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Veröffentlicht am 06.05.2021

konnte qualitativ leider nicht an Teil 1 anschließen; viele unlogische Dinge und ein zu abruptes Ende

Mord auf Provenzalisch
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Die Engländerin Penelope Kite, von allen nur Penny genannt, hat sich schon gut in ihrem neuen Heimatdorf Saint Merlot eingelebt und integriert.
Als sie vom Bürgermeister Laurent Millais auf eine Ausstellung ...

Die Engländerin Penelope Kite, von allen nur Penny genannt, hat sich schon gut in ihrem neuen Heimatdorf Saint Merlot eingelebt und integriert.
Als sie vom Bürgermeister Laurent Millais auf eine Ausstellung mitgenommen wird, bricht der umstrittene Maler Doncaster zusammen und stirbt kurz darauf im Spital. Angeblich wurde er vergiftet.
Als kurze Zeit später ein weiterer Maler der Ausstellung, Scarpio, stirbt, ist Pennys Neugierde geweckt und ihr Ermittlergeist entfacht!


Meine Meinung:
Dies ist nach "Tod in Saint Merlot" der 2. Teil um die ausgewanderte Penny, der leider nicht an Band 1 heranreicht.
Es ist wieder humorvoll geschrieben und man trifft auf alte Bekannte, wie zB Pennys Freundin Clémence und ihre Nachbarn Pierre und dessen Verlobte Mariette.
Die wunderschönen detailgetreuen Beschreibungen der Landschaft lassen einen wieder gedanklich in die Provence reisen zu träumen beginnen!
Humorvoll sind die Darstellungen der Verhältnisse zwischen Engländern und Franzosen, was man besonders merkt, als Penny ihre Nachbarn zum Essen einlädt. Essen und Trinken nimmt wieder einen großen Stellenwert in der Geschichte ein.

Doch es gibt etliche Kritikpunkte: Den Besuch von Pennys Familie fand ich total überflüssig. Die Kinder waren einfach nur frech, die Erwachsenen haben ihnen alles durchgehen lassen und ich musste mich ständig darüber aufregen. Außerdem hatte es keinen Mehrwert für die Darstellung von Pennys Charakter oder für den Fall.
Der Fall selbst kommt lange Zeit kaum voran - erst als Pennys quirlige Freundin Frankie zu Besuch kommt, tut sich was.
Dann wird einiges nicht aufgelöst, es gibt unlogische Stellen und der Showdown ist zu übertrieben und unglaubwürdig. Nachdem der Fall sich nur ganz langsam und gemächlich entwickelt, kommt das Ende mit einer Wucht und ist ruck-zuck abgehandelt.
Auch die Auflösung ist nicht schlüssig und zufriedenstellend - man hatte nie eine Chance, auf den Täter zu kommen, da er nur kurz mal erwähnt wurde und man diese Person nie auf dem Schirm hatte. Und dass die Russenmafia mitmischt, war klischeehaft und nicht überzeugend.
Und erst in der Nachbetrachtung wurde der ganze Fall in einem Gespräch zwischen Penny, Frankie, Laurent und Clémence nochmal aufgerollt und erklärt, weil es unlogisch, verwirrend und nicht offensichtlich war.

Wenn ich Penny nicht schon vom ersten Band gekannt hätte, wäre ich von diesem hier wohl noch enttäuschter gewesen - so kann ich 3 Sterne vergeben, weil ich Penny mag, ihre Freundin Frankie und die wunderschöne Provence.


Fazit:
Ein leider nicht so überzeugender zweiter Teil um die Engländerin Penny, die nach Frankreich ausgewandert ist und immer wieder über Leichen "stolpert". Schöne Landschaftsbeschreibungen, konfuse Zusammenhänge und ein zu schnelles Ende.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Beziehungskrise auf Sylt

Sylt auf unserer Haut
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Maja und ihr Ehemann Robert verbringen wie jedes Jahr ihren Sommerurlaub auf Sylt.
Doch diesmal ist auch Roberts verhasster Arbeitskollege Bernd und dessen Freundin Karin mit dabei. Robert ist davon genervt, ...


