Interessante, aktuelle Thematik, gebremste Spannung, kein typischer Thriller
DornteufelEin Kosmetikkonzern forscht streng geheim nach einem Stoff, der ewige Jugend verspricht, mit verbotenen und gefährlichen Menschenversuchen. Grundsätzlich ein interessantes und aktuelles Thema.
Der Erzählstil ...
Ein Kosmetikkonzern forscht streng geheim nach einem Stoff, der ewige Jugend verspricht, mit verbotenen und gefährlichen Menschenversuchen. Grundsätzlich ein interessantes und aktuelles Thema.
Der Erzählstil der Autorin ist einerseits angenehm zu lesen, klare, unkomplizierte Sätze, andererseits gibt es den Spannungsbogen bremsende, zu ausführliche Beschreibungen und Kapitel. Auch der zu häufige Szenenwechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen wirkt sich hemmend auf die Spannung aus.
Im Mittelpunkt steht die Ingenieurin Julia Bruck, die als Belüftungstechnikerin von ihrer Firma nach Indien zu dem Kosmetikkonzern Serail Almonds entsendet wird. Seltsame Vorkommnisse, Menschen verschwinden spurlos, auch ein Mitarbeiter, mit dem sie sich angefreundet hat, lassen ihr keine Ruhe. Im Zuge ihrer Nachforschungen macht sie in einem Geheimlabor eine furchtbare Entdeckung. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch Indien erreicht sie zwar Deutschland, doch sie ist nach wie vor nicht in Sicherheit, denn sie weiß etwas, was geheim bleiben soll. Man will sie zum Schweigen bringen.
Zur selben Zeit begeht in New York eine junge Frau Selbstmord, sie sieht aus wie eine alte Frau. Der Polizist Ryan Ferland ermittelt auf eigene Faust, weil offiziell der Fall ad acta gelegt wird und auch deren in Paris lebende Schwester Rebecca dem nicht weiter nachgehen will.
Und ein Flüchtling versucht als blinder Passagier nach Europa zu gelangen.
Obwohl sich diese Handlungsstränge schließlich vereinen, bleiben am Ende viele Fragen offen, sind manche Details ungelöst versandet.
Trotz fesselnder Passagen mit Action und Mordopfern konnte mich die Autorin spannungsmäßig nicht richtig packen. Ich bin mit keiner der agierenden Personen wirklich warm geworden, auch sind die Charaktere der Protagonisten teils widersprüchlich oder zu oberflächlich ausgearbeitet. So ist Julia zwar intelligent, andererseits zu vertrauensselig, strebt nach Sicherheit ebenso wie nach Abenteuer, übt zwar einen Bürojob aus, ist aber überraschend körperlich fit und ausdauernd.
Last but not least ist auch der Titel des Buches sehr weit her geholt, basiert lediglich auf einem am Rande erwähnten Detail.
Ich würde das Buch nicht gerade als Thriller empfehlen. Nichtsdestotrotz möchte ich demnächst einen der vielgelobten Krimis von Eva Almstädt lesen.