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Veröffentlicht am 13.03.2017

meist fesselnd, jedoch stellenweise etwas lengatmig und vewrirrend

Smoke
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Düstere Zeiten sind angebrochen, England ist in Rauch und Ruß getaucht; über eine Zeit vor dem Rauch darf nicht gesprochen werden. Bücher und Gegenstände, die diese Zeit belegen könnten, wurden verbrannt, ...

Düstere Zeiten sind angebrochen, England ist in Rauch und Ruß getaucht; über eine Zeit vor dem Rauch darf nicht gesprochen werden. Bücher und Gegenstände, die diese Zeit belegen könnten, wurden verbrannt, ein Embargo gegen alle anderen Länder verhängt. Besonders das arme Volk, das in Londons Fabriken arbeitet, in den dreckigen überfüllten Gassen lebt, scheint davon betroffen zu sein. Adelige und Höhergestellte lassen ihre Kinder in einem spezialisierten Internat in der Nähe von Oxford erziehen, in dem energischst gegen jedes Vergehen angegangen wird, die Schüler kontrolliert und sanktioniert werden. Hierbei geht es nicht nur um Rauch, den sie ausatmen, sondern auch Ruß, den sie z.B. nachts ausschwitzen und der in der Nachtwäsche und -kleidung entdeckt wird. Rauch kommt in unterschiedlichen Texturen, Tönungen und Dichte vor, wird im Internat stets untersucht und mit Hilfe eines Buches, in dem 43 Arten klassifiziert wurden, betrachtet und ausgewertet. Die einhellige Meinung scheint zu sein, dass Rauch ein Symptom für das Vorhandensein von Sünde, z.B. in Form von Gier, Lüge, Bosheit oder Wolllust, ist und das höchste Ziel sein muß, diese Regungen zu bekämpfen und dem „Krebsgeschwür der Sünde“ Einhalt zu gebieten.

Zwei der Schüler dieses Internates sind die Freunde Thomas und Charlie, die bei einem Klassenausflug nach London nicht nur Zeuge einer Hinrichtung werden, sondern auch einen Erwachsenen entdecken, der nicht raucht; ihr Interesse ist geweckt. Als die beiden über die Weihnachtsferien von Thomas' Verwandten eingeladen werden, geraten sie in ein gefährliches Abenteuer, das es erfordert, gegen einige Regeln zu verstoßen....

Wortgewand erzählt Dan Vyleta eine düstere Geschichte, in der Regeln nicht hinterfragt werden dürfen, Ideologien und Machtphantasien einzelne vereinnahmen. Nicht von ungefähr fühlt man sich durch den Schulleiter, einen ehemaligen Inquisitor, durch das Bestehen einer Geheimpolizei und einen Lehrer, der durch ein spezielles Zuchtprogramm die Sünde einfach wegzüchten möchte, an reale Albträume der Vergangenheit erinnert. Es geht auch um die Scheinheiligkeit des Systems und der Reichen, um Macht und Träume, die Welt zu verbessern.
Mit vielen Details ausgeschmückt entwickelt sich die Geschichte spannend weiter, wobei es sich gar nicht so einfach unterschieden läßt, was und wer eindeutig Gut oder Böse darstellt und ob sich das überhaupt immer so klar trennen läßt.

Der Roman ist fesselnd geschrieben und ich habe ihn sehr zügig gelesen; allerdings muß ich auch erwähnen, dass ich ihn manchesmal, besonders zum Schluß hin (ungefähr das letzte Viertel), etwas langatmig und verwirrend fand.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Von Anfang an.... gut erklärter Einsteiger-Ratgeber

Jetzt bin ich Gärtner!
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Die Gartenbau-Ingenieurin Dorothée Waechter richtet ihr Buch „Jetzt bin ich Gärtner!“, genau wie der Untertitel es schon verrät, an Leser, die sich einen Garten einrichten möchten bzw. mit der Gartennutzung ...

