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Veröffentlicht am 17.03.2021

Spannung pur!

Searching Lucy
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Ambers Vater ist verschwunden. Es gibt keine Lösegeldforderung und keinen einzigen Hinweis, was mit ihm passiert sein könnte. Als wäre das allein nicht schon schlimm genug, ist nun auch Lucy, Ambers Zwillingsschwester, ...

Ambers Vater ist verschwunden. Es gibt keine Lösegeldforderung und keinen einzigen Hinweis, was mit ihm passiert sein könnte. Als wäre das allein nicht schon schlimm genug, ist nun auch Lucy, Ambers Zwillingsschwester, weg. Niemand hat sie gesehen. Die Polizei sucht zwar nach den vermissten Familienmitgliedern, doch Fortschritte gibt es nicht. Amber hält die Ungewissheit einfach nicht mehr aus. Sie beginnt auf eigene Faust zu suchen und scheut sich dabei auch nicht, in fremde Häuser einzubrechen. Denn sie weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Vater und ihre Zwillingsschwester noch leben, mit jedem Tag, der ergebnislos verstreicht, sinkt. Deshalb muss sie einfach etwas tun...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Amber, geschildert. Der Schreibstil ist so locker und lebendig, dass man beinahe meint, von Amber direkt angesprochen zu werden. Deshalb kann man sich vom ersten Moment an in die Handlung hineinversetzen. Obwohl Amber kein leichtes Schicksal hat, ihre Suche verzweifelt wirkt und man alles hautnah miterlebt, gibt es doch immer wieder Momente, in denen man schmunzeln kann, weil man unverhofft Ambers herrlichen Sarkasmus genießen darf. 

Man begleitet Amber bei ihren Einbrüchen und erlebt dabei Spannung und Nervenkitzel pur! Dennoch scheint es keine Spur vom Vater oder Lucy zu geben. Man tappt gemeinsam mit Amber im Dunkeln und hat keine Ahnung, was passiert sein könnte. Nicht nur Amber, sondern auch die anderen Charaktere, wirken so authentisch, dass man sie beim Lesen vor Augen hat. Man fiebert mit ihnen mit und versucht verzweifelt, Puzzleteilchen zu entdecken, die dazu führen, dass geheimnisvolle Verschwinden der beiden vermissten Familienmitglieder aufzudecken. Doch bis dahin muss man sich fast bis zum Schluss gedulden. Denn die früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf stetig steigern. Beim großen Finale liegen die Nerven blank. Die Atmosphäre ist so düster und angespannt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und gebannt die Schlussszenen verschlingt. 

Ein spannender Jugendthriller, dem man sich vom ersten Moment an nicht entziehen kann!

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Wunderbarer Roman, der tief berührt

Das Bernsteinmädchen
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Als der deutsche Matrose Karl in Argentinien Helena kennenlernt, ist es für die beiden Liebe auf den ersten Blick. Helena verlässt für Karl ihr Heimatland und folgt ihm auf den kleinen Hof in der Nähe ...

Als der deutsche Matrose Karl in Argentinien Helena kennenlernt, ist es für die beiden Liebe auf den ersten Blick. Helena verlässt für Karl ihr Heimatland und folgt ihm auf den kleinen Hof in der Nähe der Ostsee. Der Zweite Weltkrieg trennt die Liebenden. Auf dem Hof ist und bleibt Helena als Argentinierin die Außenseiterin. Selbst die Geburt des gemeinsamen Sohnes Robert ändert nichts daran. Etwa 70 Jahre später bekommt Robert von einem Notar das Erbe seiner Mutter ausgehändigt. Es handelt sich um einen Bernstein und die Aufforderung in seinen Geburtsort zurückzukehren. Robert macht sich auf den Weg, das Rätsel des Bernsteins zu ergründen und mehr über die Vergangenheit, von der seine Mutter niemals sprach, zu erfahren...

Die Handlung trägt sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen zu. Der Strang in der Vergangenheit beginnt Ende der 30er Jahre in Argentinien. Hier beobachtet man Helena als junges Mädchen und verfolgt dann, wie sie den Matrosen Karl kennenlernt und diesem schließlich in seine deutsche Heimat folgt. Im aktuellen Geschehen, das sich etwa siebzig Jahre später zuträgt, lernt man Robert kennen, erfährt etwas über ihn und beobachtet, dass er sich auf den Weg nach Deutschland, in das Dorf seines Vaters, macht. Diese beiden Handlungen wechseln sich ab. Die Übergänge sind allerdings sehr gelungen. Denn beide Perspektiven sind so interessant und lebendig geschildert, dass man den jeweiligen Handlungsstrang nicht verlassen möchte, um sich dem jeweils anderen zuzuwenden. Dadurch gerät man schon früh in den Sog der Erzählung und mag das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Handlungsorte und Protagonisten sind so authentisch beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Man kann sich in beiden Handlungssträngen ganz auf das Geschehen einlassen und dabei gespannt beobachten, was geschieht. Man fiebert mit beiden Hauptcharakteren mit. Die Handlung ist aufwühlend, stellenweise etwas distanziert erzählt, schafft es dabei aber dennoch, tief zu berühren und zum Nachdenken anzuregen.

