Eine junge Frau muss sich zwischen ihren Träumen und ihren familiären Verpflichtungen entscheiden. Ein schöner Auftakt der Trilogie
„Der Duft der weiten Welt“ von Fenja Lüders ist der Auftakt der Trilogie rund um die Speicherstadt und den Kaffeehandel zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der jungen Kaufmannstochter Mina Deharde liegt der ...
„Der Duft der weiten Welt“ von Fenja Lüders ist der Auftakt der Trilogie rund um die Speicherstadt und den Kaffeehandel zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der jungen Kaufmannstochter Mina Deharde liegt der Kaffeehandel im Blut. Sie verbringt ihre Zeit mit ihrem Vater im Kaffeekontor mitten in der Hamburger Speicherstadt. Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es für eine Frau nicht üblich Aufgaben in einer Firma zu übernehmen. Einen männlichen Erben gibt es in der Familie Deharde allerdings nicht. Während Mina davon träumt mit ihrem Jugendfreund Edo nach New York auszuwandern, hat ihr Vater ganz andere Pläne für ihre Zukunft. Schließlich muss ja die Weiterführung des Geschäftes gesichert werden.
Der Autorin versetzt einen in die Stadt Hamburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mina als Protagonistin hat mir gut gefallen. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass sie noch nicht so richtig weiß, was sie im Leben möchte. Zu Beginn der Geschichte möchte sie Medizin studieren. Ihre Zukunftspläne wird sie aber noch öfter ändern. Da hätte ich mir von ihr etwas mehr Reife und weniger wankelmütigkeit gewünscht. Gegen Ende des 1. Bandes weiß sie wohl eher, was sie möchte und was nicht. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Allerdings hätte ich mir mehr Ausschmückung von der Atmosphäre der Speicherstadt und auch von der Welt des Kaffeehandels gewünscht. Beides blieb doch ziemlich an der Oberfläche. Dabei finde ich gerade die Welt des Kaffeehandels äußerst spannend. Frederik Lohmeyer scheint für mich der Unruhestifter zu sein bzw. zu werden. Er war mir nicht sonderlich sympathisch. Er scheint mir nicht offen und ehrlich mit Mina umzugehen. Edo hingegen hat mir vor allem zu Beginn gut gefallen. Allerdings setzt auch er seine Zukunftspläne nicht komplett um.
Fazit: Insgesamt ist es der Autorin trotz ein paar Schwächen gelungen, mich in die damalige Zeit nach Hamburg und in die Welt des Kaffeehandels zu versetzen. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.