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Veröffentlicht am 13.03.2017

Den letzten Schritt vorm ersten und am Ende? ... Gemeinsam oder einsam

Sweet Filthy Boy - Weil du mir gehörst
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Cover:

Lässig, lockere Haltung und dennoch wirkt der Mann auf dem Cover stilvoll und charmant. Getränkt in orangenes Licht und dem Spotlight, welches den Buchtitel hervorhebt, haben wir hier einen tollen ...

Cover:

Lässig, lockere Haltung und dennoch wirkt der Mann auf dem Cover stilvoll und charmant. Getränkt in orangenes Licht und dem Spotlight, welches den Buchtitel hervorhebt, haben wir hier einen tollen Blickfang.

Meinung:

Mia ist die Vernunft in Person, doch ihren Abschluss möchte sie gebührend mit ihren besten Freundinnen Harlow und Lola genießen. Eine unbeschwerte Zeit in Las Vegas beginnt für alle feucht fröhlich und endet für die angehende Studentin damit, jegliche Hemmung fallen zu lassen. So vernunftgesteuert, wie Mia ihr Leben bisher verbrachte, ist es für mich durchaus verständlich, dass eine Zeit kommt, in der sie aus dem Käfig ausbrechen möchte, in den ihr Vater sie gesperrt hat. Einmal abgesehen von dem „folgeschweren“ Abend, der ihr einen neuen Titel beschert, würde ich ihren weiteren Verlauf jedoch nicht als unvernünftig bezeichnen, sondern viel mehr unbeschwert.

Ich bin nicht daran gewöhnt, ihn so zu sehen, und es schmerzt wie eine Wunde in meiner Brust. Ich bin mir nicht bewusst gewesen, wie sehr ich mich nach mehr Details aus seinem Leben gesehnt habe - bis wir hier angekommen sind.

Ansel ist ein Franzose wie man sich ihn vorstellt. Charmant, liebevoll verfällt ihm Mia sofort. Ohne ihren Ausbruch und den Alkoholkonsum der die Hemmschwelle gesenkt hat, hätte sich die schüchterne Mia wohl niemals gewagt, auf jemanden zuzugehen. Auch wenn ihr Handeln leichtsinnig und auch nicht gerade ungefährlich war, so war es dennoch langwierig betrachtet eine Kehrtwende für sie, die ihr einen weiteren Vertrauten geschenkt hat.

Einmal abgesehen von dem klischeehaften Ruf von Las Vegas der hier vollkommen erfüllt wird, fand ich den Aspekt, dass Ansel und Mia ihre Verbindung zueinander am Ende beginnen wirklich interessant. Denn während sich Mias Kopf mit dem „wenn“ und „aber“ beschäftigt, ist es Ansel, der sie mit seiner ruhigen und beherzten Art in genau die richtige Richtung stößt. Gemeinsam in Paris verbringen sie eine unbeschwerte Zeit zusammen, lernen sich kennen und legen die ersten Weichen zueinander. Doch die unbeschwerte Zeit hält nicht allzu lange an und die Realität drängt sich mit aller Macht zwischen die beiden.

Dies ist kein "nie". Es ist nur ein "nicht jetzt".

Nach einem tragischen Unfall, wurde Mias Leben damals in andere Bahnen gelenkt. Um den Druck ihres Vaters Stand zu halten, hat sie sich seinen Ansprüchen gebeugt und nach den Vorstellungen anderer gelebt. Doch wie kann man jemanden zufriedenstellen, der die Latte unerreichbar hoch legt?

Während sich Ansels Arbeit immer wieder in den Vordergrund drängt, ist es Mia, die vergangenes verdrängt und die Auseinandersetzung damit scheut. Paris ist bekannter Maßen die Stadt der Liebe, dennoch geht das Flair hier von den Protagonisten aus, die miteinander aufblühen und den Gegebenheiten trotzen.

Sie haben den letzten Schritt vor dem ersten gemacht. Gemeinsam oder einsam - Wo werden sie am Ende stehen?

Charaktere:

Mia ist schüchtern und in sich gekehrt, hat sie ihr Leben nach den Anforderungen ihres Vaters gerichtet. Las Vegas mündet für sie in einen ungeplanten Lebensabschnitt und durchläuft in Paris ein besonderes Abenteuer, welches ihr neben ihren besten Freundinnen jemanden an die Seite stellt, dem sie sich öffnen und dem sie vertrauen kann. Doch um diese Wende erfolgreich nehmen und in die Zukunft starten zu können, muss sie sich erst einmal mit der Vergangenheit auseinander setzen.

Ansel ist der typisch charmante Franzose mit dem besonderen etwas. Sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, lässt er sich nicht davon abhalten, sein Vorhaben durchzusetzen und dieses lautet seit der vergangenen Nacht in Las Vegas „Mia“. Sein Wille und seine Strebsamkeit wirken auf die junge Frau, die sich ihm zu öffnen beginnt.

Schreibstil:

Das Autorinnen-Duo Christina Lauren hat eine facettenreiche Geschichte mit tollen Charakteren und Handlungsorten geschaffen. Das Pariser-Feeling ist vollkommen auf mich übergesprungen und hat den perfekten Nährboden für die ersten Sprossen der Liebe zwischen Mia und Ansel geschaffen.

Auch wenn das Grundgerüst der Geschichte „altbekannt“ ist, so ist die Ausarbeitung dennoch sehr gut gelungen. Dem Frauen-Trio Mia, Harlow und Lola stehen Ansel und seine Freunde Oliver und Finn gegenüber, die neben anderen Charakteren ein ausgewogenes Verhältnis schaffen.

