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Veröffentlicht am 13.03.2017

Wieder eine tolle Geschichte von Erin McCarthy

True - Weil du mich zum Träumen bringst
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Cover:

Das Bild der Frau, die sich an den Mann schmiegt und einen Kopf kleiner zu sein scheint, gefällt mir sehr. Es strahlt das Gefühl von Geborgenheit aus, ebenso die Mimik der Frau lässt darauf schließen, ...

Cover:

Das Bild der Frau, die sich an den Mann schmiegt und einen Kopf kleiner zu sein scheint, gefällt mir sehr. Es strahlt das Gefühl von Geborgenheit aus, ebenso die Mimik der Frau lässt darauf schließen, dass es nur an solch positiven Gefühlen bedarf, um glücklich zu sein. Die Gestaltung des Buchtitels durch die Schriftart, Größe und die Hervorhebung der roten Kreise liefern wieder ein tolles Gesamtbild.

Meinung:

Kylie und Jonathon waren mir vom ersten Augenblick an sympathisch. Beide sind eher zurückhaltend und driften bezüglich ihrer Vorliebe zur Chemie ordentlich auseinander, dennoch verstellen sie sich nicht und faszinieren den jeweils anderen mit ihrer Persönlichkeit.

Kylie hat ein geringes Selbstbewusstsein, sieht sich selbst als dumm. Das ihr Freund sie betrogen hat, trägt nicht zur Verbesserung der Situation bei, führt letztendlich sogar dazu, dass sie sich in ihrer Meinung bestätigt sieht.

Man musste schon so etwas Schreckliches wie ein Mörder sein, um meinen Hass heraufzubeschwören. Oder man betrog mich mit meiner besten Freundin. Aber selbst danach hatte ich Nathan nicht gehasst. Ich war verletzt. Verletzt auf eine Art, die für mich merkwürdig war, weil sie nicht verging.

Zutiefst von ihrem Exfreund verletzt vernachlässigt sie ihre Kurse und hinkt besonders in Chemie hinterher. So wie ich Kylie kennen gelernt habe, würde ich sie jedoch nicht als dumm bezeichnen. Es gibt nun mal Fächer, in denen man mehr tun muss als für andere bzw. für die einem einfach das Verständnis fehlt. Allerdings hatte ich in vielen Situationen das Gefühl, dass Kylie eine gewisse Reife fehlt.

Jonathon ist überdurchschnittlich intelligent, doch wirkt er nicht abgehoben oder von sich selbst beeindruckt. Er hilft Kylie und schafft es ihr nach langer Zeit ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Obwohl mir die zwei schnell sympathisch waren, fand ich die Entwicklung zwischen ihnen doch zu rasant. Einerseits trauert Kylie noch ihrer alten Beziehung hinterher und kaum steht Jonathon vor ihr und positioniert in den richtigen Momenten berührende und zustimmende Worte, ist ihr Exfreund vergessen und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht zusammen. Das Bild, was die beiden mir da vermittelt haben, entsprach so gar nicht meinem ersten Eindruck.

Meine Vermutung, welchen Fehler die zwei begehen, der im Klappentext erwähnt wird, hat sich bestätigt. Das Kylie Jonathon davon unterrichtet und ihm die Freiheit lässt zu entscheiden, fand ich lobenswert und hat bewiesen, dass Kylie für ihr leichtsinniges Verhalten die Verantwortung trägt. Für Sie war die Erkenntnis ein Schock, doch hat sie eine Familie an ihrer Seite, die sie unterstützt, bei Jonathon hingegen ist das nicht ganz so leicht. Er hat Träume, versucht den Erwartungen seines Vaters ein Stück weit gerecht zu werden und nun scheinen diese Pläne komplett über den Haufen geworfen zu werden. Die beiden stehen vor einer Hürde, die nicht so leicht zu meistern ist. In dieser Situation Fehler zu begehen wie beispielsweise durch unbedachte Worte, ist zwar nicht schön, dennoch kommt es darauf an, was man aus seinen Fehlern macht und wo diese einen letztendlich hinführen. Manchmal fordert einen das Schicksal heraus und das Ergebnis ist für Kylie und Jonathon tragisch. Allerdings glaube ich, dass die zwei sich nicht nur gegenseitig, trotz ihrer Erwartungen näher gekommen, sondern auch über sich selbst hinausgewachsen sind und wichtige Erfahrungen gesammelt haben.

