Ein sehr intensives und aufwühlendes Debüt. Leseempfehlung!
UnterwasserflimmernUnterwasserflimmern ist ein unglaublich intensives und direktes Debüt, welches von einer Frau in den 30ern erzählt, die nicht so recht weiß, welche Richtung ihr Leben einschlagen soll.
Da ist Emil, mit ...
Unterwasserflimmern ist ein unglaublich intensives und direktes Debüt, welches von einer Frau in den 30ern erzählt, die nicht so recht weiß, welche Richtung ihr Leben einschlagen soll.
Da ist Emil, mit dem sie seit 9 Jahren in einer Beziehung lebt, die den Eindruck erweckt, dass sie doch viel mehr aneinander vorbei- als zusammen leben. Emil möchte ein Haus bauen, Kinder bekommen, ein Programm abspulen, dass man wohl als "Norm" bezeichnen könnte. Doch die Protagonistin, deren Namen man nicht erfährt, liebt ihre Freiheit und weiß nicht, ob sie überhaupt jemals Kinder haben möchte.
Mit Leo führt sie, neben ihrer Beziehung zu Emil, eine Affäre. Und auch sonst ist sie sexuellen Erfahrungen mit anderen Menschen nicht abgeneigt.
Als Emil ihr eröffnet, dass er ein Stück Land gekauft hat, da eskalieren ihre Gefühle und Gedanken. Sie fühlt sich eingeengt, bevormundet, erdrückt und steigt deshalb in den nächsten Zug in eine unbekannte Zukunft und Selbstfindungsphase.
Findet sich am Meer, irgendwo in Italien wieder. Hier lernt sie sich selbst wieder zu fühlen, macht auf menschlicher, sexueller und gedanklicher Ebene neue Erfahrungen, die trotz des eher ruhigen Tons sehr aufwühlend waren.
Mich hat dieses Debüt vor allem sprachlich absolut gefesselt, auch wenn ich die Ausdrucksweise manches Mal sehr hart und vulgär fand. Die Sätze sind kurz, teils poetisch, sehr anschaulich und eindrücklich.
Auch inhaltlich hat mich dieses Debüt gepackt, denn die Protagonistin bricht mit allem, was wir als Normal erachten und auch wenn es etwas dauert, findet sie letzten Endes heraus, was sie für sich selbst möchte und setzt dieses auch um.
Das Ende hat mich zugebenermaßen sehr überrascht, aber ich bin mehr als fein damit.
Große Leseempfehlung meinerseits.