Mia hat mir in ihrer Entwicklung, die durch Ansel bewirkt wurde, sehr gut gefallen. Zwar hat sie erst durch Hilfsmittel wie Alkohol den Mut gefasst auf jemanden zuzugehen, doch dank Ansel hat sie eine Richtung eingeschlagen die die Schwere in ihrem Leben nach und nach weichen lässt. Sie gewinnt an Vertrauen und beginnt ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu Leben. Dieser Werdegang ist mit einigen Hürden verbunden, doch diese zu nehmen beweist wie gut die beiden einander tun.

An Mias Gefühls- und Gedankenwelt haben wir vollumfänglich teil, diese Möglichkeit hat mir bei Ansel gefehlt. Auch wenn seine Handlungen liebevoll sind, so war er für mich dennoch schwer zu durchschauen.

In dem Buch vereinen sich sinnliche Momente, Charme, Witz sowie der Mut einer jungen Frau ihr Leben in neue Bahnen zu lenken.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Das Böse kehrt zurück und lockt Nadia mit all seiner Macht

Spellcaster - Dunkler Bann
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Cover:

Ein idyllischer Rahmen für eine dunkle Geschichte, der nicht vermuten lässt, welchen Hürden sich die Protagonisten hier stellen müssen. Lediglich die Nebelschwaden, die hinter dem Rosen umwobenem ...

Cover:

Ein idyllischer Rahmen für eine dunkle Geschichte, der nicht vermuten lässt, welchen Hürden sich die Protagonisten hier stellen müssen. Lediglich die Nebelschwaden, die hinter dem Rosen umwobenem Tor aufziehen, lassen eine geheimnisvolle Atmosphäre entstehen. Ebenso die Insignien auf der Rückseite des Covers, setzen einen symbolisch geprägten Akzent, der auf die magischen Kräfte aufmerksam macht. Ein toller Blickfang in jedem Bücherregal.

Meinung:

Drei Freunde im Kampf gegen das Böse – Totgeglaubte leben länger, denn Elizabeth kehrt mit einem düsteren Plan zurück und es wird schnell klar, dass der Kampf gerade erst begonnen hat. Sie bietet Nadia Unterstützung im Umgang mit ihren Fähigkeiten an, doch hinter diesem Angebot steckt weitaus mehr, als Elizabeths offenkundiger Wunsch einer Gegenleistung.

Wie sollen Mateo, Nadia und Verlaine einen Plan durchkreuzen, den sie in seiner Umfänglichkeit nicht vollends einschätzen können? Das Ausmaß der Umsetzung wäre verheerend. Doch wie wir die drei kennen, nehmen sie den Kampf auf. Nadia hat diesbezüglich einiges aufzuarbeiten, denn ihr fehlt im Umgang mit ihren Kräften die nötige Erfahrung. Was mir jedoch sehr an ihr gefällt, ist, dass sie sich trotz Schwierigkeiten weiterhin bemüht an sich zu arbeiten, denn sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen. Ihr Wille ist somit eine große Stärke.

>>[...] Meine Existenz ist zwar unendlich, meine Geduld hingegen nicht.<<

Das Zusammenspiel von Mateo und Nadia hat Bestand. Sie begeben sich gemeinsam ins Ungewisse und stärken sich gegenseitig, dies verläuft jedoch eher als Nebenstrang, sodass der Fokus der Geschichte nach wie vor darin besteht, Elizabeths Macht nicht noch stärker werden zu lassen. Was in diesem Zusammenhang auch sehr gut zur Geltung gekommen ist, ist der manipulative Einfluss, den manche, die augenscheinlich auf ihrer Seite stehen, erlegen sind und nicht aus eigenen Stücken hinter ihr stehen.

Verlaine ist ein starker Charakter, der mir sehr gut gefällt. Denn obwohl ihr ein Fluch verwehrt, was sie sich so sehr wünscht, hat sie Biss und bringt durch ihre sarkastische Ader immer wieder Pepp in die Geschichte. Sie steht in einem Kontrast mit der Beharrlich- und Ernsthaftigkeit ihrer beiden Freunde. Doch mit Asa trifft sie auf jemandem, der für sie einen neuen Weg zu ebnen scheint. Sie haben unterschiedliche Ansichten, harmonieren aber dennoch auf ihre Weise gut miteinander. Der Dämon wirkt arrogant und scheint die Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, bringt jedoch auch eine ordentliche Portion frischen Wind mit. Auf die Entwicklung der beiden im finalen Band bin ich schon sehr gespannt, zumal ich auch glaube, dass wir von Verlaine noch einiges zu erwarten haben.

Ein unausgesprochener Wunsch. Ein gebrochenes Versprechen. Ein vernichtetes Lebenswerk.

Elizabeth ist nicht das klassifizierte Böse, denn hier erfahren wir mehr Hintergründe, die erklären, wie ihre Magie funktioniert und was sie zu bezwecken versucht. Was mich hier fasziniert hat, ist die Magie, denn diese zu bewirken ist damit verbunden, ihnen Erinnerungen und Emotionen beizufügen, die auf die Stärke und gewissermaßen auch Nachhaltigkeit einwirken.

Werden Nadia und Mateo die Hürden meistern können, die sich ihnen in den Weg stellen? Und werden sie es schaffen, Verlaine von ihrem Fluch zu befreien, sodass sie einem Leben mit Liebe und Geborgenheit entgegenblicken kann?

