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Veröffentlicht am 03.03.2021

Eine Geschichte über Rebellion

Sie haben mich nicht gekriegt
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„Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege ...

„Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege gegenüber gestellt. Während es in seinem Debüt um drei Männer ging, sind es hier zwei Frauen, die Fotografin Tina Modotti und die Buchhändlerin Mary Rosenberg.

Nach dem Prolog im Jahr 1937 beginnt die Handlung 35 Jahre zuvor im Jahr 1902 und entwickelt sich im Anschluss chronologisch weiter.

Das Leben der beiden Protagonistinnen könnte kaum kontrastreicher sein.

Marie wird in Bayern groß und ihr Weg zur Buchhändlerin ist vorbestimmt. Sie ist Jüdin und schafft es gerade noch rechtzeitig nach New York.

Tina wächst in ärmlichen Verhältnissen in Norditalien auf und erkämpft sich ihren Weg als Fotografin nach Hollywood.
In ihrem Ursprung haben sie nicht viel gemeinsam, aber beide kämpfen für ihre Ziele und rebellieren gegen den Faschismus.

Es ist ein vielschichtiger Roman, in dem die historischen Hintergründe gut eingebunden wurden. Der Schreibstil von Felix Kucher ist ruhig und recht poetisch. Durch den permanenten Wechsel zwischen Tina und Marie entsteht ein Sog, der in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat immer weiterzulesen.

Mich hat das Leben der beiden Frauen beeindruckt und wer gerne Bücher über starke und mutige Frauen liest, liegt hiermit genau richtig.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Ein außergewöhnliches Buch mit einem außergewöhnlichem Protagonisten

Das Flüstern der Bienen
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„Das Flüstern der Bienen“ ist der zweite Roman der mexikanischen Schriftstellerin Sofía Segovia.

Die Handlung beginnt im Herbst 1910 in Linares einer Stadt des „Orangengürtels”in Mexiko. Die Amme Nana ...

„Das Flüstern der Bienen“ ist der zweite Roman der mexikanischen Schriftstellerin Sofía Segovia.

Die Handlung beginnt im Herbst 1910 in Linares einer Stadt des „Orangengürtels”in Mexiko. Die Amme Nana Reja findet unter einer Brücke ein alleingelassenes Baby, das von Bienen umschwärmt und geschützt wird. Die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen dieses bei sich auf. Während die abergläubischen Dorfbewohner dem Jungen misstrauisch gegenüber stehen, lieben die Morales den kleinen, stummen Simonopios, dessen Gesicht entstellt ist, wie ihr eigenes Kind. Schnell wird deutlich, dass Simonopios ein ganz besonderer Junge mit einem ungewöhnlichem Verhältnis zur Natur - insbesondere den Bienen - ist. Er versteht die Sprache der Natur und weiß dies zu nutzen.

Der Schreibstil von Sofía Segovia ist sehr poetisch, aber auch spannend und fesselnd. Sie beschreibt die Ereignisse lebendig und ihre Charaktere wirken jeder für sich authentisch. Es ist eine Familiensaga über mehrere Generationen und neben der fiktiven Geschichte ist das Zeitgeschehen – die spanische Grippe, die Anfänge des Orangenanbaus, die mexikanische Revolution – gut eingebunden. Der Roman hat etwas Magisches, sowohl in seiner Geschichte als auch in dem Schreibstil der Autorin.
Das Buch liest sich angenehm, lässt sich aber nicht schnell lesen, dafür steckt zu viel zwischen den Zeilen.

Zahlreiche philosophische Ansätze laden zum Nachdenken ein und sorgen dafür, dass man „Das Flüstern der Bienen“ nicht so schnell wieder vergisst.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Historischer Krimi mit großartigem Setting

Der tote Rittmeister
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„Der tote Rittmeister“ ist der zweite Krimi der Autorin Elsa Dix mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Zum Verständnis dieses Romans sind keine Kenntnisse aus dem vorherigen Band „Die ...

„Der tote Rittmeister“ ist der zweite Krimi der Autorin Elsa Dix mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Zum Verständnis dieses Romans sind keine Kenntnisse aus dem vorherigen Band „Die Tote in der Sommerfrische“ notwendig, da die Ereignisse unabhängig voneinander sind.

Nachdem ein Rittmeister der kaiserlichen Kavallerie ermordet wurde und ein kleines Mädchen aus dem Seehospiz verschwunden ist, beginnen die Lehrerin Viktoria Berg und der Journalist Christian Hinrichs gemeinsam zu ermitteln. Es dauert nicht lange, bis sie auf tiefe Abgründe und dunkle Geheimnisse in der feinen Seebadgesellschaft stoßen.

