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Veröffentlicht am 05.03.2021

Urlaubsfeeling a la Gabriella Engelmann

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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Inhaltsangabe:
Seit dem Tod ihres Mannes lebt Sophie Hartmann allein mit ihren zwei Töchtern. Ihre ältes-te Tochter will bald ihr eigenes Restaurant eröffnen, aber diese steht unter keinem guten Stern. ...

Inhaltsangabe:
Seit dem Tod ihres Mannes lebt Sophie Hartmann allein mit ihren zwei Töchtern. Ihre ältes-te Tochter will bald ihr eigenes Restaurant eröffnen, aber diese steht unter keinem guten Stern. Genau an diesem Tag bricht sich Liv die Hand und keiner ihrer Angehörigen bzw. Freunde kann kochen. Das Projekt scheint zu scheitern, dennoch wollen alle an der Eröff-nung festhalten und weitermachen. Aber ohne Koch? Fast unmöglich, wäre unter den Gästen nicht ein Koch, der seine Hilfe anbietet. Kann das Restaurant doch noch gerettet werden?

“Ich dachte schon, du fragst mich nie“ von Gabriella Engelmann ist im März 2021 im Knaur Verlag erschienen. Nachdem ich mit großer Begeisterung ihr letztes Buch „Zu wahr, um schön zu sein“ gelesen habe, bin ich ein großer Fan ihrer spritzigen Unterhaltungsromane. Nicht nur das Cover hat meine Neugierde geweckt, sondern auch der Klapptext und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt wieder lesen muss. Gesagt, getan.

Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in Sophies Geschichte ein und abtauchen. Während des Lesens fielen mir die kleinen Intros zu den 38 Kapitel ange-nehm auf. Eine sehr schöne Idee, die Gabriella Engelmann perfekt umgesetzt hat. Jeder der das Buchcover ansieht, weiß, dass sich dahinter eine Urlaubsgeschichte verbirgt und genauso war es auch. Die Reise ging von Hamburg zum Mittelmeer, um genauer zu sagen, nach Palma de Mallorca. Aber nicht in eine der beliebten Touristenhochburgen, sondern an einen fernabgelegten Ort, der mehr zu bieten hat als Shoppingmeile und Restaurants. Das Gabriel-la Engelmann des Öfteren auf dieser Insel verweilt hat, merkt man an der detaillierten und idyllischen Beschreibung der Landschaft. Aber nicht nur die Kulisse hat sie brillant einge-fangen und widergespiegelt, sondern auch die kulinarische Küche, so dass ich schon beim Lesen Hunger bekam. Am liebsten hätte ich sofort die Koffer gepackt und hätte mich selbst von diesem traumhaften Ambiente überzeugt. Die Charaktere waren mir allesamt sehr sym-pathisch und bereicherten auf ihre Art und Weise die Handlung. Diese ist eine spritzige und humorvolle Geschichte über Sophie und Marc, die abwechselnd von den zwei erzählt wird. Dadurch konnte ich mich bestens in die beiden hineinversetzen und mitfühlen. Über die Ge-schichte möchte ich jetzt nicht allzu viel schreiben, denn sonst würde evtl. spoilern und wer möchte schon vorab wissen was passiert. Ich nicht. Auch wenn die Handlung an einigen Stel-len vorhersehbar ist, wurde mein Lese spaß nicht gemindert. Eher das Gegenteil trat ein. Ich flog förmlich durch die Seiten und fühlte mich Bestens unterhalten.
Wer nach Beendigung des Buches immer noch Appetit hat, findet am Ende Rezepte zum Nachkochen.

Ein spritziger, witziger Unterhaltungsroman, der Lust auf Urlaub am Mittelmeer macht. Ein-fach klasse!

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine brillante Fortsetzung

Die Sterne über Falkensee
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Inhaltsangabe:
Westpreußen 1925:
Die Gutsbesitzerin Isabella von Bargelow heiratet den Kaufmann Julius Kirchner, aber das Glück währt nicht lange. Während Julius von einer Familie träumt, möchte Isabella ...