>>Liebes, es gibt viele Arten von Klugheit, und du hast gerade gezeigt, dass du die Intelligenz des Herzens besitzt. Glaub ein bisschen mehr an dich selbst.<<

Um die Menschen zu schützen, die wir lieben verschweigen wir Dinge von denen wir wissen, dass sie sie verletzen würden. Dieses Verhalten von Jonathons Mutter verstehe ich, dennoch trägt sie auch dazu bei, dass man die Gefahr und Unberechenbarkeit seines Vaters nicht einschätzen kann. Als Professor sollte ihm daran gelegen sein, seine Schüler zu motivieren und ihnen zu helfen. Doch macht er keinen Hehl darum, wie wenig er von Kylie hält. Er sieht nur eine Möglichkeit, dass sie den Kurs besteht. Ist sie verzweifelt genug um darauf einzugehen?

>>[...] Wir brauchen in unserem Leben unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.<<

Dieser Satz von Jonathons Mutter hat mir sehr gefallen. Es ist nicht wichtig, in jeder Lebenslage die richtigen Entscheidungen zu treffen, alle Fächer mit Bestnoten abzuschließen. Wichtig ist, dass man Menschen um sich herum hat, durch die man lernt, wächst, bei denen man sich wohl und geborgen fühlt. Die dort Stärken haben, wo man selbst Schwächen hat, dass man sich gegenseitig hilft. Und auch wenn die Zeit für die Protagonisten noch so schwer wird, so haben sie doch wenigstens Menschen an ihrer Seite, die ihnen genau das geben.

Charaktere:

Kylie ist kein Ass in Chemie und ihrem Verhalten fehlt es des öfteren an Reife, dennoch hat sie eine der wichtigsten Eigenschaften, die weitaus wertvoller ist. Sie ist liebevoll, herzlich, nicht voreingenommen, gibt jedem eine Chance und das ist etwas, was einen Menschen ausmacht und definiert. Seit der Trennung von ihrem Freund haben sich viele Hürden aufgetan, manche wird sie bewältigen, an anderen wird sie scheitern. Doch egal wie es kommt, hat sie Familie und Freunde die ihr zur Seite stehen.

Jonathon [Darwin] liebt die Kinetik und hat ein Tattoo bestehend aus dem Periodensystem der Elemente, die Avogadro-Konstante, der Strukturformel für Propangas und die Daten wichtiger Ereignisse in seinem Leben. Mit Kylie wächst dieses Tattoo und ebenso der Konflikt mit seinen Zukunftswünschen und seinem Verantwortungsbewusstsein. Wiederholt sich mit ihm und Kylie die Geschichte seiner Eltern?

Schreibstil:

Erin McCarthy hat mich wieder in ihrer Welt gefesselt. Der Protagonist Jonathon ist kein "Bad Boy" und obwohl ich solche Geschichten immer interessant finde, war eben das eine erfrischende Abwechslung.
Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet und der Konflikt zwischen Jonathon und seinem Professorenvater hat der Handlung einen tollen Schliff verliehen. Allerdings haben sich sowohl Jonathon als insbesondere Kylie in ihrem Verhalten meiner Ansicht nach zu sehr widersprochen. Ihre zurückhaltende Art passt für mich nicht wirklich zu ihrem Verhalten nach der Nachhilfestunde. Oftmals waren mir die zwei zu wankelmütig und unentschlossen. Ebenso der Tatbestand, dass sich die zwei immer wieder längere Zeit aus dem Weg gehen und versuchen die Aufmerksamkeit durch teilweise verletzende Handlungen wieder auf sich zu ziehen um sich näher zu kommen, hat von fehlender Reife überzeugt. Trotz dieser Fehler gab es auch viele positive Eigenschaften der Protagonisten, die es mir ermöglicht haben sie schnell ins Herz zu schließen, wenn auch das ein um das andere mal mit einem Kopfschütteln verbunden war.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Abbi Glines weiß, wie sie ihre Leser begeistert

Sometimes It Lasts – Cage und Eva
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Cover:

Mimik und Gestik der Charaktere lassen sich hier nur schwer deuten. Dennoch ist es der Gesamteindruck, der mir so gut gefällt. Der Mann strahlt eine Stärke aus, die gleichzeitig beschützend wirkt. ...

Cover:

Mimik und Gestik der Charaktere lassen sich hier nur schwer deuten. Dennoch ist es der Gesamteindruck, der mir so gut gefällt. Der Mann strahlt eine Stärke aus, die gleichzeitig beschützend wirkt. Das Holzfällerhemd harmoniert farblich sehr gut mit dem roten Schriftzug "Sometimes it lasts" auf dem schwarzen Hintergrund. Ebenso passt dieses Cover gut zum ersten Band von Cage und Eva "While it lasts", sodass man diesen Band optisch als Fortsetzung erkennt.

