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Veröffentlicht am 13.03.2017

Lebensfroher Unglücksbringer mit Herz - Mein Lesehighlight

Plötzlich Banshee
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Meinung:

Die 20-jährige Alana ist kratzbürstig, schlagfertig und spricht offen aus, was sie denkt. Damit strapaziert sie nicht nur die Geduld und die Belastbarkeit von Detective Dylan Shanes Nerven, er ...

Meinung:

Die 20-jährige Alana ist kratzbürstig, schlagfertig und spricht offen aus, was sie denkt. Damit strapaziert sie nicht nur die Geduld und die Belastbarkeit von Detective Dylan Shanes Nerven, er amüsiert sich zugleich auch über ihre tollpatschige und temperamentvolle Art, da die High-Heels-liebende junge Frau, kein Fettnäpfchen auslässt und das Unglück nahezu magisch anzuziehen scheint.

Das Leben ist endlich und ich habe mich schon das ein um das andere Mal gefragt, wie es wäre, zu wissen, wie lange man noch zu leben hat. Alana hat diese Fähigkeit, allerdings nur auf andere bezogen. Sie sieht die verbleibende Lebenszeit eines jeden Menschen. Eine Fähigkeit die wie man hier erlebt, Vor- und Nachteile mit sich bringt, denn einerseits nutzt Alana dieses Wissen um Menschen zu retten, deren Zeit fast abgelaufen ist, indem sie versucht ihr Umfeld zu analysieren und die vermeintliche „Gefahrenquelle“ zu entschärfen. Jeder Mensch trifft eigenständige Entscheidungen, die sich auf seine Lebenszeit auswirken, ebenso wie die äußeren Einwirkungen.

Gott, auf was hatte er sich da eingelassen? Wie unprofessionell konnte man sein? Eine Kaffeeschlacht! War er eigentlich noch bei Sinnen? Okay, das war eine rhetorische Frage. Alana McClary brachte ihn um den Verstand.

Eine Mordserie in Santa Fe versetzt die ganze Stadt in Alarmbereitschaft und auch Alana muss sich endlich eingestehen, dass sie kein normaler Mensch ist und auch ihre Freunde diesbezüglich einige Geheimnisse vor ihr gehütet haben. Gemeinsam mit dem Police Department ermitteln sie in den Mordfällen, nur dass Alana und ihre Freunde die magische Komponente außen vor lassen, denn keiner ahnt etwas von den himmlischen Wesen, die zahlreich in ihrer Mitte vertreten sind.

Alana wird hier einiges abverlangt, denn sie muss nicht nur die Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren, als die Lebensuhr ihres besten Freundes auf einmal rasant an Zeit verliert, sondern auch noch erfahren, dass der Tot ihrer besten Freundin Ava vor ein paar Monaten der Beginn etwas viel Größerem war. Hinzukommend das ihr „Detective Sockenschuss“ auch noch ihre Gefühle aufmischt, scheint das Chaos perfekt, da dieser Dickkopf von Mann eine Ablenkung ist, die Alana zurzeit gar nicht gebrauchen kann. Ihr einziger Lichtblick scheint ihr 21ster Geburtstag, welcher für eine Banshee eine besondere Bedeutung hat.

>>Ist irgendwas? Haben dir die Würstchen etwas Angst eingejagt? Ein Allergieschock?<< Missbilligend sah Alana zu ihm auf. >>Wirklich sehr witzig. Bist du jetzt im Komikermodus oder wie?<< >>Geladen und entsichert<<, grinste Dylan.

Morgan ist ihrer Entführung und damit ihrem Tod, dank Clay entkommen, sie scheint einiges Licht ins Dunkel bringen zu können, hat dabei allerdings auch ihr eigenes Päckchen zu tragen. Die Last eines Familienerbes, die Ermordung einer Bezugsperson und ihre Krankheit. Sie liefert wichtige Anhaltspunkte, welche jedoch keine konkrete Spur erkennen lassen.

Clay ist ein quirliges Kerlchen. Egal was auch passiert, er strahlt Lebensfreude aus und weiß jede Situation mit seinen neckenden Sprüchen aufzulockern. Dylan ist ihm ein Dorn im Auge, weshalb es zwischen den beiden Männern oft zu einem verbalen Hahnenkampf kommt, bei dem Clay sein Glück überstrapaziert und den dunkeln Mächten dabei genau in die Finger zu spielen scheint. Sein Temperament macht ihn berechenbar, doch seine Gefühle für Alana stellen eine Schwachstelle da, die ein jeder unterschätzt.

Wenn ich die einzige Hoffnung der Menschheit war, sollte die sich lieber warm anziehen. Ich meine, niemand legt sich so oft auf die Schnauze wie ich! Wie sollte das gut gehen?

Der Plan der dunklen bezieht sich auf die magischen Wesen, hat allerdings fatale Folgen für die Menschheit. Es bedarf einem besonders seltenen magischen Wesen um das Ritual des Dián Mawr zu vervollständigen, doch ebenso wie Alana und ihre Freunde, haben auch die dunklen einen Plan B und in diesem spielt die junge Banshee eine Rolle, die sie bis zum Ende nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen hat.

Wer steckt hinter den Morden? Welches Ziel wird verfolgt? Die dunklen scheinen Alana und ihren Freunden immer ein Schritt voraus zu sein und die Mitglieder von Petrus Army scheinen ihre Augen und Ohren überall zu haben. Wird Alana Clay, trotz ihrem Hang jegliches Unglück anzuziehen, retten können? Werden sie den Plan der dunklen vereiteln und die Menschheit beschützen? Ein Buch voller Spannung, Abenteuer, welches mit einem Quäntchen Magie für mich zu einem Lesehighlight erwachsen ist.

Charaktere:

Alana redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, getreu dem Motto: Wie kann ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage. Dennoch ist sie eine durchweg herzliche Person, die trotz ihrer kleineren Eskapaden nie die Hoffnung und Zuversicht verliert.

