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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2021

Der Mörder ist immer der Gärtner

Einsames Grab
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... oder am Ende doch nicht?! Derzeit müssen Sylt-Urlauber auf ihre Lieblingsinsel verzichten. So bleibt wohl nichts Anderes übrig, als von Strand, Dünen und Heidelandschaften zu träumen. „Einsames Grab“ ...


... oder am Ende doch nicht?! Derzeit müssen Sylt-Urlauber auf ihre Lieblingsinsel verzichten. So bleibt wohl nichts Anderes übrig, als von Strand, Dünen und Heidelandschaften zu träumen. „Einsames Grab“ von Eva Ehley ist bereits der achte Fall für Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg von der Kripo Westerland.
In der Morsumer Heide wird ein kopfloses Skelett gefunden. Wie sich herausstellt handelt es sich um eine 14-jährige Schülerin, die vor 14 Jahren spurlos verschwand. Damals wurden offenbar Fehler bei den Ermittlungen gemacht. Und so rollen die Kommissare den Cold Case neu auf.
Der Fund erinnert Silja an den Tod ihrer kleinen Schwester, die vor 15 Jahren missbraucht und ermordet wurde. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Gibt es womöglich eine Verbindung?
Eva Ehley hat ihren neuen Sylt-Krimi wieder atmosphärisch in Szene gesetzt. Über das Wiedersehen mit Bastian & Co habe ich mich sehr gefreut. Auch Journalist Fred und seine Staatsanwältin sind wieder mit von der Partie.
Es geht um Triebtäter und Pädophile der schlimmsten Sorte. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Nichtsdestotrotz steht - wie immer - die Liebe zu der wunderschönen nordfriesischen Insel im Vordergrund. Mit diesem Buch sollte die Sylt-Sehnsucht also zumindest ein bisschen gestillt werden.

Fazit: Fall Nr. 8 für Silja, Bastian und Sven. Die Reihe wird immer besser!

Veröffentlicht am 06.03.2021

Wie viel Dampf verträgt ein Kessel, bis er platzt?

Die Stunde der Wut
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„Die Stunde der Wut“ von Horst Eckert ist der zweite Fall für Melia Adan und Vincent Veih von der Kriminalpolizei Düsseldorf. So gut „Im Namen der Lüge“ auch war, der neue Thriller ist noch besser, spannender. ...

„Die Stunde der Wut“ von Horst Eckert ist der zweite Fall für Melia Adan und Vincent Veih von der Kriminalpolizei Düsseldorf. So gut „Im Namen der Lüge“ auch war, der neue Thriller ist noch besser, spannender. Doch worum geht es?
Während Melia das spurlose Verschwinden ihrer ehemaligen Kollegin Solveig vom Verfassungsschutz untersucht, ermittelt Vincent im Mordfall der 19-jährigen Klara. Melia ist nun Kriminalrätin und Vincents Vorgesetzte. Und so scheinen die Konflikte vorprogrammiert. Auch, wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird Spannung aufgebaut - und gehalten.
Neben dem eigentlichen Kriminalfall ist „Die Stunde der Wut“ auch ein Buch, das Wohnungsnot, Mietwucher, Wohnraumspekulation und „Entmietung“ thematisiert, mit dramatischen und brutalen Folgen. Im Hinblick auf die im September 2018 beschlossene Wohnraumoffensive der Bundesregierung ist dem Autor somit wieder ein aktueller, politischer Thriller gelungen.
Des Weiteren greift Horst Eckert das Thema Hass und Gewalt im Netz auf. Was, wenn die Hetze das Netz verlässt? Am Beispiel von Roland, einem Afghanistan-Veteran mit fragwürdiger Gesinnung, schildert der Autor dies eindringlich und glaubwürdig. Auch Brigitte, Vincents Mutter, ist wieder aktiv. Last but not least geht es um das Thema Korruption und Bestechung bei der Polizei.
So entsteht hohes Lesetempo und eine ebensolche Spannung, die schon jetzt für Vorfreude auf eine Fortsetzung sorgt.

Fazit: Fall Nr. 2 für Melia Adan und Vincent Che Veih. Realitätsnah und brisant!

Veröffentlicht am 22.02.2021

Gib acht, was du dir wünschst

Montecrypto
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Um es gleich zu sagen, Montecrypto von Tom Hillenbrand ist der Hammer. Wortgewandt, witzig, und und und… Montecrypto hat mit »Monte Cristo« wenig gemein. Es handelt sich vielmehr um einen visionären Finanzthriller. ...