Maja und ihr Ehemann Robert verbringen wie jedes Jahr ihren Sommerurlaub auf Sylt.
Doch diesmal ist auch Roberts verhasster Arbeitskollege Bernd und dessen Freundin Karin mit dabei. Robert ist davon genervt, denn er will einfach nur seine Ruhe. Doch Maja bekommt endlich wieder Freude durch das Paar in ihr Leben - und es daraus entwickelt sich eine Anziehungskraft zu Bernd und zwischen den beiden knistert es heftig...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist einfach und schnell zu lesen und abwechselnd aus Sicht von Maja und Robert. Der Beginn war auch wirklich vielversprechend: Urlaub auf einer schönen Insel; der nervige Arbeitskollege; der grummelige Ehemann, der besänftigt werden muss waren humorvoll zu lesen.
Doch dann entwickelt sich das Ganze immer mehr zu einer Ehe-Tragödie. Der muffige Ehemann beginnt einen zu nerven, weil er wirklich ständig nur schlecht drauf ist und ihm alles auf die Nerven geht. Man kann Maja zwar verstehen, dass die Liebe und Anziehung aus dieser Ehe raus ist, denn Robert will, dass alles nach seinem Willen geht; er findet es selbstverständlich, dass seine Frau auch im Urlaub kochen muss; macht mit ihr hingegen keine Ausflüge, weil er sich "entspannen" will. Auch für sein berufliches Vorwärtskommen muss Maja herhalten und körperlich anziehend findet er sie schon lange nicht mehr, weil sie ein paar Kilos zugenommen hat.
Authentisch waren Majas Überlegungen über den - ihren - Sinn des Lebens. Die Kinder sind aus dem Haus, der Hund als Ersatz wird vom Gatten - natürlich - nicht gutgeheißen... Klar grübelt man über sein Leben nach, noch dazu wenn man nicht glücklich in seiner Beziehung ist.
Doch Majas Verhalten mit der heimlichen Affäre ist nicht schön. Und ich mochte nicht, dass sie nicht mit Robert gesprochen hat: über ihr Leben, ihre Wünsche, ihre Unzufriedenheit. Und ihre Überlegungen, dass sie doch mit Robert zusammen sein "muss", weil sie doch so lange verheiratet sind, rühren nur von ihrem schlechten Gewissen her. Auch das "Happy-End" war für mich ein bisschen erzwungen.

Schön waren die Beschreibungen von Sylt - ich war noch nie dort und habe mich dort wohlgefühlt und Lust auf Urlaub bekommen.


Fazit:
Beginnt amüsant, ist aber leider kein Glücksroman und ich war vom Verhalten der Protagonisten enttäuscht. Dafür wird Sylt toll beschrieben!

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Nach einem richtig tollen Anfang hat mich die Auflösung leider enttäuscht

Hexenjäger
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Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die ...

Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln mit Hochdruck, doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt und eine weitere Leiche voraus. Und die weiblichen Leichen tragen alle dasselbe schwarze Kleid und sehen Jessica verdammt ähnlich...


Meine Meinung:
"Hexenjäger" ist der Auftakt der Reihe um die Polizistin Jessica Niemi.
Die Geschichte war für mich nicht ganz so melancholisch wie die meisten Skandinavien-Thriller. Vielleicht, weil es in Finnland und nicht in Schweden spielt ;) Doch das kalte und eisige Wetter lässt beim Lesen Gänsehaut aufkommen, die Atmosphäre ist beklemmend.

