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Veröffentlicht am 14.03.2017

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst ...

Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst aber erst einmal erschöpft und sie verläßt ohne es vorher anzukündigen ihr Elternhaus und damit auch Walerian. Genauso unangekündigt steht sie elf Jahre später wieder vor der Tür um sich Walerian zu schnappen und ihn zum ersten Grenzübertritt seines jungen Lebens zu zwingen. Derart unvorbereitet auf den abrupten Orts- und Sprachwechsel, stößt er auf jede Menge ungeahnte neue Grenzen die es fortan zu überwinden gilt. Doch auch als er die Sprachbarriere und andere Hindernisse mehr oder weniger erfolgreich überwunden hat, reicht dies nicht aus um einen Weg aus seiner inneren Zerrissenheit zu finden. Dies ändert sich erst als er beschließt auf eine Karriere als Manager zu verzichten und daraufhin von seiner Mutter vor die Tür gesetzt wird. Dieser radikale Schnitt gibt seinem Leben die entscheidende Wendung und er beginnt langsam aber sicher sich selbst zu finden.

Fazit
Leicht ironisch und voll hintergründigem Humor, eine wunderbare Erzählung die zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Korrosion

Korrosion
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Als eine der ältesten Kundinnen einer Schweizer Privatbank ermordet wird stellt sich heraus, dass die Nachlassreglung erst dann erfolgen kann, wenn feststeht welches ihrer Kinder den Tod ihres Ehemannes ...

Als eine der ältesten Kundinnen einer Schweizer Privatbank ermordet wird stellt sich heraus, dass die Nachlassreglung erst dann erfolgen kann, wenn feststeht welches ihrer Kinder den Tod ihres Ehemannes zu verantworten hat. Um das zu klären, muss der Sicherheitschef der Bank auf die Azoren, nach England und Deutschland reisen um ihre drei Kinder ausfindig zu machen, die die Heimat schon in frühester Jugend verlassen haben. Da alle drei seitdem so gut wie keinen Kontakt mehr zur Mutter hatten, gestalten sich die Nachforschungen entsprechend schwierig und Tom Winter gelingt es nicht genügend Fakten zusammenzutragen um das Rätsel lösen zu können. Erst als er auf Tijo, einen jungen Sudanesen stößt, der die alte Dame gekannt hat und seitdem unter Verdacht steht sie erschlagen zu haben, kommt Bewegung in die Sache. Tom, der an Tijos Unschuld glaubt, sucht, in der Hoffnung damit auch den Vatermord aufklären zu können, verzweifelt nach ihrem Mörder und handelt mit Tijo einen Deal aus. Der Plan scheint aufzugehen und Tom glaubt den Fall bald abschließen zu können. Ein fataler Irrtum, der Winter bis an seine äußersten Grenzen bringt.

Fazit
Überaus spannend und temporeich, mit einem sympathischen Protagonisten, von dem man hofft dass er noch weitere Fälle zu lösen bekommt.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Fred lebt ein unauffälliges, eher schon langweiliges Leben. Im Bemühen, mehr Sinn in sein Dasein zu bringen entschließt er sich zu einer Ausbildung als Sterbebegleiter. Nervös steht er vor der Tür von ...

Fred lebt ein unauffälliges, eher schon langweiliges Leben. Im Bemühen, mehr Sinn in sein Dasein zu bringen entschließt er sich zu einer Ausbildung als Sterbebegleiter. Nervös steht er vor der Tür von Karla, seiner ersten Klientin, ungewiß was auf ihn zukommen wird und ob er der Sache gewachsen ist. Seine schlimmsten Befürchtungen scheinen zuzutreffen. Er fühlt sich absolut verunsichert und weiß nicht recht wie er mit der Situation umgehen soll. In seiner Hilflosigkeit und dem starken Wunsch das Richtige zu tun entwickelt er einen gut gemeinten Plan. Doch dieser erweist sich als absolutes Desaster und Fred ist seinen Job los. Als er in einer Extremsituation um Hilfe gebeten wird, denkt er nicht mehr lange nach und reagiert endlich aus dem Bauch heraus. Damit wendet sich das Blatt und zwischen Fred, Karla und Phil entsteht eine Basis des Vertrauens, die zunehmend die Regie übernimmt.

