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Veröffentlicht am 02.03.2021

Luise lässt sich nicht unterkriegen

Der leuchtende Himmel
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Als der Geburtstag ihrer Tochter ansteht, kommen der 23-jährigen Luise Zweifel. Beständig ist sie im Geschäft eingespannt und hat kaum zeit für ihre Tochter. Soll es immer so weiter gehen? Doch wieder ...

Als der Geburtstag ihrer Tochter ansteht, kommen der 23-jährigen Luise Zweifel. Beständig ist sie im Geschäft eingespannt und hat kaum zeit für ihre Tochter. Soll es immer so weiter gehen? Doch wieder kommt eine Herausforderung auf sie zu, denn die Hafenarbeiter streiken. Dabei hat Luise durchaus Verständnis für deren Belange, denn der Lohn reicht hinten und vorne nicht, um deren Familien zu ernähren. Aber die Männer in der Geschäftswelt finden, dass Frauen sowieso dort nichts verloren haben. Luises Kampfgeist ist geweckt. Doch sie ahnt nicht, dass sich ihr Leben vollkommen verändern wird.
Dies ist bereits der siebte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Ich kannte noch keinen der Vorgängerbände. Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Die Standesunterschiede jener Zeit sind gut dargestellt. Während es den einen sehr gut geht, kämpfen die anderen ums Überleben. Die Arbeit im Hafen ist nicht ungefährlich und der Lohn reicht nicht, um die Familie zu ernähren. Da ist es kein Wunder, dass Unmut unter den Arbeitern aufkommt und sie für ihre Rechte kämpfen.
Luise ist so eine sympathische und intelligente Frau, doch immer wirft das Schicksal ihr Knüppel zwischen die Füße. Dabei geht sie aber auch mit offenem Blick durch die Welt. Sie sieht die Probleme und hat Verständnis. Aber die Männer wollen keine Frauen in der Geschäftswelt. Frauen sollen für Familie und Heim sorgen. Doch Luise ist nicht bereits, sich dem zu fügen. Sie kämpft. Aber auch die anderen Personen sind gut und lebendig dargestellt.
Mir hat diese plausible und emotionale Geschichte gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Der Junge mit den Bienen

Das Flüstern der Bienen
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Nena Reja ist alt und bewegt sich kaum noch, höchstens zwischen Bett und Schaukelstuhl. Doch eines Tages ist sie verschwunden und wird anderthalb Meilen vom Haus entfernt gefunden. Auf ihrem Schoß hält ...

Nena Reja ist alt und bewegt sich kaum noch, höchstens zwischen Bett und Schaukelstuhl. Doch eines Tages ist sie verschwunden und wird anderthalb Meilen vom Haus entfernt gefunden. Auf ihrem Schoß hält sie ein Baby, das mit Bienen bedeckt ist, und eine Wabe. Das Kind ist entstellt, dennoch beharrt Nena darauf, ihn mitzunehmen und nennt ihn Simonopio. Das gefällt nicht allen, aber die Gutsbesitzer Beatriz und Francisco Cortes lieben den Jungen. Es stellt sich heraus, dass Simonopio eine besondere Gabe hat, welche die Familie vor dem Unheil der Spanischen Grippe und dem Wüten der Revolution bewahrt.
Es ist eine fantastische Geschichte, die von Sofia Segovia anspruchsvoll und poetisch erzählt wird. Die Erzählperspektiven wechseln häufig und Namensgleichheiten machen es manchmal schwer, zu erkennen, bei wem wir uns gerade befinden. Man muss sich also auf die Geschichte einlassen können, wird dafür aber mit einer ungewöhnlichen und wundervollen Geschichte belohnt, die mir wirklich gut gefallen hat.
Die Figuren sind lebendig und treffend beschrieben. Die Cortes fühlen sich für ihre Mitmenschen verantwortlich. Sie nehmen den Jungen auf und lieben ihn, als wäre er ihr eigener Sohn. Auch sie werden mit den Widrigkeiten des Lebens konfrontiert, aber dank der Gabe des Jungen werden sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Simonopio wächst heran und liebt die Natur, Stets wird er von Bienen begleitet. Aber er bleibt stumm, doch mit den Bienen kann er sich verständigen. Dennoch freundet er sich mit dem kleinen Francisco Morales an.
Es ist eine emotionale und fantastische Geschichte. Am Ende schließt sich der Kreis und ich habe es bedauert, dass diese fesselnde Geschichte schon zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine Spielzeug-Dynastie

