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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2017

Wie wird sich Lea entscheiden?

Sonne, Meer und Wolkenbruch
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Robin ist Leas erste große Liebe. In einem Urlaub in Südfrankreich stiehlt sich die 16jährigeaus dem Zelt, als ihre Eltern bereits schlafen und geht allein in die Disko des Zeltplatzes. Dort trifft sie ...

Robin ist Leas erste große Liebe. In einem Urlaub in Südfrankreich stiehlt sich die 16jährigeaus dem Zelt, als ihre Eltern bereits schlafen und geht allein in die Disko des Zeltplatzes. Dort trifft sie ihn, er gefällt ihr gleich, sie tanzt nur für und tatsächlich wird der fünf Jahre ältere Robin auf sie aufmerksam. Sie verbringen eine wunderschöne Zeit. Doch es kommt, wie es kommen muss, Robin kommt aus England, Lea aus dem norddeutschen Oldenburg. Er verlässt sie. Doch auch jetzt 30 Jahre später denkt Lea hin und wieder an ihn. Dieses Mal entschließt sie sich, ihn zu googeln. Tatsächlich hat sie Erfolg, sie findet Robin aus Nottingham, den Musiker, den sie nicht vergessen kann. Sie entschließt sich, ihm zu mailen. Ein intensiver Austausch beginnt, in dieser Zeit vernachlässigt Lea alles andere um sich herum. Wie wird es weiter gehen und vor allem, wie wird Lea, die verheiratet ist, sich entscheiden?

Der Autorin bibo Loebnau ist mit „Sonne, Meer und Wolkenbruch“ ein Buch der ganz großen Emotionen geglückt, von der ersten bis zur letzten Zeile kann sie mich mitreißen und gefangen nehmen mit ihrer Geschichte um Lea und Robin. Bibo Loebnau schreibt in einem fantastischen Schreibstil, ihre Sprache ist frisch und einzigartig, sie versteht es, Wendungen, die ich als Leserin so nicht erwarte, einzubauen. Ihre Charaktere, die beiden Hauptfiguren und auch Nebencharaktere wie Benny oder Jane sind grandios, spielen perfekt miteinander. Dies alles zusätzlich mit den großartigen Dialogen ergibt ein prachtvolles Buch mit einer berührenden, zauberhaften Geschichte.

Voller Freude vergebe ich diesem herrlichen Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter. Seit ich den Klappentext kannte, habe ich darüber nachgegrübelt, ob ich mit meiner ersten großen Liebe erneut in Kontakt treten würde, wenn ich es denn könnte. Nach der Lektüre muss ich sagen, dass ich, wäre ich in Leas Situation, ähnlich, wenn nicht gar genauso, agiert hätte. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigen wird und an das ich gerne zurück denken werde – durch und durch perfekt.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Kurzgeschichten für Herz und Verstand

... und ganz, ganz viele Doofe!
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In diesem Buch veröffentlicht Ninia LaGrande Kurzgeschichten und Texte, die sie über 10 Jahre angesammelt hat. Erzählt werden Geschichten, die das Leben schreiben könnte, Fiktives und Erlebtes. Z.B. wie ...

In diesem Buch veröffentlicht Ninia LaGrande Kurzgeschichten und Texte, die sie über 10 Jahre angesammelt hat. Erzählt werden Geschichten, die das Leben schreiben könnte, Fiktives und Erlebtes. Z.B. wie die Großstadtpflanze Ninia einen Ausflug ins Landleben unternimmt und welche Unterschiede sie selbst zwischen ihrem und dem dortigen Leben sieht – köstlich! Meine Lieblingsgeschichte ist allerdings „Ma Petite“ - warum? Das wird verstehen, wer die Geschichte selber liest. ☺

Ninia LaGrande ist Autorin, Moderatorin und Slam Poetin aus Hannover. Sie bloggt über Girlpower, Poesie, Hochhausfassaden und Mode. Seit 2015 moderiert sie auch ihre eigenen Fernsehformate und ist regelmäßiger Gast bei Kabarett - und Comedysendungen. 2015 wurde sie mit ihrer Lesebühne „Nachtbarden“ mit dem Kabarettpreis „Fohlen von Niedersachsen“ ausgezeichnet. (Quelle: Homepage der Autorin)

Ninia LaGrande fängt mich sofort beim Lesen der ersten Zeilen ihres Buches „... und ganz, ganz viele Doofe!“ ein und nimmt mich mit zu herrlichen Lektürestunden. Endlich einmal wieder aus vollem Herzen lachen können, zum Nachdenken angeregt werden, mit wunderbaren Charakteren mitfühlen können – das alles gibt mir dieses Buch. Die Autorin schreibt in einem guten Stil und in herrlicher Sprache und tollem Tempo. Wie schon einige Male zuvor, ergeht es mir auch hier, ich kenne Ninia LaGrande bereits aus Lesungen bzw. Poetry Slamaufführungen, zwar leider nur aus Videos und nicht persönlich, kenne aber ihre Stimme und ihren Stil zu betonen und höre beim Lesen sofort ihre Stimme in meinem Kopf. Ich habe also das Gefühl, dass sie mir vorliest und kann die Texte noch mehr genießen. Es ist ein Buch, das ich hinauszögern möchte, das ich immer wieder aus der Hand lege, um längere Zeit etwas davon zu haben. Kurz gesagt, ich nehme es in die Liste meiner absoluten Herzensbücher auf!

Aus vollem Herzen vergebe ich deshalb diesem zauberhaften Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter, an Leser, die schöne und entspannende Lese-Stunden verbringen möchten – mit Herz und Verstand.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Kaiserin Elisabeths Enkelin

Die letzte Prinzessin
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Im Alter von sechs Jahren sollte sich das Leben der kleinen Prinzessin Elisabeth entscheidend verändern, als ihr Vater der Kronprinz Rudolf von Österreich angeblich Selbstmord beging. Mit seinem Vater ...

Im Alter von sechs Jahren sollte sich das Leben der kleinen Prinzessin Elisabeth entscheidend verändern, als ihr Vater der Kronprinz Rudolf von Österreich angeblich Selbstmord beging. Mit seinem Vater verlor das Kind eine wichtige Bezugsperson, beide liebten sich abgöttisch. Die Mutter hat das Mädchen immer auf Distanz gehalten, daran sollte auch der Tod des Vaters nichts bessern. Rudolf hatte testamentarisch festgelegt, dass sein Vater der Kaiser Franz Josef I. die Vormundschaft für seine Tochter Elisabeth übernehmen solle. Elisabeth selbst hat dies erst Jahre später erfahren. Unter dem Schutz ihres Großvaters wächst Elisabeth zu einer willensstarken, stolzen, kämpferischen Frau heran, die mit ihrer Sturheit nicht immer die richtigen Entscheidungen für sich selbst trifft und die durchaus von Wutausbrüchen und Launen getrieben ist. Nichtsdestotrotz erstreitet sie sich ihr eigenes Leben und konnte nach einer unglücklichen, gescheiterten Ehe noch einmal neu starten, dieses Mal als überzeugte Sozialdemokratin.
Für den ergebenen Bediensteten Elisabeths, Mesli, Portier und Gärtner von Schloss Schönau, dem Wohnsitz Elisabeths bis zu ihrem Tode 1963, endet eine Ära mit deren Tod. Ist er doch einer der wenigen, die sich an die Zeiten erinnern, als Österreich ein Kaiserreich war und welche Stellung die Mitglieder des Herrscherhauses im Land innehatten. Bis zuletzt hat er versucht, ihre Würde und ihre Geheimnisse zu wahren.

Der Autor Martin Prinz hat mit „Die letzte Prinzessin“ einen Roman über das Leben der Erzherzogin Elisabeth von Österreich, der Enkelin Kaisers Franz Josef I und der Kaiserin Elisabeth verfasst. Dabei hat er sich größtenteils an die Überlieferungen gehalten, doch dadurch, dass er einmal aus der Sicht Elisabeths und dann aus der Sicht des Gärtners Mesli schreibt, bringt er eine größere Nähe zu den Protagonisten zustande, als dies in einer Biographie möglich gewesen wäre. Der Autor wechselt nicht nur die Erzählstränge sondern auch in den Zeiten, das macht das Lesen noch spannender und interessanter. Die Charaktere der einzelnen Personen sind für meine Begriffe hervorragend herausgearbeitet und die Geschichte selbst ist wunderbar geheimnisvoll und fesselnd erzählt. Die Sprache und der Schreibstil Marin Prinz' gefällt mir ausnehmend gut.

Nur zu gerne vergebe ich diesem besonderen Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Für mich als „Sissi“ Fan, die ich noch immer jedes Jahr zu Weihnachten die Filme schaue war es besonders interessant über die Enkelin und ihr Leben, ihren Weg zu lesen. Eine herrliche Lektüre für alle historisch Interessierten.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Die Macht der Worte

Todschreiber
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Die Mordkommission K1 von der Kieler Kriminalpolizei muss einen Selbstmord bearbeiten. Die Kriminalkommissarin Lena Baumann hat als einzige eine Ahnung, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Freitod ...

Die Mordkommission K1 von der Kieler Kriminalpolizei muss einen Selbstmord bearbeiten. Die Kriminalkommissarin Lena Baumann hat als einzige eine Ahnung, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Freitod handeln könnte. Als es kurz darauf erneut zu einem Suizid kommt, erhärten sich die Beweise. Es wird ein mysteriöser Brief entdeckt, es erscheint, als wolle jemand die Menschen dazu bringen, sich selbst das Leben zu nehmen. Doch ist das überhaupt möglich? Wird Lena es schaffen, dem Täter auf die Spur zu kommen? Hat sie doch selbst ein Problem mit sich selbst auszukämpfen. Auch ihr Kollege Mark Andersen scheint private Schwierigkeiten zu haben. Trotzdem gehen die beiden professionell an ihre Arbeit.

Die Autorin Maren Graf versteht es geschickt, Thrillerelemente in ihrem Krimi „Todschreiber“ hineinzuarbeiten. Es passiert mir selten, dass ich auch körperlich auf eine Lektüre reagiere, doch hier gab es für mich Gänsehautmomente und Kälteschauer. Der Spannungsbogen ist von Maren Graf hoch angelegt und kann das gesamte Buch über gekonnt gehalten werden, dies wird noch durch unvorhersehbare Wendungen verstärkt. Die Charaktere sind hervorragend angelegt und psychologisch gut durchdacht. Gerade zu der Protagonistin Lena konnte ich als Leserin eine gute Verbindung aufbauen und mit ihr mitfühlen. Die Dialoge sind brillant und in lebendiger Sprache verfasst. Der Plott ist genial und die verwendete Tötungs-Möglichkeit war mir bisher neu und deshalb spannend für mich zu lesen. Ganz klar ist dies ein Pageturner, schon weil der Täter lange nicht klar erscheint! Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, sie verwendet außerdem ein flottes, angenehmes Tempo.

Natürlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser psychologisch angehauchter Krimis und Hochspannungs-Liebhaber werden den „Todschreiber“ verschlingen, so wie ich es getan habe. Erstklassige Unterhaltung ist garantiert!

Veröffentlicht am 12.03.2017

Was ist wichtig im Leben

Mittlere Reife
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Dass wir Leser das Vergnügen haben, Isabel Varells Autobiographie „Mittlere Reife – Aus meinem Leben“ lesen zu dürfen, hat unter anderem ihr bester Freund Hape Kerkeling mitzuverantworten, denn er hat ...

Dass wir Leser das Vergnügen haben, Isabel Varells Autobiographie „Mittlere Reife – Aus meinem Leben“ lesen zu dürfen, hat unter anderem ihr bester Freund Hape Kerkeling mitzuverantworten, denn er hat sie immer wieder ermuntert, ihre Geschichten aufzuschreiben, bevor sie vergessen werden. Herausgekommen ist ein einfühlsames, berührendes Buch über den Menschen Isabel Varell. Über ihre Kindheit, darüber dass ihre heile Welt mit neun Jahren durch die Scheidung zerstört wurde, das schwierige Verhältnis zu ihrer alles und jeden dominierenden Mutter, die auch vor Schlägen nicht zurückschreckte, über ihre Ehe mit Drafi Deutscher, den sie so jung kennenlernte, über Katastrophen in ihrem Leben aber auch immer wieder Positives. Denn Isabels Leitsatz heißt, erst einmal an das Gute in einem Menschen zu glauben.

Isabel Varells Geschichten bieten uns Lesern die ganze Bandbreite an Gefühlen, Lustiges und Schönes folgt Traurigem - ihren Mut und Hoffnung hat sie jedoch nie verloren und das wird ganz deutlich beim Lesen. Schon nach den ersten Zeilen hatte ich mich im Buch zurechtgefunden und habe es regelrecht verschlungen. Der Schreibstil ist flüssig und von gutem Tempo, das Lesen ist dadurch sehr angenehm. Isabel Varell kann mich mitreißen und festhalten; ich habe das Gefühl, dass sie ganz offen und ehrlich ist und sich selbst nicht schont. Für mich ist das Buch ein Pageturner, es nimmt mich mit in ein Leben, das vom Showbusiness und Glamour erzählt aber auch von den Stories und der Realität dahinter. Die Sprache, die Isabel Varell verwendet ist harmonisch und modern, ganz oft habe ich das Gefühl der Autorin gegenüber zu sitzen und ihr zu lauschen.

Natürlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter, an Fans sowieso, aber auch an Leser, die hervorragende und authentische Biographien zu schätzen wissen. Ein Buch, das Unterhaltung garantiert und ein Stück Lebensberatung bietet.