Inhaltsangabe:
Westpreußen 1925:
Die Gutsbesitzerin Isabella von Bargelow heiratet den Kaufmann Julius Kirchner, aber das Glück währt nicht lange. Während Julius von einer Familie träumt, möchte Isabella noch ihre Freiheit genießen, aber dies ist der einzige Streitpunkt. Julius sucht nach einer neuen Herausforderung und schließt sich der NSDAP an, was wiederum Isabella missfällt. Als sie eines Tages eine fremde Frau in ihrem Gutshaus findet, setzt sie Julius samt „Geliebte“ kur-zerhand vor die Tür. Wie wird es jetzt mit Isabella weitergehen? Lässt sie sich scheiden oder wird es eine Versöhnung geben?

Die Sterne über Falkensee von Luisa von Kamecke, ist bereits der zweite Band dieser West-preußen -Saga. Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Teil „Die Frauen von Gut Falkensee“ gelesen habe, freute ich mich schon auf ein Wiedersehen mit der Familie von Bargelow. Endlich geht es weiter….

Wie schon im ersten Band hat mich auch hier der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin in die Geschichte ein und abtauchen lassen. Ab der ersten Seite stellte sich sofort der Wohl-fühlfaktor ein: endlich durfte ich wieder Gast auf Gut Falkensee sein. Auch wenn die Warte-zeit zwischen den zwei Bänden relativ kurz war, habe ich das Gut rund um Falkensee ver-misst. Bereits auf den ersten Seiten traf ich auf alte liebgewonnene Bekannte und auf ein paar neue Gesichter. Wer den vorherigen Band dieser Familiensaga gelesen hat, weiß, dass die Autorin sehr viel Wert auf authentische, detaillierte und facettenreiche Charaktere legt. Genau dies findet der Leser auch hier wieder. Jede Person fand ihren Platz und bereicherte so die Handlung. Was mir schon im vorherigen Roman positiv aufgefallen ist, dass alle ihre Lebensgeschichte erzählen durften. Ganz gleich wen man vor sich hatte: Adlige, Diener-schaft oder Gesinde. Zu jedem Zeitpunkt war ich nah am Geschehen dran und konnte mich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und ihre Ängste und Sorgen nachvollziehen. Der Fokus dieses Bandes liegt diesmal auf Isabella von Bargelow, die jetzt in einem heirats-fähigen Alter ist. Brilliant bringt Luisa von Kamecke das Leben von Isabella dem Leser nah und lässt ihn auch daran teilnehmen. Aber nicht nur das Gutsleben wird perfekt eingefangen und wieder gegeben, sondern auch die damalige politische Entwicklung bringt die Autorin perfekt rüber. Dank der detaillierten Beschreibungen spürte ich die Unruhen gegen die jüdi-sche Bevölkerung und sah z.B. Hassschmierereien an Fensterfronten oder die Überfälle und Plünderungen von jüdischen Geschäften. Auch nach so vielen Jahren frage ich mich immer wieder, wie Menschen so viel Hass und Gewalt in sich tragen können. Das macht mich im-mer noch fassungs- und sprachlos.
Neben dem Gutsleben und den politischen Geschehnissen spielt die Liebe auch eine Rolle. Zart und eher bescheiden zog sie ihre Kreise und nahm einen kleinen, aber sehr präsenten Platz ein.
Einen „Minuspunkt“ muss ich leider vergeben, denn die fast 400 Seiten waren viel zu schnell zu Ende gelesen. Zu gerne hätte ich gewusst wie es weitergeht und jetzt hoffe ich auf Band 3.


Eine authentische und brillante Fortsetzung, die mich erneut in ihren Bann ziehen konnte. Für mich war es ein Lesehighlight und bringt 4 von 5 Sterne ein.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Romantische Lovestory

Jedes Jahr im Juni
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Inhaltsangabe:
Die 16jährige Emmie lässt einen roten Luftballon in den Himmel steigen und sie bittet den Finder sich bei ihr zu melden. Eines Tages erhält sie tatsächlich eine Antwort von Lucas, der mit ...

