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Veröffentlicht am 10.03.2021

„Eine süße, romantische Geschichte zum Seele baumeln lassen.“

Booklove
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Worum es in der Geschichte geht:
Emma ist 14 Jahre und lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater über dessen Buchhandlung. In der letzten Woche der Sommerferien hilft sie ihm dort aus. In dieser Woche findet ...

Worum es in der Geschichte geht:
Emma ist 14 Jahre und lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater über dessen Buchhandlung. In der letzten Woche der Sommerferien hilft sie ihm dort aus. In dieser Woche findet überraschend eine Lesung der beliebten Autorin der „Mitternacht Trilogie“ statt. Emma kann dieser romantischen Schnulze so gar nicht abgewinnen.
Sie mag keine kitschigen, romantischen Romane und glaubt auch nicht daran das Amors Pfeil einem mir nichts dir nichts treffen kann.
Am Abend der Lesung geht es in der Buchhandlung mysteriös zu. Ein fremder, älterer Herr, ein Zeitloch + Bücher, die mit ihr sprechen sind dabei noch nicht einmal das ungewöhnlichste. Richtig verwirrend ist Vinzenz – eine Romanfigur aus der „Mitternachts Trilogie“ - die plötzlich, aus dem Buch schlüpft und vor ihr steht. Das bringt ihr junges Leben, samt ihrem Herz erst richtig durcheinander. Die Frage ist, wie wird sie den bösen Buben, der sich an sie gekettet hat wieder los?

Zur Geschichte:
Die Geschichte wird aus Emmas Sicht in der Ich-Form erzählt. Man begegnet ihr kurz bevor die Sommerferien zu Ende gehen + begleitet sie durch die nächsten, turbulenten Tage. Direkt zu Anfang kann man sich schon ein sehr gutes Bilde der 14 Jährigen Emma machen, wie sie denkt, was sie mag + nicht mag, man lernt die beste Freundin – Leo – kennen und steigt so Stück für Stück in die Handlung ein.
Ab der „Mitternachts“ Lesung wird es dann rasant für die Protagonistin, eine Überraschung folgt der nächsten und es gibt sehr viel für Emma womit sie dann zurecht kommen muss, dabei kommt sie auf wirklich interessante Ideen + bringt den Leser mit ihrer trockenen und schlagfertigen Art oft zu lachen.
Die Erzählung nimmt oft unerwartete Wendung und auch einige der Charaktere sorgen – besonders zum Ende hin – für Staunen.
Daphne Mahr hat viele neue + fantasievolle Ideen eingearbeitet, wie zum Beispiel die Geschichte in der Geschichte oder wie Vinzenz es schafft aus dem Buch zu kommen. Das alles ist sehr gut und verständlich erklärt und lässt keine Fragen oder Ungereimtheiten offen.
Die zarte Liebesgeschichte zwischen Emma und Vinzenz ist sehr süß und dem jungen Alter der beiden entsprechend umgesetzt und erzählt.
Für Spannung sorgt ein mysteriöser, älterer Herr, ein uraltes Buch und die Tatsache das es nicht sicher ist wie es für Emma und Vinz ausgehen wird.
Die Handlung ist fantastisch ausgedacht, geheimnisvoll, rasant, turbulent und spannend. In den letzten Kapiteln zeiht die Spannung sehr an und zum Ende sage ich nichts, denn das würde spoilern :)

Die Charaktere:
Emma, ist ein absolut sympathischer Charakter, sie ist witzig, schlagfertig, hat den Kopf voll Fantasien und kommt auf die tollten Ideen. Trotzdem hat sie mit ihren 14 Jahren doch auch eine gewisse charakterliche Reife und ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Sie ist ein bisschen tollpatschig, verletzt sich öfter mal, was wahrscheinlich ihrer rasanten Art geschuldet ist, aber das macht sie noch liebenswürdiger.
Vinzenz, mochte ich ebenfalls von Anfang an. Er ist höflich, zuvorkommend und kein so schlimmer Bösewicht, wie erwartet. Mit seiner charmanten Art lässt er Mädchenherzen höher schlagen und angesichts seines „Endes“ in der „Mitternachts Trilogie“ konnte ich sehr gut nachvollziehen warum er den „Textsprung“ gewagt hat.

