Eine nicht mehr so ganz überzeugende Fortsetzung
Ein schöner Reihenabschluss, der mich aber leider am Ende wirklich enttäuscht hat. Sehr komplexe und komplizierte Fantasygeschichte, die es dem Leser nicht einfach gemacht hat. Dennoch gab es auch sehr ...
Ein schöner Reihenabschluss, der mich aber leider am Ende wirklich enttäuscht hat. Sehr komplexe und komplizierte Fantasygeschichte, die es dem Leser nicht einfach gemacht hat. Dennoch gab es auch sehr unterhaltsame Stellen, die mich fesseln konnten.
Leider, leider war Band eins schon über ein Jahr her, sodass ich mich nur schwer an den Inhalt, die Personen und das Ende von Band eins erinnern konnte. Ich hatte die grosse Hoffnung, dass meine Erinnerung während des Lesens zurückkommen wird. Diese wurden leider nicht so ganz erfüllt. Natürlich sind immer mehr Momente angeschnitten worden, die ich danach wieder im Kopf hatte, allerdings wurde es mir als Leser zu Beginn wirklich schwer gemacht. Ich hätte mir so gerne nochmal eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse gewünscht, die den Einstieg einfach erleichtert hätten.
Für diese Vergesslichkeit kann die Autorin aber nichts, weswegen dies auch nicht der ultimative Kritikpunkt war. In Kombination mit dieser wirklich komplexen Fantasywelt war das alles aber wirklich sehr viel. Es ist eine sehr eindrückliche Welt mit ihren eigenen Regeln. Was ich wahnsinnig toll fand, war die Karte. Ich habe mir in Band eins sehnlichst eine Karte der Welt gewünscht und war positiv überrascht, dass dieser Wunsch erfüllt wurde. Sie war wundervoll gestaltet und hat es mir leicht gemacht, den Wegen der Protagonisten folgen zu können.
Die Protagnisten mochte ich grösstenteils ganz gerne, haben durch einige sehr unsinnige Aktionen aber an Sympathie verloren. Rakel war eine Protagonistin, die sehr echt und real war. Ihre Trauer, Skepsis und ihr Mut habe ich ihr abgekauft und mochte ich sehr gerne. Sie hat echte Gefühle gezeigt, die durchaus nachvollziehbar war.
Auch Ash mochte ich gerne, ich konnte mich aber nicht mehr so ganz an seine und Rakels Verbindung erinnern, was vermutlich dazu geführt hat, dass ich die Liebe zwischen den beiden nicht zu 100% fühlen konnte. Es hat mich eher kalt gelassen, was sehr schade war. Gerade Ash hat sich aber durch eine gewisse Situation ins Aus geschossen. Ich konnte nur den Kopf über so viel Dummheit schütteln und frage mich noch immer, wie Rakel ihm dies einfach so verzeihen konnte.
Bei einer gewissen Person nämlich Luz war ich mir nie so recht sicher, wer das ist und was er oder sie möchte. Ich war so verwirrt, dass ich nicht mal wusste, ob dies ein Mann oder eine Frau war. Als Protagonist war ich unglaublich genervt, weil ich die Handlungsweise nicht nachvollziehen konnte.
Die Handlung hat sich leider zwischendurch sehr gezogen. Es gab ein paar sehr spannende Szenen, die ich gerne verfolgt habe, doch insgesamt war es viel Gerede darum herum und wenig eigentliche Handlung. Dies war eher langweilig aber nicht so nervig, dass ich darüber nachgedacht habe, das Buch abzubrechen.
Was für mich mein Hauptkritikpunkt war, war das Ende bzw. die finale Schlacht gegen die Bösen. Ich kann es gar nicht leiden, wenn viel Drama aufgebaut wird und dann schliesslich alles viel zu leicht zu Ende geht. Dies war hier leider so. Es war so schnell und unspektakulär vorbei, dass ich ganz enttäuscht zurückgelassen wurde. Es gab Personen, die einfach so gestorben sind und eigentlich epische Opferungen, die keinerlei Konsequenz mit sich brachten. Besser gesagt wurden diese Konsequenzen einfach nicht erklärt, sodass für mich einige Fragezeichen offengeblieben sind.
Eine insgesamt enttäuschendes Finale, von dem ich einfach mehr erwartet hätte. Dennoch hat mich die Reihe gut unterhalten. Mittelmässige 3 Sterne besonders wegen der letzten Seiten, die mich einfach enttäuscht haben.