Während Dylans Zusammenarbeit mit Alana bekommt er so einiges geboten, seien es die rekordverdächtigen Anhäufungen von Unfällen in ihrer Nähe, ihre vermeintliche Würstchen-Allergie oder, dass diese Frau anscheinend zwei linke Füße besitzt. Selbst ein Knock out durch sie schreckt den Detective nicht ab, er weiß, dass die Privatdetektivin etwas zu verbergen hat, allerdings ahnt er nicht, dass die Mordserie in Santa Fe zur weltweiten Bedrohung erwächst und auch seine Lebensuhr bereits den Countdown seiner letzten Lebensstunden zählt.

Schreibstil:

Nina MacKay hat mich mit „Plötzlich Banshee“ voll und ganz begeistert. Obwohl diese Geschichte einige fantastische Elemente beinhaltet, so steht in meinen Augen, die Freundschaft im Vordergrund, ebenso wie du Botschaft, das Andersartigkeit, kein Grund dafür ist, sich zu schämen oder zu verstecken. Insbesondere mit der Protagonistin Alana ist der Autorin ein liebenswerter Charakter gelungen, den ich nicht mehr vergessen werde. Sie ist flippig und vorlaut, dabei aber immer natürlich und auf den Schutz ihrer Freunde bedacht.

Die Feen und Elfen der Geschichte lernen wir zwar nur oberflächlich kennen und erhalten nur wenig Einblick auf ihre Fähigkeiten, die Hintergrundgeschichte dieser Wesen hingegen – die um einiges Interessanter ist – wird immer weiter aufgearbeitet, bis uns zum Schluss sämtliche Details offen liegen.

Ebenso die Konflikte, denen unsere Charaktere ausgesetzt waren, sind gut gewählt worden, gleichsam wie die dadurch hervorgerufenen Reaktionen. Eine tiefe Freundschaft erweist sich augenscheinlich als Fassade purer Berechnung und Alanas Fähigkeiten werden für sie zu einer Zerreisprobe zwischen einer Person, die für sie schon immer die einzige Familie war. Auch die Konfrontation zwischen Alana und Brianna war interessant. Obwohl ich Alanas Zurückhaltung ihr gegenüber vollkommen nachvollziehen kann, so war Briannas Erklärung ebenso plausibel. Für die junge Banshee hat es den Anschein, als wäre Brianna damals den einfachsten Weg gegangen, doch nach ihrem Einsatz und selbstlosen Handeln zu urteilen, war dies der schwerste Weg um Alana die nötige Sicherheit zu gewährleisten.

Dylan ist ein verschlossener Charakter, der Alana verbal zwar auf Augenhöhe begegnet, dennoch aber recht undurchschaubar ist. Der Grund seines Verhaltens wird hinterher von einer anderen Person offen gelegt, hier hätte ich es zwar schöner gefunden, wenn Dylan selbst derjenige gewesen wäre, der uns einen tieferen Einblick zu seiner Person erlaubt hätte, ebenso wie ich seine Reaktion auf die Offenbarung von Alanas Geheimnis gerne mitverfolgt hätte, anstatt eine „Stellungnahme“ Alanas dazu, dennoch finde ich, hat dieses Buch die volle Bewertungspunktzahl verdient.

Das Ende ist dramatisch, hat mich aufatmen lassen und ist ein Happy End der anderen Art. Die Geschichte habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet, ebenso wie Alana die auf das Glück eines neu wachsenden vierblättrigen Kleeblatts hofft.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Eine Protagonistin mit Helden-Charakter, die zeigt, das Reichtum nichts mit Geld zu tun hat

Paper Princess
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Meinung:

Die Royals beherrschen nicht nur die Astor Park Prep Academy, sondern auch das perfekte Pokerface um ihre Geheimnisse zu hüten. Als Vater von fünf Söhnen, hat es Callum nicht gerade leicht, denn ...

Meinung:

Die Royals beherrschen nicht nur die Astor Park Prep Academy, sondern auch das perfekte Pokerface um ihre Geheimnisse zu hüten. Als Vater von fünf Söhnen, hat es Callum nicht gerade leicht, denn ebenso wie er selbst, machen ihn auch Easton, Reed, Gideon, Sawyer und Sebastian für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Mit anderen Worten, wird genau das Gegenteil von dem gemacht, was "Daddy" möchte. So wird Ella Harper nicht wie gewünscht mit offenen Armen in der Royal-Family aufgenommen, ihr schlagen direkt Hass und Ablehnung entgegen.

Non sibi sed patriae.

Ella ist wirklich eine bewundernswerte und ehrgeizige junge Frau, die mich in vielerlei Hinsicht vom Hocker gehauen hat. Durch den Lebensstil ihrer Mutter hat sie nie Beständigkeit erfahren, musste schon sehr früh lernen Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Callum hat sie, als sein Mündel, in seiner Familie aufgenommen und ihr damit einen rasanten Aufstieg ihres Lebensstandards ermöglicht. Von der Tochter einer Stripperin, die für jeden Dollar kämpfen musste, erhält sie nun jeden Monat 10.000 Dollar allein dafür, ihre Zeit in einer Villa zu fristen und das ohne einen Hacken an der Geschichte. Okay, nein Spaß bei Seite, hier sind es gleich fünf Haken in Form testosterongeladener Männer und Teenager die es sich zur Aufgabe machen Ella zu schikanieren. Zugegebenermaßen hätte Callum seine Unterlagen besser verstecken können, doch darüber hinaus ziehen die Jungs ihre ganz eigenen Schlüsse und nehmen Ellas Hintergrund als Munition deren Ausmaße über das familieneigene Anwesen hinausgehen.

>>Du wirst die Maria lieben!<<, verrät Callum mir und klingt furchtbar aufgeregt. >>Heute ist nicht viel Wind, also werden wir die Segel wohl nicht brauchen. Aber es wird sicher trotzdem ein Mordsspaß!.<< Ich und die Royals auf einem Bott? Auf offenem Wasser? Da bekommt der Begriff Mordsspaß doch gleich eine ganz neue Bedeutung!

Anders als man es erwarten könnte, verändert Ella der neu gewonnene Luxus nicht. Sie hat jede Menge Geld zur Verfügung das sie sorgfältig spart und sich sogar noch einen Job sucht, um sich kleinere Ausgaben finanzieren zu können. An der Astor Academy gelten die "royalschen"-Regeln, was für Ella bedeutet, in der Schule hat sie zwar Ruhe vor ihren vermeintlichen Brüdern, allerdings übernehmen dafür andere sehr gerne die Rolle der 17-jährigen ihre billige Abstammung vor Augen zu führen.

Callum gegenüber bin ich zwiegespalten, denn obwohl ich auch ihn schnell lieb gewonnen habe, so finde ich die Erziehungsmaßnahmen die auf seinen Schuldgefühle basieren, genau den Schritt in die falsche Richtung. Sein schlechtes Gewissen spiegelt sich in dem Verhalten seiner Söhne wieder, ihnen hier keine Einheit zu gebieten erweckt daher eher den Anschein, dass er sich gar nicht um sie bemüht. Darüber hinaus hat er die Bemühung einer Aussprache schon längst aufgegeben. Manchmal habe ich mich gefragt, ob Callum die Worte, die er an Ella gerichtet hat, auch schon mal seinen Kindern vorgebracht hat, denn falls nicht ist es für mich verständlich, dass sie seinen "Neuanfang" nicht verstehen und demnach auch nicht tolerieren können. Um Ella bemüht er sich, sie hingegen tritt ihm auch vorbehaltlos gegenüber.

>>Eigentlich wollen wir alle gerettet werden.<<

Brooke ist in meine Augen ein lästiges Anhängsel, das hier jede Menge Frage aufwirft. Ihren Schilderungen nach zu urteilen muss auch sie keine rosige Vergangenheit gehabt haben, allerdings passt ihr Verhalten nicht zu ihrem Hintergrund. Obwohl Geld und Macht Menschen verändern können, so glaube ich auch, dass man wie Ella ab einer bestimmten "Armutsgrenze" diesen neu gewonnenen Luxus nie als selbstverständlich hinnehmen könnte und anfängt mit Geld um sich zu schmeißen. Hinzukommend mit ihren merkwürdigen Anwandlungen gegenüber der Royal-Söhne steht man hier vor einem großen Rätsel, welches noch zu einem riesen großen Eklat führt. Was ich bisher ebenso wenig deuten kann, ist die Einstellung der Jungs gegenüber Brooke, denn einerseits machen sie keinen Hehl daraus, was sie von Freundinnen ihres Vaters halten, die ihre Schwestern sein könnten, andererseits tolerieren sie ihr zweideutiges Verhalten. Hier verbirgt sich allem Anschein nach kein unwichtiges Geheimnis.

>>[...] Ich bin dafür verantwortlich. Reed, der Zerstörer.<< Er klingt traurig. >>Wusstest du das schon?<< >>Mir gefällt der Name überhaupt nicht.<< [...] >>Und wie würdest du mich stattdessen nennen?<< >>Mein.<<

Dinah und Callum sind die einzig wirkliche Verbindung zu Ellas Vater. Zwei Menschen die mit Ella allerdings vollkommen verschiedene Absichten verfolgen. Dinah hat einen Trumpf im Ärmel, der Ella und uns als Leser gleichermaßen vor Augen führt, dass dieser Zündstoff für einige Intrigen bieten wird. Allein dieser Aspekt lässt einem vorangegangene Geschehnisse nochmals Revue passieren. War dies ein Plan, der gekonnt inszeniert wurde und letztendlich sogar Ella mit hineinzieht? Ella spielt in dieser Situation eine unbekannte Komponente, die im ungünstigsten Zeitpunkt auf der Bildfläche erschienen ist und ich bin mir sicher, das Dinah keinerlei Mittel ungenutzt lassen wird um ihre Rechte geltend zu machen. Rechte, die durch Ella einen neuen Ursprung finden.

Ella nähert sich unbewusst einem Geheimnis, das jede positive Erfahrungen die sie seit dem beilegen des Kriegsbeil mit den Royal-Sprösslingen, in ihren Grundfesten erschüttert. Ist sie stark genug, auch diese Hürde zu nehmen oder klammert sie an ihrem Entschluss zum Zeitpunkt des Einzugs in die Royal-Villa?

Charaktere:

Ella ist eine beeindruckende Protagonistin, viele Erfahrungen haben sie in ihrem Verhalten geprägt, doch trotz all der Unbeständigkeit in ihrem Leben, kann sie ihr Handeln abschätzen. Mit dem neu, wenn auch unfreiwillig, gewonnen Luxus, beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt, der sogleich zahlreiche Hürden bereithält. Schon wieder liegt es an ihr, sich zu beweisen und obwohl sie nun eine "Familie" hat, ist sie erneut auf sich alleine gestellt. Aufgrund der Perspektive, merken wir, dass die Anfeindungen ihrer Mitschüler und auch der Royal-Söhne ihr sehr nahe gehen, doch nach Außen hält sie ihre tapfere Fassade aufrecht und weiß sich verbal zu verteidigen. Mit ihrem Mut hat sie mein Herz erobert, denn Stärke bedeutet nicht, seine Gefühle zu unterdrücken, sondern weiter zu kämpfen, obwohl sich augenscheinlich alles gegen einen richtet. Sie ist bodenständig und weiß im Gegensatz zu den verwöhnten Teenies der Astor Academy zu schätzen, was wirklich im Leben zählt.

Reed hat zwei Bewältigungsstrategien, um den Verlustschmerz seiner Mutter kurzfristig erträglicher zu machen. Aber nur eine ist ihm seit Ellas auftauchen auf dem Anwesen geblieben, um seiner aufgestauten Wut freien Lauf zu lassen. Trotz seiner Rachefeldzüge gegen sie, ist es Ella, die ihm lehrt, was es bedeutet zu Verzeihen und das man niemanden verurteilt, nur weil man die Hintergründe seines Handelns nicht direkt nachvollziehen kann. Beidseitig scheinen sich Gefühle zwischen ihnen zu entwickeln, doch sind diese wirklich aufrichtig? Kann Ella Gideons Warnung bezüglich Reed wirklich trauen?

Schreibstil:

Erin Watt hat mit diesem Roman eine Trilogie begonnen, die schon nach wenigen Seiten ihr Potenzial erkennen lässt. Wie die Vorgeschichte der Royals zeigt, haben die Männer einen Hang dazu, falsche Entscheidungen zu treffen und das Offensichtlich zu übersehen. Ella achtet auf ihre Umgebung und ist in der Lage, dass Verhalten anderer zu analysieren, weshalb sie für beide Seiten - Callum & seine Söhne - Partei ergreift. Durch sie und mit ihr, scheint es fast, als könnte eine zerrüttete Familie den ersten Schritt wagen, wieder aufeinander zuzugehen.