Inhaltsangabe:
Die 16jährige Emmie lässt einen roten Luftballon in den Himmel steigen und sie bittet den Finder sich bei ihr zu melden. Eines Tages erhält sie tatsächlich eine Antwort von Lucas, der mit seiner Familie an der französischen Küste wohnt. Über die Jahre hinweg entwickelt sich zwischen ihr und ihm eine wahre Freundschaft, aber nicht nur Das: Emmie ist Hals über Kopf in ihn verliebt, aber ihre Gefühle mag sie ihm nicht anvertrauen. Bei einem ihrer Tref-fen lässt Lucas die Bombe platzen: er will seine Freundin Marie heiraten und Emmie soll seine Trauzeugin werden. Ob das gut gehen wird oder wird die Hochzeit ihre Freundschaft zerstören?

Jedes Jahr im Juni ist der Debütroman von Lia Louis der in Deutschland erschienen ist. Das romantische Buchcover hat meine Neugierde sofort geweckt und der Klapptext hat diese noch gesteigert.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht und ließ mich wie einen Luftballon durch Emmie´s Geschichte schweben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im ersten Drittel meine Zweifel hatte, ob die Geschichte meine Erwartungen erfüllen kann. Irgendwie fand ich weder Zugang zu den Charakteren, noch zu der Handlung und ich war schon drauf und dran dieses Buch zur Seite zulegen, was ich aber nicht tat. Zum Glück, denn je weiter ich las, desto besser wurde die Beziehung zwischen der Geschichte und mir. Aber nicht nur das, son-dern auch die Charaktere wurde zunehmend sympathischer und ich lernte sie zu lieben. Ab diesem Moment wollte ich nur noch wissen, wie es mit Emmie und Co. weitergehen wird. Die Handlung ist eine schöne romantische Geschichte, die bestimmt irgendwo schon mal so passiert ist. Auch wenn sie an einigen Stellen vorhersehbar ist, hat es meinen Lesegenuss nicht beeinflusst. Eher das Gegenteil passierte. Ich fieberte und fühlte mit Emmie mit, wie es mit Lucas und ihrer Freundschaft weitergehen wird.

Das Buch ist eine schöne luftig leichte Romanze, die den Alltag davon schweben lässt.
Trotz meiner Startschwierigkeiten vergebe ich 4 von 5 Sterne, weil sie mich letztendlich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Weihnachten bei den Thalheims

Weihnachten am Ku'damm
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Inhaltsangabe:
Berlin 1946
Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber die wirtschaftliche Lage hat sich kaum verbessert und es herrschen immer noch katastrophale Lebensbedingungen. Überall stehen Ruinen, Woh-nungen ...

Inhaltsangabe:
Berlin 1946
Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber die wirtschaftliche Lage hat sich kaum verbessert und es herrschen immer noch katastrophale Lebensbedingungen. Überall stehen Ruinen, Woh-nungen sind Mangelware, das Geld verliert immer mehr an Wert, Lebensmittel sind knapp und das was die Menschen für ihre Lebensmittelkarten bekommen, reicht kaum aus, um den Hunger zu stillen. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, bedroht der kälteste Winter aller Zeiten die Bevölkerung und Heizmittel sind kaum noch vorhanden. Aber die Familie Thalheim lässt sich nicht unterkriegen und machen aus der Not eine Tugend. Eines Abends entdeckt Rieke vor ihrem Laden den kleinen Erich. Unter alten Lumpen und Kleidungsstü-cken versteckt, durchgefroren und ausgehungert nimmt sie den Jungen mit zu sich nach Hause. Dort erfährt sie das ganze Schicksal über den Ausreißer.

Weihnachten am Ku´damm von Brigitte Riebe ist eine kleine weihnachtliche Geschichte. Wer die Trilogie „Die Schwestern vom Ku´damm“ schon kennt, der darf sich hier auf ein Wiedersehen mit der Familie Thalheim freuen.
Der flüssige und leichte Schreibstil ließ mich sofort wieder in die Geschehnisse der Thal-heims ein und abtauchen. Ausdrucksstark schildert die Autorin über die schlechten Zustände, die die Nachkriegszeit mit sich brachte. Lebensmittelmangel, Hunger, Schwarzmarkt oder über die Jahrhundertkälte, die den Menschen damals zusetzten. Auch wenn diese Zeit noch so schwer und an manchen Tagen sehr trostlos war, gibt die Familie Thalheim nicht auf, sondern schenkt noch Herzenswärme und Menschlichkeit, indem sie sich um den kleinen Erich kümmern. Das Schicksal des kleinen Jungen lässt vieles für den Moment vergessen und zeigt, dass es einigen Menschen noch viel schlimmer ergeht als ihnen. Ein Kampf gegen Ungerechtigkeit beginnt und trotz der widrigen Umstände wird es ein unvergessliches Weih-nachten werden.

