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Veröffentlicht am 26.02.2021

Liebe in vollen Zügen

Dein erster Blick für immer
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Maya pendelt täglich mit dem Zug von einem Londoner Vorort in die britische Hauptstadt, wo sie bei einer großen Fashion Marke im Marketing arbeitet. Ihre wahre Leidenschaft gilt aber dem Backen von Macarons ...

Maya pendelt täglich mit dem Zug von einem Londoner Vorort in die britische Hauptstadt, wo sie bei einer großen Fashion Marke im Marketing arbeitet. Ihre wahre Leidenschaft gilt aber dem Backen von Macarons und sie glaubt an die große Liebe. Im gleichen Pendlerzug ist auch oft James, der Mayas Interesse geweckt hat, obwohl sie bisher kein Wort miteinander gewechselt haben. Irgendwann fast sie sich aber ein Herz, steckt ihm einen Brief zu und erfährt dann durch seine Antwort per Mail von ihm, dass er vergeben ist.

Damit beginnt die Geschichte, dann kommt es erst einmal zu Rückblicken, wie das Leben von Maya und James in den Monaten davor jeweils verlaufen ist und irgendwann geht es dann auch mit der Zeit nach dem Brief weiter. Das ist beim Lesen etwas verwirrend, da diese Zeitsprünge nicht immer gekennzeichnet sind. Zudem gibt es einige Nebenhandlungen, die mit der eigentlichen Geschichte um Maya und James wenig zu tun haben.

Positiv hervorzuheben ist aber, dass Maya sehr sympathisch ist und einen angenehmen Humor hat, kein tussiges Modepüppchen, wie man auf Grund ihres Berufes vielleicht vermuten würde. Auch James ist mir sympathisch, aber ich kann nicht alle seine Verhaltensweisen voll verstehen.

Insgesamt betrachtet, fand ich den Roman durchaus unterhaltsam und mit der Zeit kam man auch mit den verschiedenen Zeitebenen klar. Der Schreibstil war für mich anfangs auch aufgrund der inkonsequenten Verwendung verschiedener Vergangenheitsformen etwas ungewohnt, aber auch daran gewöhnt man sich. Insgesamt hätte ich auf manch eine Nebenhandlung verzichten können und hätte mir dafür gewünscht, dass es mehr um Maya und James und das, was sie daran hindert, zusammenzukommen geht.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Madame Nan und ihre Töchter

Wie uns die Liebe fand
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"Wie uns die Liebe fand" von Claire Stihlé spielt in Bois-des-Val im Elsass, einer Gegend, die in der deutsch-französischen Geschichte eine besondere Rolle gespielt hat. Im Mittelpunkt der Handlung ...

"Wie uns die Liebe fand" von Claire Stihlé spielt in Bois-des-Val im Elsass, einer Gegend, die in der deutsch-französischen Geschichte eine besondere Rolle gespielt hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht Madame Nanon, genannt Madame Nan, Mutter vierer Töchter. Sie hat ihren ersten Mann und Vater ihrer Kinder früh an den Krebs verloren und lässt im Roman im stolzen Alter von 92 Jahren ihr bewegtes Leben Revue passieren.

Dadurch, dass das Elsass schon immer Spielball der politischen Interessen der Deutschen und der Franzosen war, hatten die Bewohner des kleinen Dorfes vor allem während des Zweiten Weltkrieges viel mitzumachen. Als anschließend wieder Ruhe eingekehrt ist, verliert sie noch recht jung ihren ersten Ehemann und muss sich und ihre Töchter alleine durchbringen. Irgendwann vermacht ihr ihr Nachbar Monsieur Boberschram seinen leicht vernachlässigten Dorfladen, den sie dann zusammen mit ihren Töchtern wieder auf die Erfolgsspur bringt, besonders nachdem ihre älteste Tochter Marie "Liebeskugeln" erfindet und ins Sortiment des Ladens aufnimmt, die dazu führen sollen, dass ihre Besitzer sich ineinander verlieben. Nur mit einer neuen Liebe für Madame Nan wird es irgendwie nichts, obwohl Monsieur Boberschram ihr Interesse geweckt hat. Doch daran ist auch die bewegte Geschichte des Elsass wieder nicht unschuldig, was Madame jedoch noch nicht ahnt.

Ich fand es spannend, mit Hilfe des Romans in eine andere Zeit und eine andere Gegend einzutauchen. Meist werden Geschichten, die (auch) in der Zeit des Nationalsozialismus spielen ja aus der Sicht von Deutschen beschrieben, hier erfährt man hautnah, wie es war, zu dieser Zeit im Elsass zu leben. Die Protagonist*innen sind alle auf ihre Art liebenswert, besonders Madame Nan. Manchmal war mir die Erzählweise aber etwas zu ausufernd, manche Begebenheit hätte man auch kürzen oder ganz weglassen können. Gleiches gilt für die Schilderungen der sexuellen Aktivität der Töchter, das ist aber Geschmackssache.


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Veröffentlicht am 02.09.2024

Herbststimmung mit nicht voll überzeugender Liebesgeschichte

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Jeanie bekommt von ihrer Tante deren Pumpkin Spice Café in der Kleinstadt Dream Harbor geschenkt und ergreift zunächst die Chance auf eine Neuanfang, nachdem sie in ihrem Bürojob ein traumatisches Erlebnis ...