Charaktere:

Nadia fehlt es an Erfahrung, was den Einsatz ihrer Kräfte anbelangt. Doch ihre Stärke ist es, ihr Ziel im Auge zu behalten und darauf hin zu kämpfen. Willensstark und mutig wächst sie über sich hinaus und erhält durch ihre Freunde einen Rückhalt, der sie auch nach Rückschlägen aufrechterhält. Sie ist eine Kämpfernatur, die sich um den Schutz anderer bemüht und Entscheidungen fällen muss, deren Risiken kaum abzuwiegen sind. Wird die junge Hexe die Hürden meistern können, die sich ihr mit aller Macht in den Weg stellen?

Ebenso wie Verlaine leidet auch Mateo unter den Auswirkungen des Fluches, welcher – durch Elizabeths Hand bewirkt - schon seit langer Zeit als dunkler Schatten auf seine Familie einwirkt. Geplagt von Alpträumen nimmt der Fluch weitere Ausprägungen an, welche die Angst in ihm hervorrufen, ebenso wie einige Familienmitglieder zuvor, den Verstand zu verlieren. Werden es die drei Freunde jemals schaffen, Elizabeths Fluch zu brechen?

Verlaine - Niemand achtet darauf, was sie tut, egal wie sehr sie sich anstrengt. In gewisser Weise hat sie ihren Fluch akzeptiert, dennoch fällt es ihr schwer, dass selbst ihre besten Freunde sie kaum war nehmen, ganz so, als würde sie nicht existieren.

Schreibstil:

Claudia Gray hat mit der Fortsetzung ihrer "Spellcaster"-Trilogie eine spannende Geschichte fortgesetzt, die durch die Einbringung neuer Charaktere weiter an Tiefe gewonnen hat. Das Geheimnis um Nadias Mutter wurde ein Stück weit gelüftet und der einst geglaubte Feind kehrt neu gestärkt zurück.

Mit den Freunden und Protagonisten Nadia, Mateo und Verlaine haben wir ein kontrastreiches Trio, welches nicht nur gegen das Böse kämpft, sondern von denen jeder, zusätzlich, eine eigene Bürde zu tragen hat. Was die Autorin hier sehr schön herauskristallisiert ist, wie jeder von ihnen mit dieser Last umgeht, wie diese ihr Leben beeinflussen und das sie dennoch Miteinander und füreinander kämpfen. Auch die Zeichnung der Nebencharaktere ist sehr gut gelungen, ebenso wie Elizabeths manipulativer Einfluss der zeigt, dass man nur die richtigen Strippen ziehen muss, um zu bekommen was man haben will. Was sich dadurch allerdings nicht beeinflussen lässt, ist der freie Wille eines jeden Individuums und gerade das hat es spannend gemacht zu beobachten, wie lange sich dieser unterdrücken lässt, bis derjenige bereit ist auszubrechen.

Eine spannende Geschichte, die nicht nur mit einer speziellen Form von Magie beeindruckt, sondern auch darüber hinaus alle Bestandteile für einen Pageturner enthält. Alle Szenarien waren gespickt mit Nervenkitzel und haben dazu beigetragen, Licht ins Dunkel zu bringen. Dennoch sind mir einige zu ausschweifend geworden, sodass es in meinen Augen zu einigen Wiederholungen kam, die einzelne Absätze unnötig in die Länge gezogen haben. Nichts desto trotz bin ich sehr gespannt auf das große Finale ;)

Veröffentlicht am 13.03.2017

Die Liebe im Kampf mit Intuition und Verstand

Between the Lines: Wilde Gefühle
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Cover:

Ein Cover, das simpel erscheint und dennoch jede Menge erzählt. Ein Herz, bestehend aus einer hellen und einer dunkleren Hälfte, die ineinander übergehen. Ein Herz, dessen Konturen verwischen und ...

Cover:

Ein Cover, das simpel erscheint und dennoch jede Menge erzählt. Ein Herz, bestehend aus einer hellen und einer dunkleren Hälfte, die ineinander übergehen. Ein Herz, dessen Konturen verwischen und nicht nur eine Geschichte erzählt. Ein toller Blickfang und der perfekte Mantel für den dahinter verborgenen Inhalt.

Meinung:

Emma ist eine starke Persönlichkeit, die sich selbst zu dem Menschen erzogen hat, der sie nun ist. Doch wenn es darum geht ihr eigenes Leben zu führen fällt es ihr schwer, den richtigen Weg zu gehen. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie kaum noch eine Verbindung zu ihrem Vater. Er ist in die Rolle ihres Managers geschlüpft und gibt sich ihr gegenüber mit emotionaler Distanz. Eine normale Kindheit, wie sie sich gewünscht hätte, war ihr nicht vergönnt und so musste sie immer vorgeben jemand zu sein, der sie gar nicht ist.

Chloe trägt als neue Lebenspartnerin noch zusätzlich dazu bei, dass das extrem gespannte Band zwischen Vater und Tochter zu reißen droht. Sie sieht in Emma lediglich ein Mittel zum Zweck für den eigenen gesellschaftlichen Aufstieg, dabei ist sie noch nicht einmal böswillig, vielmehr sehr Ich-bezogen.

Als berühmter Schauspieler genießt man im Auge der Öffentlichkeit, zahlreiche Privilegien, die viele Menschen mit oberflächlichem Blick, als wahr gewordenen Traum betrachten, doch die Schattenseiten werden nicht nach außen gekehrt und mit genau diesen hat Reid zu kämpfen. Hinzukommend mit der Problematik seiner Eltern ist er ein junger Mann, der einen äußerlichen Schein aufrechterhält, dem innerlich jedoch jeglicher Halt verloren gegangen ist.

Emma und Reid haben mit unterschiedlicher Geschwindigkeit die Leiter des Erfolgs erklommen, stammen aus geradezu verschiedenen Welten - Ihre Probleme hingegen unterscheiden sich nur in Nuancen. Während Emma sich nach der Nähe ihrer verstorbenen Mutter sehnt, ist es Reid, der seiner dabei zugucken muss, wie sie sich selbst zerstört. Auch die Väter der beiden haben ein ähnlich distanziertes Verhältnis zu ihren Kindern. Die Entwicklungen der beiden laufen hingegen vollkommen anders ab, denn sie werden von ihrem Umfeld geformt. Während Emma zumindest mit Emily jemanden an ihrer Seite hat, die sie davor bewahrt sich emotional abzuschotten, lebt Reid im Schein des Rampenlichts und nutzt seinen Status dafür, seinen Schmerz zeitweilig vergessen zu können. Sie ist dazu fähig, ihr Verhalten zu hinterfragen und ihre Fehler zu erkennen, er muss hingegen noch lernen, was es bedeutet, sich in andere hineinzuversetzen und sich um jemanden zu bemühen.

-Emma? Ich glaube, ich bin schon gesprungen. - >>Dann kannst du nur noch abwarten, ob das Seil hält. -

Reid ist bekannt dafür, ein Aufreißer zu sein, Graham hingegen bildet ein Mysterium bestehend aus schwer zu deutender Zurückhaltung. Ebenso wie Emma, weißt auch der Co-Star Parallelen zu Reid auf, denn beide Männer hüten ein ähnliches Geheimnis, dass sie unterschiedlich handhaben. Auch hier wird wieder deutlich, dass Reid die nötige Reife fehlt.

Die Dreier-Konstellation zu deuten ist mir sehr schwer gefallen, was jedoch ein großer Pluspunkt ist, denn so bleibt es bis zum Ende spannend, ob sich Emma für einen der beiden entscheiden kann und wird. Während sie mit Graham das Gefühl von Normalität verspürt, springt sie bei Reid zwischen einem Spiel aus Nähe und Distanz. Sie versucht zu erfassen, wer hinter dem berühmten Schauspieler steckt und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur, welches ihre Ansichten über ihn grundlegend ändern.

Ich lasse niemals zu, so wütend zu werden, dass ich es nicht mehr verbergen kann. Denn wenn ich etwas nicht verstecken kann, bin ich angreifbar.

Reids Verbindung zu Brooke währt von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Sie hat ihn nicht nur dazu gebracht, das Wort "Liebe" auszusprechen, sondern es auch zu fühlen. Doch nunmehr liegen Jahre dazwischen, in denen Reid vergessen zu haben scheint, was Liebe wirklich bedeutet. Die Frauen liegen ihm reihenweise zu Füßen, Emma für sich zu gewinnen, gestaltet sich für ihn jedoch schwieriger, als er es gewohnt ist.

Hoffnung hat die Eigenart, ihre Augen vor der Vernunft zu verschließen und einfach größer zu werden. - Durch Emma schöpft Reid die Hoffnung dass sie seinen besseren Teil wecken könnte, doch sie weiß, er kann das nur aus eigener Kraft schaffen.

Wer ist ehrlich und wer spielt ein falsches Spiel, denn als Schauspieler weiß jeder seine wahren Gefühle zu verbergen. Wird Emma ihrer Intuition folgen, oder ihrem Verstand? Und was sagt man, wenn sich Gefühle nicht in Worte fassen lassen?

Charaktere:

Ebenso wie Elizabeth Bennet ist Emma unabhängig, besitzt einen starken Willen, ist intelligent, loyal, aber gleichzeitig nicht fehlerlos. Sie ist nicht gegen Irrtümer gefeit. Oder gegen die Liebe. Mit Graham und Reid steht sie zwei Männern gegenüber, die sie auf unterschiedlichste Weise berühren, doch für wen wird sie sich am Ende entscheiden? Es ist für sie an der Zeit, ihre Rolle nicht nur zu spielen, sondern sie auch zu leben.

Reids Interpretation der Bewältigung seiner Probleme sendet vollkommen widersprüchliche Signale aus, die einen Stein ins Rollen bringen, der aufzuhalten nicht mehr möglich erscheint. Geduld ist eine Tugend, die der Bad Boy nicht besitzt. Er hat nie gelernt, für oder um etwas, oder jemanden kämpfen zu müssen - Nimmt er den Kampf um Emma ernst genug?

Graham wagt einen Schritt vor und schwankt zwei Schritte zurück. Er ist Emma während der Dreharbeiten ein toller Freund und eine wichtige Stütze, doch was verbirgt er vor ihr und warum sagen seine Taten etwas ganz anderes, als seine Worte?

Schreibstil:

Tammara Webber hat mit "Between the Lines: Wilde Gefühle" einen schönen Reihenauftakt gestartet. Die Idee der Verfilmung einer modernen Version des Klassikers "Stolz und Vorurteil", mit dem Titel School-Pride, hat meine Neugier geweckt und mich dabei nicht enttäuscht.

Die Verbundenheit zwischen den Charakteren zeigt sich auf den verschiedensten Ebenen. Sei es beispielsweise die Freundschaft zwischen Emma und Emily, die schon das Gefühl von schwesterlicher Liebe verkörpern, als auch Graham und die unabhängige und berechnende Brooke, deren kesse Schale versteckt, wie sehr sie gefühlsmäßig verletzt wurde.

Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten bzw. mit anderem Werdegang, stehen vor ähnlichen Hürden, verfahren mit diesen jedoch auf unterschiedliche Weise. Diese Kontroversen hat die Autorin anhand von Reid sehr gut veranschaulicht, indem sie ihn sowohl Emma, als auch Graham gegenüber gestellt hat.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Gnade zu zeigen erfordert mehr Kraft als Rache zu üben. Das eine bekämpft einen Drang, bei Letzterem gibt man diesem nach

Die Herren der Unterwelt 12: Schwarze Pein
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Meinung:

Baden ist nicht die Bestie, die ihn jeden Tag um seine Selbstbeherrschung ringen lässt, sondern ein eigenständiges Wesen. Baden ist ein seiner Freiheit sehr eingeschränkt, denn aufgrund Hades ...

Meinung:

Baden ist nicht die Bestie, die ihn jeden Tag um seine Selbstbeherrschung ringen lässt, sondern ein eigenständiges Wesen. Baden ist ein seiner Freiheit sehr eingeschränkt, denn aufgrund Hades Armreife, ist Baden an diesen gebunden, Hades Wunsch ist sein Wille und dieser wird notfalls unter Zwang des eigenen Körpers ausgeführt.

Katarinas Mutter hat ihr immer wieder zu verstehen gegeben, dass ein Mensch ohne Kraft ein Niemand sei. Ein Umstand der sie besonders hart trifft, als Baden ihr einen Mangel dieser zum Vorwurf macht. Sie ist eine augenscheinlich gewöhnliche Menschenfrau, die in seiner übernatürlichen Welt keine Überlebenschance hätte, wäre sie auf sich alleine gestellt. Dabei stellt sich schnell heraus, dass Kraft nicht ausschließlich Muskelmasse bedarf, sondern das ein starker Charakter ebenso kraftvoll sein kann.

>>Nie hatte ich mehr Grund aufzugeben, und noch nie wollte ich so sehr leben.<< Ihr zog sich die Brust zusammen. Wegen ihres Schmerzes, ja, aber es schmerzte sie auch für ihn. >>Dieses Von-der-Seele-Reden ist leichter, als ich erwartet habe<<, bemerkte er.

Hades Handlungsgründe habe ich immer wieder hinterfragt. Die Aufgaben, die er Baden und Pandora stellt, grenzen an Irrsinn. Unschuldige sollen ihr Leben lassen, ein Krieg verhindert werden und dennoch scheinen die Aufgaben andere Fronten zu verhärten. Welchen Plan verfolgt Hades mit seinen Schützlingen, die durch seine Armreife unweigerlich an ihn gebunden sind und sich seinem Willen fügen müssen? Ist er Freund oder Feind? Der Mann ist wahnsinnig, aber zugegebenermaßen, dieser Wahnsinn hat Methode.

>>Du kannst nicht einfach deine körperliche Überlegenheit benutzen, um deinen Willen durchzusetzen<<, protestiere sie seufzend. >>Ich denke, soeben habe ich das Gegenteil bewiesen.<<

Baden ist einer von vielen Kriegern, die eine Bürde tragen, welche sie als Privileg betrachten. Es wiederstrebt ihnen, diese Last zu teilen, sei es auch nur emotional. Dabei ist diese Art von Alleingang ein großes Risiko, da es nur eine Frage der Zeit ist, ehe die Last einen erdrückt und man nicht mehr dazu in der Lage ist, einen Kampf alleine zu bestehen.

Schlimme Dinge geschehen, weil schlechte Entscheidungen getroffen werden. Wer mit dem Schlimmsten rechnet, wird auch nur diese wahrnehmen. Entscheidungen werden auf dieser Grundlage getroffen, sodass sich ein angeblicher Fluch, zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung entwickelt. Der Krieg zwischen Hades und Luzifer steht unmittelbar bevor und beide Seiten sind bereit, jegliche Geschütze aufzufahren, um diesen Kampf für sich zu gewinnen, dabei lässt nicht jeder Schachzug erkennen, wie viel Macht einer Seite dadurch zu Gute kommt.

>>Hab ich schon mal erwähnt, dass du echt lahm bist? Frauen lieben Romantik, und du, mein Freund, bist offensichtlich romantorektisch.<<

Baden betrachtet seine unfreiwillige zweite Persönlichkeit als Parasit, der Einfluss auf seine Gefühle und Emotionen nehmen kann. Er hat zugelassen, dass seine Hoffnungen, sein Herz und seine fürsorgliche Seite, durch dieses Wesen erstickt werden. Rina hingegen erkennt nach einiger Zeit, dass die beiden als Einheit fungieren, die - mit dem richtigen Ziel vor Augen - zu unglaublichem fähig sind.

Angst beraubt uns so vieler Dinge, verhindert schöne Erfahrungen und lässt die Vergangenheit in den Vordergrund treten, sodass eine längst vergangene Zeit Einfluss auf unsere gegenwärtigen Handlungen nimmt. Gillian weiß nicht wohin mit ihren Gefühlen. Sie möchte leben und sich dennoch nicht binden, denn eine Bindung der Art die sie retten könnte, bringt Verpflichtungen mit sich, die sie aufgrund gegenwärtiger Erinnerungen nicht erfüllen kann. Mit der Zeit im Nacken, muss Gillian eine Entscheidung treffen, der sie kaum Bedenkzeit geben konnte. Eine Entscheidung, die durch Angst geleitet war und sie nun mit Reue erfüllt.

>>Wenn eine Frau sagt: ,Geh ruhig, viel Spaß', geh nicht und hab keinen Spaß. Sofort Mission abbrechen!<<

Katarina ist hier wirklich nicht zu beneiden. Stück für Stück hat man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen bis sie vollends den Halt verloren hat. Der letzte verbliebene Teil Familie fällt ihr in den Rücken oder wird von Aleksander ausgelöscht. Den Schmerz den sie empfunden hat möchte ich gar nicht nachempfinden können. Umgeben von Baden und seinen Freunden wird Rina ihre Machtlosigkeit immer wieder vor Augen geführt, dabei liegt ihre Stärke in Mut und Durchhaltevermögen, sowie Nächstenliebe. Erst sie ermöglicht es Baden, beide Teile in ihm zu vereinen. Sie begegnet ihm auf einer Ebene, die oberflächlich betrachtet, Lichtjahre voneinander entfernt sind, doch ebenso wie Baden hat auch Rina mit Selbsthass und Zweifeln zu kämpfen. Sie hingegen rafft sich von alleine wieder auf, ebenso wie sie den Mut aufbringt auch für "Zerbaden" stark zu sein.

Als "gewöhnliche" Menschenfrau ist es letztendlich Rina, die uns vor Augen führt, was es bedeutet sich für andere einzusetzen und Entschlüsse mit Feuereifer durchzuziehen. In ihrer natürlichen Form ist sie körperlich unterlegen, mit ihrem Mut, ihren Willen durchzusetzen und ihre Freiheit zu verteidigen, ist sie letzten Endes der Schlüssel zur Lösung.

Charaktere:

Baden trägt einen Dämon in sich, der ihn zu einer tickenden Zeitbombe macht. Hinzukommend mit einem Jahrhunderte zurückliegenden Kampf, welcher in ihm seinen größten Verlust und seine tiefste Reue gleichzeitig verwurzeln, scheint ein fürsorglicher Mann, der alles für Freunde und Familie geben würde, von seinen aufgezwungenen Instinkten überlagert zu werden. Sein eigener Verstand, ist oft sein härtester Gegner. Er ist ein Teil von ihm, den er bändigen und mit sich vereinen muss um seinen neuen Lebensinhalt zu schützen.

Schreibstil:

In dieser übernatürlichen und fantasievollen Geschichte, gibt uns Gena Showalter eine wichtige Erkenntnis mit auf den Weg: Gnade zu zeigen erfordert mehr Kraft als Rache zu üben. Das eine bekämpft einen Drang, bei Letzterem gibt man diesem nach.

Was mich an Rina so begeistert hat, ist ihre Zuversicht in ihr Können und ihre Stärke. Die Verluste, die sie erlitten hat, haben zwar Zweifel hervorgerufen, allerdings überdauern diese nur ihre Trauerphase, was in meinen Augen eine natürliche und auch verständliche Reaktion ist. Sie selbst ist sich dieser Tribute gar nicht bewusst, zeigt sie uns jedoch in jeder ihrer Handlungen.

Interessant fand ich zu beobachten, wie Rina mit Baden verfährt und ihre Versuche, diesen zu "erziehen". Bei ihren Hunden hat die junge Frau da ein leichteres Spiel, doch auch der Erfolg bei "Zerbadung" lässt nicht lange auf sich warten. Ein Wesenszug, hat unsere Protagonistin für mich sofort herzlich erscheinen lassen, sie liebt ihre Hunde als Familienmitglieder und ist bereit alles zu geben um diese zu schützen. Mit diesem Verantwortungsbewusstsein, hat sie auch von anderen Charakteren Anerkennung erfahren, denn sie weiß darüber hinaus, diese selbst erworbenen Fähigkeiten auch in anderen Situationen anzuwenden. Mit ihrer Liebe und Hingabe hat sie neben Baden und Zerstörung noch zwei weitere Herzen erobert - und nein, wir haben hier nicht den Fall einer Dreiecksbeziehung - vielmehr ist es das gute Herz eines Menschen, die eine Gruppe hinter sich versammelt, die selbst Hades ins Staunen versetzt.

Die Perspektiv-Wechsel haben mir sehr gut gefallen. Während wir Badens Dämon anfangs nur als Auswirkung auf ihn erkennen konnten, so wird er im Verlaufe der Geschichte immer eigenständiger. Je mehr Zerstörung anhand Flashbacks über sich Preis gibt, desto mehr trennen sich Baden und Zerstörung als Einheit voneinander, die letzten Endes zusammen finden, da sie das gleiche Ziel verfolgen.

Auch die Einleitungen in die einzelnen Kapitel waren sehr gut gewählt. Wir lernen hier einige "Dämonen" kennen, die mit ihrem Zitat Dinge ansprechen, die einen guten Funken Wahrheit enthalten.

Eine spannende Geschichte und eine Reihe die ich definitiv weiter verfolgen werde. Der Kampf zwischen Luzifer und Hades steht unmittelbar bevor. Wer wird gewinnen und wer hat vielleicht ein Ass im Ärmel, mit dem niemand rechnet?

Veröffentlicht am 13.03.2017

Game On

Game on - Mein Herz will dich
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Cover:

Obwohl ich schwarz-weiß gehaltene Cover rein optisch schon immer sehr mag, finde ich steckt hier noch viel mehr dahinter, denn dieses Buch ist für Anna und Drew eine Reise, auf der sie sich selbst ...

Cover:

Obwohl ich schwarz-weiß gehaltene Cover rein optisch schon immer sehr mag, finde ich steckt hier noch viel mehr dahinter, denn dieses Buch ist für Anna und Drew eine Reise, auf der sie sich selbst finden und an "Farbe" gewinnen. Auch die Schattierung von "Game On" sind dahingehend sehr gut gesetzt, denn während die Buchstaben-Bestandteile auf den Personen an Intensität zunehmen, sind diese in den Zwischenräumen blass und durchsichtig. Somit zeigt uns dieses Cover in meinen Augen die Protagonisten sowohl am Anfang, als auch am Ende ihres gemeinsamen Wegs.