Fazit
Eine sehr bewegende Geschichte, die sich von verschiedenen Seiten dem sensiblen Thema sterben zu müssen nähert und dazu anregt sich mit dem eigenen Leben und Tod auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Solothurn streut Asche

Solothurn streut Asche
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Die Kantonspolizei von Solothurn hat einiges zu tun. Die umstrittene Wahlkampfkampagne der Patriotischen Fortschrittspartei und wiederholte Ausschreitungen gegen Immigranten, sorgen für reichlich Unruhe ...

Die Kantonspolizei von Solothurn hat einiges zu tun. Die umstrittene Wahlkampfkampagne der Patriotischen Fortschrittspartei und wiederholte Ausschreitungen gegen Immigranten, sorgen für reichlich Unruhe in der Stadt. Als bei einem Einbruchversuch ein Jugendlicher unter merkwürdigen Umständen ums Leben kommt und wenig später eine tote Nonne gefunden wird, gelangen sie langsam an ihre personelle Belastungsgrenze. Dominik Dornach, Kantonspolizist und Staatsanwältin Angela Casagrande, die beide weitaus mehr verbindet als beruflich erforderlich, vermuten stark dass es eine Verbindung zwischen den fremdenfeindlichen Ausschreitungen und der rechtsradikal eingestellten Gruppierung geben muss. Als Casagrande im Laufe der Ermittlungen beginnt unbequeme Fragen zu stellen, wird sie unter fadenscheinigen Gründen kaltgestellt. Damit ist klar, dass es sich um einen Fall von weitaus größerer Tragweite handelt als sie zunächst angenommen haben. Um den Fall rückhaltlos aufzuklären, bleibt ihnen daher nichts anderes übrig als sich über die eine oder andere Vorschrift hinwegzusetzen, um den eigentlichen Drahtziehern endgültig das Handwerk legen zu können.

Fazit
Ein hervorragend geschriebener Krimi, der sich überaus aktuell mit einer brisanten Thematik auseinandersetzt, die nicht nur die Schweiz betrifft. Perfekt für alle, die mehr als spannende Unterhaltung suchen.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Sanfte Rache

Sanfte Rache
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Emory Charbonneau, ambitionierte Marathonläuferin, hat sich viel vorgenommen. Für den kommenden Lauf, den sie unbedingt gewinnen will, begibt sie sich zum Training auf eine Extremtour auf die verschlungenen ...

Emory Charbonneau, ambitionierte Marathonläuferin, hat sich viel vorgenommen. Für den kommenden Lauf, den sie unbedingt gewinnen will, begibt sie sich zum Training auf eine Extremtour auf die verschlungenen Pfade eines weit abgelegenen Nationalparks. Als sie von dieser Tour nicht zurückkommt und auch per Handy nicht zu erreichen ist, meldet ihr Mann Jeff sie als vermißt. Während auf der einen Seite fieberhaft nach Emory gesucht wird, versucht diese sich, nach dem Erwachen aus einer Ohnmacht, vergeblich daran zu erinnern was mit ihr geschehen ist. Der geheimnisvolle Fremde, der sie angeblich gerettet hat, gibt ihr etliche Rätsel auf und sie weiß nicht inwieweit sie ihm trauen kann. Die Beule an ihrem Kopf ist das einzig Reale, doch sie hat keine Ahnung ob sie gestürzt ist oder niedergeschlagen worden ist und wenn ja, von wem? So sehr sie sich auch an das Versprechen ihres Retters klammert, dass er sie, sobald es die Umstände zulassen ins Tal zurück bringen wird, ihr Mißtrauen wird mit jeder Stunde, die sie mit ihm verbringen muss größer. Erst als er ihr eine Art Ultimatum stellt, sieht sie darin eine Chance ihn zur Einhaltung seines Versprechens zu zwingen und so fügt sie sich in ihr Schicksal.

Fazit
Eine abwechslungsreiche Story, die mit einer unerwarteten Auflösung für spannende und unterhaltsame Lesestunden sorgt.