Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
offline

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Spannender elfter Band

Quälender Hass
0

Ein kleines amisches Mädchen wird entführt und Kate Burkholder tut alles, es schnell zu finden, zumal der Entführer nicht vor Mord zurückschreckt …

Bisher habe ich nur den ersten Band der Reihe gelesen, ...

Ein kleines amisches Mädchen wird entführt und Kate Burkholder tut alles, es schnell zu finden, zumal der Entführer nicht vor Mord zurückschreckt …

Bisher habe ich nur den ersten Band der Reihe gelesen, der mir gut gefallen hat, vor allem, weil die Romane das amische Leben berühren und man so viel über diese Gemeinschaft erfährt. Kate Burkholder, Policechief von Painters Mill war selbst einmal eine Amische, hat die Gemeinschaft aber verlassen. Dennoch kennt sie sich immer noch gut mit deren Kultur aus und spricht auch die Sprache, Pennsylvaniadeutsch, was ihr bei ihren Ermittlungen immer wieder hilft.

Dies ist nun bereits Band 11 der Reihe, aber ich habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, es wird zwar auch Kates Privatleben tangiert, aber doch sehr am Rande. Kate ist mit einem Kollegen von einer anderen Behörde, John Tomasetti, den ich bereits aus Band 1 kenne, liiert, aber heimlich, wobei mir das sehr unrealistisch vorkommt, denn die beiden leben zusammen, das muss doch aufgefallen sein. Ich wüsste auch nicht, warum die beiden das verheimlichen müssten.

Die Autorin lässt ihre Protagonistin selbst in Ich-Form erzählen, was hier gut passt, denn wir sind bei Kates Gedankengängen live dabei und haben so auch immer Zugriff auf ihre Gedanken zu den Amischen. Über diese erfährt man, wie schon erwähnt, recht viel, was ich sehr interessant finde, und mich auch hin und wieder zum Googeln bringt.

Der Fall wird spannend erzählt, als Mutter zittere ich vielleicht noch ein bisschen mehr um das kleine Mädchen. Im Laufe der Ermittlungen tun sich Abgründe auf, bei denen auch Kate schlucken muss. Die Auflösung passt, auch wenn ich manchmal Kate schütteln wollte, weil ihre Gedankenblitze öfter ein bisschen später kamen als meine.

Der elfte Band der Reihe ist spannend und führt den Leser und die Ermittler wieder einmal in Abgründe. Ich bin gespannt auf die von mir noch nicht gelesenen Fälle der Reihe, und vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifans.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Die Geschichte der Augsburger Puppenkiste

Herzfaden
0

Ein Mädchen verirrt sich nach dem Besuch der Augsburger Puppenkiste im Gebäude und landet auf dem Dachboden, wo sie nicht nur viele Marionetten, sondern auch Hatü, die Tochter des Gründers des Puppentheaters ...

Ein Mädchen verirrt sich nach dem Besuch der Augsburger Puppenkiste im Gebäude und landet auf dem Dachboden, wo sie nicht nur viele Marionetten, sondern auch Hatü, die Tochter des Gründers des Puppentheaters trifft, die ihr ihre Geschichte erzählt.

Diese setzt 1939 ein, Hatü, wie Hannelore, die jüngere Tochter Walter Oehmichens genannt wird, ist 8 Jahre alt und mit ihren Eltern und ihrer Schwester Ulla in den Ferien, als ihr Vater einberufen wird, und die Familie den Urlaub abbrechen muss. Hatüs weiteres Leben wird in Momentaufnahmen erzählt, wir erleben mit ihr die Kriegs- und die Nachkriegszeit, den Aufbau der Puppenkiste, deren Vorgänger 1944 eine Bombennacht nicht übersteht, bis hin zur ersten Fernsehübertragung.

Ich glaube, die Augsburger Puppenkiste kennt jeder, sie gehört, wie es im Buch heißt, zur DNA unseres Landes. Und wenn ich ihre Stücke sehe, werde ich wieder zum Kind – eine Aussage, die auch der Roman trifft, dass in jedem Erwachsenen auch das Kind steckt. Das sieht am Ende auch das Mächen ein, die Protagonistin der Rahmenhandlung, das sich am Anfang noch für zu alt für die Puppenkiste hält. Die Rahmenhandlung gibt dem Roman einen regelrecht philosophischen Überbau, und bringt den Leser zum Nachdenken. Ob ich alles so verstanden habe, wie es der Autor beabsichtigte, weiß ich nicht, aber das ist wahrscheinlich auch egal.

Die Zeichnungen von Matthias Beckmann tragen ihr Teil dazu bei, dass man sich an die schöne Zeit erinnert, die man selbst mit den Stücken der Augsburger Puppenkiste hatte. Wie diese überhaupt entstanden ist, und das wurde, was sie heute ist, ist interessant zu lesen. Und mich hat er schon immer erreicht, der Herzfaden!