Ella ist eine Persönlichkeit mit Helden-Charakter. Trotz allem was ihr widerfahren ist, hält sie nicht an ihrer Wut fest, sondern lässt sich auf neue Perspektiven ein. Mit der Erkenntnis, aufgrund welcher Hintergründe die Royal-Brüder so resistent gegenüber jeglicher Aussprache sind, um das Kriegsbeil zu begraben, legt sie eine Vehemenz und Interesse jedem einzelnen gegenüber an den Tag, dass wir hier etwas wunderschönes erleben dürfen und zwar die Wandlung einer 5-Mann-Front, die letzten Endes geschlossen hinter Ella steht.

Ein Wendepunkt, der mir auch in seinem Aufbau sehr gut gefallen hat. Hier ist Ella diejenige, die Werte vermittelt, die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Von allen wird sie zur Tochter einer Stripperin degradiert, wodurch keiner mitbekommt, dass sie sich ihre Stärken erarbeitet und verdient hat. Die privilegierten Kids hingegen tragen einen Status, der sie Aufgrund ihrer erfolgreichen Eltern etabliert.

Die verbalen Konfrontationen zwischen Ella und den Royals, insbesondere Reed und Easton, ist ein Schlagabtausch, denn Ella meiner Meinung nach immer für sich gewinnt. Sie entkräftet die Sticheleien, indem sie sich die Argumente ihrer Gegner zu Eigen macht. Diese Momente sind sowohl mit Spannung auf die folgenden Reaktionen, als auch mit Humor und Charme gespickt. Auch die gefühlvolle Ebene hat die Autorin hier facettenreich herausgearbeitet. Während Ellas Handlungen immer nachvollziehbar sind, so braucht man als Leser etwas länger, um Verständnis für das Verhalten von Reed und seinen Brüdern aufzubringen. Sie bleiben Distanziert, was sie nicht daran hindert, Ella das Leben jeden Tag zu erschweren, sie hingegen ist aufmerksamer als sie es vermuten würden, weshalb sie mit ihren eigenen Strategien und Maßnahmen letztendlich doch auf fruchtbaren Boden trifft.

Von Reed lernen wir eine Seite kennen, die einem Spiel mit dem Feuer gleicht und seine Anfeindungen auf ein neues Level haben. Ebenso wie er, hat auch Easton eine Bewältigungsstrategie gefunden, die riskant ist und der Folgen einen wie Schatten begleiten. Hier hat Erin Watt ein unverkennbares Highlight gesetzt, den der Wesenszug von Ella, der auf Flucht getrimmt ist, führt so auf bedeutsame Art vor Augen, wie wertvoll es ist, für andere einzustehen. Genau das ist der Moment, indem auch die Jungs zu realisieren scheinen, was Nächstenliebe bedeutet. Reed vollzieht eine Wandlung, die ich nicht für möglich gehalten hätte nur um letzten Endes eine Bombe zu zünden, die dadurch umso heftiger einschlägt.

Ein fesselndes Leseabenteuer, dass das Warten auf die Fortsetzung zu einer nervenaufreibenden Geduldsprobe macht.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Eindrucksvoll & unwiderstehlich

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
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Cover:

Diese Gestaltung war für mich Liebe auf den ersten Blick, denn Bambi war für mich von Anfang an ein nicht wegzudenkendes Highlight. Die Tribal-Musterung der Schlange symbolisiert sogleich die Erscheinungsform ...

Cover:

Diese Gestaltung war für mich Liebe auf den ersten Blick, denn Bambi war für mich von Anfang an ein nicht wegzudenkendes Highlight. Die Tribal-Musterung der Schlange symbolisiert sogleich die Erscheinungsform des Hausgeists als Tattoo. Besonders finde ich die 3D-Optik. Der Hintergrund glänzt, während die Schlange matt ist, so entsteht der Eindruck, als befände sich die Schlange auf der Haut und wirkt dennoch greifbar.

Meinung:

Um eine Lilin zu erschaffen, müssen Rituale vollzogen werden. Jedes dieser Rituale steht symbolisch für eine der Ketten, mit denen Lilith in der Hölle gefangen gehalten wird. Einerseits scheint es leicht vermeidbar, das Erfüllen dieser Voraussetzungen zu verhindern, wenn man weiß, worum es sich bei diesen Aufgaben handelt, doch die Auslegung dieser, ist eine vollkommen andere, als alle vermutet haben.

Die Alphas werden die Existenz einer Lilin als Beleg dafür ansehen, dass die Wächter nicht in der Lage sind, die Dinge unter Kontrolle zu halten. Damit wären sie für die Alphas nutzlos. Nicht nur aus diesem Grund ist es für die Existenz der Wächter von Bedeutung, die Lilin schnellstmöglich zu finden, ebenso die Menschen sind in Gefahr, vor dem unbekannten Wesen, welches einem ohne Weiteres die Seele rauben kann und einem damit die Fahrt in die Hölle garantiert.

Die Leichtigkeit, mit der er das anstellte, machte mir etwas bewusst: Roth war gefährlich, und genau das durfte ich nicht vergessen.

Roth ist Kronprinz der Hölle, der infernalische Herrscher. Mit ihm gelangen einige Steine ins Rollen. Als seelenloser Dämon, hat er mich schon im ersten Band beeindruckt, doch auch seine anfänglich an Layla gerichteten Worte, konnten dieses Bild nicht zerstreuen. Mehr als Worte, zeigen unsere Handlungen, wer wir wirklich sind. Nichts desto trotz, konnte ich mir seinen Wandel lange Zeit nicht erklären.

In diesem Moment veränderte sich nichts und zugleich alles zwischen uns.