Um es gleich zu sagen, Montecrypto von Tom Hillenbrand ist der Hammer. Wortgewandt, witzig, und und und… Montecrypto hat mit »Monte Cristo« wenig gemein. Es handelt sich vielmehr um einen visionären Finanzthriller. Worum geht es?
Start-up-Unternehmer Greg Hollister hat sein Vermögen fast vollständig in Kryptowährungen angelegt. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, beginnt die Suche nach dem digitalen Schatz.
Hollisters Halbschwester Jackie Martel beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Schnell ist klar, dass er nicht der Einzige ist, der hinter Montecrypto her ist. Eine wilde Schnitzeljagd rund um den Globus beginnt…
Tom Hillenbrand hat seinen neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Die Story ist speziell, man sollte sich schon für die Welt der Finanzen und Geldpolitik sowie neue Technologien interessieren, um das Geschehen wirklich genießen zu können.
Dante ist Engländer und ein großer Cocktailfan. Seine Drinks mixt er sich an einer sogenannten „Salatbar“. Mir ist Dante sofort ans Herz gewachsen. Unerwartete Unterstützung bekommt er von Mercy Mondego, einer Bloggerin, die sich gut mit IT auskennt.
Ein unterhaltsamer Rätselspaß mit überraschendem Ende.

Fazit: Rasant, spannend, intelligent und mit viel Wortwitz. Hammer!

Veröffentlicht am 11.02.2021

Alter Schwede!

Rattenkönig
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„Rattenkönig“ von Pascal Engman ist das dritte Buch des schwedischen Autors und der 2. Fall für Kriminalkommissarin Vanessa Frank und den ehemaligen Elitesoldaten Nicolas Paredes. „Der Patriot“ und „Feuerland“ ...


„Rattenkönig“ von Pascal Engman ist das dritte Buch des schwedischen Autors und der 2. Fall für Kriminalkommissarin Vanessa Frank und den ehemaligen Elitesoldaten Nicolas Paredes. „Der Patriot“ und „Feuerland“ hatten mich begeistert und auch der neue Thriller hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Als die 25-jährige Emelie in ihrer Wohnung im Norden Stockholms ermordet aufgefunden wird, scheint der Fall schnell gelöst. Aber bald beschleicht Vanessa das Gefühl, dass etwas Entscheidendes fehlt...
Das Buch gliedert sich in acht Teile. Jedem Teil ist ein frauenverachtendes „Zitat“ vorangestellt. Teil VIER z.B.: „Für mich sind Frauen keine Menschen. Sie sind Sklaven der Männer, mehr nicht. Oder sollten es zumindest sein. Kochen, putzen und die Beine breitmachen, auf Kommando.“
In „Rattenkönig“ stehen Hass und Gewalt gegen Frauen im Mittelpunkt. Ist der Täter ein sogenannter „Incel“? Incel bedeutet involuntary celibacy. Unfreiwilliges Zölibat. Eine Online-Community mit zehntausenden von Männern, die der Hass auf Frauen miteinander verbindet.
Pascal Engman hat erneut einen wirklich spannenden actionreichen Thriller geschrieben, der für Gänsehaut sorgt. Vanessa Frank ist eine starke, sympathische Frau, aber sie bekommt Konkurrenz in Person der 12-jährigen Celine, die mir inzwischen ans Herz gewachsen ist. Der Autor gibt den Antagonisten genauso viel Raum wie den Protagonisten, was den Leser noch intensiver in die Geschichte eintauchen lässt.

Fazit: Fall Nr. 2 für Vanessa Frank. Hart und brutal!

Veröffentlicht am 28.01.2021

Pleiten, Pech und Pannen

Der Solist
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Die Reihe um den Frankfurter Kommissar Marthaler hatte mich begeistert. Und so stand „Der Solist“ schon lange auf meiner Wunschliste. Nun also Neuhaus. Worum geht es?
11. September 2017: Neuhaus, Ermittler ...


Die Reihe um den Frankfurter Kommissar Marthaler hatte mich begeistert. Und so stand „Der Solist“ schon lange auf meiner Wunschliste. Nun also Neuhaus. Worum geht es?
11. September 2017: Neuhaus, Ermittler beim BKA in Wiesbaden, trifft in Berlin ein, wo er die Sondereinheit zur Terrorabwehr (SETA) unterstützen soll. Diese wurde als Folge des Anschlags von Anis Amri auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 gegründet.
Auf dem Weg dorthin hört er Tom Waits „In the cold, cold Ground“. Das macht ihn schon mal sympathisch. Kaum angekommen, wird Neuhaus zu einem Tatort am Landwehrkanal gerufen. David Schuster, ein jüdischer Aktivist, wurde erschossen aufgefunden. Dazu ein Bekennerschreiben vom „Kommando Anis Amri“.
Neuhaus ermittelt, zusammen mit seiner türkischstämmigen Kollegin Suna-Marie, genannt Grabowski. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord. Wo ist die Verbindung?
„Der Solist“ ist der spannende Auftakt einer neuen Reihe. Es geht um Islamismus, Rechtsextremismus, die Ereignisse rund um den Anschlag am Breitscheidplatz und die damaligen Versäumnisse der Ermittler. Neuhaus ist ein Eigenbrötler. Nichtsdestotrotz ist er mir sofort ans Herz gewachsen.
Jan Seghers Schreibstil ist prägnant und eindringlich. Kein Wort zu viel, keins zu wenig. So entsteht hohes Lesetempo und eine ebensolche Spannung, die schon jetzt für Vorfreude auf eine Fortsetzung sorgt.

Fazit: Großes Kino! Bitte mehr davon!