Die Gartenbau-Ingenieurin Dorothée Waechter richtet ihr Buch „Jetzt bin ich Gärtner!“, genau wie der Untertitel es schon verrät, an Leser, die sich einen Garten einrichten möchten bzw. mit der Gartennutzung und -arbeit ganz neu beginnen.
Alles Grundlegende wie Bodenbeschaffenheit- und verbesserung, benötigte Gartengeräte, Zeigerpflanzen, gute und schlechte Nachbarn, eine Auswahl an vorgestellten Pflanzen ( Blumen, Gemüse, Gräser, Obst u.m.), Pflege, Samengewinnung und noch mehr wird erklärt, begleitet von vielen hilfreichen Tipps, für den, der einen Garten neu anlegen möchte. Zum Beispiel wird eine Methode vorgestellt, mit der man Flächen von 1qm in neun Felder unterteilt und erst einmal dort etwas Gemüse anbaut, ohne direkt den ganzen Garten planen zu müssen. Bis zur nächsten Saison hat man schon eigene Erfahrungen gesammelt und weiß schon genauer, was man selber im Garten möchte. Ähnlich verhält es sich mit der Aufteilung des Gartens selber, die man erst erfühlen und erleben kann, bevor man sich an endgültiges Ausarbeiten, wie z.B. das Anlegen von Wegen macht, genau dort, wo man nach eigener Nutzung Trampelpfade hinterlassen hat. Nicht nur klassische Hausmittel gegen einzelne Schädlinge, sondern auch das Hinterfragen, warum einzelne Pflanzen von einer Krankheit oder von Schädlingen befallen wurde, z.B. „Schnecken sind dann da, wenn es auf der einen Seite zarte Blätter und Triebe gibt und auf der anderen Seite die Nächte feucht sind.“ Selbstverständlich werden auch Problemlösungen dazu geliefert.

Die Pflanzenvorstellungen mit kurzem Text finde ich nur bedingt hilfreich, denn leider fehlt zu den meisten ein ergänzendes Foto. Da sich dieses Buch hauptsächlich an Gartenneulinge richtet, wäre dieses aber besonders sinnvoll und hilfreich; ich mußte viele der Pflanzen im Internet nachsehen um eine Vorstellung davon zu erhalten. Auf den meisten Doppelseiten gibt es ein grünes „Gut zu wissen“-Kästchen, in dem komprimiert gute Tipps zum jeweilige Thema stehen, was ich sehr gelungen finde. Auch die Erklärungen und Anleitungen in diesem Buch sind sehr verständlich und auf ganz sympatische, lockere Art vermittelt worden und ermöglichen einen guten, entspannten Einstieg in die Gartenplanung und -arbeit.

Veröffentlicht am 10.03.2017

schönes, inspirierendes Buch, das etwas umfangreicher sein dürfte

Die spirituelle Weisheit der Bäume
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Pierre Stutz, tätig als spiritueller Lehrer, hält Vorträge, gibt Kurse und hat schon über vierzig Bücher veröffentlicht, die in sechs Sprachen übersetzt wurden. Seit seiner Kindheit steht er im inneren ...

Pierre Stutz, tätig als spiritueller Lehrer, hält Vorträge, gibt Kurse und hat schon über vierzig Bücher veröffentlicht, die in sechs Sprachen übersetzt wurden. Seit seiner Kindheit steht er im inneren Dialog mit Bäumen, erkennt im Austausch mit ihnen Lebensweisheiten und inspirierende Gedankenanstöße.

In diesem knapp 60-seitigen Buch nimmt er den Leser mit auf eine Entseckungsreise, beschreibt in eigenen Gedichten und Gedanken Erkenntnisse, Weisheiten und Wahrheiten, wobei er auch immer wieder andere zu Wort kommen läßt, unter anderem Peter Wohlleben, Hildegard von Bingen und Rainer Maria Rilke; selbst Filminhalte und Rettungsaktionen zum Regenwald werden mit angesprochen.

Sehr beeindruckend fand ich die stimmungsvolle Beschreibungen, die sowohl auf Bäume als auch auf die Menschen und andere Lebewesen zutreffen, die beschreiben, wie wichtig es ist, im Leben tief verwurzelt zu sein, in sich zu ruhen, einmalig zu sein und trotz Verletzungen und Beschneidungen aufzublühen, kraftvoll im Leben zu stehen und über sich hinauszuwachsen.