Emma und Vinzenz zarte Liebesgeschichte entwickelt sich mit Hindernissen, stetig und natürlich. Die emotionalen „Up and Downs“, die Emma durch macht waren authentisch und sehr gut beschrieben. Die Unsicherheit der ersten Liebe, das kribbeln im Bauch und die Freude darüber waren echt + lebendig.

Alle anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, echt und kamen in der Erzählung nicht zu kurz, so dass ich mir von jedem ein Bild machen konnte. Einige haben mich überrascht und andere – wie zum Beispiel Leo – hätte ich auch gern zu Freundin. Jeder von ihnen hat der Geschichte Leben eingehaucht und somit ein großes Ganzes geschaffen.

Schreibstil / Lesefluss:
Daphne Mahr schreibt sehr flüssig, lebendig und anschaulich. Sie transportiert Atmosphäre + Gefühle – ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und habe bis zuletzt mit Emma und Vinz mitgefiebert. Das Emma 14 Jahre ist hat sie durch ihre Schreibweise perfekt rüber gebracht, locker und in einem jugendlichen Sprachstil hat das für mich den Charakter Emma abgerundet.
Die Kapitel sind nicht zu lange, die Sätze nicht ausschweifend, so dass ein Lesesog entsteht und das Buch sich sehr flott lesen lässt.

Meine Meinung:
Auf „Booklove – Ausversehen buchverliebt“ habe ich mich riesig gefreut. Das Cover ist wunderschön, edel + lässt Raum für die eigene Fantasie. Der einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht + ich musste – Dank Emma – schon auf den ersten Seiten lachen.
Die Idee eine Buchfigur in die Realität zu schicken, um dort das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen fand ich klasse. Das war neu für mich, auch eine Geschichte in deiner Geschichte zu erzählen fand ich einen spannenden Ansatz.
Emma + Vinz sind zwei wundervolle Charaktere, die ich beide von Anfang an mochte. Emma ist witzig, schlagfertig, sehr Ideenreich und doch für ihre 14 Jahre auch charakterlich reif. Vinz ist charmant, zuvorkommen, nicht so böse wie erwartet + höflich. Kein Wunder das er Emma den Kopf verdreht. Die Handlung ist fantasiereich, spannend, turbulent und hat auch Emotionale Momente, besonders für Emma, die ja hier ihre erste große Liebe erlebt. Die Zarte Liebesgeschichte der beiden war süß, altersentsprechend und schön erzählt. Mir hat das rasante Ende besonders gut gefallen, hier zieht die Spannung richtig an, es gibt einige unerwartete Wendung – in Handlung + Charaktere – die so nicht vorhersehbar waren. Das hat mich richtig Nerven gekostet, ich war nur noch am mitfiebern und hoffen. Das Ende …. dazu sage ich nichts, das würde spoilern.
„Booklove“ ist für mich ein absolutes Wohlfühl Buch, ich habe gelacht, habe mitgefiebert und konnte mich in die Geschichte fallen lassen. Obwohl das Lesealter mit 12 – 14 Jahren angegeben ist, ist es auch eine Geschichte für Erwachsene, ich fand es schön mich, durch Emmas Augen, zurück zu erinnern wie denn meine erste große Liebe war und wie ich mich dabei gefühlt habe. Absolute Leseempfehlung! Dieses Buch ist durch und durch positiv und lädt dazu ein abzuschalten + die Seele baumeln zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine spannende Geschichte über den menschlichen Selbsterhaltungstrieb.

Todeslieder
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„Todeslieder“ von Nina Rudt gehört zu den Büchern, deren Cover mich etwas irritiert hat. Ich folge Nina schon lange auf Instagram und hatte das Buch, eben wegen des auffälligen Covers immer wieder auf ...

