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Veröffentlicht am 15.09.2016

(Un-)Ruhestand auf Sylt

Heringsmord
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Ernst und Frieda Schmälzle aus Bopfingen im Schwabenländle machen sich mit ihren 7-Sachen und ihrem Dackel Gustav in ihrem Volkswagen T1auf nach Sylt. Die Insel haben sie seit Jahren ins Herz geschlossen ...

Ernst und Frieda Schmälzle aus Bopfingen im Schwabenländle machen sich mit ihren 7-Sachen und ihrem Dackel Gustav in ihrem Volkswagen T1auf nach Sylt. Die Insel haben sie seit Jahren ins Herz geschlossen und wollen hier ihren Lebensabend verbringen. Da die Immobilienpreise extrem hoch und für die Schmälzles nicht erschwinglich sind, haben sie sich entschlossen, erst mal auf einem Campingplatz einzuchecken.

Was sie dort alles erleben, davon erzählt uns die Autorin nach ihren beiden Möwengeschichten in ihrem neuesten Buch "Heringsmord".

Da die Erlebnisse der Beiden immer abwechselnd mal aus Ernsts, mal aus Friedas Sicht geschildert werden, lerne ich die Beiden mit ihren Ansichten und ihrer Sicht auf verschiedene Dinge immer besser kennen. Auch was gerade in ihren Köpfen vorgeht, verstehe ich besser und bin immer direkt vor Ort, da ja beide zwangsläufig nicht immer gemeinsam unterwegs sind. Ich möchte die Beiden hier und da schütteln und ihnen zurufen "Redet doch einfach mal miteinander". Aber nein - jeder macht sein Ding, was die Sache auch nicht besser macht. Als dann ein Mord geschieht, in den sowohl Frieda als auch Ernst verstrickt sind oder sein könnten, übernimmt Frieda das Kommando und versucht, zusammen mit einem weiteren Champingplatzbewohner den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.

Beginnt die Geschichte eher langsam und ruhig, so nimmt sie allmählich immer mehr Fahrt auf und es kommt eine gewisse Spannung auf. Da die Protagonisten mit ihren kleinen Eigenheiten sehr farbig und deutlich ausgearbeitet sind, habe ich sie bald in meinem Kopfkino eingestellt.

Die Geschichte an sich finde ich persönlich eher amüsant als kriminell. Trotzdem habe ich mich dank der immer neuen Fährten nicht gelangweilt, sondern eher mit gerätselt und mit gefiebert.

Mir haben auch vor allem die Bilder der Insel sehr gut gefallen, die mir die Autorin mit ihrer blumigen und sehr ausführlichen Sprache zu lesen gegeben hat. Ich habe richtig Lust bekommen, diese Insel einmal zu besuchen.

Wer einen amüsanten, trotzdem spannenden Krimi mit eher unüblichen Fahndern lesen möchte, der statt viel Blutvergießen eher auch die Personen stark beleuchtet, der ist hier genau richtig. Sina Beerwald hat mir mit Frieda und Franz und Co. einige sehr lesenswerte Stunden beschert.

Veröffentlicht am 30.07.2024

Ich habe mir mehr erwartet

Glück
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Mich hat das ausdrucksstarke Cover und der schräg plazierte Titel angezogen und auch der Klappentext hört sich lesenswert an.
Autorin Jackie Thomae befasst sich in diesem Buch mit Frauen in der Mitte ihres ...