Meinung:

Nach Joshs Tod hat Eva lange Zeit kaum noch am Leben teil genommen, erst Cage hat es geschafft wieder Licht in ihr Leben zu bringen und zugleich wird im Prolog zum zweiten Band von Cage und Eva klar, dass sie mehreren Hürden gegenüber steht, die sie wieder in alte Verhaltensmuster zu ziehen droht.

Er konnte alles schlagen. Nichts war größer als er. Das hier schon.

Evas Vater Wilson ist ein toller Mann, an dem ich damals in "While it lasts" nur eine negative Eigenschaft entdecken konnte und selbst diese beruhte darauf, seine Tochter schützen zu wollen. Als Mann für seine Tochter wirkt Cage aufgrund der Fehler seiner Vergangenheit vielleicht nicht als Kandidat der ersten Wahl, dennoch hat Cage sich bewiesen und zeigt mit all seinen Handlungen, dass Eva für ihn die Eine ist, für die er alles tun würde.

Cages Stipendium ist etwas, was mir ebenso viel Kopfschmerzen bereitet hat, wie ihm selbst. Es ist eine Chance für ihn, die es ihm ermöglicht, seinen Traum zu verfolgen. Dennoch möchte er Eva nicht, in der ihr bevorstehenden schweren Zeit, alleine lassen. Das Eva ihn dennoch ziehen lässt finde ich bewundernswert, denn eine Person an ihrer Seite, die ihr so viel Halt gibt wie nur Cage es kann, hat sie nach der Offenbarung ihres Vaters dringend nötig.
Jer steht ihr zwar immer zur Seite, doch auch seine Bemühungen, Eva damals ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und aus ihrer Lethargie zu befreien, nachdem ihre erste große Liebe und sein Zwillingsbruder Josh gestorben ist, war ihm nicht gelungen. Eva liebt Cage so sehr, dass sie seinem Traum nicht im Wege stehen möchte und so sehr Cage auch beteuert hat, dass er ohne das Stipendium leben kann aber nicht ohne sie an seiner Seite, kann ich Evas Argumentation, dass Cage sich irgendwann die Frage stellen wird "Was wäre gewesen, wenn ..." sehr gut nachvollziehen.

>>Sie hat nicht um mich gekämpft<<

Eine Trennung auf Zeit ist für ein liebendes Paar, was sich bedingungslos vertraut kein Hindernis, doch Cage Erfolg zieht Neider mit sich, die seine Schwachstelle ausloten, die er deutlich nach außen kehrt. Sowohl Eva, als auch Cage argumentieren mit dem Satz, dass der andere nicht um ihn gekämpft hat, doch sehe ich hier den Fehler größtenteils bei Cage. Lässt man die Frage der Schuld außen vor, hätte er Evas momentane Lage bei ihrer Reaktion bedenken müssen. Es kann noch so viel vertrauen in einer Beziehung vorhanden sein, wenn ich das gesehen hätte, was Eva gesehen hat, hätte ich auch vollkommen blockiert.

Um Verzeihung würde ich nicht bitten - das waren bloß Worte. Käme auch nicht mir Ausreden daher - das wäre genauso schwach. Nein, es war an der Zeit, Taten sprechen zu lassen.

Die Liebe zu einem Menschen lässt uns manchmal Dinge tun, die uns selbst unglücklich machen. Wirklich bewusst wird Eva die Konsequenz ihres Handelns erst, als Cage erfährt, was Eva monatelang vor ihm verborgen gehalten hat. Cage mag in Wilsons Augen nicht der perfekte Mann für seine Tochter sein, doch weiß ihr Vater ebenso, dass sie ihr Herz nicht leichtfertig jemanden schenkt. Schafft es Eva sich selbst und ihrem Gefühl soweit zu vertrauen, wie Wilson es ihr gegenüber stets getan hat?

Charaktere:

Evas größte Angst seit dem Tod von Josh ist es, wieder einen Menschen zu verlieren den sie liebt. Doch egal wie groß die Hürden sind, die sich ihr in den Weg stellen, bleibt sie die starke junge Frau, die wir in "While it lasts" kennen gelernt haben.

