Ich habe gebrannt
Vom Vater nicht anerkannt, der Mutter vernachlässigt, den Umfeld und Halbgeschwistern verachtet, das schwarze Schaf, die Bitch – das ist Nan! Ihr ist bewusst, wer sie ist und auch wie sie ist, dennoch ...
Vom Vater nicht anerkannt, der Mutter vernachlässigt, den Umfeld und Halbgeschwistern verachtet, das schwarze Schaf, die Bitch – das ist Nan! Ihr ist bewusst, wer sie ist und auch wie sie ist, dennoch sehnt sie sich nach Liebe, Wertschätzung und Anerkennung. Neben ihrem großen Bruder und Held, Rush, ist Major der erste, der ihr zumindest weitestgehend das gibt, was sie so dringend braucht. Der hat aber andere Motivationen als Liebe, er will sie schützen, denn sein Job ist es ihr Informationen über einen ihrer Ex-Affären entlocken und so ihre Unschuld zu beweisen.
Up in Flames ist eine hervorragende Titelwahl! Beim Lesen habe ich das eine oder andere Mal in Flammen gestanden! Einige Szenen haben mir tatsächlich eingeheizt, gleichzeitig aber auch die Schamesröte auf die Wangen getrieben. Ich bin alles andere als prüde, aber auf den Wegen zwischen Uni und zu Hause heiße Sexszene zu lesen, hat etwas wirklich Verruchtes – zumindest in dieser Umsetzung!
Abbi Glines ist allgemein für ihre sexy Liebesromane bekannt, in dieser Form habe ich bisher aber noch nichts von ihr gelesen. Einige haben diese neue Art kritisiert, vor allem den Verlauf, ich bin aber wirklich begeistert von dem Twist und der Wendung, so und nicht anders musste Nans Geschichte verlaufen – so viel zu Nans persönlichen Happy End.
In Bezug auf die Storyline gibt es jedoch das eine oder andere zu bemängeln, der spannende Teil ist mir persönlich zu kurz gekommen, das Ende viel zu schnell.
Es wirkt gezwungen, fast schon nicht komplett durchdacht.
Im ersten Moment haben einige dieser Faktoren mir echt die Geschichte versaut, heute einen Tag später, gehe ich aber nicht mehr so stark ins Gericht, denn der Gedanke an sich ist passend und das tatsächliche Ende beziehungsweise letzte Kapitel wirklich schön.
Nan kannte man bisher eigentlich nur als die kalte „Bitch“, doch bereits während der Geschehnisse in „When You’re Back“ konnten wir kleine Einblicke auf ihren wahren Charakter erhaschen. Wenn ich an Nan denke, kommt mir das Bild eines geprügelten Welpens vor Augen. Sie fühlt sich missverstanden, wurde zu oft enttäuscht und verletzt, aus Selbstschutz beißt sie, bevor man sie wieder verletzten kann.
An dieser Stelle würde ich gerne einen Teil der Inhaltsangabe zitieren:
„Wer liebt, wird verletzt. Immer. Das musste Nan schon früh auf schmerzhafte Weise lernen. Nach außen hin hat sie sich deshalb längst eine harte Schale zugelegt: Sie ist kalt und berechnend, sie provoziert, intrigiert und macht ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle. Innerlich ist sie jedoch zerrissen, gebrochen, zutiefst unglücklich.“
Besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können.
Während des Beginns der Reihe war es wirklich schwer sie zu mögen und dennoch gab es Momente in denen sich mein Herz aus Mitleid zusammengezogen hat. Ich habe lange auf ihre Geschichte gewartet und wollte unbedingt hinter ihre Fassade blicken. Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich sie tatsächlich verstehen kann.
Sie ist bloß ein Mädchen, das geliebt werden will – mit Stärken, aber vor allem trotz ihrer Schwächen.
Um nun auch noch auf Major eingehen zu können, werde ich wohl ein wenig spoilern müssen:
Also: ACHTUNG SPOILER!
Major ist eigentlich ein netter Kerl, innerhalb des Buches ist aber der Begriff „Hurenbock“ das ein oder andere Mal gefallen und ich finde diese Beschreibung leider zutreffend. Als Mann ist er mit seiner lockeren und teils auch lustigen Art ansprechend, als Partner ist er jedoch eher weniger geeignet. Besonders die ersten Kapitel schreien Arschloch! Ich habe mich tatsächlich sehr über ihn aufgeregt, war mir phasenweise aber auch nicht sicher, was er denn nun wirklich will, beziehungsweise was er nun für Absichten in Bezug auf Nan hat. Selbst gegen Ende war mir nicht ganz klar, ob sein Ego ihn leitet oder seine Gefühle für sie.
Eine weitere wichtige Person in Nans Leben ist Cope, Majors „Vorgesetzter“, er hat etwas Animalisches, ist nicht zimperlich und sehr direkt oder besser gesagt dominant.
Ohne zu Wissen, wie der weitere Verlauf sein würde, musste ich bei Rushs Aussage, über den Männertyp, den Nan braucht, spontan an Cope denken, denn ganz egal wie hart und gefährlich er wirkt, er ist ein absoluter Romantiker.
Ich weiß nicht, ob ich bereits das Wort „Göttin“ in einer meiner Rezensionen verwendet habe, aber Abbi Glines ist definitiv eine von meinen Schreibgöttinnen!
Ich liebe sie!
Ich liebe ihre Bücher!
Ich liebe ihren Schreibstil – er ist so real, authentisch und fesselnd!
Auch optisch sind ihre Bücher und Cover hübsch anzusehen. Tatsächlich finde ich die deutschen Cover sogar wesentlich schöner als die Originale. Genau wie auf den meisten der anderen Cover sieht man ein Paar, wenn ich jetzt auf hohem Niveau nörgeln wollen würde, könnte ich anführen, dass es vielleicht besser rübergekommen wäre, wenn die Frau im Mittelpunkt gestanden hätte, statt des Mannes. Das ist aber auch nur Geschmackssache und darin begründet, dass ich den Hauptfokus der Geschichte ebenfalls auf der Frau – sprich Nan – sehe.
Für mich geht mit Nans Geschichte eine wunderbare Reihe zu Ende. Geliebte Charaktere haben wir wiedersehen dürfen, besonders diese Nähe hat mir viel bedeutet und mich nicht ganz so traurig gestimmt.