Cover-Bild Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
(45)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 19.02.2021
  • ISBN: 9783423763196
Caroline Brinkmann

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger

Katharina Netolitzky (Illustrator)

Tokito – Stadt aus Blut und Schatten

In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2021

Komplex, spannend und sehr fantasievoll!

2

Was für ein tolles Buch! Ich bin in jeder Hinsicht begeistert, angefangen bei der Sprache und dem überaus fantasievollen Worldbuilding, über die Entwicklung der spannenden und immer komplexer werdenden ...

Was für ein tolles Buch! Ich bin in jeder Hinsicht begeistert, angefangen bei der Sprache und dem überaus fantasievollen Worldbuilding, über die Entwicklung der spannenden und immer komplexer werdenden Geschichtet, bis hin zu den faszinierenden Figuren. Auf diese möchte ich an der Stelle besondes eingehen, da der Klappentext des Buches meines Erachtens nicht die Vielfalt und Wichtigkeit der Charaktere für die Handlung widerspiegelt.

Zum Einen ist da natürlich Erin, die gerade ihre Arbeit verloren hat und somit clanlos ist. Dies bringt sie in große Gefahr, aber sie ist eine wilde Kämpferin und indem sie eine Verbindung mit dem Dämon Distelkönig eingeht, kann sie vorerst überleben. Distelkönig, der selbsternannte Gebieter der Dunkelheit (aber man möchte ihn an manchen Stellen einfach nur Knuddeln), schürt ihren Wunsch nach Rache und versucht sie nach und nach „auf die dunkle Seite“ zu ziehen. Aber wie gesagt, Erin ist eine Kämpferin, und sie kämpft auch um ihre Seele.

Viele Kapitel werden aus der Sicht von Ryanne, Erins bester Freundin geschildert. Sie wirkt auf den ersten Blick so unschuldig und zart, aber sie hat eine beeindruckende innere Stärke, von der sie selber gar nichts weiß. Ursprünglich wurde sie als Mitglied des Lotusclans zu einem Schmetterling ausgebildet, eine Art Geisha, die sich aber zu verteidigen weiß. Dann aber wird sie verraten…

Eine weitere Perspektive, die das Buch bereichert hat, war die von Kiran, dem Novizen der Phari, die eine Mischung aus Polizei und Mönchsorden sind. Er ermittelt mit seinem Meistern in den Blutlosen-Morden und versucht seiner Rolle als Phari gerecht zu werden, was ihm nicht leicht fällt, da er eine tragische Vergangenheit hat, die ihm immer noch zu schaffen macht. An seiner Seite steht auch Clea, mein persönlicher Lieblingscharakter. Sie ist so ehrlich und direkt, dass ich bei ihren Verhören oftmals laut lachen musste. Aber auch sie hat ihr Päckchen zu tragen, mit einer unheimlichen Gabe und berühmten Eltern, die nicht weniger als Perfektion von ihre erwarten.

Somit laufen im Prinzip drei Handlungsstränge parallel zueinander, aber immer wieder gibt es kleine Berührungspunkte zwischen ihnen, die wirklich gut gemacht sind. Und beim großen Showdown läuft endlich alles Zusammen und das Finale ist wirklich grandios. Mehrere Details, die zuvor erwähnt wurden, spielen plötzlich eine große Rolle und alles ist so verwickelt -das war wirklich atemberaubend. Da ich während des Lesens keine Ahnung hatte, worauf das alles hinausläuft, kam hier eine Überraschung und Wendung nach der nächsten, ohne an den Haare herbei gezogen zu wirken und für diese Durchdachtheit möchte ich der Autorin ein großes Kompliment aussprechen.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist die Rolle, die Mikko, Erins fester Freund, zu spielen hat. Er ist für mich etwas blass geblieben und seine einzige Funktion schien es zu sein, den Anker für Erin zu geben, damit sie sich für die Liebe und das Leben entscheidet. Mir hätte es fast besser gefallen, wenn man ihn einfach weggelassen hätte, und diese Funktion auf Ryanne übertragen hätte, die ebenfalls Kraft aus der Freundschaft zu Erin geschöpft hat.