Mich hat das ausdrucksstarke Cover und der schräg plazierte Titel angezogen und auch der Klappentext hört sich lesenswert an.
Autorin Jackie Thomae befasst sich in diesem Buch mit Frauen in der Mitte ihres Lebens, die die Frage umtreibt, ob ein Leben ohne Kind lebenswert oder das Frau-sein unabdingbar mit einer Mutterschaft verbunden ist.
Mit diesen Fragen beschäftigen sich hauptsächlich Marie-Claire Sturm, die die meisten Rundfunkhörer unter MC kennen. Sie war das 1. mal mit 17 schwanger – viel zu früh, das zweite mal mit Zwillingen, die sie nicht wollte. Und nun fragt sie sich, ob sie noch ein Kind will, aber dazu fehlt ihr der Mann.
Anahita Martini, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, die sich sehr um ihre Aussenwirkung kümmert, fragt sich, ob sie dieses Amt überhaupt ohne Kinder ausüben kann. Obwohl sie so erfolgreich ist, spürt sie eine innere Leere, die vielleicht ein Kind füllen kann? Um den Stress ganz oben in der Politik aushalten zu können,schluckt sie schon jetzt morgens Upper und abends Downer. Und dann noch ein Kind?
Auch Frauenärztin Henriette Nonnenmacher lerne ich zusammen mit Tochter Nike und Mutter Ute kennen, die sich voll in den Dienst ihrer Patientinnen gestellt hat. Ob man dem Wundermedikament, von dem sie so viel hält und bei dem Frauen bis ins hohe Alter schwanger werden können, eine Chance geben soll, sehe ich kritisch.
Dazu Maren Vogtländer, spirituelle Lebensberaterin, Atemtherapeuthin und Körperarbeiterin, die von ihren Kursen sehr gut leben kann. Auch sie ohne Kind.
Sie alle beschäftigen sich in irgendeiner Weise mit ihrem Alter und dem Thema Kinder.
Da ich selbst zwei Kinder habe, bei denen ich lange überlegt habe, ob ich überhaupt schwanger werden wollte, hat mich dieses Thema sehr interessiert. Allerdings musste ich beim Lesen schnell feststellen, dass ich mir etwas anderes von der Lektüre erwartet hatte.
„Glück“ ist eine Geschichte, die sich mit Frauen in der Mitte ihres Lebens auseinander setzt, die sich dem Druck ausgesetzt fühlen, eine Entscheidung treffen zu müssen. Ihr Leben mit oder ohne Kind weiterzuführen.
Leider habe ich zu den Protagonistinnen keinen Zugang gefunden. Die Geschichte plätschert mit ihrem, wie ich finde hervorragenden Erzählstil ohne viel Inhalt, leider nur so vor sich hin. Gedanken gehen in Dialoge über und wieder zurück. Das hat das Lesen für mich etwas anstrengend gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, war ich fast froh, als das Buch ausgelesen war.
Ich hätte mir mehr Tiefgang, mehr Emotionen, die dieses Thema bestimmt verdient, und mehr Selbstreflektion von MC und Anahita gewünscht. Trotzdem regt es auch mich zu Überlegungen an, z.B. ob Frau diesem Thema heutzutage noch so viel Raum geben muss. In unserer Gesellschaft ist doch sowieso schon fast alles möglich. Vielleicht hat mich auch diese Erkenntnis nicht so gut in die Geschichte hinein finden lassen.

Wer sich für persönliche und gesellschaftliche Themen interessiert, ist mit diesem Buch bestimmt gut bedient. Mich hat es leider nicht berührt.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Die Geschichte hat mich leider nicht erreicht

Der Wintermordclub
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Jedes Jahr im Dezember treffen sich 6 Freunde, zusammengeschweißt durch einen Kriminalfall und durch langjährige gemeinsame Polizeiarbeit, in Le Lavandou an der Côte d´Azur in Südfrankreich im Le Petit ...

Jedes Jahr im Dezember treffen sich 6 Freunde, zusammengeschweißt durch einen Kriminalfall und durch langjährige gemeinsame Polizeiarbeit, in Le Lavandou an der Côte d´Azur in Südfrankreich im Le Petit Hôtel. Kriminaloberrat des Bundeskriminalamtes Karl-Wilhelm Becker, den alle nur "Kim" nennen, Alexandros Dimitriadis, Kommandeur der griechischen Küsenwache, der Niederländer Ruben van Dijk, der bei Europo gearbeitet hat, Gerichtsmediziner Kasimir Nowak aus Krakau, Kriminlogieprofessorin Geraldine Walker und die französische Interpolagentin Louanne Chevalier gönnen sich das kriminalistische Vergnügen im freundlichen Ambiente der winterlichen Côte d´Azur um dort einen von einer Schauspielgruppe inszenierten Mord zu klären. In diesem Jahr aber kommt es zu einem echten Mord. Alexandros Dimitriadis liegt erschossen im Keller und die Freunde tun sich nicht leicht bei ihrer Aufgabe seinen Mörder zu finden.

Am ersten Tag der Geschichte werden die sechs Freunde ausgiebig vorgestellt. So nisten sie sich schnell in meinem Kopfkino ein und sind für mich gut vorstellbar. Sympathisch sind sie mir bis auf Kasimir absolut nicht. Genau so wie die Hotelbetreiber Claire und Hugo Martin. Den französischen Ermittler François Baptiste Lefèvre, der den Mordfall übernimmt und über den die 5 Freunde überhaupt nicht glücklich sind, kann ich mir ebenfalls gut vorstellen. Aber von ihm lässt sich die Gruppe nicht abhalten und beginnt eigene Ermittlungen anzustellen.

Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sich Zimmermädchen Marisa gefühlt hat, als die Menschen oben im Hotel warten, bis sich endlich der Vorhang zu ihrem jährlichen Spiel öffnet, während sie unten im Keller einen realen Toten findet. Marisa hütet wie die anderen Mitwirkenden ein Geheimnis. Ob sie den Mörder gesehen hat?

Autor Jan Beinßen, der die Geschichte in sieben Tage unterteilt und sich einer recht einfachen Sprache bedient, lässt die Gedanken von jedem Mitwirkenden selbst erzählen und gibt mir so die Möglichkeit, die Geschichte und auch die Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Auch ihre Sorgen, Geheimnisse und Ängste kommen zur Sprache und was sie über die anderen aus ihrer Gruppe denken ist sehr interessant. Wie oben schon beschrieben, sind mir die allermeisten Menschen hier eher wegen ihrer Eitelkeit und ihrer Hochnäsigkeit unsympathisch.

Mir haben besonders die Beschreibungen der Umgebung sehr gut gefallen. Auch die Idee der Geschichte finde ich gut. Allerdings kommt bei mir nur sehr wenig Spannung an. Und die brauche ich bei einem Krimi einfach, sei sie auch noch so hintergründig. Unterhaltend ist "Der Wintermordclub" allemal.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Die Geschichte hat mich leider nicht erreicht

Wo das Licht herkommt
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Philippine Moosleitner ist erst neun, als sie mit dem schrecklichen Seppel verlobt werden soll. Sie schneidet ihren langen Zopf ab, zieht eine Hose ihrer Brüder an und macht sich auf den Weg. „Ich fliehe ...

Philippine Moosleitner ist erst neun, als sie mit dem schrecklichen Seppel verlobt werden soll. Sie schneidet ihren langen Zopf ab, zieht eine Hose ihrer Brüder an und macht sich auf den Weg. „Ich fliehe vor meinem eigenen Geschlecht“. Sie schlägt sich bis nach Wien durch, zieht weiter über Rom nach Coimbra in Portugal. Ihr eigentliches Ziel China lässt sie nicht aus den Augen. Aber egal wo sie auch ist, lebt sie immer mit der Gefahr als Frau erkannt zu werden.

Ein wunderschönes Cover mit, wie in China üblich, dem Autorennamen an der Seite von oben nach unten geschrieben. Auch das innere des Buches hat mich mit seiner Eleganz überrascht. Einfach wunderschön.

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr gut gelungen. Die handelnden Personen finde ich sehr gut eingeführt. Aber dann wird es durch die vielen Zeitensprünge und die dauernden Szenenwechsel, bei denen ich manchmal nicht wusste, wo ich gerade bin, sehr mühsam. Dazu kommt der Schreib- und Erzählstil mit dem ich nicht so zurecht kam. Beides hemmt den Lesefluss und ich war froh, als Philippine ihren Adam wieder trifft und sich die Geschichte gen Ende neigt.
Sehr gut gefallen mir die Sprüche vor jedem Kapitel von Fei Lipu, wie sich Philippine in China nennt.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch mit einer ungewöhnlichen, mutigen Protagonistin und ihrer außergewöhnlichen Geschichte gefreut. Leider hat es nicht erfüllt, was ich mir davon versprochen hatte. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Ein nettes kleines Buch für unsere ganz kleinen Leser

Mein Zieh-Bilder-Spaß: Kleine Tiere im Wald
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„Kleine Tiere im Wald“ – ein Zieh-Bilder-Spaß – aus dem mit kleinen einfachen Sätzen von Julia Hofmann und Illustrationen von Amanda McDonough.
Igel, Kaninchen, Eule und Fuchs kann man durch Ziehen aus ...

„Kleine Tiere im Wald“ – ein Zieh-Bilder-Spaß – aus dem mit kleinen einfachen Sätzen von Julia Hofmann und Illustrationen von Amanda McDonough.
Igel, Kaninchen, Eule und Fuchs kann man durch Ziehen aus seinem Bau locken und entdeckt dann die Tierbabys. Da sich die Bilder auf jeder Seite wiederholen, etwas eintönig.

Die 5 Seiten des Buches bestehen aus sehr dicker Pappe und sind mit Folie überzogen. So können evtl. Flecken leicht abgewischt werden.

Ein nettes kleines Buch für unsere ganz kleinen Leser ab ca. 1 Jahr.

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