Layla hat eine Fähigkeit verloren und andere dadurch gewonnen. Doch woher rührt dieser Wandel? Diese Frage erwächst für sie zu einer großen Gefahrenquelle, denn einerseits weiß sie selber nicht, wozu sie im Stande ist, oder ob die Dinge, die Geschehen wirklich durch sie verursacht worden. Selbst ihr eigener Clan entwickelt eine Distanz zu ihr, die immer weiter fortschreitet und letztendlich vollkommen zu eskalieren scheint. Diese Entwicklung zu beobachten hat mich mit Traurigkeit erfüllt, denn gerade diese Menschen kennen Layla, haben sie großgezogen und als Teil ihrer Familie integriert. Wie kann man so sehr das Vertrauen in jemanden verlieren? Auch wenn der Teenager ihre Fähigkeiten nicht voll umfänglich kontrollieren kann, ist es für mich ein Unterschied ob ich einen Fehler bewusst oder unbewusst mache. Der Einzige der ihr immer, ohne Wenn und Aber und ohne zu zögern, zur Seite steht ist Zayne. Er hat aus seinem damaligen Fehler gelernt und gibt Layla durch sein unerschütterliches Vertrauen den Halt, der sie einerseits davor bewahrt ihren Gedankengängen vollkommen nachzugeben und die Kraft verleiht, weiter zu kämpfen. Ebenso bedeutsam ist es, dass Layla dieses Vertrauen nicht zerstören möchte und sich ihm mit ihren Ängsten und Fehlern mitteilt, wodurch Zayne gleichzeitig verhindert, dass sie sich zurückzieht und abkapselt. Auch wenn sie ihn mit der Wahrheit, dass ein um das andere Mal verletzt, so ist es gerade ihre Ehrlichkeit, die ihr das erhält, was ihr am wichtigsten ist und den Wächter niemals an ihr zweifeln lässt.

>>Ich habe dich nicht verdient<< [...] >>Siehst du, und genau da irrst du dich.<< [...] >>Du verdienst alles.<<

Das Leben ist voller Risiken und Gefahren, für Halbdämonen genauso wie für jeden anderen. Auch Layla gelangt an diesen Punkt, mit der Einsicht, dass sie es leid ist, nicht zu leben und nichts zu versuchen. Ihre Angst, ungewollt eine Seele zu nehmen, hemmt sie, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Wenigstens dieser Ballast, scheint ihr mit der Zeit aus der Hand genommen zu werden. Doch ebenso abrupt wie ihre Fähigkeiten einen Wechsel vollzogen haben, obliegt ihre augenscheinliche Kontrolle in einem ganz anderen Ursprung begründet. Wissen ist Macht, doch dass Fehlen dieser entwickelt sich zu ihrem schlimmsten Alptraum.

>>Und wie soll das passiert sein? Bist du etwa rumgelaufen und hast wahllos Leute geküsst? Falls ja, bin ich verdammt sauer, dass du mich ausgelassen hast.<<

Ein weiterer Konflikt besteht in Laylas Beziehung zu Roth und Zayne, die so besonders ist, dass man das Wort 'Dreiecksbeziehung', wie ich finde, hier nicht in den Mund nehmen kann, da es viel mehr eine Art `Finden' ist.
Durch die Lilin sind die unterschiedlichen Seiten dazu gezwungen, gemeinsam zu agieren. Der Kontrast von Dämon und Wächter stellt sich dadurch besonders zur Schau. Zayne handelt kontrollierter und geht dadurch einige Risiken ein, während Roth ein geringeres Toleranzlevel hat und eher Vor- als Nachsicht walten lässt. Trotzdem lassen sich die beiden Jungs für mich nicht in eine klassische Schublade von "Gut" und "Böse" stecken. In Anbetracht der Tatsache, wie sich Laylas Fähigkeiten auf den Dämon und auf den Wächter auswirken, ist der Umgang mit Roth für sie weniger mit Anspannung und Angst verbunden, dennoch ist es Zayne der ihr immer zur Seite steht und emotionalen Halt bietet. Kann sie vergessen, wer sie früher war und akzeptieren, wer sie jetzt ist? Denn was Layla ist, ändert nichts daran, wer sie ist.

Dämonen sind besser darin geworden, sich vor den Wächtern zu verstecken. Hinzukommend, dass Layla ihre Fähigkeit gegen andere eingetauscht hat, hätte die Lilin ein leichtes Spiel, sich unbemerkt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Doch gibt es die Lilin wirklich oder ist die Zurückweisung Laylas durch ihren Clan doch nicht so unbegründet? Erfahrt es selber in dieser spannungsgeladenen Fortsetzung ;)

Charaktere:

Layla [Shortie] fehlt es an Selbstvertrauen, wodurch sie Vorsicht walten lässt, um für niemanden zu einer Gefahr zu erwachsen. In Bezug auf Zayne ist diese Zurückhaltung mit einer unglaublichen Willensstärke verbunden, denn um ihn zu schützen, muss sie ihre Gefühle beiseite drängen. Eine Handlung, die ihr ihre dämonische Seite immer wieder ins Gedächtnis ruft.

Zayne [Stony] - Seine Aufgabe war es von Anfang an Layla zu schützen. Diese Aufgabe erfüllt er nach wie vor, jedoch nicht mehr nur vor dem, was außerhalb des Anwesens lauert, sondern ebenso vor sich selbst und dem eigenen Clan.

Roth vereint als infernalischer Herrscher viele dunkle Eigenschaften. Genau wie die Wächter, kämpft er für seine Überzeugung, doch gerade er ist es, der sich auch von Befehlen nicht blenden lässt, schlussendlich trifft er seine Entscheidungen alleine. Als Dämon war er vor Laylas Bekanntschaft der Ansicht, keine Gefühle zulassen zu können, doch mit ihr und durch sie, hat er gelernt, dass jeder einen freien Willen hat. Wird er diesen auch geschickt einsetzen?

Schreibstil:

Layla, Zayne und Roth sind ein eindrucksvolles Trio, welches Wächter und Dämon in gleichen Anteilen vereint. Des einen Stärken, sind des anderen Schwächen und umgekehrt, wodurch sie ein unschlagbares Team darstellen, da sie sich gegenseitig ergänzen und das, obwohl ihre Konstellation einen Kontrast darstellt.

Mit Roth hat die Autorin einen dunkeln Charakter mit geringer Hemmschwelle geschaffen. Nichts desto trotz zeigt er Seiten, die für seine Art eher untypisch sind, ihm jedoch nichts an seiner eindrucksvollen Präsenz einbüßen lassen. Er überschreitet Grenzen die nicht seine eigenen sind und bezahlt dafür einen Preis, den weder er noch wir bisher abschätzen können.

Mit Zayne haben wir einen guten Freund, der jedoch nicht in dieser Schublade stecken bleibt. Auch wenn sein Verhältnis zu Layla dem eines großen Bruders gleichen soll, verwebt Armentrout die Grenzen geschickt und lässt daraus etwas Neues erwachsen.

Layla ist hin- und hergerissen, doch auch hier ist es gelungen, ihren inneren Zwiespalt zu schildern und nicht in die Schiene "Teenager der sich nicht entscheiden kann" zu rutschen. Auch nach dem zweiten Band ist noch alles offen. Wird sie sich für einen der beiden entscheiden oder werden sich ihre Wege am Ende trennen?

Die Ausarbeitung der Handlungsorte und die damit verbundenen Nebencharaktere sind sehr wohldurchdacht gewählt und eingesetzt worden. Die Schule stellt trotz der Vorfälle noch etwas da, was einem "normalen" Leben am nächsten kommt. Das Anwesen hingegen ist eine Art goldener Käfig. Zayne verleiht dem Ganzen zwar etwas Leichtigkeit, doch nur bei Roth hat man das Gefühl, dass sich Layla wirklich fallen lassen kann, da sie für ihn keine Gefahr darstellt.

Geschick und Wortgewandtheit stellt Jennifer L. Armentrout eindrucksvoll zur Schau und hat mir dadurch einzigartige Lesestunden geschenkt. Ich hätte lieber heute als morgen die Fortsetzung in den Händen, doch Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude ;)

Veröffentlicht am 13.03.2017

Draufgänger trifft auf Chaosqueen

Nicht auch noch der!
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Cover:

Ein wunderschönes Cover, das uns mit hellen Farben entgegen strahlt und die Körperhaltung der Charaktere uns sofort ihre Eigenschaften in Form des ersten Eindrucks symbolisieren. Ben der Draufgänger ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover, das uns mit hellen Farben entgegen strahlt und die Körperhaltung der Charaktere uns sofort ihre Eigenschaften in Form des ersten Eindrucks symbolisieren. Ben der Draufgänger und Luca, die engstirnige Chaosqueen.

Meinung:

Seit Luca ihren Freund mit einer anderen erwischt hat, hat sie die Nase von Männern gestrichen voll. Doch dank ihres Namens, der noch nicht einmal ihr echter ist, kommt es zu einer Verwechslung und sie findet sich inmitten von gleich zwei männlichen Mitbewohnern wieder. Zwischen ihr und Tobi bricht das Eis umgehend, mit Ben hingegen sieht das Spiel ganz anders aus. Seine lässig, selbstbewusste Art lässt ihn in Lucas Augen überheblich erschienen, weshalb sie ihn in die gleiche Schublade steckt, wie ihren Exfreund. Zugegeben, Luca ist manchmal ganz schön zickig und biestig, doch betrachtet man die Hintergründe, kann ich es ihr auch nicht wirklich übel nehmen. Auch wenn der erste Eindruck wichtig ist, so ist er nicht entscheidend. Der Blickwinkel der Studentin war aufgrund ihrer schmerzlichen Erfahrungen geblendet und ihre Handlungen – sprich, ihre flapsig distanzierte Art Ben gegenüber – dient reinem Selbstschutz.

>>Was für spezielle Vorlieben?<< >>Na<<, sie fuchtelte in der Luft herum. >>Fesselspiele, SM oder so was. Vielleicht lässt er sich dadrin von einer Nutte die Windeln wechseln.<< >>Die Windeln wechseln?<<, wiederholte ich fassungslos. >>Manche Männer stehen da drauf, die ziehen sich heimlich Windeln an und ...<< >>So ein Quatsch<<, unterbrach ich sie unwirsch. >>Das ist der größte Blödsinn, den ich je gehört habe.<< >>Du hast recht<<, [...] >>Ich trau's ihm auch nicht zu. Eher spielt er ein bisschen Dom und peitscht die Mädels aus.<<

Ben ist ein Draufgänger wie er im Buche steht und offenbart, je weiter wir im Buch voran rücken, eine Seite an sich, die diesem Bild vollkommen wiederspricht. Die beiden liefern sich ein Katz-und-Maus Spiel, bei dem sie einander immer wieder einen Seitenhieb verpassen und sich auch gerade dadurch näher kommen. Ursache und Wirkung, ist ein Prinzip, dass wir auf Luca anwenden können, da uns als Leser ersichtlich ist, woher ihre Handlungen rühren. Bei Ben sieht das ganze allerdings anders aus. Auch sein Verhalten liegt in vergangenen Erfahrungen begründet, die im Laufe der Zeit aufgedeckt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gefühle zu kompensieren und diese werden in ihrer Unterschiedlichkeit durch unsere Protagonisten wiedergespiegelt.

>>Die sind alle echt nett.<< >>Die sind alle echt scheiße<<, murrte ich. >>Du gibst ihnen gar keine Chance.<< >>Sie verdienen keine.<< Caro kicherte. >>Du bist echt unmöglich. Auch wenn du manchmal so herzlos erscheinst. Ich kenne dich besser.<<

Draufgänger und Chaosqueen halten ihr wahres Ich verborgen, da sie aufgrund schlechter Erfahrungen eine Maske aufgesetzt haben, die dafür sorgt, dass die Wahrnehmung der anderen auf sie getrübt ist. Auch wenn uns unser Kopf die Dinge noch so sehr vorgibt, so ist es letztendlich das Herz, welches relevante Entscheidungen trifft. Dickköpfig und verbohrt, stehen sich die beiden in nichts nach. So verschieden sie auch wirken, ähneln sie sich dennoch in ein und demselben Punkt. Ob diese Hartnäckigkeit jedoch auch ausreicht, um dem anderen die Augen zu öffnen?