Wo wir Kinder waren
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Schon seit der Kaiserzeit gibt es die Spielzeugfabrik der Familie Langbein in Sonneberg. Sie hat die politischen Wirren und die Kriege überstanden, doch die Wiedervereinigung bringt das Ende. In der Familie ...

Schon seit der Kaiserzeit gibt es die Spielzeugfabrik der Familie Langbein in Sonneberg. Sie hat die politischen Wirren und die Kriege überstanden, doch die Wiedervereinigung bringt das Ende. In der Familie Langbein gibt es Verbitterung und Streitigkeiten. Das Werk muss leergeräumt werden und Eva, Iris und Jan, die Cousins sind, machen sich ans Werk. Dabei kommen Erinnerungen hoch und sie kommen sich wieder näher. Dann taucht bei einer Internetauktion eine Langbein-Puppe auf, die noch der Großvater bemalt hat. Sie Cousins fassen ein Plan, sie wollen die Tradition ihrer Familie wieder aufleben lassen.
Bereits das Buch „Was uns erinnern lässt“ der Autorin Kati Naumann hat mir gut gefallen und daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Sie führt uns mit diesem Roman zurück in die Vergangenheit und die deutsch-deutsche Geschichte. Die Firma Langbein hatte oft mit Schwierigkeiten in dieser wechselhaften zeit zu kämpfen. Aber ihnen war immer wichtig, den Betrieb zu erhalten und ihren Arbeitern ein Auskommen zu sichern. Doch als die Mauer fiel, kommt auch das Ende. Die im Westen und die im Osten hatten sich auseinandergelebt und man fand keinen Weg mehr zueinander. Auch die Mauer in den Köpfen wollte nicht so schnell fallen. Eva und ihr Cousin Jan sind in Sonneberg aufgewachsen und Iris kommt aus dem Westen. Sie müssen sich erst zusammenraufen, doch dann erkennen sie, was die Familie geleistet hat und dass es wichtig ist, sich zu vergeben.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr atmosphärisch beschrieben.
Ein schöner und berührender Roman.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Eine abenteuerliche Suche

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)
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Auch wenn Lukas seinen besten Freund vermisst, so hat er sich doch inzwischen gut eingelebt. Das liegt auch an dem geheimen Studierzimmer, wo die Standuhr steht, die Lukas Zugang zum Flüsterwald ermöglicht. ...