Elsa Dix versteht es das Setting so gekonnt in Szene zu setzen, dass man direkt mit ihr nach Norderney reist und die Szenen bildhaft vor Augen hat. Auch der Zeitgeist, die Regeln, Weltanschauungen, Ereignisse, das Lebensgefühl der feinen Gesellschaft, die soziale Unterschiede und Gegensätze der damaligen Zeit werden spürbar. Mit Viktoria Berg und Christian Hinrichs hat die Autorin zwei sehr sympathische Protagonisten geschaffen, die ihrer Zeit in ihrem Denken und Handeln weit voraus sind.

Insgesamt ist es ein spannender, gut recherchierter, historischer Krimi mit toller Atmosphäre, der mich bestens unterhalten hat und gespannt auf einen weiteren Band mit historischen Nordseeflair warten lässt.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Ein Stück amerikanische Geschichte

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
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„Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls“ ist das gelungene Debüt der Autorin Noelle Salazar.

Die Handlung beginnt im Oktober 1941. Audrey Coltrane liebt das Fliegen und als sie die Möglichkeit erhält ...

„Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls“ ist das gelungene Debüt der Autorin Noelle Salazar.

Die Handlung beginnt im Oktober 1941. Audrey Coltrane liebt das Fliegen und als sie die Möglichkeit erhält auf Hawaii als Fluglehrerin zu arbeiten, nutzt sie diese. Durch den Angriff der Japaner auf Pearl Habor verliert Audrey zwei ihrer Freundinnen. Sie verlässt Hawaii, schließt sich den „Women Airforce Service Pilots“ an und lernt Lieutenant James Hart kennen. Durch einen Flugzeugabsturz verliert sie weitere Freundinnen und James geht nach Europa von wo er nicht zurückkehrt.

Auch wenn es sich bei den Ereignissen im Roman um eine fiktive Geschichte handelt, die Hintergründe, der Zweite Weltkrieg und der Angriff auf Pearl Habor sind historisch und man merkt beim Lesen, dass die Autorin hier gut recherchiert hat. Noelle Salazar hat die historischen Hintergründe gut in ihren Roman eingeflochten und die teils bedrohliche Stimmung gut transportiert. Aber es ist keineswegs ein durchweg düsterer Roman, da die Liebe zwischen Audrey und James sowie die Freundschaft zwischen den Pilotinnen einfach nur schön ist. Interessant fand ich auch die Informationen über die verschiedenen Flugzeugtypen.

Der Roman liest sich spannend und hat von allem etwas. Es geht um die Leidenschaft zum Fliegen, um Emanzipation, mutige Frauen, Freundschaft, Liebe und die damaligen Kriegsereignisse. Das alles hat die Autorin in einer unterhaltsamen Story, die sich angenehm und leicht lesen lässt zusammengebracht.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke von Noelle Salazar.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Survivel-Abenteuer-Roman – spannend & nichts für zarte Gemüter

Forgotten City (Band 1)
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„Forgotten City“ ist ein spannender Thriller für Jugendliche von dem in Nordengland lebendem Autor Michael Ford.

Die Handlung des Buches spielt sich in der Zukunft ab. Bei dem Versuch dem Nahrungsmittelmangel ...

„Forgotten City“ ist ein spannender Thriller für Jugendliche von dem in Nordengland lebendem Autor Michael Ford.

Die Handlung des Buches spielt sich in der Zukunft ab. Bei dem Versuch dem Nahrungsmittelmangel durch den Klimawandel vorzubeugen, kam es zu einer Katastrophe. Tiere und Pflanzen sind außer Kontrolle geraten und zerstören die Umwelt. Zunächst glauben Kobi und sein Vater, dass sie die einzigen Überlebenden sind. Als sein Vater verschwindet, macht Kobi sich auf die Suche nach ihm und steht schon bald ganz anderen Herausforderungen gegenüber.

Der Schreibstil ist einfach, mitreißend, sehr spannend und lässt sich flüssig lesen. Die Ereignisse sind actionreich und ich wurde immer wieder von unvorhergesehenen Ereignissen überrascht. Kobi und auch die anderen Charaktere wirken authentisch, ihr Vorgehen passt. Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt und das empfohlene Lesealter elf bis dreizehn Jahre lautet, geht es hier oft grausam zu. Mutierte Pflanzen und Tiere sind eben nicht zimperlich und ich würde zartbesaitete Kinder damit nicht alleine lassen.

Wer Dystopien, Spannung und Action mag, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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