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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2021

Herzergreifend, bezaubernd und märchenhaft

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Kyle hat seine große Liebe Kim bei einem Autounfall verloren. In einem Strudel aus Trauer und Schuldgefühlen versucht er kaum noch sich zurück ins Leben zu kämpfen auch wenn jeder neue Schritt ihm offenbart, ...

Kyle hat seine große Liebe Kim bei einem Autounfall verloren. In einem Strudel aus Trauer und Schuldgefühlen versucht er kaum noch sich zurück ins Leben zu kämpfen auch wenn jeder neue Schritt ihm offenbart, dass nicht alles so war wie er es geglaubt hatte. Dann trifft er Marley. Ein Mädchen, das ebenfalls mit einem großen Verlust kämpft. Doch können sie beide tatsächlich einen Neuanfang wagen? Unerwartet wird beider Leben erneut auf den Kopf gestellt.

Ein packender Liebesroman mit Gänsehautfaktor! Die sympathischen Protagonisten erobern sofort das Leserherz. Tragische Szenen, bei denen einem die Tränen kommen, wechseln mit bezaubernden Szenen, die einen mit glänzenden Augen die Seiten verschlingen lassen. Und sobald man geglaubt hat, dass man wüsste wie es weitergeht wird man völlig aus der Bahn geworfen und zittert mit angehaltenem Atem, der nächsten Seite entgegen.

Der Schluss war mir dann allerdings etwas zu viel des Guten. Den märchenhaften Charakter des Buches habe ich geliebt, doch hier wurde mir dann übertrieben. Es bleibt ein Riss in der so positiven Leseerfahrung.

Es bleiben 4 ½ Sterne für eine unglaublich fesselnde Lektüre. Die märchenhaften Züge und unerwarteten Wendungen machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Die Kontrolle über unser Denken

Payback
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Das Informationszeitalter hat uns überwältigt. Gerne wird selbstgefällig betont, dass die „Alten“ einfach den Anschluss verloren haben und nicht mal mit einem Mobiltelefon umgehen können. Gerne werden ...

Das Informationszeitalter hat uns überwältigt. Gerne wird selbstgefällig betont, dass die „Alten“ einfach den Anschluss verloren haben und nicht mal mit einem Mobiltelefon umgehen können. Gerne werden diejenigen als altmodische Hinterwäldler verlacht, die dem Internet kritisch gegenüberstehen und von Facebook und Multitasking nichts halten. Frank Schirrmacher zeigt auf wie falsch die beiden Ansichten sind und was die Informationsflut wirklich mit unserem Denken und Handeln anrichtet – ja, wie es die Kontrolle über unser Leben entreißt. Es geht ihm bei Weitem nicht um Verteufelung eines neuen Mediums. Es geht nicht um die Abschaffung von Computer und Internet. Es geht um eine kritische und sachlich fundierte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Gefahren der Informationsflut.

Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich mit der Geschichte und den bisher zu spürenden Konsequenzen und Erkenntnissen der Entwicklung des Computers. Gänsehaut und Aha-Momente sind garantiert. Obwohl das Buch mittlerweile über 12 Jahre alt ist, hat es an Aktualität nichts eingebüßt. Im Gegenteil. Manche Vorhersage hat sich bereits erfüllt, manche Erkenntnis ist mittlerweile gefestigt. Das Buch macht bewusst wie blauäugig wir trotz alles Wissens immer noch mit dem Computer umgehen und wie selbstgefällig wir heute noch über Menschen hinweggehen, die nicht jeden Trend mitmachen, obwohl sie genau betrachtet sogar recht haben.

Manche Sätze des Buches zergehen geradezu auf der Zunge: Multitasking ist der zum Scheitern verurteilte Versuch des Menschen, selbst zum Computer zu werden." Manche Sätze des Buches zergehen geradezu auf der Zunge. Ich bin gespannt, welche Lösungsstrategien aufgezeigt werden.

Ganze Abschnitte möchte man auswendig lernen. Erst im letzten Drittel geht es allerdings um Bewältigungsstrategien. Was muss ich ändern? Wie gehe ich bewusst mit dem Medium um? Hier hätte mir allerdings mehr Input gewünscht. Ich hatte das Gefühl auch hier mit zu vielen Geschichten drumherum versorgt zu werden, statt mich darauf zu konzentrieren worauf ich jetzt tatsächlich achten muss.

Im Gegensatz zu anderen Büchern über Technik und Computer gerät dieses hier nicht so schnell in Gefahr zu veralten. Im Gegenteil. Das Thema bleibt aktuell. Ein fesselndes Plädoyer für einen neuen Blick auf und bewussten Umgang mit dem Computer und Internet. In den wesentlichen Punkten zeitlos.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Die Fliege war Schuld

Love Crash - Der Traum vom Neubeginn
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Es war für Julie Liebe auf den ersten Blick, doch Luca scheint keinen Wert auf Bekanntschaften irgendeiner Art zu legen. Trotzdem kreuzen sich ihre Wege immer wieder, gleichgültig wie sehr Luca versucht, ...

Es war für Julie Liebe auf den ersten Blick, doch Luca scheint keinen Wert auf Bekanntschaften irgendeiner Art zu legen. Trotzdem kreuzen sich ihre Wege immer wieder, gleichgültig wie sehr Luca versucht, das zu verhindern. Während Julie noch versucht herauszufinden, warum sich Luca so verschanzt, droht sie sich in der High Society der New Yorker Universität selbst zu verlieren.

Der Auftakt zu Andreas Suchaneks Liebesromanzyklus‘. Als begeisterter Leser seiner Fantasy, Science Fiction und Kriminalromane, musste ich auch hier einen Blick riskieren und habe jetzt eine weitere Reihe im Regal, bei der ich auf die Fortsetzung lauere. So völlig anders als das, was ich bisher von ihm kenne und doch auch wieder nicht. Meisterhaft versteht er es auch hier ein perfides Schicksalsnetz zu spinnen, bei dem wir gerade mal den ersten Faden in der Hand halten. Wer Suchanek kennt weiß, dass da noch einiges kommen wird. Cliffhanger und Lieblingscharaktere, absurde Szenen und überwältigende Tragödien, abstoßende Charaktere und hinreißende Lieblingsfiguren - alle Extreme und alles dazwischen, darin ist er großartig und auch in „Love Crash“ realisiert er dieses Tempo.

Ich denke, es gibt noch ein bisschen Luft nach oben, deswegen 4 ½ Sterne, doch ich zweifle nicht daran, dass schon der nächste Band die 5 Sterne erreicht. Hier kam mir Julies Entwicklung ein bisschen inkonsequent vor. Eine Weile ging es in eine Richtung, die so gar nicht zu ihr passte. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung! Andreas Suchanek gehört zu meinen Lieblingsautoren und hat es auch mit der Liebesgeschichte geschafft mich zu begeistern.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Ein interessanter neuer Blick wie der Hund zum Hund wurde

Der Hund und sein Mensch
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Eiszeitmenschen, die aus dem Wolf den Hund züchteten – ein Bild, das sich wohl jedem, der sich schon mal mit der Entwicklungsgeschichte des Hundes auseinandergesetzt hat eingeprägt hat. Josef H. Reichholf ...

Eiszeitmenschen, die aus dem Wolf den Hund züchteten – ein Bild, das sich wohl jedem, der sich schon mal mit der Entwicklungsgeschichte des Hundes auseinandergesetzt hat eingeprägt hat. Josef H. Reichholf beginnt mit dieser These und weist dann nach, dass es sich so einfach nicht zugetragen haben kann. Knochenfunde, Züchtungserfahrungen und Forschungsergebnisse der Zoologie widersprechen der märchenhaften Schöpfungsgeschichte und eröffnen dafür ein spannendes, komplexes und noch lange nicht umfassend erkundetes Forschungsfeld.

Josef H. Reichholf schafft es wissenschaftlich fundiert, verständlich und sehr interessant einen weiten Bogen zu spannen, der nicht nur die Entwicklung von Wolf und Hund abdeckt, sondern so ganz nebenher die Menschheitsgeschichte abhandelt, sowie die Entwicklung der Tierwelt in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Menschen – seit er aus Afrika seinen Siegeszug um die Welt begann. Angereichert um persönliche Erfahrungen als Hundebesitzer, die ihm auch als Wissenschaftler einen völlig neuen Blick auf den Forschungsgegenstand eröffneten.

Toll geschrieben und sehr informativ bietet dieses Buch einen großartigen Einblick in ein interessantes Forschungsfeld, das noch viele Überraschungen bereithält. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, dass der persönliche Erfahrungsbericht zugunsten der wissenschaftlichen Fakten reduziert worden wäre. Trotzdem langweilt das Buch auf keiner Seite!

4 ½ Sterne für ein schönes Sachbuch, das Lust macht, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Josef H. Reichholf hat eine unnachahmliche Art Sachbücher spannend und kurzweilig zu gestalten und dabei niemals banal zu werden.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Schwiegermutteralarm

Katzenjammer
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Herkules ist rundum glücklich. Sein Frauchen Carolin ist bei Marc und seiner Tochter Luisa eingezogen und endlich sind sie eine große glückliche Familie. Als dann auch noch Marcs Mutter dazu kommt, die ...

Herkules ist rundum glücklich. Sein Frauchen Carolin ist bei Marc und seiner Tochter Luisa eingezogen und endlich sind sie eine große glückliche Familie. Als dann auch noch Marcs Mutter dazu kommt, die täglich für den glücklichen Hund kocht, kann es gar nicht besser werden. Komisch nur, dass Carolin sich darüber nicht richtig freut. Und was hat ein Kleiderschrank eigentlich an sich, dass Menschen bei ihm immer wieder zu streiten anfangen? Da kann nur Kater Beck helfen, der die Mysterien der Menschen kennt. Doch als Herkules sein Herz an die bildschöne Golden Retriever Hündin Cherie verliert, ist auch der Kater ratlos. Ob ein Dackelterrier-Mix bei dieser Traumfrau wirklich eine Chance hat?

Der zweite Band rund um Herkules und sein chaotisches Menschenrudel. Die menschlichen Beziehungsprobleme aus Dackelsicht sind wirklich komisch und als der Kleine sich dann ausgerechnet in den Golden Retriever verliebt ist das Chaos perfekt. Es gibt immer wieder etwas zu lachen bei den turbulenten Ereignissen. Allerdings nervt Marcs Mutter wahnsinnig. Sie soll das typische Schwiegermonster sein, das ist schon klar, aber dass sie die Geschlechterrollen der 50er Jahre ins 21. Jahrhundert reproduzieren will, macht die Geschichte wirklich anstrengend. Die Glaubwürdigkeit will ich gar nicht abstreiten, aber die Lesefreude blieb bei mir auf jeden Fall auf der Strecke.

Ein schöner zweiter Band, der wieder großartig unterhält, trotz des Wermutstropfens. Nahtlos wird hier die Geschichte des niedlichen Dackelmixes und des altklugen Katers weitererzählt. Mehr als ein Liebesroman!

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