Cage erhält durch ein Stipendium die Chance, seinen Traum zu verwirklichen. Eva möchte ihm dabei nicht im Wege stehen und weiß, dass ihre Liebe nicht an der räumlichen Trennung scheitern wird. Erst durch Eva hat er seinen Lebensinhalt gefunden und würde diese Liebe für nichts auf der Welt riskieren, doch gerade ihr Drängen das Stipendium anzunehmen, bringt ihn in eine Lage, die alles zu kippen droht.

Schreibstil:

Abbi Glines Bücher haben mich jedes Mal zum mitfiebern, mitleiden, schwärmen und träumen gebracht. Der Autorin gehen niemals die Ideen aus und eben so sehr weiß sie, wie man den Charakteren einen einzigartigen Schliff verleiht.
"While it lasts" und "Sometimes it lasts" zeigen uns Perspektiven, die wir niemals herbei sehen möchten. Josh wurde Eva entrissen und auf den Tod eines weiteren Menschen muss sie sich vorbereiten. Diese Vorbereitung hilft einerseits, den Verlust schneller zu überwinden, dennoch muss sie auch zusehen, wie jemand leidet und immer weiter zu einem Schatten seiner Selbst wird.

Wie jedes ihrer bisherigen Bücher, ist auch dieses wieder eine wertvolle Reise, aus der ich viel mitgenommen habe. Die Liebe macht uns stärker, auch wenn sie das ist, was uns am meisten verletzen kann.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Keri & Jack - Ein besonderes Gleichgewicht

Eversea - Und die Welt bleibt stehen
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Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass die idyllischen Momente zwischen Jack und Keri Ann eindrucksvoll wiederspiegelt. Im Vordergrund steht eine Girlande aus Herzen, die für mich die Zweisamkeit der Protagonisten ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass die idyllischen Momente zwischen Jack und Keri Ann eindrucksvoll wiederspiegelt. Im Vordergrund steht eine Girlande aus Herzen, die für mich die Zweisamkeit der Protagonisten repräsentiert und darüber hinaus, dass drumherum vergessen, was durch den verblassenden Hintergrund hervorgehoben wird. Auch wenn die Charaktere nicht immer einem solch schönen Tag gegenüber stehen, wie es das Gesamtbild wiederspiegelt, so sind es doch die kleinen Momente, die letztendlich ins Gewicht fallen.

Meinung:

Keri hat Angst mit Jack an ihrer Seite niemals als eigenständige Person betrachtet zu werden, sondern dass über sie nur im Zusammenhang mit dem berühmten Schauspieler Jack Eversea gesprochen wird und dass ihr Leben mit Jack so enden wird, wie das ihrer Eltern. Ihre Mutter lebte ein Leben in stiller Verzweiflung. So oft Keri auch ihre Beziehung in Frage stellt und über alles grübelt, entgehen ihr doch die relevanten Dinge. Ihr Vater hat den Traum ihrer Mutter einfach unterbunden, ihr keine Möglichkeit gegeben ihren Traum zu leben. Jack hingegen bemüht sich, dass sie all ihre Wünsche leben kann und auch wenn dies aufgrund seiner Berühmtheit mit Aufmerksamkeit verbunden ist, die sich Keri Ann nicht wünscht, so hat sie doch einen Partner an ihrer Seite, bei dem sie mit Sicherheit weiß, dass er sie liebt.

>>Joey. Ich kann feierlich geloben, dass ich nicht die Absicht habe, mit ihm wieder was anzufangen oder auch nur zu sprechen. Beruhigt dich das?<< >>Nee.>> >>Ja, mich auch nicht.<< >>Großartig.<<

Die Befürchtung in die Öffentlichkeit gezogen zu werden, dass einem jedes Wort im Mund umgedreht wird und natürlich auch ihre Angst, dass der Erfolg ihrer Kunst eventuell nur darauf beruht, wen sie an ihrer Seite hat, kann ich gut nachvollziehen. Das ihr Angst sie jedoch dazu verleitet, ihre gesamte Beziehung in Frage zu stellen ist mit schleierhaft. Was bringt einem alles Erfolg der Welt, wenn man letztendlich alleine da steht? Mit Jack hat sie etwas einzigartiges gefunden und auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sie vielleicht wieder jemanden lieben könnte, wer sagt, dass das mit selber Intensität verbunden ist? Der Kritikpunkt ist nach wie vor der Rummel und dem berühmten Schauspieler, doch sollte sie deswegen letztendlich wirklich einen Schlussstrich ziehen, bestraft sie Jack für etwas, dass er nicht kontrollieren kann.

Mein wahres Ich hatte ich so tief in mir vergraben, dass ich es beinahe vergaß. Oder ich hielt es nicht für wert, ausgebuddelt zu werden. In diesem Punkt bin ich mir bis heute nicht sicher.

Jack hat viele Opfer gebracht um Keri in Sicherheit zu wissen. Dinge die man nur tut, wenn man jemanden so sehr liebt, dass man den eigenen Schmerz hinnimmt, wenn man weiß, dass es für den anderen das Beste ist. Er hat Mut bewiesen, indem er trotz aller Hindernisse ein Teil ihres Lebens geworden ist und eben diesen Mut sollte auch Keri Ann finden. Jack ist für sie nicht der Schauspieler, der von seinen Fans nur oberflächlich betrachtet wird oder betrachtet werden kann, sie hat Einblicke seiner Selbst gewonnen, wie kein anderer zuvor. Dieses Geschenk sollte sie annehmen und auch Teil seines Lebens werden, mit allen Konsequenzen. Auch wenn es hart wird, da man nie weiß, was die Presse aus Situationen, Bildern und dem Tratsch anderer zieht, wenn man jemanden an seiner Seite hat, für den man durchs Feuer gehen würde, so stellt auch der höchste Berg kein Hindernis da.

>>Jetzt lass es doch einfach mal gut sein, Keri Ann, und gib dem Typen eine Chance. Er will für dich da sein, und du lässt ihn nicht, er will dir helfen, und du nimmst nichts an. Er liebt dieses Objekt, das du gebaut hast, so sehr, dass ernicht will, dass jemand anderes es besitzt. Und er kennt dich gut genug, um deine albernen Rätsel zu lösen.<< [...] >>Und er liebt dich auch noch so sehr, dass er trotz allem nach deinen Regeln spielt.<<

Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind. Jack hat mit all seinen Handlungen gezeigt, wie ihn die Liebe von Keri verändert hat. Wird auch sie den Mut finden ihre Ängste abzulegen?

Charaktere:

Keri überzeugt von einer beeindruckenden Loyalität, dennoch vermag es ihre Angst, diese besondere Eigenschaft zu überlagern. Ihr Wunsch mit ihrer Kunst aus eigener Kraft erfolgreich zu sein, blendet sie, den ihr Glück mit Jack, schließt das andere nicht aus. Wird sie rechtzeitig erkennen, was sie zu verlieren droht?

Jack hat durch Keri zu sich selbst gefunden. Zu ihrem Schutz nimmt er viel auf sich und hat selbst dann noch die nötige Kraft zu kämpfen, als sie schon längst aufgegeben hat. Wird sich seine selbstloses Verhalten auszahlen?

Schreibstil:

Natasha Boyd verleiht ihren Charakteren ein besonderes Gleichgewicht. Die Schwäche des einen, wird durch die Stärke des anderen kompensiert, sodass sie sich einander auf wundervolle Art ergänzen.
Liebe bedeutet, füreinander da zu sein und jemanden aufzufangen, Hoffnung zu sehen, wo sie der andere nicht mehr sieht und weiter zu kämpfen. Mit Keri und Jack hat uns die Autorin genau das vermittelt und noch dazu eine tolles Setting aufgebaut, in dem mir auch die Nebencharaktere Jazz und Joey ans Herz gewachsen sind.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Eine Liebe im Kampf zwischen Macht & Rache

Die Erbin
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Cover:

Ein wunderschönes Cover das nach außen hin idyllisch wirkt. Ein Frau umspielt von einem traumhaft schönen Kleid, beleuchtet von den Lichtern der Stadt bei Nacht. Wie viel Willensstärke jedoch hinter ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover das nach außen hin idyllisch wirkt. Ein Frau umspielt von einem traumhaft schönen Kleid, beleuchtet von den Lichtern der Stadt bei Nacht. Wie viel Willensstärke jedoch hinter dieser aufrechten Haltung steckt, wird erst deutlich, wenn man in die Welt von Natalia De la Grip eintaucht.

Meinung:

Diese Geschichte ist der Kampf einer Frau sich und ihr Können zu beweisen. Natalia ist zielstrebig und lässt sich auch von den Ansichten ihrer Familie nicht entmutigen für ihr Ziel zu kämpfen. Frauen in Führungspositionen sind keine Seltenheit mehr, doch in der schwedischen Finanzwelt und dem Adel werden alle moralischen Grundsätze noch einmal neu erfunden.

Wenn sie ankündigte zu kämpfen, dann tat sie das auch. Sie kämpfte.

Jedes Kind möchte seine Eltern mit Stolz erfüllen. Die angesehene Unternehmensberaterin steht jedoch im Zwiespalt um die Anerkennung ihres Vaters und ihrem Willen das Familienunternehmen mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen. Die Ansichten, besonders von ihren Eltern, kann ich nicht nachvollziehen. Das die Tochter in die Fußstapfen des familieneigenen Unternehmens einsteigen möchte und schon so viele Erfolge zu verzeichnen hat, ist etwas, das man unterstützen sollte. Mit den Ansichten die hier vertreten werden, habe ich mich doch manchmal gefragt, ob sie nicht in einer veralteten Zeit hängen geblieben sind. Ihr Vater ist ein Tyrann, der nur an Erfolg glaubt, wenn er durch die Männerwelt hervorgerufen wurde und das Denken der Mutter, eine Frau gehöre in den Haushalt liegt glaube ich vielmehr darin begründet, dass ihr eigener Wille durch ihren Mann gebrochen wurde und sie diese Aussage selbst glaubt.

Dieses Wort sagte ihm so viel. Aus diesem Grund war das Zusammensein mit ihr so unkompliziert. Sie war eine Querdenkerin in ihrer privilegierten Welt. Und er ein Outsider in seiner. Äußerlich betrachtet wirkte Natalia so angepasst an ihre Lebenswelt, doch sie hatte offenbar auch ihre Kämpfe ausgefochten.

Ebenso zu dem Regelwerk der Familie De la Grip gehört es, nur mit Menschen die der gleichen Schicht angehören zu verkehren. Mit dem Erscheinen des Corporate Raider David vereinen sich zwei Gegensätze. Seinen Charme versprühend ist Natalia achtsam, den sie weiß um seinen Ruf als berechnender Risikokapitalgeber. Diese Zurückhaltung zu wahren fällt schwer und auch David muss sich eingestehen, dass nicht alles wie geplant verläuft. Sie sollte die Marionette sein und er derjenige, der die Dinge in für ihn günstige Bahnen lenkt.

Davids Verbindung zu dieser Familie resultiert aus Macht und Rache. Sie nehmen einen so großen Stellenwert ein, dass die Beteiligten zu verblendet sind um die wirklich wichtigen Dinge im Leben wahrzunehmen.

Charaktere:

Natalia ist eine willensstarke Frau und ein Mitglied der einflussreichsten und mächtigsten Familie Schwedens. Um das Bild zu wiederlegen, dass nur Männer Führungspositionen besetzen können, versucht sie ein eigenes Geschäft abzuwickeln. Dabei lässt sie sich von jenem Mann blenden, dessen Beweggründe erst mal nur ein Ziel kennen.

David verfolgt Pläne, die er mit Natalia erreichen möchte. Letztendlich steht er jedoch vor der Entscheidung, ob er seinen Plan wirklich durchziehen und damit die Welt von jemanden zerstören kann, dessen Faszination auf ihn er nicht länger verleugnen kann.

Schreibstil:

Die Gleichstellung der Frau, die Schichtung der Gesellschaft, sowie der Kampf um Macht und Rache, der einer aufkeimenden Liebe immer wieder Hindernisse in den Weg legen, bringt die Autorin Simona Ahrnstedt in ihrer Geschichte zur Geltung. Die Gedanken und das Handeln der Charaktere werden von Finanzthemen beherrscht und durch Professionalität zum Ausdruck gebracht.
Die wechselnden Perspektiven waren meines Erachtens zu weit gestreut und zu willkürlich eingebaut. Teilweise vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen befinden wir uns in dem Handeln eines Nebencharakters. Auch die Entwicklung ist mir oft zu zügig vorangeschritten.
Ungeahnte Wendungen, interessante Protagonisten und die interessante Darstellung eines eigentlich eher trockenen Themas machen mich neugierig auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Witches Do Not Die Quietly

Everflame
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Cover:

"Feuerprobe" und "Tränenpfad" ergeben zusammen ein eindrucksvolles Bild, welches Lilian und Lily zeigt. Auch wenn sie einander optisch gleichen, so finde ich, kann man am Blick der beiden genau ...

Cover:

"Feuerprobe" und "Tränenpfad" ergeben zusammen ein eindrucksvolles Bild, welches Lilian und Lily zeigt. Auch wenn sie einander optisch gleichen, so finde ich, kann man am Blick der beiden genau erkennen, wer wer ist. Diese Ausarbeitung zeigt uns den essentiellen Punkt der Geschichte und steht mit dieser in Verbindung. Dennoch muss ich sagen, dass mir die erste Cover-Version besser gefallen hat auch wenn der Bezug der Geschichte auf diesem nicht ganz so ersichtlich ist.