Zum Abschluss noch kurz etwas über Tokito: Die Stadt ist der Hammer. Ich würde da zwar nicht unbedingt leben wollen, aber die Struktur mit den Clans und ihren Spezialgebieten ist wirklich interessant. Außerdem gibt es Methanwale, die am Himmel schwimmen und ihn sauber halten -ist das nicht cool? Dazu kommen ein japanische Flair und moderne Annehmlichkeiten wie Luftschiffe -auch wenn ich in der Stadt nicht leben will, einem Kurztrip wäre ich nicht abgeneigt.

Die Geschichte an sich ist abgeschlossen, aber ich hoffe doch, dass noch weitere Bücher über Tokito kommen, denn die Welt, und das, was in diesem Buch passiert ist, bietet definitiv noch Potenzial für mehr. Klare Leseempfehlung für alle Fantasy- und Dystopie- Fans!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Habe es echt geliebt

0

Durch Instagram habe ich viel von diesem Buch gehört und wollte selbst wissen, warum so viele dieses Buch so toll finden. Ich habe nicht lange überlegt als das Buch bei NetGalley als Rezensionsexemplar ...

Durch Instagram habe ich viel von diesem Buch gehört und wollte selbst wissen, warum so viele dieses Buch so toll finden. Ich habe nicht lange überlegt als das Buch bei NetGalley als Rezensionsexemplar verfügbar war. Danke noch einmal für diese Change. Das Cover ist einfach nur ein Traum. Viel was im Buch thematisiert wird findet man aufm Cover wieder. Das Setting, die Clans sowie die Hauptprotagonistin. Ich liebe diesen Schreibstil wirklich. Er war durch seine Lockerheit wirklich sehr angenehm und leicht zu lesen. Ich war zuerst etwas verwirrt, weil es mehrere sichten gab, aber als sich das denn geklärt war ich Feuer und flamme dafür. Denn man versteht die Handlung mehr durch die verschiedenen Sichten.

Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll, zu schwärmen. Ich habe das Buch wirklich genossen. Denn es hat mich doch etwas an ein Drama aus dem asiatischen Bereich erinnert. Die ich momentan sehr viel schaue. Das liegt zum einen daran, dass das Setting asiatisch ist und auch die Clans, die es dort gibt. Das Worldbuilding ist also wirklich nach meinem Geschmack. Es gibt 5 Clans bzw. 4 Clans, der eine wurde gestürzt. Der Tiger Clan musste leider dran glauben, da die Anhänger sehr oft was Falsche gemacht hat. Die Wesen, die es auch noch in dieser Welt gab, haben mich ebenfalls fasziniert. Es gibt sogenannte Spirits davon gibt es „Gute“ und „böse“. Beide Arten lernen wir hier auch kennen, den diese Spirits verbinden sich mit den Seelen der Menschen und teilen sich den Körper. Dann gibt es da noch die Methanwale, die mich so wie Erin total beeindrucken. Was mir hier sehr gefallen hat, dass es nicht sofort richtig losgeht, sondern dass man eher mehr die Welt und deren Strukturen kennenlernt. Mit den verschiedenen Schichten, den Clans. Auch die Strukturen zwischen den verschiedenen Clans lernt man sehr gut kennen. Was mich richtig schockiert hat, ist das man als Clan loser gerade Wegs nichts wert ist und auch von Gesetz bzw. allgemein nicht Geschütz wird.

Je weiter man gelesen hat, desto mehr konnte man mit erleben, wie kaputt zum Teil das System dort war. Durch einige Wendungen bei den verscheiden Protagonisten wurde einen ein Konstrukt von Geheimnissen offenbart. Welches einen echt den Atem rauben konnte. Was mir aber besonders gefallen hat war, dass man durch die Sichten von Erin, Ryanne und Kirran nicht 100 % alles sehen konnte, sondern erst selber viel grübeln müsste, um dies zu sehen. Es macht die Handlung für mich noch spannender das ich mit fiebern und raten konnte was losgeht und warum. Allgemein wird die Handlung nach dem Auftauchen von dem lieben Distel spannend. Das Ende hat mir sehr gefallen. Es wurde spannend und die fragen die aufgetreten sind wurden aufgelöst. Dennoch muss ich sagen, dass ich mich das offene Ende etwas gestört hat. Es ist ja ein Einzelband soweit ich weiß, daher ist es etwas doof, aber wenn es einen zweiten Band geben würde, würde ich mich freuen.

