenverbindung und die Gaben der anderen übernatürlichen Wesen zu bekommen. Aber so richtig ist die Handlung einfach nicht Fahrt gekommen und über weite Strecken passiert für meinen Geschmack einfach zu wenig. Dadurch kam ich nicht wirklich in einen guten Lesefluss und hab mich etwas schwer getan wirklich an der Geschichte dran zu bleiben.

Die Protagonistin hab eich als sehr anstrengend empfunden, gefühlt permanent ist sie den Tränen nah, was sie weinerlich und schwach wirken lässt, statt sanftmütig und zart. Ich bin aber auch mit keiner der anderen Figuren so richtig warm geworden und konnte Charons kindisches Gehabe wenig nachvollziehen, auch wenn es Alma schmachten lässt.

Insgesamt hat mich die Story einfach nicht erreicht und hat für mich viel von ihrem anfänglichen Potential verschenkt. War ok, aber mehr auch nicht.

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