Meinung:

Nicht nur unser Geist ist dazu in der Lage, unseren Körper zu kontrollieren, sondern der Körper auch unseren Geist. Womit die Leidenschaft das rationale Denken übertreffen und einen dazu veranlassen kann, irrational zu handeln.

Verärgert straffe ich die Schultern und zwinge mich, unnahbar zu wirken. Mist, wie sieht >>unnahbar<< eigentlich noch mal aus?

Nachdem Anna von jemanden den Rücken zugekehrt bekommen hat, der für sie Sorge tragen und sie beschützen sollte, hat sie eine Wunde zurückbehalten, die nicht heilen möchte. Drew Baylor ist alles was sie will und sich dennoch verwehrt, denn seine Erfolgschancen in der NFL aufzusteigen sind so sicher, wie das Amen in der Kirche. Ruhm, Image und das stehen in der Öffentlichkeit, bedeuten aber auch gleichzeitig das jede Menge Zeit von anderen verplant wird und ihres Glaubens, eine Freundin keinen Platz in seinem Leben hat. Dass sie ihr Herz schützen möchte, vor allem mit diesen Aussichten vor Augen, kann ich gut verstehen. Dennoch ist Drew nicht sporadisch, sodass man seine, ihr zu teil werdende Aufmerksamkeit, als eine Phase bezeichnen könnte.

>>Wenn du es erzwingst, verlierst du. Geduld und Beharrlichkeit bringen einem im Leben ans Ziel. Nimm dir Zeit, überleg dir eine Lösung, und wenn dir keine einfällt, zieh dich zurück, überdenk es, und versuch es nochmal.<<

Annas Mutter einzugliedern fällt mir sehr schwer. Sie nimmt nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, den sie sowohl mit liebevollen Zügen prägt und auch wenn man nicht gerade von einer schlechten Mutter sprechen kann, so kann man doch sagen, dass sie ganz schön verblendet ist. Nicht nur, dass sie Annas Ängste insoweit unterstützt, indem sie von dem Wort "Liebe" zu häufig Gebrauch macht, auch sie scheint ihre Tochter, sollte es um ihr eigenes Wohl gehen, hinten anzustellen. Ihre Vorbildfunktion finde ich, ist dahingehend auch verloren gegangen, denn obwohl sie trotz allem was auch sie erlebt hat, noch an die Liebe glaubt nimmt sie das Wort auf die leichte Schulter. Sie nutzt jede Gelegenheit um ihr Glück zu finden, während Anna sich diese Chance mit Drew verwehrt, aus Angst, wieder allein gelassen zu werden.

Der Kontrast zwischen Mutter und Tochter hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mir für Anna mehr erhofft hätte. Doch auch mit Drew und Anna haben wir zwei Kontroverse die in ihrer Ausprägung besonders sind. Während Drew der aufsteigende Stern am Football-Himmel ist, war Anna schon immer unscheinbar. Neben dem Kampf Nähe zuzulassen um ihr Herz zu schützen, ist auch ihr Selbstvertrauen schwach ausgeprägt. Ihre Vergangenheit und Kommentare ihrer Mitmenschen haben sie geprägt, weshalb sie ihren gesellschaftlichen Status mit dem von Drew immer wieder vergleicht. Er wird ihr wehtun, auch wenn sie weiß, dass es nicht absichtlich sein wird. Sie versucht sich selbst zu überzeugen, dass sie niemals in seiner Liga spielen wird, doch ihr Herz lässt etwas ganz anderes verlauten. Während ihr Kopf alle Schutzmaßnahmen in Erwägung zieht, sind es ihre Gefühle für den Quaterback, der sie zu eine für sie risikofreudige Entscheidung hinreißen lässt.

Dass er so schnell, aber entschlossen antwortet, lässt mich leicht erschauern. Er hätte zurückrudern oder Bedingungen stellen können, doch stattdessen gibt er mir eher ein Versprechen als eine Antwort.

Drew ist ein toller Mann, der mich beeindruckt hat, indem er in Anna eben nicht dieses unscheinbare Etwas gesehen hat und ihr Aufmerksamkeit hat zuteilwerden lassen, obwohl sie sich anfangs vehement gegen ihn zur Wehr gesetzt hat. Dass er mehr wollte, als sie ihm zu geben bereit war, kann ich auch gut nachvollziehen, schließlich möchte man mit einem Menschen den man liebt mehr teilen aus nur Zärtlichkeiten. Allerdings läuft er auch mit Scheuklappen durch das Leben und nimmt seine Umwelt kaum war. Die Kommentare die um ihn herum über Anna fallen, sind mehr als anmaßend und beleidigend und anstatt denjenigen Kontra zu bieten, ist er so von seinem Sehnen geblendet, dass er auch sie vollkommen vor den Kopf stößt. Ein weiteres Problem das sich daraus ergibt ist, dass er Annas Reaktionen auch nicht nachvollziehen kann, die aus solchen Vorfällen entstehen. Während er glaubt, sie ziehe sich vor ihm zurück, sind es die Kommentare und schrägen Blicke denen sie ausgesetzt ist, die sie zurückweichen lassen, auch wenn ihr innerer Kampf um sein Wunsch nach 'mehr' sie in ihrer Offenheit einschränkt.

Es überrascht mich nicht, dass Anna die Augen verdreht. Mein kratzbürstiges Mädchen. >>Schön.<< Sie wiederholt das Wort, als handele es sich dabei um eine Krankheit. >>Typisch.<< >>Wieso typisch?<< Ich unterdrücke ein Lächeln. Sie glaubt, ich würde sie nicht kennen. Aber das tue ich. Und ich weiß genau, worauf sie hinauswill.

Anna ist zu all dem geworden, was man ihr je vorgeworfen hat. Ein Schatten, der sich aus Angst, verurteilt zu werden, in dunklen Ecken versteckt. Sie hat sich selbst dazu gemacht, indem sie das, was die anderen in ihr gesehen haben, glaubte. Ihr war die Meinung der falschen Leute wichtig, dennoch hat sie vor lauter Angst, was diese über sie denken könnten, den Kopf eingezogen.

Liebe ist das schönste, was einem zu Teil werden kann und das wofür man am meisten kämpfen muss. Zwar hat Drew diesen Kampf anfänglich voller Inbrunst aufgenommen, doch anstatt Annas Zurückhaltung und Distanz richtig zu deuten, nachdem er von ihrem Erlebnis erfahren hat, hat ER sich zurückgestoßen gefühlt, aber nicht nach Hintergründen dafür gesucht bzw. hat er die erstbeste Möglichkeit als Erklärung genommen und nicht darüber hinaus gedacht. Doch wie es das Schicksal so will, muss auch Drew schmerzlich erfahren, dass es Situationen im Leben gibt, die wir nicht einfach hinnehmen und weiter machen können wie zuvor. Nun ist es an Anna gelegen, denn Kampf um ein miteinander aufzunehmen und zu verhindern, dass Drew es ist, der sich emotional abschottet und seine Träume in den Wind schießt.

Zum ersten Mal in meinem Leben graut mir davor, wieder raus aufs Feld zu gehen und zu spielen. Denn sie sehen mir alle aus den falschen Gründen zu.

An der Spitze geht es nicht mehr nur um Talent und auch nicht darum wer den Sieg am meisten möchte, viel mehr geht es darum, wer am meisten davon überzeugt ist, es schaffen zu können. Angst, Zweifel und Bedenken hemmen diese Willenskraft und ebenso wie beim Spiel ist es in der Liebe. Werden Drew und Anna ihre Hürden hinter sich lassen können?


Charaktere:

Anna ist scharfzüngig, unabhängig und lässt sich von niemandem etwas gefallen. Doch Drew bringt ihre gesamte Welt ins Wanken. Wenn sie mit ihm zusammen ist, kann sie sich nicht verstecken. Die Probleme, die sie glaubt bewältigt zu haben, werden ihr in aller Deutlichkeit wiedergespiegelt. Ist sie bereit diese Probleme anzugehen und die Last von ihrer Schulter zu streifen, die sie seit Jahren mit sich herum trägt?

Drew [Battle Baylor] - Übung und Ausdauer sind seine Stärken. Anna fordert diese auf einer ganz neuen Ebene. Mit ihr lernt er sich neu kennen, denn was die Leute sehen, ist nur sein glanzvolles Image. Anna hingegen bringt den wahren Drew zum Leuchten und nicht den Spieler der oberflächlich von anderen beäugt wird und denen sein innerstes verborgen bleibt.


Schreibstil:

Kristen Callihan hat mit "Game On" eine Geschichte voller Kontraste geschaffen, die sich in den verschiedensten Ausprägungen manifestieren. Diese Tatbestände haben mir sehr gut gefallen, denn sie zeigen, dass es nicht nur verschiedene Formen von Extremen gibt, sondern auch wie unterschiedlich die Dinge sind, die uns aus der Bahn werfen können. Ein gesundes Mittelmaß zu finden ist gar nicht so leicht und genau damit haben unsere Protagonisten hier zu kämpfen. Auch wenn der eigene Wille eine starke Waffe ist, so brauchen wir auch manchmal Hilfe von außen, um uns selbst nicht zu verlieren.

Ebenso die Ausarbeitung der Autorin, welche Unterschiede zwischen Mitleid und Verständnis liegen, wurden facettenreich veranschaulicht und in den verschiedensten Ebenen eingearbeitet.

Was mir an manchen Stellen ein wenig gefehlt hat, ist Drews Einfühlungsvermögen. Auch wenn er in seinem Leben schon Verluste einstecken musste, die man niemanden wünschen würde, so hat er mir dennoch zu oft Annas Vergangenheit aus den Augen verloren und sich nicht genug in sie hineinversetzt. Auf emotionaler Ebene hätte man hier sehr gut Verknüpfungen spinnen können, die meiner Meinung nach umgangen wurden.

Gray, Iris und Georg sind Nebencharaktere, die ich ebenso wie die Protagonisten schnell lieb gewonnen habe, denn sie sind in ihren Wesenszügen vollkommen unterschiedlich. Während Gray sich von Drews Launen nicht davon abhalten lässt, ihm beizustehen und ihm mal ordentlich in den Hintern zu treten, ist es Georg der besonnen und quirlig ist, ernsten Situationen die Härte nimmt, aber an den richtigen Stellen einfühlsam ist und zuhört. Iris hingegen ist etwas schwieriger einzustufen, denn einerseits lernen wir sie als tolle Freundin kennen und wenn es um ihre - sagen wir "ungesunde" - Beziehung zu Henry geht ist sie vollkommen verschlossen und blind vor Liebe, dass ich sie schütteln und wachrütteln und sie andererseits einfach in eine warme Umarmung ziehen wollte.

Im einen Moment glücklich, kann alles im nächsten Atemzug vorbei sein. Doch wollen wir uns unser Glück verwehren, für etwas das sein könnte, aber niemals eintreten muss? Lasst euch in Drew und Annas Welt entführen ;)