Kommen wir nun zu den drei Protagonisten. Ich mochte alle drei sehr gerne und konnte ihren Gedankengängen sehr gut folgen. Ich mochte von allen Erin am meisten. Denn sie ist taff und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Ist auf der anderen Seite aber auch sensibel und weiß nicht immer wie es weiter gehen soll. Ab und zu sollte sie erst nachdenken, bevor sie etwas tut, aber ja. Sie war mir einfach von der ersten Seite an die sympathische. Die Tatsache, dass ich durch sie den lieben Distel kennenlernen durfte, mit dem ich was deren Verliebtheit angeht, sehr oft einer Meinung war. Das ist auch das, was ich hier bei ihr als minus Punkt gesehen hatte. Die Verliebtheit war von ihr sehr anstrengend. Kirran mochte ich auch wirklich sehr, denn er ist mit sich nicht so ganz im reinen und musste sich erst finden. Denn er ist einer von denen, die einen guten Spirit in sich, aber dem ist er nicht so warm, wie er es eigentlich sollte. Ich mochte seine Art sehr gerne. Ryanne hingegen mochte ich nicht so sehr, denn sie kam mir etwas oberflächlich rüber. Sie hat vieles wie ich finde auch einfach hingenommen. Neben den dreien gibt es eigne anderen Charaktere.

Fazit
„Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger“ von Caroline Brinkmann ist ein sehr gelungener Einzelband der mich von der ersten Seite überzeugen konnte. Ich mochte am meisten die geschaffene Welt sowie die Wesen die dort leben. Der Schreibstil war einfach nur klasse und ich freue mich noch mehr zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2021

Fantasievolle Welt und spannende Wendungen

0

Spannende Geschichte mit interessanten Worldbuilding.

In Tokito clanlos zu sein, ist nicht gut, aber genau das passiert Erin. Doch wo findet sie neue Arbeit, um wieder einen neuen Clan anzugehören. Dabei ...

Spannende Geschichte mit interessanten Worldbuilding.

In Tokito clanlos zu sein, ist nicht gut, aber genau das passiert Erin. Doch wo findet sie neue Arbeit, um wieder einen neuen Clan anzugehören. Dabei gerät sie in großer Gefahr und geht dabei einen Deal mit einen Dämon ein.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschildert, da es nicht nur um Erin geht sondern auch um ihre Freundin Ryanne und einen Novizen der Phari Kiran.
Die Handlung ist tatsächlich komplexer als gedacht und man hat erst gegen Ende die Übersicht über alles. Einiges ist nicht wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Ich fand die Geschichte spannend und interessant, vor allem fand ich die Welt in der es spielt faszinierend.
Die Handlungsstränge laufen parallel zueinander und berühren sich teils, bis sie zum Ende hin sich treffen.
Erin ist eine Kämpferin und eine recht starke Protagonistin. Ryanne kommt einen sehr zart vor, hat aber durchaus ihre eigne Stärke, die man so nicht vermutet hätte. Mikko, der feste Freund von Erin kommt leider sehr blass rüber, mit ihm wusste ich wenig anzufangen, aber er war mir jetzt nicht unsympathisch. Kiran fand ich interessant, allein schon durch seine Vergangenheit. An seiner Seite ist Clea, die vielleicht auf den ersten Blick keinen guten Eindruck macht. Was sich aber im laufe der Geschichte ändert.

Die Handlung hat mich mehrfach überrascht, da sie doch ein paar spannende Wendungen hatte. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kann sich diese futuristische Welt gut vorstellen.
Die Geschichte ist an sich abgeschlossen, aber es ist potenzial für einen weiteren Band da.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2021

Tokito, eine Stadt voller Grausamkeit und Magie

0

Drei Waisenkinder, eine Stadt voller blutleerer Leichen und die Rückkehr einer Macht, die für immer hätte versiegelt bleiben sollen
Tokito ist eine undankbare und grausame Stadt. Regiert wird sie von fünf ...

