Langatmig
Die Frau des PolizistenErika wird von ihrem Mann Göran seelisch und körperlich misshandelt. Er profiliert sich auf ihre Kosten, sie muss sich völlig unterwerfen, sonst tickt er aus. Obwohl Erika wie ihr Mann bei der Polizei ...
Erika wird von ihrem Mann Göran seelisch und körperlich misshandelt. Er profiliert sich auf ihre Kosten, sie muss sich völlig unterwerfen, sonst tickt er aus. Obwohl Erika wie ihr Mann bei der Polizei arbeitet und sie sich u.a. für misshandelte Frauen einsetzt, gelingt es ihr selbst nicht, sich aus der toxischen Beziehung zu befreien. In einer Nacht und Nebel Aktion flieht sie zu einer Freundin in eine andere Stadt und versucht dort neu anzufangen, sie möchte die Scheidung einreichen und ein neues selbstbestimmtes Leben beginnen. Erwartungsgemäß gelingt dies nicht ohne weiteres, denn Göran taucht in der neuen Dienststelle auf und spielt seine gewohnten Manipulationen geschickt aus. Dieser Handlungsstrang wird parallel zu dem Fall, den Erika als Polizistin bearbeitet, erzählt. Eine Architektin wird vermisst, sie hatte viele Feinde und die Ermittlungen gestalten sich für die Polizei schwierig.
Die beiden Fälle hätten sehr spannend sein können. Leider wird schon alles bezüglich Erikas Schicksal im Klappentext verraten. Der Fall um die verschwunden Frau ist sehr durchsichtig und daher eher langweilig. Ich hatte bis zuletzt noch auf eine spannende Wendung gehofft, wurde aber enttäuscht. Sehr schade, was hier an Potential verschenkt wurde. Die toxische Beziehung einer Polizistin, die beruflich für misshandelte Frauen einsteht, hätte besser ausgebaut sein können. Am besten war noch Erikas Verbitterung über das Wörtchen "nur", das gerne vor die Tipps gestellt wird, die man Frauen in Notlagen mit auf den Weg gibt. "Du musst ihn nur anzeigen ... du musst ihn nur verlassen." Dass gerade dies in vielen Fällen aufgrund der Angst oder der bewußt aufgebauten Abhängigkeit nicht ohne weiteres möglich ist, können Außenstehende häufig schwer nachzuvollziehen. Von mir gibts gut gemeinte 2,5 Sternchen, die ich aufrunde.