Mich hat der Roman berührt, auch wenn ich etwas unsicher bin, was die Rahmenhandlung angeht. Er ist nicht einfach zu lesen, und zeigt nur Momentaufnahmen. Aber, bei dem, der die Augsburger Puppenkiste liebt – und er tut das nicht? – werden viele Erinnerungen geweckt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 14.03.2021

Brisantes Thema

Lucky Luke 99
0

Lucky Luke hat von einer Verehrerin eine Baumwollplantage in den Südstaaten geerbt – bewirtschaften will er sie nicht selbst, nein, er will sie lieber an die dort Arbeitenden abtreten. Doch das ist in ...

Lucky Luke hat von einer Verehrerin eine Baumwollplantage in den Südstaaten geerbt – bewirtschaften will er sie nicht selbst, nein, er will sie lieber an die dort Arbeitenden abtreten. Doch das ist in den Südstaaten keine gute Idee und so gibt es bald Ärger.

Ein brisantes Thema für einen Lucky-Luke-Comic, das dann auch in meinen Augen etwas zu brav gelöst wird. Natürlich ist Sklaverei, Rassismus und auch Gewalt Thema, noch dazu immer noch aktuell, das Ende gerät meiner Meinung nach aber zu happy, und ist damit alles andere als realistisch und wird der Problematik inmeinen Augen daher nicht ganz gerecht.

Dennoch kann man historisch gesehen wieder etwas lernen, so tritt Bass Reeves auf, der erste farbige Marshal, der zudem mindestens so gut schießen kann wie Lucky Luke. So ist es dieses Mal auch er, der hinter den Daltons her ist, die zudem in der Geschichte um die Baumwollplantage eine besondere Rolle spielen.

Diesen Lucky-Luke-Band habe ich mit ein bisschen Bauchgrimmen gelesen, es wird ein wichtiges Thema aufgegriffen, das aber am Ende etwas zu „gut“ endet und in meinen Augen daher nicht ganz passt. Dennoch gehen Achdé und Jul sensibel damit um, auch in Bezug auf den Humor. Lucky-Luke-Fans sollten den Band nicht auslassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 27.02.2021

Lesenswerte Märchenanthologie

Von Flusshexen und Meerjungfrauen
0

Die Anthologie enthält 17 Märchen, oft Adaptionen bekannter Märchen, Sagen und Legenden. Die Autorinnen und Autoren sind größtenteils deutschsprachig, es sind aber auch nichtdeutschsprachige dabei, wie ...

Die Anthologie enthält 17 Märchen, oft Adaptionen bekannter Märchen, Sagen und Legenden. Die Autorinnen und Autoren sind größtenteils deutschsprachig, es sind aber auch nichtdeutschsprachige dabei, wie z. B. Jennifer Estep. Wie der Titel der Anthologie schon verrät, haben alle, manchmal auch im weitesten Sinne, mit Wasser zu tun. Jede Geschichte wird durch eine eigene Vignette eingeleitet (ich habe das Ebook gelesen), zudem gibt es eine Einführung des Herausgebers zur jeweiligen Autorin/zum jeweiligen Autor – ganz wie man das auch schon aus den Vorgängeranthologien kennt.

Im Gegensatz zu den beiden anderen Anthologien die ich aus dieser Reihe bereits gelesen habe, sind die Märchen hier fast alle eher düster und traurig, was ich ein wenig schade finde, immerhin ist Wasser etwas sehr positives. Die meisten Geschichten sind aber traurigschön, und ich habe sie gerne gelesen.

Einige der Geschichten sind Adaptionen von Andersens Märchen „Die kleine Meerjungfrau“, es ist beeindruckend, was die verschiedenen Autorinnen daraus gemacht haben, wie unterschiedlich die Geschichten sind – das gilt im Übrigen für alle der hier enthaltenen Geschichten.Neben Meerjungfrauen trifft der Leser auf Kelpies, Kappas, Wasserdrachen und ganz normale Menschen, aber auch auf Gevatter Tod und Götter verschiedener Couleur.