Drei Waisenkinder, eine Stadt voller blutleerer Leichen und die Rückkehr einer Macht, die für immer hätte versiegelt bleiben sollen
Tokito ist eine undankbare und grausame Stadt. Regiert wird sie von fünf Clanfürstinnen und Clanfürsten, den Oberhäupter ihres jeweiligen Clans. Lotus, Affen, Weiße Hand, Amphibien, Feder und die Streuner (ohne Oberhaupt). Es ist ein ständiger Kampf dieser Gruppen um die Vorherrschaft in bestimmten Distrikten, aber auch der Versuch einer wackligen Balance, da die Clans aufgrund ihrer verschiedenen Tätigkeiten und Talente aufeinander angewiesen sind.
Inmitten all dieses Durcheinanders lebt die kämpferische und aufbrausende Erin. Sie ist eine Clanlose und damit am untersten Ende der Nahrungskette. Das wird ihr eines Tages fast zum Verhängnis, doch im letzten Moment kann sie ihren Tod durch einen Pakt abwenden. Doch bald beschleichen sie Zweifel, ob der Tod nicht doch der dankbarere Ausweg gewesen wäre…
Auch die schöne Halbwaise Ryanne befindet sich in einer Zwickmühle. In ihrer Welt siegt man mit Schönheit und List, doch eigentlich sehnt sie sich nur nach Vertrauen und Geborgenheit. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit bringt sie in eine aussichtslose Situation. Doch sie hat eine mächtige Gönnerin…
Zur selben Zeit durchwandert der attraktive Kiran die Straßen von Tokito. Er ist ein Phari und somit nicht Teil des Clanwesens, sondern Teil einer externen Gruppe, die für die Sicherheit in Tokito zuständig ist. Ihre Macht und Fähigkeiten ziehen die Phari aus ihren geistigen Verbindungen zu Spirits, doch das will Kiran nicht so ganz gelingen. Auf der Suche nach sich selbst und seinem Platz in Tokito und unter den Phari, stößt er auf zwei junge Frauen, die nicht sind, wer sie vorgeben zu sein…

Caroline Brinkmann entwirft mit Tokito ein spannendes Urban Fantasy-Setting, in dem Grausamkeit und Überleben an der Tagesordnung stehen. Gleichzeitig schenkt sie der Stadt wunderliche Gestalten wie Methanwale, die durch den Himmel schweben, und Mojis, die Müllquallen, die dem gesamten Setting etwas Surreales und Magisches geben.
Der Einstieg gelingt sehr gut, da es sich sprachlich sehr flüssig lesen lässt und die Perspektivwechsel der drei Protas immer klar gekennzeichnet sind. Während mir Erin mit ihrer aufsässigen Art und Kiran mit seinem lässigen Verhalten von Anfang an sympathisch waren, habe ich Ryannes Beweggründe nicht immer unterstützen können – dennoch sind sie stimmig und zeichnen das Bild einer zutiefst verunsicherten Person. Während Erin sich das Buch hindurch über treu bleibt, hat mir ganz besonders Kirans Charakterentwicklung gefallen. Bis auf Mikko bleiben die meisten Nebenfiguren ein wenig blass und eindimensional, was für mich in Ordnung war, da es schon drei Hauptakteure und einen komplexen Plot gibt. Zudem geht es durch die kurzen Kapitel rasant in der Geschichte voran. Verstärkt wird dies noch durch wechselnde Perspektiven, sodass wir Stück für Stück die Puzzleteile des Geschehens zusammensetzen können, auch wenn ich persönlich lange Zeit auf dem Holzweg unterwegs war was unseren Oberschurken betrifft. Es geht sehr actionreich zu, doch hatte ich niemals das Gefühl, dass ich in der Handlung nicht mehr mitkomme, dass Wendungen unglaubwürdig sind oder dass die Geschichte überladen ist. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, das Setting und die Charaktere bieten jedoch Platz für weitere Folgebände.
Was meine Kritikpunkte betrifft, so hätte ich gerne mehr über die einzelnen Clans, ihre Strukturen und Aufgaben oder auch allgemein über die Entstehung des Clanwesens, erfahren. Vielleicht kommt da in einem zweiten Teil mehr. Auch über die Phari und ihre ungewöhnliche Macht hätte ich gerne mehr Informationen erhalten – wie kommt ihr Pakt mit einem Spirit zustande, wie funktioniert ihre Art der Magie?
Was mich zwischenzeitlich verwirrte, war die Wahl für Begriffe und Namen. Während die meisten Namen - zumindest die meisten Vornamen - sowie einige Begriffe japanisch bzw. japanisch angehaucht sind (Geisha; Keikei), irritierte mich die lateinische und englische Begriffsgebung für Dämonen ("Umbra“) und die Lichtbringer („Spirits“) sowie die zauberspruchsähnliche Formel à la Harry Potter ("Fiat lux“ - Es werde Licht), die die Phari verwenden, um Magie zu wirken. Das wirkte für mich nicht ganz so harmonisch. Das sind jedoch schlussendlich nur Kleinigkeiten, die der Geschichte keinen Abbruch tun.
Da mir die Methanwale und Müllquallen ja besonders ans Herz gewachsen sind, hätte ich mir auch hier gewünscht, dass sie stärker in die Geschichte eingebaut worden wären, da sie ungewöhnliche und originelle Wesen sind, die man nicht aus anderen Fantasy-Welten kennt. Ein Moji, das Erin rettet, oder eine Flucht auf einem Methanwal wären ja meine persönlichen Highlights gewesen und hätten symbolisch große Aussagekraft gehabt.
Alles in allem hat mich dieser actionreiche und originelle Einstieg in die Welt von Tokito aber wirklich positiv überrascht, sodass ich dem Buch abschließend 4,5 Sterne gebe. Einen halben Stern musste ich leider abziehen, weil ich mir mehr Informationen zum world-building und zu den einzelnen Clans gewünscht hätte. Ich freue mich aber auf eine mögliche Fortsetzung, die diese Aspekte aufgreift!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2021