„Todeslieder“ von Nina Rudt gehört zu den Büchern, deren Cover mich etwas irritiert hat. Ich folge Nina schon lange auf Instagram und hatte das Buch, eben wegen des auffälligen Covers immer wieder auf dem Schirm, allerdings dachte ich es sein ein Krimi. Hätte ich mal den Klappentext etwas früher und genauer gelesen, denn ihr Debütroman ist eine fantastische Mischung aus Fantasy und Science Fiction.

Worum es in der Geschichte geht:
Im Jahr 2197 – 300 Jahre nach dem 3. Weltkrieg – leben die Menschen mit einer künstlichen Sonne und es haben sich Zusammenschlüsse mehrere Städte gebildet. Ikar liegt im ehemaligen Amerika, hat 50 Millionen Einwohner und wird von Präsident Lawn regiert. Ivy, die Tochter des Präsidenten, wächst beschützt und behütet auf, rebelliert aber gern gegen ihren viel beschäftigten Vater. Als ihr kleine Schwester entführen wird bricht für Ivy eine Welt zusammen und sie nimmt die Suche nach ihr, gemeinsam mit dem französischen Diplomaten Chevalier, selbst in die Hand. Dabei erfährt sie gut gehütete Geheimnisse und gerät zwischen die Fronten eines schon lange, im Untergrund, tobenden Krieges. Für Ivy ändert sich damit alles und sie schwebt mehr als einmal in tödlicher Gefahr. Hinzu kommt das es in ihrer Lage schwer ist zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und so mancher sich als etwas ganz anderes entpuppt als es den Anschein hat.

Zur Geschichte:
Die Geschichte wird aus Ivys Sicht erzählt und gleich zu Anfang bekommt man einen sehr guten Eindruck der futuristischen Welt, die sehr gut beschrieben ist. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, die im wesentlichen wieder gibt worum es gehen wird.
Ikar ist in Klassen eingeteilt, für jede davon gibt es eine Tätowierung, die anzeigt in welche Schichte der jeweilige Mensch gehört. Hier geht es von Reich über Arbeiter bis zur Armut. Auch das wird sehr anschaulich anhand der verschiedenen Stadtbezirke beschrieben.
Im Laufe der Evolution haben sich die sogenannten Todenweber entwickelt, die mit ihrer Musik andere Menschen manipulieren, hypnotisieren und sogar töten können. Diese Menschen werden gefürchtet und geächtet, sind aus der Gesellschaft ausgetossen und gelten als vogelfrei. Es besteht ein Konflikt zwischen Todenwebern, die ihre Menschenrecht zurück fordern + Rebellen, die am liebsten alle von ihnen tot sehen wollen.
Die Handlung ist spannend aufgebaut und man wird Stück für Stück an Ivys Seite in den Konflikt hinein geführt. Lernt dabei Ivy, Chevalier und Jared kennen, die sich bereits in Kapitel 3 zusammenfinden und sich gemeinsam auf die Suche nach der kleinen Schwester machen. Durch die Verschiedenen Parteien und vielen Charaktere ist die Handlung sehr komplex, aufregend und zieht von Seite zu Seite mehr an.
Themen wie Machtgier, Politik, Angst vorm Anderssein, Verrat, Misstrauen, Hass bestimmen den Kern der Geschichte. Aber auch ein zartes Schwärmerei und Zusammenhalt findet sich in der Erzählung wieder. Stellenweise gibt es brutale Szenen und es wird auch mal geflucht. Besonders zum Schluss hin wird es sehr actionreich und das Ende ist traurig, überraschend, aber sehr passend.

Die Charaktere:
Die Charaktere waren sehr gut beschrieben und hatten Tiefe, ihr Handeln war durch und durch menschlich. Dadurch das jeder von „seiner Sache“ überzeugt ist, ist es schwer zu sagen das einer davon gut oder böse ist, denn jeder handelt in voller Überzeugung das Richtige für sein eigenes Überleben und Fortbestehen zu tun.
Obwohl es ein Fantasy Roman ist handeln die Menschen darin sehr real nach dem Motto: „Fressen oder gefressen werden.“ Die Taten sind nicht abwegig und spiegeln die Angst der Betroffenen wieder.
Ivy als Hauptprotagonistin hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen rebellisch, tapfer, vielleicht manchmal etwas kopflos und voreilig, aber auch das hat perfekt zu ihrem Alter gepasst. Die Schwärmerei für Chevalier war sehr gut eingeflochten und glaubwürdig erzählt.
Auch alle anderen Charaktere sind bei mir angekommen und ich mochte das Zusammenspiel untereinander. Sehr gut hat mir gefallen, das etwas fragwürdigere Personen mich im Laufe der Geschichte für sich gewinnen konnten.

Schreibstil / Lesefluss:
Nina Rudt schreibt sehr flüssig und anschaulich. Ich konnte mir alles perfekt vorstellen, Atmosphäre + Gefühle kamen bei mir an.
Die Welt mit ihren futuristischen Elementen war sehr bildlich, fantasiereich, lebendig und in die Zukunft gesehen nicht unvorstellbar.
Die gewählte Sprach war perfekt und hat zu jedem der Charakter e gepasst und ihnen Leben eingehaucht.
Die Kapitel waren nicht zu lang + durch die Geschichte zieht sich ein roter Faden, der einem immer tiefer in das Geschehen zieht. An manchen Stellen waren mir die Szenenwechsel zwar zu schnell, und ich hatte das Gefühl hier fehlen ein bis zwei Seiten, aber meinen Lesefluss hat das nicht gestört.

Meine Meinung:
Nina Rudt's Debütroman „Todeslieder“ fand ich klasse. Eine perfekte und neue Mischung aus Fantasy, Dystopie und Science Fiction. Die Welt in ihrem Aufbau, mit ihren futuristischen Elementen war sehr gut + vorstellbar beschrieben. Die Todenweber waren komplett neu für mich und die Idee hat mir – auch wenn ich kurz gebraucht habe, um es zu verstehen – sehr gut gefallen. Die Handlung war spannend, aufregend, hat mich teilweise ergriffen und regt zum nachdenken an.
Es war schwer eine Seite zu wählen, weil die Charaktere aus vollster Überzeugung für ihre Sache einstehen, wenn auch oft mit fragwürdigen Methoden und Taten. Es gab im Grunde kein Gut oder Böse, weil eben jeder versucht sich selbst zu schützen und sein Fortbestehen zu sicheren. Die Welt mag futuristisch und die Todenweber der Fantasie entsprungen sein, aber der Kern der Handlung hat etwas durchaus reales: Politik, Macht, Angst Fremdenhass sind nur ein paar Themen worum es geht.
Der Schreibstil war lebendig, anschaulich und detailliert, so dass ich mir alles super vorstellen konnte und sehr schnell in die Geschichte und in meinen Lesefluss gefunden habe. Die Sprache für jeden einzelnen Charakter war sehr gut gewählt und hat den letzten Schliff gegeben. Vom Ende war ich echt ergriffen, es war traurig und auch irgendwie ungerecht :( aber auf jeden Fall passend. Absolute Leseempfehlung für alle die mal eine neue Welt entdecken wollen und gerne Geschichten lesen, die einen inneren Zwiespalt auslösen.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Pan hat einen Plan und versucht die Welt zu retten.

Pandora Stone - Morgen kommt vielleicht nie mehr
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Nach dem ersten und zweiten Band der Pandora Stone Reihe von Barry Jonsberg konnte ich es kaum erwarten das Finale zu lesen. Pandora hat in den vorigen beiden Teilen so viel erlebt, so viele Geheimnisse ...

Nach dem ersten und zweiten Band der Pandora Stone Reihe von Barry Jonsberg konnte ich es kaum erwarten das Finale zu lesen. Pandora hat in den vorigen beiden Teilen so viel erlebt, so viele Geheimnisse kamen zu Tage und trotzdem war das Ende überhaupt nicht vorhersehbar für mich – es hätte in jede Richtung gehen können und der Autor hat es auch im letzten Band bis zum Schluss spannend gemacht.
Diese Rezension wird nicht wahnsinnig lang, einfach weil ich schon so viel zur Reihe geschrieben habe + auch ein bisschen Angst habe zu spoilern, wenn ich jetzt zu ausführlich werde.

Worum es in der Geschichte geht: (Achtung Spoiler!)
Pandora fängt, nachdem sie so nah am Ziel war und endlich ihre schlimmste Vermutung bestätigt bekommen hat, wieder bei Null an. Doch dieses mal läuft ihr die Zeit davon. Drei Monate – so lange dauert es bis dsas Virus, das Pan in die Welt getragen hat, sich aktiviert. Sehr wenig Zeit, um Jen – die von nichts mehr weiß – und den Rest ihrer Teams von der Wahrheit zu überzeugen und sie auf ihre Seite zu ziehen, damit sie ihr helfen die Welt zu retten. Viel zu tun, wenig Zeit und eine recht aussichtslose Lage. Doch Pan hat einen Plan, zugegeben einen Plan der nicht richtig ausgereift ist, aber sie glaubt an sich + an ihr Team und stürzt sich in neue Gefahren.

Meine Meinung:
Die Pandora Stone Trilogie ist eine der besten dystopischen Reihen, die ich jemals gelesen habe. Super aufgebaut und perfekt strukturiert. Auch der letzte Teil war fantastisch + schließt mit einem passenden, nicht aus der Luft gegriffenen oder übertriebenen Superhelden Ende ab. Es war spannend, aufregend und lebendig erzählt, wie Pans Plan gestalt annimmt und umgesetzt wird. Nach wie vor bleibt aber Jen mein absoluter Lieblingscharakter, auch in diesem Teil war sie mit ihrer herrlich ehrlichen + nüchternen Art erfrischend und hat mich oft zum schmunzeln gebracht. Wer + warum hinter der Akademie steckt habe ich bis zuletzt nicht vermutet + war sehr überrascht, vor allem die Beweggründe der Person waren ziemlich irre. Barry Jonsberg hat eine sehr fesselnde Trilogie über Realität, Fiktion, Freundschaft und den Glauben an sich selbst geschaffen. Vor allem hat er aber die Frage behandelt, was wohl passiert, wenn ein zutiefst verletzter Mensch sich eine neue Spezies schaffen will und zum Pech der Menschheit auch noch das Geld und die Macht dazu hat.
Für alle Fans dystopischer Reihen, die gerne mit rätseln, einen flotten Schreibstil und viele verschiedene Charakter, mit Stärken und Schwächen mögen, gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Schaurig, traurig und zum nachdenken.

Todessamen
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Hinweis: Am Anfang und am Ende des Buches gibt es einen Triggerhinweis. Themen wie Mobbing, suizidale Gedanken und Tod werden im Buch angesprochen. Ich hatte keine Probleme damit, aber nicht jeder Mensch ...

Hinweis: Am Anfang und am Ende des Buches gibt es einen Triggerhinweis. Themen wie Mobbing, suizidale Gedanken und Tod werden im Buch angesprochen. Ich hatte keine Probleme damit, aber nicht jeder Mensch ist gleich.


Worum es in der Geschichte geht:
Jessie lebt in Grubingen, ein verschlafener Ort, der auf keiner Karte zu finden ist. Wer hier geboren ist, verlässt Grubingen in der Regel nicht. Mit 5 Jahren verlor sie ihre Eltern und hat nach Jahren im Heim jetzt ihre erste eigene Wohnung. Jessie ist ängstlich, unsicher und scheu. Menschen sind ihr aufgrund der anstrengenden Zeit im Heim zu wider. Ihre einzige Freundin ist Jenny, doch auch Jenny zieht nur selbstsüchtigen Nutzen aus ihr.
Jessie hat eine ausgeprägte Fantasie, liebt „Alice im Wunderland“ und verliert sich oft in ihren Tag(alb)träumen. Eines Tages – auf dem Weg ins Dorf – kommt sie am unheimlichen Grubinger Forst vorbei, dort trifft sie auf einen lang vergessenen „Freund“ aus ihrer Kindheit, Sam eröffnet ihr eine ganz neue Welt, eine Welt hinter einem Portal. Es ist wunderschön dort, sie fühlt sich das erste mal in ihrem Leben wohl, doch dieses Gefühl soll nicht lange anhalten, denn in dieser Welt lauert das Böse + Jessie soll Sam helfen es aufzuhalten.

Zur Geschichte:
Die Geschichte beginnt mit einem von Jessies Albträumen und wird aus verschiedenen Perspektiven – aber hauptsächlich aus Jessies – von einem Erzähler erzählt.
Die Handlung spielt in Grubingen, einem unheimlichen Ort, mit einem schaurigen Wald. Schon die ersten Seiten vermitteln einen guten Eindruck der Umgebung und ihrer Menschen, die darin leben. Im laufe der Story lernt man Jenny – Jessies Freundin – kennen und durch einen Rückblick ins Jahr 1347 Bruder Heinrich – einen Glaubensbruder mit speziellen Methoden und einer unstillbaren Neugier nach dem Leben.

Grubingen und sein Wald sind ein unheimlicher Schauplatz, die Atmosphäre ist düster und drückend. Die Welt hinter dem Portal ist sehr schön erdacht und beschrieben. Fremde Wesen, Fauna und eine andere Sprache grenzen sie deutlich ab. Auf den ersten Blick ein ruhiger, friedlicher Ort.

Der Fokus der Erzählung liegt auf Jessie, auf ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten und ihren negativen Gedankenströmen, die sie – fast – nicht in den Griff bekommen kann. Es wird sehr deutlich beschrieben was in ihr vorgeht, wie verzweifelt und traurig sie ist. Die Rückblicke auf ihre Vergangenheit geben Aufschluss darüber, warum sie Menschen meidet.

Die Handlung selbst ist schaurig, ein bisschen blutig, traurig, düster und regt zu nachdenken an. Nicole Siemer setzt sich mit vielen negativen Eigenschaften der Menschheit auseinander und baut sie in Jessies Reise ein.
Alles ist gut durchdacht und beschrieben, ein Erzählstrang führt in den nächsten, so dass am Ende ein großes Ganzes entsteht. Todessamen ist auf seine ganz eigene Art spannend und fesselnd. Gegen Ende gibt es ein paar Stellen, die nichts für schwache Nerven sind und noch eine Wendung, die vieles erklärt und den großen Plan enttarnt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und lässt keine Fragen offen.