Meinung:

Mit dem Sprung in eine andere Welt, hat Lily nicht nur Magie erlernt, sondern auch zu ihrem verborgenen Selbst gefunden, dass sie letztendlich auf den Scheiterhaufen gebracht hat. Nur knapp hat sie es mit Rowan geschafft, dem Flammenmeer zu entkommen und wieder in ihre eigene Welt zu springen. Mehr tot als lebendig versorgen Rowan und Lilys Schwester Juliet ihre Verbrennungen bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist. In dieser Zeit der Genesung knüpfen Lilian und Lily ein stärkeres Band miteinander, indem sie in die Gedankenwelt ihres anderen Ich eintauchen. Das diese Bindung zueinander gerade dann tiefgründiger wird, als beide durch die parallel laufenden Welten getrennt sind, war interessant zu beobachten, denn das mentale Band der verschiedenen Persönlichkeiten wird durch die herrschende Distanz nicht abgeschwächt, sie gewinnt vielmehr an Intensität. Lilian versucht die Beweggründe ihres Handelns zu erklären und lässt uns mit Hilfe ihrer Gedanken an furchtbaren Erlebnissen vergangener Zeit teilhaben, die ihr Tun um einiges verständlicher erscheinen lassen. Dennoch bleibt immer die Frage nach dem Wahrheitsgehalt. Auch wenn Lilian zum Ende des ersten Bands gezeigt hat, dass sich Gut und Böse nicht immer so leicht klassifizieren lassen, ist ihr Austausch der außerhalb des Aufmerksamkeitsbereichs von Rowan und ihren Freunden stattfindet nicht ganz ungefährlich.

Ich habe dir noch nicht gezeigt, worin meine Schuld liegt. Wenn du wissen willst, was mich wirklich antreibt, muss du meine Schuldgefühle verstehen. Wenn du dich wieder beruhigt hast, zeige ich dir das Schlimmste von allem. Ich zeige dir das Geheimnis, das du und ich mit ins Grab nehmen müssen.

Sowohl Lily als auch Rowan hüten Geheimnisse voreinander, die die zarten Gefühle der jungen Liebe auf eine harte Probe stellen. Rowan bringt Lily durch sein Handeln in Gefahr, doch auch wenn der Hintergrund dieser eingeschlagenen Richtung noch nicht ganz ersichtlich ist, bin ich sicher, dass noch einiges mehr dahinter steckt, als bisher für uns ersichtlich. Die Verbindung von Lily und Rowan war schon von Anfang an nicht ganz leicht, sie aus einer anderen Welt, die Lilians optisches Ebenbild ist und er, der einiges durchgemacht hat und mit Lilian eine ganz eigene Geschichte verbindet. Das hüten ihrer Geheimnisse trägt deshalb nicht gerade dazu bei, dass sich ihre Verbindung ungehemmt entwickeln kann und trotzdem kann man klar herauslesen, wie die beiden zueinander stehen.

Der Entwicklungsprozess der Charaktere hat einen großen Stellenwert in dieser Geschichte. Lily kennen wir als liebenswerten Teenager, der ihr Wohl für ihr nahestehende Menschen hinten anstellt. Ihr Dickkopf trägt dazu bei, dass sie niemals ihren Ehrgeiz verliert und sich voller Überzeugung auch für die Welt engagiert, die zu einer anderen Form eines zu Hause für sie geworden ist. Ebenso mutig steht Rowan an ihrer Seite, der mit Herzensgüte überzeugt, auch wenn ich manche seiner Entscheidungen – zumindest bisher – noch nicht richtig einordnen konnte. Ebenso verbohrt wie Lily, ergänzen die beiden sich nicht nur im Kampf um ihre Liebe, sondern ebenso im Kampf der Welten.

Ich werde mich immer um dich sorgen, Lily. Das ist mein Fluch. Wer weiß, vielleicht gehe ich ja heute Nacht drauf, bei dem Versuch dich zu beschützen. Ich sollte dich wohl besser gleich erwürgen, um mir den Stress zu ersparen.