Jeanie bekommt von ihrer Tante deren Pumpkin Spice Café in der Kleinstadt Dream Harbor geschenkt und ergreift zunächst die Chance auf eine Neuanfang, nachdem sie in ihrem Bürojob ein traumatisches Erlebnis hatte. Andererseits ist sie sich aber auch nicht ganz sicher, ob das Leben als Cafébetreiberin in einer Kleinstadt etwas für sie ist. Schon sehr bald lernt sie den Farmer Logan näher kennen, der eine Beziehung hinter sich hat, die in einer Enttäuschung endete und noch im Haus seiner Großeltern lebt. Dieser möchte sich eigentlich von Jeanie fernhalten, da Parallelen zu seiner Ex vorhanden sind.

Was das Cover und den Klappentext anging, hatte ich eine herbstliche Liebesgeschichte erwartet, die in einer US-Kleinstadt spielt, sodass so einige Herbstklischees bedient werden. Aber, das wäre ja auch im Ordnung so gewesen und sorgt für Herbststimmung beim Lesen. Gestört hat mich dann aber die Entwicklung der Beziehung zwischen Jeanie und Logan, alles geht sehr schnell und wirkt sehr oberflächlich, wozu auch der Erzählstil in der dritten Person Singular zusätzlich beiträgt, durch den ich ein noch distanzierteres Verhältnis zu den Protagonist:innen hatte. Sie wirken auch recht unreif und scheinen nicht so recht zu wissen, was sie wollen, abgesehen von Sex miteinander. Davon war mir zu viel vorhanden, weniger wäre definitiv mehr gewesen, zumal die ausführlich beschriebenen expliziten Szenen nichts zur Handlung beitrugen und gerade am Ende dann irgendwie wie zusätzliches Füllmaterial wirkten, nachdem die eigentliche Geschichte zu Ende erzählt war.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Zurück im alten Leben

Not Worth Saving
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Brooke, Anfang 20, kehrt nach zwei Jahren in ihr Elternhaus in einer eher ländlich geprägten Gegend Neuseelands zurück, wo ihr Vater ein Repaircafé betreibt und Ferienwohnungen vermietet, aber nun nach ...

Brooke, Anfang 20, kehrt nach zwei Jahren in ihr Elternhaus in einer eher ländlich geprägten Gegend Neuseelands zurück, wo ihr Vater ein Repaircafé betreibt und Ferienwohnungen vermietet, aber nun nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Ihr Bruder empfängt sie nicht gerade mit offenen Armen, seinen besten Freund Noah, der die Semesterferien auf dem Hof verbringt, wollen aber beide Geschwister nicht einweihen, was damals so einen großen Keil zwischen sie getrieben hat. Definitiv ist Noah aber tabu für Brooke und umgekehrt, das würde Brookes Bruder ihnen nicht verzeihen. Aber natürlich fühlen beide sich sofort voneinander angezogen.

Das Cover ist in einem Stil gestaltet, der sofort auf einen Young Adult Roman hindeutet. Die Geschichte selbst ist dann auch recht klassisch aufgebaut, indem Brooke und Noah nicht zusammenkommen dürfen. Der Grund dafür und das viele Hin und Her deswegen haben mich aber nicht voll überzeugt. So dramatisch fand ich das alles gar nicht. Außerdem hatte ich erwartet, dass das Repaircafé noch mehr im Mittelpunkt der Handlung steht. Brooke legt dort eigentlich einen fulminanten Start hin, als junge Frau, die das mit der Technik voll drauf hat, aber das spielt im weiteren Verlauf eigentlich gar keine Rolle mehr, stattdessen wird sie auf ihre Vergangenheit und ihr Verlangen nach Noah reduziert, wodurch sie bei mir einige Sympathiepunkte eingebüßt hat. Ich hätte mir auch noch eine größere Dosis Lokalkolorit gewünscht, da Neuseeland ein sehr interessanter Schauplatz ist. Die Sexszenen hätten für meinen Geschmack etwas weniger explizit ausfallen dürfen. Der Schreibstil war an sich gut lesbar, insbesondere bei Noah hat mich das häufige "Fuck" aber auf Dauer echt genervt.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Rich Kids, Sex und Mode

Magnolia Parks
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Magnolia Parks und BJ Ballentine kennen sich seit ihrer Kindheit, bewegen sich in London in der gleichen Rich Kids Clique, in der Privatjets und Villen zum Standard gehören und waren bereits als Teenager ...

Magnolia Parks und BJ Ballentine kennen sich seit ihrer Kindheit, bewegen sich in London in der gleichen Rich Kids Clique, in der Privatjets und Villen zum Standard gehören und waren bereits als Teenager ein Paar, bis BJ Magnolia betrogen hat, was sie ihm nicht verzeihen kann. Seitdem sind sie nur noch Freunde, BJ schleppt eine Frau nach der nächsten ab und auch Magnolia versucht sich irgendwie zu trösten und an ihm zu rächen. So wirklich kommen sie aber nicht voneinander los und verletzen damit auch andere.

Auch wenn die beiden Protagonist:innen erst Anfang 20 sind, erschienen sie mir dennoch sehr oberflächlich und unreif für ihr Alter. BJ scheint es, auch wenn er seine angeblich große Liebe Magnolia irgendwo sieht, fast nur um Sex zu gehen und Magnolia ist total im Markenwahn und kauft mehrmals wöchentlich Designer-Boutiquen leer. Wirklich tiefgründig wirkt ihre Beziehung nicht und auch dieses ewige Hin und Her, wie sie sich gegenseitig betrügen, um es dem anderen heimzuzahlen, wirkte sehr kindisch. Dadurch wurde ich nicht wirklich mit den beiden warm. Aber sicher gibt es Leser:innen, die mehr Gefallen ab diesem Einblick in das Leben der Londoner Rich Kids finden. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar, dieses Aufzählen von Designermarken, das Magnolia bei jeder Person betrieb, nervte aber auf Dauer etwas.

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