Wundervolle Fotos von Bäumen der Fotografiemeisterin und Buchgestalterin Andrea Göppel ergänzen die Texte und lassen den Leser noch etwas tiefer eintauchen und seinen Gedanken nachfühlen.

Mir gefällt das Buch sehr gut; sowohl die Texte als auch die Fotos wirken sehr ansprechend und inspirierend. Allerdings finde ich das Buch recht dünn und hätte gerne noch mehr davon gehabt.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Genau richtig zur Saison

Meine besten Bärlauchrezepte
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Eckart Witzigmann erzählt im Vorwort, wie er vor ungefähr 40 Jahren als erster ganz zufällig den Bärlauch für die Küche wiederentdeckt hat und stellt dann seine zwanzig besten Bärlauch-Rezepte vor. Jedes ...


Eckart Witzigmann erzählt im Vorwort, wie er vor ungefähr 40 Jahren als erster ganz zufällig den Bärlauch für die Küche wiederentdeckt hat und stellt dann seine zwanzig besten Bärlauch-Rezepte vor. Jedes wartet mit einer guten Beschreibung auf und fast alle mit einem Foto des zubereiteten Produktes.

Es finden sich unter anderem Rezepte für Bärlauch-Butter, - creme, - öl, -pesto, -mayonnaise, Kräuter-Bärlauch-Salat, Bärlauch-Spinat-Knödel oder Spinat-Bärlauch-Knöpfle, Aufläufe und Zubereitungen mit Hecht oder Zicklein. Bei etlichen Rezepten war ich überrascht, denn sie beinhalten einige bislang ungenutzte Zutaten, die meine Zubereitungen recht bodenständig und diese hier sehr raffiniert wirken lassen, so dass ich diese hier unbedingt ausprobieren muß.

Die Vielfalt der Rezepte dieses Büchleins finde ich gelungen, allerdings hätten es ruhig mehr als nur zwanzig sein dürfen. Ich freue mich schon auf reichliche Ernte und das Ausprobieren der Rezepte.

Veröffentlicht am 04.03.2017

zwölf Kräutergärtnerinnen und ihr Lieblingsrezept

Das große kleine Buch: Heilsames aus dem Kräutergarten
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Karin Burchart stellt in diesem Buch zwölf Kräutergärtnerinnen vor, jeweils auf einer Seite mit Text und auf der gegenüberliegenden auf einem Foto. Die meisten von ihnen bieten ihre Produkte im eigenen ...

Karin Burchart stellt in diesem Buch zwölf Kräutergärtnerinnen vor, jeweils auf einer Seite mit Text und auf der gegenüberliegenden auf einem Foto. Die meisten von ihnen bieten ihre Produkte im eigenen Hofladen oder auch in workshops an und ich habe den Eindruck, dass alle Mitglieder im TEH Verein sind. Ihre genauen Adressen mit Wegbeschreibung sowie Internetauftritt findet man am Schluß des Buches. Diese zwölf Kräutergärtnerinnen haben jeweils einen anderen Schwerpunkt in ihrem Garten, z.B. als Jahreskreis-, Kräuter- oder Räucherpflanzengarten und jede von ihnen steuert in diesem Buch ihr Lieblingsrezept bei, z. B. Wintertropfen, eine Räuchermischung, 7-Kräuter-Smoothie, Wilde Brötchen, Fußbalsam, Blütenessig oder Hustensirup.

Als Fan dieser grossen, kleinen Bücher sammle ich diese Reihe; allerdings muß ich gestehen, dass dieses Büchlein zwar schön ist, aber andere dieser Serie mich mehr begeistert haben. Die Vorstellung der einzelnen Kräutergärtnerinnen und ihrer individuellen Sicht und Auslegung ihres Gartens fallen sehr kurz aus; wahrscheinlich sind diese Beschreibungen für Leser, die in ihrer Nähe wohnen und die Gärten besichtigen möchten, viel interessanter als für mich, deren Anreise viel zu weit wäre. Die zwölf vorgestellten Rezepte haben mich sehr angeprochen, wobei es gerne ein paar mehr hätten sein dürfen.