Ein Punkt, der der Geschichte eine besondere Note verleiht, mir aber erst in vollem Ausmaß in diesem zweiten Band ersichtlich geworden ist, sind die Parallelwelten. Die Handlungsorte liegen hier ungefähr gleichgewichtig verteilt. Einerseits war es schön Charaktere die uns namentlich schon ein Begriff waren, näher kennen zu lernen, wie beispielsweise Tristan, der zuvor nur eine kleinere Rolle eingenommen hat. Auch die Sichtweise Rowans auf Lilys Welt, ohne die ständige Gefahr im Rücken war durchaus interessant. Für Lily war die magische Welt eine Reise zu dem Kern ihrer selbst, was sich allerdings stark herauskristallisiert ist, wie sehr die Menschen auf der anderen Seite auf sie und ihren Mut angewiesen sind, was den Kontrast der Nächstenliebe zwischen Lily und Lilian hervorhebt.

Neben den Protagonisten, lernen wir auch die Nebencharaktere besser kennen. Die Aussage von Liliys Mutter, dass ihre Schwester Juliet sie immer lieben wird, egal in welcher Welt sie sich auch befinden mag, hat die 17 jährige damals geerdet. Die Wesenszüge ihrer großen Schwester sind eindrucksvoll, denn ebenso wie Lily, ist auch sie selbstlos und setzt sich für andere ein. Tristan hat damals einige Minuspunkte bei mir gesammelt, einerseits wirkte er verständnisvoll und dann hat er eine Gefühllosigkeit gezeigt, die mich stark gewundert hat. Doch auch Charaktere wie Una, Breakfast und Carrick zeigen ungeahnte Seiten an sich, die den Individuen mehr tiefe verleihen, als ich vermutet habe.

Lily und ihre Freunde stellen einen eigenen Hexenzirkel auf die Beine, gerade als Lily sich von ihren Verletzungen erholt hat, werden wir von einem Abenteuer ins nächste gezogen. Was ist durch die parallel laufenden Welten alles möglich? Werden Rowan und Lily die zwischen ihnen herrschende Distanz überwinden um ihre Gefühle für einander weiter zu stärken? Wie weit sind sie bereit zu gehen um Menschen zu retten? Und wie weit würde ich mich selber aufgeben um denen, die mir am Herzen liegen eine Zukunft in ihrem Sinne zu ermöglichen?

Charaktere:

Lily ist mutig, wächst über sich hinaus, akzeptiert ihre magische Seite und verwendet diese dafür um Gutes zu tun. Ganz nach dem Motto: Aus großer Kraft, folgt große Verantwortung. Aufgeben ist für sie keine Option.

Lilian - ihr Handeln zu durchleuchten ist wesentlich schwieriger. Sie zeigt Seiten von sich, die ihr Handeln durchdachter erscheinen lassen und trotzdem bleibt eine gewisse Skepsis zurück. Mit der Reise in eine furchtbare Vergangenheit zeigt sie uns, warum sie zu der jungen Frau geworden ist, die sie überwiegend verkörpert.

Schreibstil:

Die erste Hälfte des Buches ist durch die Entwicklung der Charaktere geprägt, bei denen insbesondere den Nebencharakteren eine eindrucksvolle Tiefe verliehen wird. Obwohl mir die Vielfalt dieser Individuen sehr gut gefallen hat, so war der Spannungspegel doch sehr niedrig, weshalb sich dieser Teil des Buches ein wenig gezogen hat.

Josephine Angelini hat mit "Everflame - Feuerprobe" einen Grundstein gelegt, der hier in umfänglicher Ausarbeit Einzug findet. Nicht jedes Handeln, dass sich uns nicht gleich erschließt oder nachvollziehbar ist, kann man als schlecht bezeichnen. Ebenso zeigt sie uns neue Dimensionen die eine Einordnung in Gut und Böse nicht leicht gestalten und mich sehr beeindruckt hat. Lilian scheint eine Mischung aus beidem zu sein, deren Absichten nun besser nachvollziehbar sind und man als Leser dennoch eine gewisse Skepsis beibehält. Ein tolles, von der Autorin geschaffenes Bild, das ich eifrig aufgesogen habe.

Diese Geschichte ist facettenreich und sprachlich sehr gut verpackt. Bereits bekannte und neu hinzugekommene Charaktere begleiten uns auf dieser spannende Reise, die mich in der zweiten Hälfte wieder in den für die Autorin bekannten Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen hat.

Aus Sicht des allwissenden Erzählers wird das Geschehen betrachtet. Eine Perspektive die ich persönlich weniger mag, da mir in vielen Situationen immer die persönlichere Ebene fehlt. Man wart immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren und hat nicht die gleiche Bindung zu ihnen, als wenn man in ihre Gedankenwelt eintauchen könnte.