Ich hab's einfach geliebt!
Fly & ForgetMEINE MEINUNG
Der Klappentext von "Fly & Forget" konnte mich schnell begeistern, genau solche Geschichten liebe ich über alles! Das Cover gefällt mir ganz gut, auch wenn es nicht mein Favorit ist.
Als ...
MEINE MEINUNG
Der Klappentext von "Fly & Forget" konnte mich schnell begeistern, genau solche Geschichten liebe ich über alles! Das Cover gefällt mir ganz gut, auch wenn es nicht mein Favorit ist.
Als Livs Freund mit ihr Schluss macht und sie aus der gemeinsamen Wohnung wirft, bricht eine Welt für sie zusammen. Durch einen schönen Zufall findet sie allerdings schnell ein bezahlbares WG-Zimmer in Soho, zu dem sie einfach nicht Nein sagen kann. Doch schnell zeigt sich der Haken des glücklichen Zufalls: einer ihrer neuen Mitbewohner ist Noah, ihr bester Freund aus Kindheitstagen, der seit 3 Jahren kein einziges Wort mit ihr geredet hat und alles dafür tun würde, dass Liv nicht einzieht...
Liv studiert Journalismus, arbeitet deswegen auch bei der Campus-Zeitung und erfüllt sich damit einen großen Traum. Sie arbeitet rund um die Uhr, verbringt viel Zeit in der Uni und lernt ständig für ihre Prüfungen, aber trotzdem will es einfach nicht so klappen, wie sie möchte. Die Redaktion scheint einen geheimen Hass auf sie zu haben und als ihr Freund sie dann auch noch verlässt, bricht sie zusammen. Sie ist eher eine Einzelgängerin, hat keine wirklichen Freunde und wird in größeren Menschengruppen ein wenig nervös, wodurch auch sie kaum jemand neues kennen lernt. Hin und wieder muss ihr einfach ein wenig in den Hintern getreten werden, damit sie sich nicht zu sehr in ihrem Schneckenhaus verkriecht und mal rauskommt.
Insgesamt war sie mir ganz sympathisch, vor allem weil sie einfach so authentisch war. Sie hat zwar Ziele in ihrem Leben, wirkt aber eher unbeständig und unsicher, wie es wohl viele dieser Generation geht. Sie handelt nicht immer perfekt, macht sich selbst kleiner, als sie ist und hat auch mal Gefühlsausbrüche, was ich an ihr aber so geliebt habe. Sie ist kein perfekter Charakter, dafür aber umso authentischer.
Noah ist als großer Frauenheld bekannt, der mit seinen Tattoos und seinem Motorrad sämtliche Klischees eines Bad Boys erfüllt. Er hat ständig wechselnde Affären, lässt sich niemals auf etwas festes ein und bemüht sich nicht einmal, mit seinen Mitbewohnerinnen zurecht zukommen. Aber er hat eine große Leidenschaft: das Schreiben. Deswegen studiert er es auch und auch wenn seine Noten eher mittelmäßig sind und seine Arbeitsmoral kaum vorhanden, mogelt er sich immer wieder durchs Semester.
Natürlich war Noah Anfangs unausstehlich, aber das sollte er ja auch sein. Er ist unverschämt, frech und teilweise auch gemein, eben der typische "Fuckboy". Doch man merkt schnell, dass er seine wahren Gefühle nur zurückdrängt und sie niemals zulassen würde, weil sie ihn verletzlich machen. Er hat nämlich mit einigen Dämonen zu kämpfen und ist eigentlich ein sehr gefühlsvoller junger Mann. Ich mochte ihn ganz gerne, er hat in der ein oder anderen Szene mein Herz schneller schlagen lassen, auch wenn ich ihm so oft gerne meine Meinung gesagt hätte.
Und auch die Nebencharaktere dürfen natürlich nicht ignoriert werden, vor allem da die zwei WG-Mitbewohnerinnen in den nächsten Teilen die Protagonistinnen sein werden. Ich mochte die Mischung an Persönlichkeiten, die hier stattgefunden hat und auch den feministischen Einfluss von Mathilda habe ich seeeehr genossen.
Der gesamte Roman wurde wechselnd aus den Perspektiven von Liv und Noah geschrieben, jeweils in der Ich-Form. Der Schreibstil der Autorin ist unheimlich angenehm und sehr flüssig zu lesen, weswegen ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Sie schafft es, mit ihren Worten eine Leichtigkeit in die Situationen zu bringen, was mir sehr gefallen hat.
Der Klappentext verrät ehrlich gesagt schon sehr viel vom Inhalt, wodurch es teilweise ein wenig vorhersehbar wird.
Aber ich fange mal vorne an. Noah und Liv kennen sich bereits aus ihrer Kindheit, die sie als beste Freunde verbracht haben. Seit drei Jahren haben sie allerdings kein Wort mehr miteinander gesprochen, weil Noah sie nach einem schrecklichen Ereignis ignoriert. Und so ist die Stimmung zwischen ihnen vor allem durch Wut, Trauer, Enttäuschung, aber auch Sehnsucht und Leidenschaft geprägt. Ich mochte diese Anziehung zwischen den beiden, auch wenn sie es einfach nicht zulassen wollen. Außerdem habe ich mich vollkommen von ihrer Dynamik anstecken lassen und wollte gar nicht aufhören, das Buch zu lesen, weil die beiden mich so sehr fesseln konnten.
Wie gesagt war es an der ein oder anderen Stelle etwas vorhersehbar (zum Beispiel bezogen auf den Artikel, der im Klappentext ja schon erwähnt wurde), aber trotzdem habe ich der Geschichte sehr gebannt gefolgt. Ich habe besonders die Atmosphäre der Soho-WG, sowie die Stimmung zwischen den Charakteren absolut geliebt. Da hat die Autorin wirklich super Arbeit geleistet und eine richtig schöne Wohlfühl-Stimmung geschaffen. Am liebsten würde ich gleich mit in die WG ziehen!
Insgesamt ist die Handlung zwar ruhig und angenehm zu lesen, aber ein gewisses Drama darf natürlich nicht fehlen. Da ist vor allem Noahs impulsive Art immer wieder dran Schuld gewesen, aber es hat einfach perfekt in die Handlung gepasst.
Meine einzige Kritik, die für mich aber auch nicht schwer ins Gewicht fällt, ist dass mir ein paar "magische" Momente zwischen den beiden Protagonisten gefehlt haben. Es gab natürlich schöne, dramatische und gefühlvolle Momente zwischen ihnen, aber mir fehlte ein ganz besonderer Moment zwischen den beiden. Wie gesagt ist das nur eine Mini-Kritik, die ich aber trotzdem kurz erwähnen wollte.
FAZIT
Ein super schöner Auftakt, der mich sehr begeistern zurückgelassen hat. Ich habe die Charaktere sofort in mein Herz geschlossen und vor allem die Atmosphäre zwischen ihnen habe ich absolut geliebt! Die Handlung ist schön zu verfolgen, hat die perfekte Mischung aus ruhigen Szenen und Drama und wird häufig durch die lockere und humorvolle Art der Nebenfiguren perfekt aufgelockert. Ich bin sehr begeistert und freue mich sehr auf die nächsten Teile!