Mit ihrem Roman hat Brigitte Riebe es wieder einmal geschafft, mich emotional zu berüh-ren. Heute jammern wir über so vieles, aber was unsere Vorfahren im Krieg oder in der Nachkriegszeit erleben mussten war weitaus schlimmer und sie haben eins definitiv nicht gemacht: gejammert oder gar aufgegeben! So eine Geschichte ist nicht nur berührend, son-dern hält uns heute ein Spiegel vor: wir sollten für heutige Zeit dankbar sein und mehr Menschlichkeit zeigen!
Ein kleiner Minuspunkt muss ich leider anmerken: ein 160seitiges Buch 18,00 Euro kosten zu lassen, finde ich jetzt nicht gerechtfertigt.

Wer die Geschichten um die Familie Thalheim liebt wird auch dieses Buch lieben! Eine ab-solute Leseempfehlung und 4 Sterne (1 Stern ziehe ich wegen dem überteuerten Preis ab)

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Eine Liebeserklärung an ihr Leben

Meist sonnig
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Wer kennt sie nicht, die Fernsehmoderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel? Ihre Fernsehkarriere startete sie bereits in der damaligen DDR. Danach folgten noch einige Stationen bevor sie Anfang der 90ziger im Team ...

Wer kennt sie nicht, die Fernsehmoderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel? Ihre Fernsehkarriere startete sie bereits in der damaligen DDR. Danach folgten noch einige Stationen bevor sie Anfang der 90ziger im Team des SAT 1 Frühstückfernsehens landete. Ihren bekanntesten und größten Erfolg feiert sie mit dem ZDF Fernsehgarten, den sie seit fast 21 (mit einer kleinen Unterbrechung) moderieren darf. Jeden Sonntag beschert sie dem Zuschauer vor Ort oder am heimischen Bildschirm Musik, Unterhaltung und gute Laune. Jetzt hat sie ihr erstes Buch herausgebracht, wo der Titel nicht passender hätte sein können: Meist sonnig! Eine Liebes-geschichte an das Leben!
In dieser Art von „Biografie“ erzählt die Moderatorin über ihr Leben, Freundschaften, Liebe, oder ihr Verhältnis zur DDR. Die kurzen Kapitel und der flüssige Schreibstil lassen mich nur durch die Seiten dieses Buches fliegen. Es bereitet mir sehr viel Freude einiges über Andrea Kiewel erfahren zu dürfen. Wussten Sie, dass Andrea in Tel Aviv lebt und hebräisch lernt? Ich nicht. Wenn man die Kapitel dazu liest, merkt man wie verliebt sie in diese Stadt bzw. in dieses Land ist. Aber nicht nur das, sie liebt die Menschen, die Weltoffenheit und dass sie dort einfach sie selbst sein darf ohne sich vor der Presse erklären zu müssen.
In einem anderen Kapitel geht es um ihre Schwimmkarriere und ihr Verhältnis zu den Trai-nern. Ganz kurz wird auch das Thema Doping angesprochen.
Auch das Thema, wie Andrea sich selbst. Ganz offen erzählt sie über ihre Stärken und Schwächen, aber auch woran sie noch arbeiten muss. Ein kritisches Selbstbild, das die aller-wenigsten von uns machen.
Mir ist ihre offene und neugierige Art schon positiv im Fernsehen aufgefallen und diese praktiziert sie auch im Privaten. Weltoffen, neugierig auf Mensch und Land. Sie liebt es ein-fach Menschen kennenlerne zu dürfen. Manchmal entstehen aus diesen kurzen Begebenhei-ten wahre Freundschaften.
Auch vor Themen Beziehungen. Lieb und Sex äußert sie sich.

Meist sonnig! ist keine Biografie von Andrea Kiewel, in der alle Stationen chronologisch abgearbeitet werden. Es ist eine Liebeserklärung an ihr Leben und das mit all seinen Facet-ten.
Fröhlich, lebensbejahend, nachdenklich, unterhaltsam und an einigen Stellen etwas traurig. That´s Life!

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