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Veröffentlicht am 23.02.2021

Mal ganz anderer Krimi-Aufbau, nicht schlecht

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle Castillo widmet sich als Podcasterin der Aufklärung ungeklärter Fälle. Sie will Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen. Bisher hatte sie bereits einigen Erfolg furch ihre Sendungen und die ...

Elle Castillo widmet sich als Podcasterin der Aufklärung ungeklärter Fälle. Sie will Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen. Bisher hatte sie bereits einigen Erfolg furch ihre Sendungen und die Reaktionen der Zuhörer. Nun wagt sie sich an einen spektakulären Fall vor 20 Jahren – den Fall des Countdown-Killers. Den Namen haben die damaligen Ermittler dem Killer gegeben, da er immer 3 Frauen im Abstand von 3 Tagen entführt hat und nach 7 Tagen waren sie tot. Außerdem waren jedes Opfer immer 1 Jahr jünger als seine Vorgängerin. Ein sehr bizarrer Fall, der Elle mit ihrer Veröffentlichung in arge Schwierigkeiten bringt, denn plötzlich fangen nach 20 Jahren Morde genau nach diesem Schema wieder an. Elle gerät in Selbstzweifel. Hat sie durch den Podcast den Killer wieder „aufgeweckt“? Denn gefasst wurde er ja nie. Oder steckt ein Trittbrettfahrer hinter den aktuellen Morden?
Ja, schon eine ganz schön verzwickte und spannende Geschichte. Dabei wechselt die Autorin in den Kapiteln immer zwischen Elles Podcasts, der Auswertung der Sendungen, Elles Privatleben und der aktuellen Ermittlung der Polizei, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Denn die Sendungen befassten sich ja alle mit den alten Fällen und nur Stück für Stück wird klar, dass es direkte Zusammenhänge zwischen beiden Mordserien gibt. Mit Lesefortschritt stieg dann bei mir auch die Spannung, so dass ich beim letzten Drittel das Buch nicht mehr weglegen konnte. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist der etwas andere Thriller, den man als Liebhaber dieses Genres gelesen haben muss. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

sehr gut recherchiert und vermittelt

Freiflug
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West-Deutschland 70er Jahre: Zwei Frauen, die mehr wollen als Heimchen zu sein. Frauen, die Träume haben und die beruflich durchstarten wollen in einer von Männern dominierten Welt.
Da ist Rita, die von ...

West-Deutschland 70er Jahre: Zwei Frauen, die mehr wollen als Heimchen zu sein. Frauen, die Träume haben und die beruflich durchstarten wollen in einer von Männern dominierten Welt.
Da ist Rita, die von ihren Eltern stets unterstützt, den Traum hat Pilotin zu werden. Pilotin auf Linienflügen in die ganze Welt. Obwohl sie die beste Ausbildung und bereits Flugerfahrung hat, wird sie von der Lufthansa (ihr Tramarbeitgeber) mit dem Hinweis, dass generell bei ihrem keine Frauen als Pilotin eingestellt werden, abgewiesen. Sie nimmt das nicht hin, ist fest entschlossen dagegen zu klagen.
Katharina geht es ähnlich. Sie hat gegen die Erwartungen ihrer konservativen Eltern ein Jurastudium absolviert und arbeitet nun als einzige Frau in einer recht großen Anwaltskanzlei. Auch sie hat mit den Sticheleien der männlichen Kollegen zu kämpfen und als ihr klar wird, dass es in der Kanzlei nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern um Umsatzmaximierung geht, macht sie sich selbstständig.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen die damaligen Denkweisen der einzelnen Generationen atmosphärisch, lebendig zu vermitteln. Die Kriegsgeneration (Eltern) mit ihrer engstirnigen Lebensplanung >Frau gehört an den Herd, kümmert sich um Haushalt und Kinder, der Mann ist für die Geldbeschaffung zuständig< stehen im krassen Widerspruch zu den Wünschen der jungen Generation. Noch immer sind Frauen in Männerberufen undenkbar. Doch die Frauen kämpfen, nehmen die ihnen von der Gesellschaft zugewiesene Rolle nicht mehr hin, sie lehnen sich auf.
Ich habe mich, da ich nur die Ostseite miterlebt habe, sehr anschaulich unterhalten gefühlt. Manchmal war ich auch entsetzt über die damalige Rechtsprechung (denke da z.B. an keine Vergewaltigung in der Ehe, Frau muss willig sein). Von mir erhält dieser Roman daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

unterhaltsam, kurzweilig

Die Wunderfrauen
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Beim Lesen kam es mir vor, als ob ich alte Bekannte wieder treffe. Luise, deren Lebensinhalt neben ihrer Tochter ihr kleiner Laden ist, ist in meinen Augen ein Energiebündel ohne gleichen. Neben der Bedienung ...

Beim Lesen kam es mir vor, als ob ich alte Bekannte wieder treffe. Luise, deren Lebensinhalt neben ihrer Tochter ihr kleiner Laden ist, ist in meinen Augen ein Energiebündel ohne gleichen. Neben der Bedienung der Kunden, dem Backen von Kuchen für den Laden, den Verhandlungen mit den Lieferanten, der Erziehung ihrer Tochter und natürlich der Führung ihres Haushaltes findet sie immer noch Mittel und Wege andere zu unterstützen. Kann ein Mensch allein so viel leisten? Ich weiß nicht.
Luisas Ermittlung ihres Stundenlohns (auf Grundlage ihres Ladenüberschusses) von sage und schreibe 92 Pfennigen pro Stunde – da würde jeder Betriebswirt den Laden schließen. Da muss man schon mit sehr viel Herzblut an dem Laden hängen, um weiterzumachen. Kann sie das auf Dauer durchhalten?
Aber auch die anderen drei Frauen >Helga, Annabell und Marie< erleben in diesem Buch wieder so einiges, was ich aber an dieser Stelle nicht verraten möchte. Doch eins ist sicher: gemeinsam sind sie stark! Ich habe mich mit dem zweiten Band um die Wunderfrauen wieder kurzweilig unterhalten gefühlt. Allerdings fand ich die Einblendungen aus Luises Ladenkunde-Album an einigen Stellen etwas unpassend zum Kapitel. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne für dieses kurzweilige Buch.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

bewegende Geschichte

Als wir uns die Welt versprachen
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Edna wächst in Südtirol als Kind einer armen Bergbauernfamilie auf. Wie viele andere Kinder wurde sie mit 12 Jahren als billige Arbeitskraft nach Schwaben geschickt und dort auf einem Bauernhof schamlos ...

Edna wächst in Südtirol als Kind einer armen Bergbauernfamilie auf. Wie viele andere Kinder wurde sie mit 12 Jahren als billige Arbeitskraft nach Schwaben geschickt und dort auf einem Bauernhof schamlos und entwürdigend ausgenutzt. Hier lernt sie auch Jacob kennen, der das gleiche Schicksal teilt. Sie verbindet dieses Schicksal, bauen eine tiefe Freundschaft auf und werden doch getrennt…
Diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen verläuft, ist sehr bewegend. Während ich am Anfang dachte Edna wäre an Demenz erkrankt, da ihre liebevolle Nachbarin Adele sie so bemuttert und sie unbedingt in eine Senioreneinrichtung unterbringen will, wurde ich aber in Laufe der Geschichte vom Gegenteil überzeugt. Man lernt eine starke Frau kennen.
Nachdem Edna zufällig in einer deutschen Illustrierten das Bild ihres Jugendfreundes Jacob sieht, begibt sie sich auf die weite Reise zu ihm nach Ravensburg. Ganz allein macht sie sich auf den Weg. Dabei nimmt sie den gleichen Weg über die Alpen, den sie Jahrzehnte zuvor, in entgegengesetzter Richtung, bereits einmal gegangen ist. Ein beschwerlicher Weg, auf dem sie aber immer wieder Bekanntschaft mit hilfsbereiten Menschen macht. Menschen, die Eindrücke bei ihr hinterlassen, so dass sie beginnt sich selbst zu hinterfragen. Diese Schilderungen sind sehr anschaulich und ich habe beim Lesen ebenfalls Dankbarkeit für die Unterstützung, die Edna auf ihrem beschwerlichen Weg erhält, empfunden. Denn der Erzählstil ist sehr einfühlsam. Ich denke da z.B. an die Beschreibungen der Naturgewalten, wie auch der Empfindungen Ednas. Parallel dazu gleitet die Geschichte, wie im wirklichen Leben die Gedanken eines Menschen, immer wieder in die Vergangenheit. So lernen wir allmählig Ednas Erlebnisse und ihr Leid kennen. Leider ist mir hierbei der Wechsel zwischen den Jetzt und dem Rückblick nicht immer gleich nachvollziehbar gewesen. So musste ich mich an einigen Stellen beim Lesen erst orientieren, in welchem Zeitabschnitt die Geschichte gerade weitergeht. Schlussendlich mein Fazit: Ednas Geschichte ist interessant geschrieben und geht unter die Haut. Ich fand dieses Buch somit auch sehr unterhaltsam und gebe 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

unterhaltsamer Krimi mit unerwartetem Ende

Die Tote im Steinbruch
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Nahe Cleeberg (Taunus) wird in einem Steinbruch die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erste Ermittlungen lassen den Verdacht auf ein Gewaltverbrechen aufkommen. Nicht weit vom Fundort befindet sich die ...

Nahe Cleeberg (Taunus) wird in einem Steinbruch die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erste Ermittlungen lassen den Verdacht auf ein Gewaltverbrechen aufkommen. Nicht weit vom Fundort befindet sich die Rufus-Baldachin-Klinik. Eine psychiatrische Klinik. Einer der Bewohner, Santiago Russo, gerät als Erster unter Mordverdacht. Aber war er es wirklich???
Mir hat das Buch gut gefallen. Der Autor macht es dem Leser leicht sich in den ersten Fall um Hanna Blum einzufinden. Hanna, Kriminalhauptkommissarin aus Frankfurt am Main, übernimmt die Ermittlungen weitestgehend allein. Dabei hat sie mich beeindruckt, denn sie entwickelt immer wieder sehr gute Ermittlungsansätze. Umso mehr hat es mich befremdet, wie ihr Chef sie da immer wieder rausreist und in eine andere Ermittlungsrichtung schickt. Das fand ich nicht sehr realistisch und bei Hannas geschilderter Persönlichkeit, hätte ich da auch mehr Widerspruch erwartet. Dafür haben mir die Beschreibungen zur Zusammenarbeit mit Benedek Roth, dem ehemaligen Polizeiberater und jetzigen Psychologen in der Rufus-Klinik, sehr gut gefallen. Für mich ist er ein sehr ehrlicher und offener Mensch, ein guter Profiler und ich so konnte nicht nachvollziehen, wie die Aussage eines psychisch kranken Menschen ihn gleich so kaltstellen konnte. Auf diesen Schlenker in der Geschichte hätte ich gerne verzichtet. Alles in allem fand ich diesen Krimi aber sehr unterhaltsam und das Ende, mit seiner unerwarteten Wendung, ist in meinen Augen gelungen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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