Cataleya der Drache in dir von Jacqueline V. Droullier
KLAPPENTEXT – Mehr als einmal wünscht sich die 17-jährige Leya aus ihrer tristen Welt ausbrechen zu können. Aber was passiert, wenn aus einem Wunsch plötzlich Wirklichkeit wird? Nicht nur ihr Kuschelhase erwacht zum Leben, Leya findet sich kurz darauf in einer fremden Welt wieder, in der sie ein Mitglied der königlichen Familie sein soll. Und dann ist da auch noch der wortkarge Waffenmeister Marlo, der sie auf ihre Aufgabe vorbereiten muss. Auf der Flucht vor ihren Feinden rutscht sie immer tiefer in die Schatten ihrer Vergangenheit und erkennt die grausame Wahrheit: Wenn sie versagt, wartet der Tod nicht nur auf sie …
„Mein Kaninchen öffnet auf seltsame Weise die Klappe meines Stempelkissens, drückt seine Pfote auf das mit Tinte getränkte Kissen und hinterließ einen Abdruck auf meiner Schreibtischunterlage… Vielleicht passierte das hier tatsächlich alles nur in meinem Kopf..“
AUTOR – Jacqueline V. Droullier wurde 1994 in Wuppertal geboren. Sie ist gelernte Industriekauffrau und absolvierte ein Fernstudium zur Betriebswirtin internationales Management. Mit 12 Jahren entdeckte sie ihre Begeisterung fürs Schreiben und 2016 erschien ihre erste Kurzgeschichte. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie im Mai 2017. Sie schreibt in den Genres Fantasy, Romance und Kindergeschichten.
COVER – Das Farbschema des Covers lädt zum Träumen ein. Der dunkle Hintergrund und die silberfarbenen Motive sowie auch die Schriftzüge harmonisieren perfekt zusammen und somit wurde das Thema vollständig getroffen. Die Letters sind nicht übertrieben verschnörkelt und deshalb gut leserlich. ZuBbeginn habe ich mich gefragt, was das Häschen auf dem Cover macht, aber sobald man in die Geschichte eintaucht, kann man es sich gar nicht mehr wegdenken. Der Drachen, der vor zwei Monden fliegt, ist ebenfalls passend zum Inhalt gestaltet. Es ist ein rundum gelungenes Cover.
„Was tat er denn da? War er lebensmüde geworden?
Und warum interessierte es mich überhaupt?
SCHREIBSTIL – Jacqueline schreibt sehr detailgetreu und nicht groß um den heißen Brei herum. Ihre Worte lassen sich flüssig lesen, sodass man geradewegs über die Seiten gleitet. Außerdem ist das Buch aus der Sicht von Leya erzählt und man lernt somit die Protagonistin besser kennen und ebenso, wie sie denkt.
ZUR STORY – In dem Buch geht es um die 17-jährige Leya, die den richtigen Platz in ihrem Leben noch nicht gefunden hat. In der Schule wird sie gemobbt und von ihrer Mutter fühlt sie sich auch eher missverstanden. Als sie dann noch nach Hause kommt und etwas Glänzendes an der Hand ihrer Mum findet, bringt dies das Fass zum Überlaufen. Ein lauter Streit bricht zwischen beiden aus, bis Leya in ihr Zimmer flüchtet und sich einschließt. Ihr einziger Wunsch ist es, aus dieser Welt auszubrechen, einfach von hier wegzukommen. Als sich plötzlich was in ihrer Nähe bewegt. Ihr flauschiger Kuschelhase, den sie seit ihrer Geburt bei sich trägt, ist nicht mehr das kleine leblose Kuscheltier, wie man es kennt, sondern es steckt leben in jeder Faser seines weichen Körpers. Im ersten Moment denkt Leya, sie würde träumen. Als der Hase dann auch noch beginnt zu sprechen, denkt sie wirklich, sie halluziniert. Plötzlich ändert sich alles und sie findet sich in einer anderen Welt wieder, von der sie erfährt, dass sie wirklich hier her gehört. Nach und nach rückt die Wahrheit ans Licht und das Mädchen muss lernen damit umzugehen. Jedoch bleibt kaum die Zeit, denn sie steht vor ihren größten Herausforderungen, in einer Welt, die sie so noch nie gesehen hat. In einer Welt, wo es Drachen, Feen, Kobolde und andere Kreaturen gibt …und Marlo.
„Als die Quelle dich auserwählte, hat sie mich auch als deinen Drachen auserkoren und mir deinen Namen offenbart. Er brannte sich in mein Gedächtnis. Seither kann ich fühlen, was du fühlst.“
Ohne viel mehr über den Inhalt des Buches verraten zu wollen, ist es ein rundum gelungener Reihenauftakt. Eine Geschichte, der es an Humor und Action nicht fehlt. Auf 275 Seiten passiert viel und die Szenen sind flüssig dargestellt, passen daher bis ins kleinste Detail.
Das Einzige, was mich gestört hat, war, dass mir an manchen Szenen ein wenig Tiefgang gefehlt hat. Beispielsweise als sie das erste Mal auf ihren Drachen trifft, wurde für mein Empfinden das Szenario einfach zu schnell abgetan. Da hätte ich mir im Grunde einfach noch ein wenig mehr gewünscht. Schließlich wollte er ja auch verhindern, dass Leya und er eine Verbindung eingehen.
Ich mag jeden einzelnen der Protagonisten, sei es Leya mit ihrer tapferen und heldenhaften Art, die nichts mehr von dem Mädchen hat, welches sie in der Schule war. Oder Marlo, welcher für mich einen kleinen Helden darstellt, der ebenfalls keine einfache Vergangenheit hat. Selbst Fips „Filipus Maurizius Brecht Freiherr von Untergarten“, das kleine Kaninchen ist mit seiner Art einfach so goldig und bringt Humor in die Geschichte. Ebenfalls haben auch die anderen Charaktere den perfekten Platz in diesem Buch gefunden.
Aber wessen Geschichte mich am meisten ergriffen hat, ist jene von Alastar, dem Schwarzdrachen. Es hat mir das Herz gebrochen, in die verschiedenen Szenarien hinein blicken zu dürfen. Sie hatten doch eine gewisse Zeitspanne, waren aber trotzdem miteinander verbunden und einfach herzergreifend. Man hat Vieles besser verstanden, vor allem die Dinge, weswegen er so ist, wie er ist und wieso er dachte, Leya hätte nicht die Kraft und Stärke die Verbindung anzunehmen. Letztendlich bedeutet de Verbindung so Vieles mehr.
„Eine unbeschreibliche Kälte befiel mein Herz und ließ es zu Stein erstarren. Ich stürmte aus der Höhle und flog, ohne mich noch ein letztes Mal umzudrehen …“
Wo zu Beginn des Buches die Erzählung eine gewisse Länge hatte, erhielt so Manches am Ende nur ein paar Seiten und war meines Erachtens zu schnell erzählt. Natürlich hat man dennoch alles gut verstanden, jedoch könnte ich mir vorstellen, dass mit ein paar zusätzlichen Seiten, alles besser ausgeschmückt hätte werden können. Dies ist aber wirklich meckern auf höchstem Niveau.
FAZIT – Wer in eine Welt voller Drachen, Kobolde sowie anderen Kreaturen abtauchen und Leya bei ihrem Abenteuer begleiten möchte, dem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dieses Schätzchen kennt keine Alterbegrenzung und ist für Jung und Alt. Lest es und taucht ab in eine Welt, die zum Träumen einlädt. Von mir bekommt diese Geschichte 4 von 5 Flüstersternen.