Auch wenn Lukas seinen besten Freund vermisst, so hat er sich doch inzwischen gut eingelebt. Das liegt auch an dem geheimen Studierzimmer, wo die Standuhr steht, die Lukas Zugang zum Flüsterwald ermöglicht. Dieses Zimmer hat früher dem Professor gehört, der im Wald verschwunden ist. Seine Enkelin Ella will ihn unbedingt wiederfinden und ist ziemlich penetrant, was Lukas nicht gefällt. Doch dann stimmen Lukas und seine Freunde aus dem Flüsterwald zu, Ella zu helfen und das Rätsel, welches der Professor hinterlassen hat, zu lösen. Sie ahnen nicht, dass es ziemlich gefährlich für sie wird.
Autor Andreas Suchanek hat einen gut zu lesenden und packenden Schreibstil, der mich schon beim Mords-Team begeistert hat. Auch hier ist die Spannung hoch.
Lukas ist der Umzug nicht leichtgefallen, der nötig war, weil sein Vater einen neuen Job bekam. Er ist ein sympathischer Junge und ich konnte nachfühlen, dass er seinen besten Freund vermisst. Doch inzwischen hat er Freunde im Flüsterwald gefunden, von denen seine Familie aber nichts weiß. Das ist die mutige Elfe Felicitas mit magischen Kräften, die coole Katze Punchy und der schokoladensüchtige Menok Rani. Nun kommt also noch Ella dazu, die penetrant und oft wütend ist, aber sie sorgt sich auch um ihren Großvater. Dazu kommen aber noch weitere Figuren, die auch interessant und gut dargestellt sind.
Das Rätsel ist nicht leicht zu lösen, aber gemeinschaftlich geht es halt besser. Die Freunde erleben sehr Abenteuerliches im Flüsterwald, das auch nicht ungefährlich ist. Ob es ihnen gelingt, den Professor zu finden?
Mir hat diese Geschichte wirklich gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, denn das Ende ist zwar schlüssig, lässt aber auf weitere Abenteuer hoffen.
Es macht wirklich Spaß, diese Reihe zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Hamburg - eine Stadt voller Gegensätze

Elbleuchten
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Lily Karsten ist die Tochter eines angesehenen Hamburger Reeders. Daher soll sie auch bei der Schiffstaufe dabei sein. Eine Windbö weht ihren Hut in die Elbe und ein Arbeiter muss ihn zurückholen. Doch ...

Lily Karsten ist die Tochter eines angesehenen Hamburger Reeders. Daher soll sie auch bei der Schiffstaufe dabei sein. Eine Windbö weht ihren Hut in die Elbe und ein Arbeiter muss ihn zurückholen. Doch es geschieht ein Unfall und er verliert seinen Fuß. Daher wird der Mann nicht mehr arbeiten können. Jo Bolten bittet bei den Karstens um Unterstützung für seinen Freund, wird aber abgewiesen. Nur Lily fühlt sich schuldig an dem, was passiert ist, und will helfen. Jo nimmt sie mit in das Altstädter Gängeviertel, wo Not und Elend herrscht. Lily erkennt, wie wenig sie vom Leben weiß. Sie erkennt die Ungerechtigkeit. Schon Bald kommen sich Lily und Jo näher, aber eine Verbindung zwischen ihnen darf es nicht geben.
Ich liebe Hamburg und lese gerne Bücher, die dort spielen. Der Autorin gelingt es gut, die Unterschiede im damaligen Hamburg deutlich zu machen. Es gibt die erfolgreichen und angesehenen Kaufleute, Reeder usw., aber daneben gibt es auch großes Elend und den Kampf ums Überleben. Die Arbeit im Hafen ist lebensgefährlich und es gab weder ein Gesundheitssystem, noch eine Absicherung im Fall von Krankheit und Unfall. Doch langsam formiert sich Widerstand.
Lily wächst sehr behütet auf, aber sie verhält sich doch immer wieder auch recht naiv. Sie ist Henry von Cappeln versprochen und stellt das auch nicht in Frage, im Gegenteil, sie glaubt sogar, dass sie ihn liebt. Mir war Lily sympathisch, vor allem, weil sie ein Herz für ihre Mitmenschen hat. Es war schön zu sehen, dass sich Lily im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Durch Jo lernt sie kennen, dass es noch anderes als ihr sorgloses Leben in der Villa an der Bellevue. Jo ist im Gängeviertel großgeworden. Er muss hart arbeiten, damit seine Familie überleben kann. Durch ihre Freundin, die Ärztin Emma, wird Lily in ihrem Denken beeinflusst, was ihrer Familie nicht gefällt.
Der Autorin Miriam Georg ist es gelungen, mich mit ihrem packenden Schreibstil und ihrer interessanten Geschichte zu fesseln. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Elbstürme“.

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