In der Regel gefallen nicht alle Geschichten in Anthologien, auch hier waren welche dabei, die mir weniger gut gefallen haben, allerdings nicht viele. Die meisten konnten mich berühren, auf ganz unterschiedliche Weise, so z. B. Nina Blazons „Tom Jofnurs Lied“, das sehr atmosphärisch ist und von einer Sage der Inuit inspieriert wurde. Matthias Treuts „Der Fluch der Bücher“ ist ein High-Fantasy-Märchen, spannend erzählt, ich hätte noch länger weiterlesen können und bin nun neugierig auf die Romane des Autors. Jennifer Estep erzählt in „Von der Schönheit, ein Biest zu sein“ die Geschichte der Schönen und dem Biest mit umgekehrten Vorzeichen neu und hat eine positive Message verpackt. Auch „Der Treibgutsammler“ von Lynn Fleweliling gefällt mir mit ihrem sympathischen Protagonisten sehr und hat mein Kopfkino angeregt. Humor gibt es in Liane Mars‘ „Ein Kuss mit Folgen“, endlich möchte man sagen. „Das Meer und seine Geliebte“ von Julia Adrian schließt die Anthologie ab und gefällt mir nicht nur wegen der Erzählweise in der zweiten Person sehr gut.

Die Märchen-Anthologie-Reihe des Drachenmond-Verlages hat sich mit dem fünften Band dem Wasser zugewandt und wieder sehr schöne Märchen hervorgebracht, dieses Mal vorwiegend düstere und traurige. Wie bereits andere Bände dieser Reihe, kann ich auch diesen wieder empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2021

Spannender Science Fiction-Roman

Die letzte Astronautin
0

2034: Die Orion 6 ist auf dem Weg zum Mars, als ein Unglück passiert, Kommandantin Sally Jansen muss eine schwere Entscheidung treffen, um zumindest den Großteil ihrer Crew heil zurück auf die Erde zu ...

2034: Die Orion 6 ist auf dem Weg zum Mars, als ein Unglück passiert, Kommandantin Sally Jansen muss eine schwere Entscheidung treffen, um zumindest den Großteil ihrer Crew heil zurück auf die Erde zu bringen – für ihre Karriere das Aus …

2055: Ein riesiges Objekt wird im All entdeckt, das offenbar Kurs auf die Erde hat. Die NASA, mittlerweile von privaten Weltraumfirmen überholt, reaktiviert Sally Jansen und übergibt ihr das Kommando der Orion 7, ihr Auftrag: Kontakt aufnehmen.

Die Geschichte ist sehr spannend, und wirkt gerade, weil sie zeitlich so nahe unserer Zeit ist, beklemmend, vor allem, wenn der Leser immer mehr über das Objekt erfährt. Tatsächlich werden sich die Charaktere auch ins Innere begeben, und am Ende wird nicht jeder überlebt haben.

Die Besatzung der Orion ist bunt gemischt, ein Soldat, ein Wissenschaftler und eine Ärztin begleiten Sally Jansen. Man lernt die Charaktere einigermaßen gut kennen, wirklich in die Tiefe geht es nicht, aber es reicht aus, um sich ein Bild machen zu können. Sally Jansen hat sich in meinen Augen dabei eher negativ entwickelt. Was auf der Orion 6 passiert ist, hat sie schwer getroffen, und sie hat immer noch Schuldgefühle, was ich nur zum Teil nachvollziehen kann, denn im Grunde hatte sie gar keine andere Möglichkeit. Auch bei ihrer neuen Mission kommt das zum Tragen, und sie handelt in meinen Augen oft unüberlegt und auch stur. Manches wirkt auch einfach aufgesetzt.

Aber auch die anderen Besatzungsmitglieder sind mir nicht wirklich sympathisch, obwohl ich ihre Beweggründe teilweise eher nachvollziehen kann. Neben der Besatzung ist ein weiterer wichtiger Charakter Roy McAllister, der von der Erde aus die Mission begleitet. Er ist mir tatsächlich am sympathischsten. Doch im Grunde spielt das sowieso eine untergeordnetere Rolle, denn im Mittelpunkt steht das Objekt, über das der Leser immer mehr erfährt, und das zunehmend interessanter, aber auch gruseliger wird – ja, teilweise erleben die Charaktere und mit ihnen der Leser regelrechten Horror. Als Leser hat man übrigens auch Gelegenheit sich selbst Gedanken über das Objekt zu machen.

Gut gefällt mir der Erzählstil, es gibt immer wieder Perspektivewechsel, auch Ortswechsel zwischen Erde und All, und es gibt Einschübe, in denen verschiedene Menschen, vor allem Wissenschaftler, die an der Mission beteiligt waren (sowohl im All als auch auf der Erde), ihre Gedanken kundtun, Stellung nehmen oder wissenschaftlichen Input liefern.

Für mich hat sich der Roman immer mehr zum Pageturner entwickelt, mein Kopfkino hatte viel zu tun und ich empfand immer mehr Spannung. Das Ende allerdings fand ich unrealistisch und auch nicht ganz logisch, kann es aber akzeptieren.

Wer spannenden Science Fiction mit einer Prise Horror sucht, und nicht unbedingt sympathische Charaktere braucht, kann hier gut unterhalten werden. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Genrefans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere