Den letzten Schritt vorm ersten und am Ende? ... Gemeinsam oder einsam
Sweet Filthy Boy - Weil du mir gehörstCover:
Lässig, lockere Haltung und dennoch wirkt der Mann auf dem Cover stilvoll und charmant. Getränkt in orangenes Licht und dem Spotlight, welches den Buchtitel hervorhebt, haben wir hier einen tollen ...
Cover:
Lässig, lockere Haltung und dennoch wirkt der Mann auf dem Cover stilvoll und charmant. Getränkt in orangenes Licht und dem Spotlight, welches den Buchtitel hervorhebt, haben wir hier einen tollen Blickfang.
Meinung:
Mia ist die Vernunft in Person, doch ihren Abschluss möchte sie gebührend mit ihren besten Freundinnen Harlow und Lola genießen. Eine unbeschwerte Zeit in Las Vegas beginnt für alle feucht fröhlich und endet für die angehende Studentin damit, jegliche Hemmung fallen zu lassen. So vernunftgesteuert, wie Mia ihr Leben bisher verbrachte, ist es für mich durchaus verständlich, dass eine Zeit kommt, in der sie aus dem Käfig ausbrechen möchte, in den ihr Vater sie gesperrt hat. Einmal abgesehen von dem „folgeschweren“ Abend, der ihr einen neuen Titel beschert, würde ich ihren weiteren Verlauf jedoch nicht als unvernünftig bezeichnen, sondern viel mehr unbeschwert.
Ich bin nicht daran gewöhnt, ihn so zu sehen, und es schmerzt wie eine Wunde in meiner Brust. Ich bin mir nicht bewusst gewesen, wie sehr ich mich nach mehr Details aus seinem Leben gesehnt habe - bis wir hier angekommen sind.
Ansel ist ein Franzose wie man sich ihn vorstellt. Charmant, liebevoll verfällt ihm Mia sofort. Ohne ihren Ausbruch und den Alkoholkonsum der die Hemmschwelle gesenkt hat, hätte sich die schüchterne Mia wohl niemals gewagt, auf jemanden zuzugehen. Auch wenn ihr Handeln leichtsinnig und auch nicht gerade ungefährlich war, so war es dennoch langwierig betrachtet eine Kehrtwende für sie, die ihr einen weiteren Vertrauten geschenkt hat.
Einmal abgesehen von dem klischeehaften Ruf von Las Vegas der hier vollkommen erfüllt wird, fand ich den Aspekt, dass Ansel und Mia ihre Verbindung zueinander am Ende beginnen wirklich interessant. Denn während sich Mias Kopf mit dem „wenn“ und „aber“ beschäftigt, ist es Ansel, der sie mit seiner ruhigen und beherzten Art in genau die richtige Richtung stößt. Gemeinsam in Paris verbringen sie eine unbeschwerte Zeit zusammen, lernen sich kennen und legen die ersten Weichen zueinander. Doch die unbeschwerte Zeit hält nicht allzu lange an und die Realität drängt sich mit aller Macht zwischen die beiden.
Dies ist kein "nie". Es ist nur ein "nicht jetzt".
Nach einem tragischen Unfall, wurde Mias Leben damals in andere Bahnen gelenkt. Um den Druck ihres Vaters Stand zu halten, hat sie sich seinen Ansprüchen gebeugt und nach den Vorstellungen anderer gelebt. Doch wie kann man jemanden zufriedenstellen, der die Latte unerreichbar hoch legt?
Während sich Ansels Arbeit immer wieder in den Vordergrund drängt, ist es Mia, die vergangenes verdrängt und die Auseinandersetzung damit scheut. Paris ist bekannter Maßen die Stadt der Liebe, dennoch geht das Flair hier von den Protagonisten aus, die miteinander aufblühen und den Gegebenheiten trotzen.
Sie haben den letzten Schritt vor dem ersten gemacht. Gemeinsam oder einsam - Wo werden sie am Ende stehen?
Charaktere:
Mia ist schüchtern und in sich gekehrt, hat sie ihr Leben nach den Anforderungen ihres Vaters gerichtet. Las Vegas mündet für sie in einen ungeplanten Lebensabschnitt und durchläuft in Paris ein besonderes Abenteuer, welches ihr neben ihren besten Freundinnen jemanden an die Seite stellt, dem sie sich öffnen und dem sie vertrauen kann. Doch um diese Wende erfolgreich nehmen und in die Zukunft starten zu können, muss sie sich erst einmal mit der Vergangenheit auseinander setzen.
Ansel ist der typisch charmante Franzose mit dem besonderen etwas. Sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, lässt er sich nicht davon abhalten, sein Vorhaben durchzusetzen und dieses lautet seit der vergangenen Nacht in Las Vegas „Mia“. Sein Wille und seine Strebsamkeit wirken auf die junge Frau, die sich ihm zu öffnen beginnt.
Schreibstil:
Das Autorinnen-Duo Christina Lauren hat eine facettenreiche Geschichte mit tollen Charakteren und Handlungsorten geschaffen. Das Pariser-Feeling ist vollkommen auf mich übergesprungen und hat den perfekten Nährboden für die ersten Sprossen der Liebe zwischen Mia und Ansel geschaffen.
Auch wenn das Grundgerüst der Geschichte „altbekannt“ ist, so ist die Ausarbeitung dennoch sehr gut gelungen. Dem Frauen-Trio Mia, Harlow und Lola stehen Ansel und seine Freunde Oliver und Finn gegenüber, die neben anderen Charakteren ein ausgewogenes Verhältnis schaffen.
Mia hat mir in ihrer Entwicklung, die durch Ansel bewirkt wurde, sehr gut gefallen. Zwar hat sie erst durch Hilfsmittel wie Alkohol den Mut gefasst auf jemanden zuzugehen, doch dank Ansel hat sie eine Richtung eingeschlagen die die Schwere in ihrem Leben nach und nach weichen lässt. Sie gewinnt an Vertrauen und beginnt ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu Leben. Dieser Werdegang ist mit einigen Hürden verbunden, doch diese zu nehmen beweist wie gut die beiden einander tun.
An Mias Gefühls- und Gedankenwelt haben wir vollumfänglich teil, diese Möglichkeit hat mir bei Ansel gefehlt. Auch wenn seine Handlungen liebevoll sind, so war er für mich dennoch schwer zu durchschauen.
In dem Buch vereinen sich sinnliche Momente, Charme, Witz sowie der Mut einer jungen Frau ihr Leben in neue Bahnen zu lenken.