Der Beginn ist richtig toll - spannend und außergewöhnlich mit einem Doppelmord nach einer erfolgreichen Thriller-Reihe. Auch der fesselnde Schreibstil und die kurzen Kapitel halten den Spannungsbogen aufrecht.
Dass Jessica die Protagonistin ist, ist schnell klar, denn es gibt auch immer wieder Rückblenden nach Venedig, wo sie im Alter von 19 Jahren hingereist sind. Leider haben diese Rückblicke für meinen Geschmack viel zu viel Platz eingenommen und auch keinerlei Mehrwert für den Fall. Außerdem haben sie den Lesefluss gestört. Falls dies für den Folgeband wichtig ist, finde ich es schlecht gelöst. Hier hat es gestört und war aussagelos, und falls jemand den zweiten Teil liest, den ersten aber nicht, fehlen ihm wichtige Infos.

Die Charaktere waren für mich etwas schwer zu greifen; Jessicas Vorgesetzten Erne fand ich noch am nahbarsten.
Die Morde werden grausam beschrieben, es gibt etliche überraschende Wendungen und man fiebert mit Jessica und ihrem Team mit.
Leider gibt es in der Geschichte etliche unlogische Fäden, es ist oft klischeehaft; natürlich kommt der Hexenhammer zur Sprache und auch das Ende hat mich nicht zufriedengestellt, es war für mich abstrus und nicht glaubwürdig und der Grund für die Morde zu konstruiert.


Fazit:
Auftakt einer Thriller-Reihe mit einer etwas unnahbaren Ermittlerin, einer packenden Schreibweise, einem interessanten Plot aber leider einer für mich nicht authentischen Auflösung.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

ein untypischer Roman in diesem Genre, der liebliche Lesestunden in Kanadas Natur beschert

Wild like a River
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Kurz zum Inhalt:
Die 19jährige Haven lebt mit ihrem Vater, einem Ranger, im Jasper Nationalpark in Kanada.
Sie liebt die Natur und die Tiere und vermisst den Kontakt zu Gleichaltrigen eigentlich nicht, ...

Kurz zum Inhalt:
Die 19jährige Haven lebt mit ihrem Vater, einem Ranger, im Jasper Nationalpark in Kanada.
Sie liebt die Natur und die Tiere und vermisst den Kontakt zu Gleichaltrigen eigentlich nicht, von denen sie als seltsam betrachtet wird.
Bis Jackson mit seinem Freund Cayden, zwei Studenten aus der Stadt, eine Wanderung im Nationalpark unternimmt und die Hilfe des Rangers bracht. Jackson geht ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf, und umgekehrt ist es genauso.
Jackson bittet Haven, ihm ihre Welt zu zeigen. Doch irgendwann muss er wieder zurück...


Meine Meinung:
"Wild like a River" ist der erste Teil einer Dilogie, in dem es um Haven und Jackson geht.
Die Geschichte besticht durch einen locker-leichten Schreibstil und ist sehr unterhaltsam und flott zu lesen.
Ganz besonders haben mich die vielen tollen Beschreibungen von Natur, Schauplätzen und Tieren faszinieren können, die die Autorin anschaulich dargestellt hat. Ich konnte mir alles ganz genau vorstellen und habe diese inneren Bilder durch das Nachschlagen von Ansichten aus dem Jasper Nationalpark unterstreichen können.
Es gibt zwei Erzählstränge - jeweils in ich-Form aus Sicht von Haven bzw. Jackson. Somit kann man sich gut in Haven und Jackson hineinversetzen und noch tiefer in die Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen, besonders von Haven.
Jackson blieb für mich eher etwas vage und undeutlich.

Die Liebesgeschichte zwischen Haven und Jackson ist körperlich eher teeniemäßig; ich fand es also lieblich und sanft.
Emotional ist die Beziehung jedoch eher erwachsen, vielleicht auch wegen Havens Kindheitserlebnissen und ihrer nicht vorhandenen Erfahrungen, bindet sie sich gefühlsmäßig stärker an Jackson. Und sie hat Glück mit ihm, dass er für sie genauso empfindet (natürlich zum ersten Mal seiner vielen Beziehungen - leider ein typisches Klischee).
Als Haven in die Stadt zieht, um dort zu studieren, andere Leute kennenzulernen und natürlich wegen Jackson, gibt es natürlich viele Missverständnisse und unschöne Erlebnisse für Haven. Dieser Teil hat mir nicht so gut gefallen wie die Szenen im Nationalpark.
Durch Havens fehlenden Sozialkontakt zu Gleichaltrigen hat sie kaum zwischenmenschliche Erfahrungen und versteht gewisse Zweideutigkeiten nicht - genau DAS fand ich aber das Tolle an ihr! Sie ist einfach ehrlich und sagt, was sie denkt. Kein "zwischen den Zeilen" oder Drumherumreden.

Leider war DAS wichtige Erlebnis aus Havens Vergangenheit, das ich nicht ganz nachvollziehen konnte.
Ansonsten eine nette leichte Lektüre für zwischendurch, die sich schnell liest und die auch mal was ganz anderes ist als der übliche Einheitsbrei in diesem Genre. Ich liebe die wunderschönen Naturbeschreibungen des Jasper National Parks! Die Autorin hat es wirklich wunderbar geschafft, dass man den Park genau vor seinem inneren Auge sehen konnte! :)


Fazit:
Unterhaltsame leichte Lektüre, die aus dem Einheitsbrei des Genres mit den tollen Naturbeschreibungen heraussticht.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wie Emma versucht, ihr Glück zu finden

Emmas Glück
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So ganz konnte ich mit "Emmas Glück" von Claudia Schreiber nicht warm werden, auch wenn die Geschichte was hatte.
Die schrullige Protagonistin Emma führt ein einsames Leben auf dem Bauernhof ihrer Eltern, ...

So ganz konnte ich mit "Emmas Glück" von Claudia Schreiber nicht warm werden, auch wenn die Geschichte was hatte.
Die schrullige Protagonistin Emma führt ein einsames Leben auf dem Bauernhof ihrer Eltern, sie ist verschuldet, unordentlich, der Hof verdreckt, keiner im Ort mag sie so recht, nur Henner, den sie aber nicht so richtig mag - es ist irgendwie deprimierend zu lesen. Und vor allem ist die Sprache von Emma und auch teilweise ihr verhalten sehr derb.
Ihr Verhalten den Tieren gegenüber ist jedoch emotional. Sie liebt die Tiere, muss sie aber schlachten - und macht das mit dem größten Respekt ihnen gegenüber. Gruselig zu lesen, aber schön ihr Umgang mit den Tieren, als sie Max alles genau erklärt. Leider war dieses Kopfkino für mich nicht sehr schön...

Der Plot mit dem reichen Städter Max, der todkrank ist und sich eigentlich im Ausland noch ein schönes restliches Leben machen wollte, aber an Emmas Hof mit seinem Ferrari verunfallt ist, fand ich witzig.
Emma nutzt Max' Unfall natürlich aus: mit ihm kam beides, was sie in ihrem Leben schmerzlich vermisst hatte: Geld und einen Mann. Und Emma wäre nicht Emma, hätte sie keine Idee, wie sie beides bekommt...
Der reinliche und ordnungsliebende Max ist anfangs gar nicht glücklich auf dem Hof, doch seine Krankheit setzt ihm zu.
chön fand ich, wie sich die beiden Protagonisten nach Anfangsschwierigkeiten aneinander herangetastet und vor allem weiterentwickelt haben. Und beide lernen, dass man auch mal aus seiner Komfortzone herauskommen und anderen Dingen/Sichtweisen eine Chance geben soll.
Und mit Emmas Art und Liebe, Schweine zu schlachten, und Max' Idee dazu, gibt es dann auch ein Happy-End für Emma, ihren Hof und ihre Schweine.
Ich möchte mir auf jeden Fall auf die Verfilmung dazu ansehen.

Fazit:
Die Geschichte ist unterhaltsam, wirr, derb, und traurig, aber mit einem Happy-End; irgendwie.

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