Spannende Jugendfantasy in asiatischem Setting

0

Das Leben in Tokito wird durch die Clans bestimmt. Nur wer einem der sechs bestehenden angehört, kann sich einigermaßen sicher durch die Stadt bewegen. Die hitzköpfige Erin hat gerade ihren Job beim Lotus-Clan ...

Das Leben in Tokito wird durch die Clans bestimmt. Nur wer einem der sechs bestehenden angehört, kann sich einigermaßen sicher durch die Stadt bewegen. Die hitzköpfige Erin hat gerade ihren Job beim Lotus-Clan verloren und ist somit schutzlos. Als sie am hellichten Tag auf der Straße entführt wird, kann sie nur durch eines ihr Leben retten: ein Pakt mit dem Distelkönig, einem finsteren Dämon. Der verhilft ihr zwar zu ungeheuren Kräften, versucht aber auf der anderen Seite auch ständig, sie aus ihrem eigenen Körper zu drängen. (Und Schweigen ist auch nicht unbedingt seine starke Seite.) Als sich in Tokito schließlich eine ganze Mordserie ereignet, will Erin unbedingt mehr herausfinden und stößt dabei auf Unglaubliches.

In „Die Clans von Tokito. Lotus und Tiger“ erschafft Caroline Brinkmann eine faszinierende Fantasywelt in asiatisch geprägtem Setting. Die Idee der unterschiedlichen Clans ist spannend und wirkt gut durchdacht. Ein Highlight sind jedoch vor allem ihre eigenwilligen, aber sympathischen Charaktere, die die Handlung tragen und vorantreiben. Erin ist mutig und kämpferisch und setzt einen angenehmen Gegenpunkt zum üblichen weiblichen Klischee; zumal, wenn man den Mann (Mikko) an ihrer Seite betrachtet, der auf den ersten Blick eher Bücherwurm als Krieger zu sein scheint. Darüber hinaus spielen noch Ryanne, eine Freundin von Erin und Mikko, und Außenseiter Kiran eine Rolle, der mit seinem Meister und seiner Mitschülerin ebenfalls die Morde untersucht.

Ich gebe zu: Jugendfantasy hat es schwer, mich zu überzeugen. Aber Caroline Brinkmann ist es absolut gelungen – noch schöner, dass sie eine deutschsprachige Autorin ist. Ihr Schreibstil ist kurzweilig und spannend, der Aufbau der Handlung und die Ausgestaltung der Charaktere erfrischend und unterhaltsam. Wenn ich überhaupt etwas zu kritisieren habe, dann die Tatsache, dass im letzten Drittel der Geschichte gefühlt alles auf einmal passiert. Hier hätte sich die Autorin gerne noch etwas mehr Zeit nehmen können.

Und über einen weiteren Band wäre ich übrigens auch nicht böse. Die Handlung in diesem ist allerdings in sich abgeschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere