Konnte mich leider nicht überzeugen
Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im NimmerlandMEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert ...
MEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert und da ich auch schon zahlreiche Theorien über Peter Pan und das Nimmerland gelesen habe, war ich sehr neugierig, was Christina Henry daraus machen würde.
Im Nimmerland hat Peter Pan das Sagen und dieser will eigentlich nur eines: Spaß haben und niemals erwachsen werden! Um nicht mehr so einsam zu sein, holt er Jamie mit auf die Insel, sein mittlerweile ältester Freund. Mit der Zeit hat er sich also immer mehr Spiel-Kameraden zu sich geholt, um mit ihnen auf teilweise gefährliche Abenteuer zu gehen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jamie, ein Junge, den Peter schon vor etlichen Jahrzehnten zu sich auf die Insel holte, um nicht mehr einsam zu sein. Jamie ist einer der wenigen Jungs, die Peters Abenteuer stets überlebten und sieht sich daher mittlerweile in einer Art Aufpasser-Rolle für die anderen. Obwohl er eigentlich gerne auf der Insel ist, beginnt er langsam Peter und seine abenteuerlustigen Ideen zu hinterfragen. Jamie sieht langsam immer mehr die Gefahr in allem und möchte die anderen Jungs ein wenig vor Peter schützen, was Peter natürlich gar nicht gerne sieht.
Peter selbst tritt in diesem Buch gar nicht so auf, wie ich es erwartet hatte. Natürlich steht auch er im Mittelpunkt der Geschichte, doch erleben wir ihn eher aus einer größeren Distanz. Ich hatte nie das Gefühl, ihn wirklich zu kennen und hatte die ganze Zeit über ein sehr distanziertes und unwohles Gefühl mit ihm. Natürlich wird schon aus dem Klappentext klar, dass Peter der Alptraum im Nimmerland ist, aber irgendwie hatte ich mir doch mehr von ihm gewünscht.
Ansonsten gibt es natürlich die ganzen Jungs, die Peter als Spielkameraden zu sich holte. Die Geschichte hinter ihnen fand ich sehr spannend und sehr schön von der Autorin interpretiert. Ansonsten kann ich nicht ganz so viel zu ihnen sagen. Einige haben mir mehr kennen gelernt, andere weniger, insgesamt mochte ich sie und ihre Rolle in der Geschichte aber sehr.
Der gesamte Roman ist aus Jamies Perspektive geschrieben worden, was ich sehr mochte. Was ich vom Schreibstil halten soll, weiß ich irgendwie nicht. Einerseits bin ich nur so durch die Seiten geflogen, andererseits hat mich etwas unbestimmtes daran gestört.
Und genauso unentschlossen stehe ich auch der Handlung gegenüber.
Es hat ehrlich gesagt eine Weile gedauert, bis ich in der Handlung drin war und irgendwie ist mir auch danach noch zu wenig passiert.
Zunächst wird uns das Nimmerland ein wenig vorgestellt, genauso lernen wir Peters Art kennen und auch Jamie und die anderen Jungs werden uns vorgestellt. Bis es dann wirklich an Fahrt aufnimmt dauert es mir ein wenig zu lange, sodass ich kaum Interesse, das Buch weiterlesen zu wollen. Mit der Zeit wird es ein wenig besser, aber ehrlich gesagt hat mich das Buch an keiner Stelle wirklich packen können. Es wird schnell klar, welcher Typ Peter ist, was für ihn wichtig ist und dass er seine "Freunde" gerne jeglichen Gefahren aussetzt und Spielchen mit ihnen spielt. Aber leider war mir das alles noch zu wenig. Es gab die ein oder andere brenzlige Situation und schaurige Moment, aber insgesamt war es mir einfach nicht genug Spannung und Grusel.
Und obwohl ich Jamies Entwicklung hier sehr geliebt habe und auch seine Geschichte gerne verfolgt habe, war es mir alles ein wenig zu fad. Es gab für mich keine großen Spannungsmomente, nichts, worauf die Handlung hingearbeitet hat und auch das Ende hat mich weder überrascht noch begeistert. Man weiß natürlich schon, wie die Geschichte enden wird, aber trotzdem hat mir noch der besondere Kick dabei gefehlt.
FAZIT
Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen, wie erwartet. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Idee dieser Erzählung sehr mochte und auch sehr viel Potential darin sehe, aber besonders im Vergleich zur Brutalität und Spannung der Alice-Chroniken bin ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet und muss zugeben, dass ich beim Lesen teilweise wirklich gelangweilt war...