>>Weißt du was Phylis?<< Ich zog mein Handy aus der Tasche. Ich mache ein Bild von Ben und er kann es dann ausdrucken.<< >>Au ja<<, jauchzt die Kleine, während Ben mich mit seinen Augen erdolchte. Ungerührt hielt ich mein Handy in die Höhe. >>Bitte lächeln. Sag "Ouistiti"!<< Ben lachte "Oui... was?<< Da knipste ich. >>Ouistiti", französisch für "kleines Äffchen", zaubert das schönste Fotolächeln aufs Gesicht<<[...]

Das WG-Leben, eigentlich eine schöne Erfahrung, aber hier treffen mit zwei Männern und einer Frau Welten aufeinander. Sauberkeit lässt sich nicht so einfach definieren, vor den Kühlschrank gehört am besten eine Eisenkette mit riesigem Vorhängeschloss und bezüglich Bens Anhängsel, bestehend aus ständig wechselnden Frauen, sollte eine Regel aufgestellt werden. Allein das sind Punkte, die Luca immer wieder auf die Palme bringen und Ben bewusst provoziert, bei diesen Arten von Auseinandersetzungen soll es jedoch nicht bleiben. Tobi ist einerseits das schlichtende Bindeglied und andererseits, ein Freund, der zwischen den Fronten von Luca und Ben steht. Er ist ein geselliger und offenherziger Mann, den Frau einfach sofort ins Herz schließen muss, während Luca und Ben ihre Kanten haben, die sie besonders machen.

Zwei Protagonisten, deren Vergangenheit sie geformt haben. Werden die beiden die Zweifel der Vergangenheit abschütteln und gemeinsam nach vorne schauen können?

Charaktere:

Luca ist mit ihrer widerspenstigen, genervten, kratzbürstigen und besonderen Art von Humor, jemand, den man entweder sofort mag, oder mit dem man erst im Laufe der Zeit warm wird. Mit Ben wird ihr ganz eigenes Männer-Klischee bedient, denn er ist nicht nur oberflächlich und arrogant, sondern dabei auch noch höllisch attraktiv. Mit der Zeit muss sie allerdings erkennen, dass sie ihre Vorsätze nochmals überdenken sollte, denn nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Ben scheint ein offenes Buch zu sein, versteckt sich jedoch hinter einer trügerischen Fassade. Sein Frauenverschleiß ist enorm, doch offenbart er Seiten an sich, die seinen Ruf als Aufreißer in ein ganz neues Licht rücken. Schafft er es Lucas Zweifel gegen die Männerwelt zu zerstreuen und seine eigenen Lasten zu bewältigen?

Schreibstil:

Lena Marten hat mich bereits mit ihren Büchern unter dem Pseudonym Ute Jäckle gefesselt und in beeindruckende Welten entführt. Mit "Nicht auch noch der" hat sie sich in ein neues Gebiet gewagt und mich aufs Neue begeistert.

Wir erleben hier eine Vielzahl authentischer Charaktere, denen Leben eingehaucht wurde. Nicht selten, werden Nebencharaktere eher flach gehalten, nicht so hier. Die Mischung verschiedenster Persönlichkeiten verleiht der ganzen Geschichte ein besonderes Flair. Hinzukommend mit Ironie, Sarkasmus und verschiedenster emotionaler Stufen, die wir hier durchlaufen, haben wir ein eindrucksvolles Gesamtpaket, das zu Tränen rührt, die Lachmuskeln trainiert und ernsthafte Ereignisse thematisiert.

Ben, Tobi und Luca in einer WG war ein Schauspiel für sich. Wie Hund und Katz reden und leben sie aneinander vorbei, getreu dem Motto, Regeln sind da um gebrochen zu werden. Aber so schön es auch ist von zwei so ansehnlichen Männern umgeben zu sein, ist es doch auch zum Haare raufen.

Die Eigenarten von Luca und Ben sind speziell, dennoch habe ich sie gleich ins Herz geschlossen. Beide verstecken sich hinter ihren Gefühlen, doch Luca hat mich besonders beeindruckt. Es ist leicht, ein Lächeln aufzusetzen und anderen zu symbolisieren, dass alles okay sei. Aber dem Unmut Ausdruck zu verleihen, ist nochmal etwas ganz anderes. Es zeigt, dass man verletzt wurde, gibt Menschen um einen herum die Möglichkeit, Rücksicht zu nehmen oder ein offenes Ohr anzubieten, während ein Mensch der seine wahren Emotionen vollkommen verbirgt, sich selbst immer weiter verliert und das unbeachtet von der Außenwelt.

Ein wundervoller Roman, der mich gespannt auf den Folgeband warten lässt <3

Veröffentlicht am 13.03.2017

Temperamentvolle Amerikanerin vs. verklemmten britischen Manager

Beautiful Secret
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Cover:

Ein toller Blickfang, der die Reihe gekonnt fortsetzt. Die Flagge vor dem Mund gefällt mir von der Symbolik sehr gut, denn mit dem männlichen Hauptcharakter Niall, treffen wir auf einen Menschen, ...

Cover:

Ein toller Blickfang, der die Reihe gekonnt fortsetzt. Die Flagge vor dem Mund gefällt mir von der Symbolik sehr gut, denn mit dem männlichen Hauptcharakter Niall, treffen wir auf einen Menschen, der sein Innerstes nach außen hin verborgen hält.

Meinung:

Zwei Fliegen mit einer Klappe – Ruby ist anders als andere Frauen, denn sie steckt sich nicht nur hohe Ziele, sondern verfolgt diese auch mit Argusaugen. Mit Niall hat sie allerdings ein schwer zu knackendes Ziel ins Auge gefasst, dass auch sie an den Rand der Verzweiflung zu bringen scheint. Getreu dem Motto – selbst ist die Frau – lässt sich die strebsame junge Frau jedoch nicht von Nialls unnahbarer Fassade abschrecken.

>>Alles in Ordnung?<<, fragte er leise. >>Mir geht's gut.ich brauche nur Kaffee.<< Seine Augen glitzerten, irgendetwas bereitete ihm großes Vergnügen. Als ob er meine verzweifelten Qualen genoss. >>Alles klar. Wir sehen uns unten.<< Das Spiel hat begonnen, Mr. Darcy.

Manche Ereignisse prägen einen so sehr, dass man den wichtigsten Teil von sich, hinter einer Mauer verschanzt, die irgendwann zu einem trughaften Selbstbild erwächst. Niall erscheint im ersten Moment als starker Kontrast zu der quirligen Praktikantin, doch gerade ihre offene und herzige Art, lassen auch ihn nicht vollkommen unberührt.

Liebe ist das Tor in eine andere Welt, für Niall war es das auch, allerdings nicht im positiven Sinne. Gezeichnet von den damaligen Ereignissen, verbindet er mit einem Wort, dass das Gefühl von Nähe und Geborgenheit vermitteln soll, kaum noch etwas Gutes. Er hat eine vollkommen eigene Erwartungshaltung aufgebaut, die er geradezu stur lebt und nicht bereit ist, von dieser abzuweichen. Diese Engstirnigkeit kann ich ihm allerdings auch nicht verdenken, zumindest ist sie verständlich, denn wie im Verlaufe offenbart wird, wurde ihm die Kontrolle in diesem Bereich immer aus der Hand genommen, weshalb er nun umso vehementer versucht, diese Freiheit zu behalten. Allerdings schlägt Ruby mit etwas zu buche, was ihm so noch nicht untergekommen ist – vollkommene Natürlichkeit, die es unmöglich macht, ihr nicht ein Stück seines wahren Ichs zu offenbaren.

Lass einfach los, flüsterte ihre Stimme in meinem Kopf. Wir finden es zusammen heraus.

Ruby lässt ihm gegenüber keine Zweifel an ihren Absichten, eine positive Eigenschaft, die Dinge beim Namen zu nennen, in Bezug auf Niall scheint es doch eher kontraproduktiv. Eine natürliche Reaktion wenn andere in einen, sagen wir sensiblen, Bereich eindringen, ist, den Rückwärtsgang einzulegen. Wird sie das richtige Mischungsverhältnis finden, um ihn dazu zu bringen, sich ihr gegenüber zu öffnen? Was die Situation hier noch erschwert ist, dass Niall gar nicht weiß, wie es sich anfühlt, wahre Liebe zu empfinden und zu leben. Diese Verkettung aus Unerfahren- und Unsicherheit trägt sowohl zu Erlebnissen bei, die die Gemüter erhitzen, als auch für Spannungen zwischen den beiden sorgen.

Wird er den Wiederstand gegen seine Gefühle aufrecht erhalten können oder erlaubt er sich, seiner grauen Wolke zu entfliehen und dem entgegen zu blicken, was genau vor ihm liegt? Schafft es Ruby zu ihm durch zu dringen, oder bleibt ihr, nach ihrem gemeinsamen Businesstrip weiterhin nur die Möglichkeit, ihn aus der Ferne zu bewundern?

Charaktere:

Ruby ist temperamentvoll, selbstbewusst, entschlossen und dabei ganz schön impulsiv. Sie hat schon lange ein Auge auf Niall Stella geworfen, bewundert ihn seither aus der Ferne. Doch wie es das Schicksal so will, bekommt sie die einmalige Möglichkeit, Niall auf einen Businesstrip zu begleiten. Sie greift die Chance beim Schopf, doch bald schon muss sie feststellen, dass Niall anders ist und gegen ihre Avancen immun zu sein scheint. Allerdings ist Ruby nicht bereit aufzugeben, und macht sich den verklemmten britischen Manager zum Sonderprojekt.

Niall scheint gegen jede Art positiver Gefühle gegenüber anderen, immun. Er ist unerfahren, regelrecht gehemmt, denn wie kann man sich etwas öffnen, bei dem man noch nie erfahren hat, wie schön es eigentlich sein kann? Doch bevor man Gefühle zulassen kann, muss ein Schritt vorangehen - Vertrauen. Wird er sich Ruby gegenüber soweit öffnen können?

Schreibstil:

Das Autorinnen Duo Christina Lauren hat mit "Beautiful Secret" erneut eine Geschichte geschaffen, die das Herz berührt. Durch die Konstellation der Charaktere entsteht wieder ein tolles Zusammenspiel, welches die Unterschiedlichkeit zweier "Welten" hervorhebt und letztendlich zeigt, dass dies keinerlei Hindernis darstellt. Im Gegenteil, wenn man bereit ist sich aus den eigenen Mauern zu bewegen, die einen vermeintlichen Schutz darstellen, genau diese Kontraste dafür sorgen, dass man einen anderen Blickwinkel auf etwas erhält.

Ebenso die wechselnde Perspektive zwischen den Protagonisten trägt ungemein zum Spannungsaufbau bei. Während man bei Ruby, aufgrund ihrer quirlig aufgeschlossenen Art, erahnen kann, was in ihr vorgeht, wirkt Niall dagegen wie ein Buch mit sieben Siegeln. Er hat sich unter Kontrolle, ist beherrscht und dann erleben wir, was wirklich in ihm vorgeht und das sein Äußeres nicht ansatzweise das wiederspiegelt, was in ihm vor sich geht. Ruby hingegen kehrt ihre wechselnden Gefühl, die zwischen hyperventilierender, übereifriger Begeisterung und zurückhaltender Ehrfurcht schwanken, nach außen.

Die beiden gehen gewissermaßen auf Konfrontationskurs, ganz nach ihren eigenen Regeln, was hier frech und spritzig wirkt. Das Leben beider wird auf den Kopf gestellt, doch auch hier wird wieder klar, dass es bei Niall immer auf einem wackeligen Konstrukt stand und Ruby dieses noch weiter ins Wanken bringt, jedoch anders, als es in seinem Leben zuvor der Fall war, nämlich mit dem Ziel vor Augen, ihm die Augen zu öffnen und nicht wie andere Menschen zuvor in seinem Leben, ihn zu etwas zu drängen, was ihn unglücklich macht. Allerdings braucht man manchmal auch einen unfreiwilligen Schubs in die richtige Richtung ;)

Die Auffassungen und Ansichten unseres männlichen Protagonisten sind, genau wie er, besonders. Seine Charakterzeichnung unterscheidet sich von der Masse diesen Genres. Hier hat das Autorinnen Duo nicht nur für frischen Wind gesorgt, sondern mit Niall Stella gleich ein rundum neues Gesamtpaket geschaffen. Das Wiedersehen bereits bekannter Charaktere, hat die Geschichte abgerundet und dieser eine tolle Atmosphäre verliehen.