Cover:
Das Cover ist mal etwas anderes. Bevor ich die Geschichte gelesen habe, fand ich das Cover zwar wunderschön, doch bisweilen nichtssagend. Nachdem ich das Buch gelesen habe interpretiere ich viel mehr hinein. Die Siefenblasen sehe ich als Symbol dafür an, wie schnell etwas schönes enden kann. Die Straße, dass man nicht weiß wohin einen der Weg führt. Schlicht und doch vielsagend <3
Meinung:
Den Hype, den viele um Prominente machen, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich kann man einen Schauspieler gut finden, doch wenn es dazu übergeht zur Schnappatmung zu neigen, hysterisch zu werden und in Ohnmacht zu fallen, wenn man ihm mal gegenüber steht, ist das definitiv zu viel des Guten, schließlich "verliebt" man sich in die Person die er spielt, da man den Menschen dahinter gar nicht kennt. Eben das ist der Grund, warum Jack Eversea einsam ist, obwohl er von so vielen Fans umlagert wird. Den Beschreibungen zu folge sieht Jack wirklich toll aus, doch wie vielen gut aussehenden Männern läuft man jeden Tag in der Innenstadt über den Weg oder im Bus? Denen rennt man auch nicht kreischend hinterher. Warum? Sie sind nicht in den Medien. Was auch wieder veranschaulicht, das einem weniger an dem Menschen gelegen ist, als an seinem Status.
Keri wirkt in meinen Augen auf Jack gerade deshalb so interessant, weil sie sich nicht auf ihn stürzt und ein Autogramm verlangt. Erstmal weist sie ihn mit Elan auf sein unhöfliches Verhalten hin und macht dabei deutlich, dass sie sehr wohl weiß, wenn sie da gerade vor sich hat. Keri Ann schwärmt zwar auch heimlich für den jungen Schauspieler doch ist es bei ihr ein ausgewogenes Maß, sie lässt ihm seinen Freiraum und zeigt Interesse an seiner Person, etwas was Jack viel zu wenig erfährt selbst von seiner eigenen Familie.
Aber um die Wahrheit zu sagen, kein Junge, den ich kannte, entsprach der Fantasiegestalt, die ich mir aus den vielen Romanfiguren erschaffen hatte. Und mit weniger würde ich mich nicht zufrieden geben.
Das Pfichtbewusstsein von Jack kostet ihm im Verlauf des Buches eine Menge. Er ist gutherzig, doch dadurch auch zu leichtgläubig und spielt den Menschen, die sein Vertrauen missbrauchen, in die Hände.
Obwohl Jack aufgrund seiner Berühmtheit nicht abgehoben wirkt, hat er doch manchmal seine Anwandlungen in denen er unnahbar scheint, jedoch viel mehr um Keri ein Lächeln zu entlocken.
>>[...] Und du vergisst nach und nach, wer du tief innen bist und wie du dich fühlst und was du tun willst und wie du eigentlich reagieren würdest.<<
Jack und Keri haben an einer schlimmen Vergangenheit zu knabbern. Beide waren mir von Anfang an sympathisch, doch einen näheren Bezug zu Jack habe ich erst bekommen, als ich mich durch die Schilderung seiner Vergangenheit, in ihn hineinversetzen und sein jetziges Verhalten besser nachvollziehen konnte. Den Zwiespalt seiner Gefühle zu Keri und dem Wissen das sein Aufenthalt in Butler Cove nicht lange währt, verweigert er sich seinen Gefühlen nachzugeben. Einerseits sind seine Beweggründe ehrenhaft, doch andererseits sollte er auch auf die Entscheidungsfähigkeit von Keri vertrauen.
Keris Bruder hatte bisher nur eine kleine Rolle in dem Buch eingenommen, ich hoffe aber, dass wir von ihm noch ein bisschen mehr erfahren. Wie er sich um seine Schwester sorgt fand ich sehr schön. Allerdings war sein handeln, so gut es auch immer gemeint war, nicht immer vorteilhaft für das Selbstbewusstsein seiner Schwester. In gewissen Bereichen hat Keri so zu wenig Erfahrungen gesammelt und reagiert daher schneller auf Jacks Ausstrahlung.
Keri wird durch ihren Bruder, die Erinnerungen an ihre Familie und ihre Freunde immer daran erinnert, wer sie wirklich ist. Schafft es Jack auch, sein wahres Ich wieder zu finden?
Charaktere:
Keri Ann möchte das Haus ihrer Familie nicht aufgeben. Jede Menge Arbeit und Kraft steckt sie in die Renovierung und hält sich dadurch selber in Butler Cove gefangen. Sie möchte aus diesem Nest ausbrechen und gleichzeitig nicht die vertraute Umgebung verlieren.
Jack ist einsam, obwohl er von Fans belagert wird. Wenigstens ein paar Leuten, mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet, glaubt er vertrauen zu können. Doch wie ehrlich diese wirklich sind, erkennt er erst, als er das einzig positive in seinem Leben aufgegeben hat.
Schreibstil:
Natasha Boyd hat mir eine schlaflose Nacht bereitet, denn ich konnte und wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere wirken sehr authentisch und sind dabei noch von Witz und Charm geprägt. Gespickt mit Spannung, Liebe, Freundschaft im richtigem Maß dosiert, ergibt das Buch einen mitreißenden Pageturner.