Ein wundervoll erzählter Roman, der unheimlich fesselnd erzählt wird und es schafft, tief zu berühren und zum Nachdenken anzuregen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Tolle Fortsetzung

Falling for my Brother's Best Friend (Baileys-Serie 4)
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Durch den viel zu frühen Tod ihrer Eltern, musste Savannah Bailey bereits in jungen Jahren die Verantwortung für das Familienunternehmen übernehmen und ihre eigenen Wünsche zurückstellen. Das ist bis heute ...

Durch den viel zu frühen Tod ihrer Eltern, musste Savannah Bailey bereits in jungen Jahren die Verantwortung für das Familienunternehmen übernehmen und ihre eigenen Wünsche zurückstellen. Das ist bis heute so geblieben. Unbeschwertheit oder vielleicht sogar das große Liebesglück, scheint es für sie nicht zu geben. Doch Liam, der beste Freund ihrer Brüder, setzt alles daran, Savannahs Herz zu gewinnen. Sie muss sich eingestehen, dass ihr der attraktive Liam alles andere als egal ist. Doch er ist jünger als sie und außerdem als Schürzenjäger bekannt. Das kann doch gar nicht gut ausgehen, oder? 

Dies ist bereits der vierte Band der Reihe um die Geschwister der Bailey-Familie. In diesem Teil stehen Savannah Bailey und Liam Kelly im Zentrum der Ereignisse. Die beiden kennen sich schon ewig, da Liam der beste Freund ihrer jüngeren Zwillingsbrüder und deshalb quasi gemeinsam mit den Baileys aufgewachsen ist. Obwohl man die Bände unabhängig voneinander lesen kann, kann man das ganz besondere Verhältnis der Bailey-Familie eher nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Dann versteht man nicht nur die Insider-Witze besser, sondern kennt außerdem Savannahs bisherige Stellung in der Familienkonstellation und kann dadurch ihre jetzigen Gefühle und Vorbehalte einschätzen. Außerdem gibt es natürlich ein Wiedersehen mit den Paaren aus den vorherigen Bänden, wodurch man beobachten kann, wie ihnen mittlerweile ergangen ist. 


Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Savannah und Liam, erzählt. Dadurch kann man nicht nur in ihre jeweiligen Gedanken und Gefühle eintauchen, sondern auch beobachten, wie sie aufeinander wirken. Man ist den beiden dadurch also einen Schritt voraus und kann die Wortegefechte, die sie sich ständig liefern, genießen. Der Schreibstil ist locker und leicht. Man fühlt sich in der Handlung sofort wohl und verfolgt gespannt das Geschehen. Zuweilen hat man sogar das Gefühl, dass man von den beiden direkt angesprochen wird, wodurch man noch tiefer in die Lovestory eingebunden wird. Und die hat es dieses Mal wirklich in sich. Denn Savannah macht es sich selbst nicht leicht, über ihren Schatten zu springen. Es gibt einige emotionale Szenen, doch der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Durch lebendige Charaktere, spritzige Dialoge und prickelnde Emotionen liest sich auch dieser Band quasi von selbst. 

Ein äußerst gelungener Band der Reihe, bei dem das Ende mal wieder dafür sorgt, dass man am liebsten sofort erfahren würde, wie es mit dem nächsten Paar weitergeht. 

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Spannende Ermittlungen

Mordsand
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Am Strand einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn nehmen die Ermittlungen auf. Es stellt sich heraus, dass es sich offenbar um einen Mann handelt, der vor etwa dreißig ...

Am Strand einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn nehmen die Ermittlungen auf. Es stellt sich heraus, dass es sich offenbar um einen Mann handelt, der vor etwa dreißig Jahren gefesselt im Schlick vergraben wurde. Der Fall ist rätselhaft. Doch wenig später wird ein erfolgreicher Bauunternehmer, ebenfalls gefesselt im Schlick sitzend, tot aufgefunden. Daraus ergeben sich zwar neue Ermittlungsansätze, doch so leicht lässt sich der Täter nicht enttarnen...

"Mordsand" ist bereits der vierte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die vorherigen Teile zu kennen. Wenn man allerdings daran interessiert ist, die beruflichen und privaten Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere zu verfolgen, ist es ratsam, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Romy Fölck versteht es wieder hervorragend, Charaktere und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Fans der Reihe dürfen sich über ein Wiedersehen mit den altbekannten Protagonisten freuen und beobachten, was sich auf dem Paulsen Hof mittlerweile getan hat. Und auch in Bjarne Haverkorns Privatleben gibt es interessante Neuigkeiten. Diese Einblicke drängen sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass die Hauptcharaktere noch sympathischer und lebendiger wirken. Im Zentrum der Ereignisse steht ganz klar die Suche nach dem Täter. 

Dabei wird die Handlung in zwei Ebenen unterteilt. Man beobachtet die aktuellen Ermittlungen und außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Hier verfolgt man gleichermaßen interessiert und entsetzt, was sich zu DDR-Zeiten in den Jugendwerkhöfen, in die vermeintlich schwererziehbare Jugendliche von der Jugendhilfe eingewiesen wurden, zugetragen hat. Diese Einblicke schockieren und regen zum Nachdenken an. Obwohl man durch diese Szenen Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn einen kleinen Schritt voraus ist, lassen sich der Täter und die genauen Hintergründe, die zu den Toten im Schlick führten, nicht genau ausmachen. Der Fall ist und bleibt lange rätselhaft. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb kann die früh aufgebaute Spannung durchgehend gehalten werden. Es kommt zu Wendungen, die dafür sorgen, dass man zum Schluss noch einige Überraschungen erlebt. Krimileser kommen bei diesem Fall also voll auf ihre Kosten. 

Ein rätselhafter und durchgehend spannender Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, der außerdem zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Hochspannung garantiert!

Die Stimme der Rache
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Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI sind auf dem Weg, um November McAllister in ihre Obhut zu nehmen und die junge Frau vor dem Black Rose Killer schützen. Sie konnte dem Killer ...

Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI sind auf dem Weg, um November McAllister in ihre Obhut zu nehmen und die junge Frau vor dem Black Rose Killer schützen. Sie konnte dem Killer zwar entkommen, doch die Gefahr, dass er sich sein Opfer zurückholt, ist groß. Ackerman und Nadia kommen tatsächlich zu spät. Der Black Rose Killer hat brutal zugeschlagen, die Polizisten, die zu Novembers Schutz abgestellt waren, ausgeschaltet und die junge Frau erneut in seine Gewalt gebracht. Ackerman und Nadia setzen alles daran, November aus den Fängen des Killers zu befreien. Doch der scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Selbst Ackerman, dem nun wirklich keine Brutalität fremd ist, scheint an seine Grenzen zu kommen...

"Die Stimme der Rache" ist nach "Die Stimme des Zorns" bereits der zweite Band in dem Francis Ackerman jr. mit seiner Partnerin Nadia Shirazi für das FBI ermittelt. Da der Autor wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut, kann man dem aktuellen Fall sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Um Francis Ackerman jr. richtig einzuschätzen und seine Vergangenheit als Serienkiller zu kennen, lohnt es sich aber definitiv den Vorgänger, oder noch besser die gesamte Reihe, in der er vorher mit seinem Bruder Marcus Williams im Mittelpunkt stand, zu lesen.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt wieder mühelos. Ohne langatmiges Vorgeplänkel, befindet man sich sofort mitten im spannenden Geschehen. Die Spannung ist vom ersten Moment an spürbar, wodurch man bereits früh in den Sog der Handlung gerät. Francis Ackerman jr ermittelt für das FBI unter dem Namen Frank Stine mit seiner Partnerin Nadia Shirazi. Die beiden wirken mittlerweile wie ein eingespieltes Team. Für Nadia ist dieser Fall persönlich, denn sie selbst hatte in ihrer Jugend Kontakt zum Black Rose Killer und will ihn deshalb unbedingt zur Strecke bringen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wird früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn nicht nur Ackerman läuft zur Hochform auf, sondern auch der Black Rose Killer, der ein perfides und äußerst brutales Spiel, bei dem es keine Gewinner geben kann, vorbereitet hat. Es gibt also einige actionreiche und äußerst spannende Szenen, die einem den Atem stocken lassen und Gänsehautfeeling garantieren. Ackermans Gegner ist mit allen Wassern gewaschen - als Frank Stine wird er ihn deshalb nicht zur Strecke bringen. Ackerman muss die Bestie in sich selbst wecken, um überhaupt eine Chance zu haben. Diese Szenen dürften Fans des ehemaligen Serienkillers absolut begeistern.

Ein rasanter Fall für Francis Ackerman jr., in dem er die Bestie in sich entfesseln muss und damit das Herz seiner Fans höher schlagen lässt!

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