Die Charaktere:
Jessie ist eine junge Frau, das Leben hat es nicht besonders gut mit ihr gemeint. Mit 5 Jahen verlor sie beide Elternteile bei einem Verkehrsunfall und lebte im Waisenhaus. Dort wurde ihr, aufgrund ihrer lebhaften Fantasie und ihres scheinbaren „anders Seins“ die Kindheit zur Hölle gemacht. Sie wurde verspottet und von den anderen Kindern gemobbt. Daraus entwickelten sich Aggressionsprobleme, eine Abneigung gegen Menschen und ein Hang zur Realitätsflucht. Außerdem schlägt sie sich seit dem tagtäglich mit einer negativen Gedankenschleife herum, die große Ängste in ihr auslöst und so jeden Tag zu einer neuen Herausforderung macht.
Ich mochte Jessie, konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und habe sie verstanden. Jessie ist das Beispiel einer gebrochenen Kinderseele, sie zeigt auf wie es einem jungen Menschen ergeht, wenn er weder Liebe noch Verständnis erfährt und wie weitreichend die Folgen im späteren Leben für diesen Menschen sind.
Nach „AKUMA“ habe ich nichts anders als echte Charaktere von Nicole Siemer erwartet und genau das hat sie auch in „Todessamen“ wieder geschafft. Es ist nicht alles Glitzer und Glamour, die tiefen Abgründe der Seele fasst sie wie keine andere in Wort und transportiert sie zu ihrem Leser.
Jenny, Sam und Heinrich wurden ebenfalls sehr gut beschreiben, ich konnte sie verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Schreibstil und Lesefluss:
Wie schon mit „AKUMA“ hat sie mich auch dieses mal wieder mit ihrem fantastischen Schreibstil überzeugt. Sie schreibt lebendig, tiefsinnig, anschaulich, Atmosphäre und Emotionen werden transportiert.
In kurzen Sätzen bringt sie treffend auf den Punkt was sie erzählen möchte. Das Buch liest sich locker und flüssig, ist an keiner Stelle verwirrend oder langatmig. Ich konnte mir alles und jeden super gut vorstellen.

Meine Meinung:
„Todessamen“ ist traurig, düster und schaurig. Die Geschichte hat ihre ganz eigene Art von Spannung, ist tiefgründig und enthält eine Botschaft: „Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt gute + weniger gute Menschen. Mit den einen kommst du besser klar, als mit den anderen. Wir unterliegen einem ständigen Wandel + Vergeben bringt uns nicht um, es macht uns stärker.“
Das ist es was bei mir angekommen ist, nachdem ich mit Jessie diese Reise ins Land hinter das Portal gemacht habe. Nicole Siemer spricht in ihrer Geschichte Gedanken und Gefühle an wie Hass, Wut, Einsamkeit, Verzweiflung, aber auch Hoffnung und Vergebung. Mich hat vor allem Jessie berührt, ich konnte es fühlen was sie durchmacht, aber ich konnte auch Sams Verhalten nachvollziehen und ihn verstehen. Manche Stellen – besonders gegen Ende (Sams Geschichte) sind nicht für schwache Nerven, ansonsten lässt sich das Buch super flüssig lesen. Es ist bildhaft, lebendig und fesselnd geschrieben. Am Anfang und am Ende des Buches gibt es einen Trigger Hinweis, mich persönlich hat es nicht betroffen, aber nicht jeder Mensch ist gleich. Ich finde das immer sehr Verantwortungsvoll.
Die Geschichte war klasse und deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung für alle die Spannung in tiefgründigen Themen und echten, verletzlichen Charakteren suchen.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

„Der zweite Teil geht genauso spannend weiter wie Band 1 geendet hat. “

Pandora Stone - Gestern ist noch nicht vorbei
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Worum es in der Geschichte geht: (Ich fasse mich hier kurz, um nicht zu viel zu verraten :) )
Pandora und ihre kleine Gruppe sind zurück von der Inselmission. In der Akademie angekommen lassen sie einige ...

Worum es in der Geschichte geht: (Ich fasse mich hier kurz, um nicht zu viel zu verraten :) )
Pandora und ihre kleine Gruppe sind zurück von der Inselmission. In der Akademie angekommen lassen sie einige Fragen und Erkenntnisse, die sie gewonnen hat nicht mehr los. Gemeinsam mit einer neuen Verbündeten beginnt sie zu ermitteln und plant eine waghalsige Flucht, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Pan trainiert hart und wächst dabei über sich hinaus, um mit all dem was auf sie zukommt zurecht zu kommen. Die kleine Gruppe, die erst zueinander gefunden hat droht an Pandora's Geheimniskrämerei zu zerbrechen. Die Frage ist weiterhin: Was ist Realität und was ist Fiktion?

Zur Geschichte:
Die Erzählung beginnt mit einem Prolog, der kurz wiedergibt was Pan in Band 1 erlebt hat. Es wird wieder von einem Erzähler aus Pans Sicht geschildert.
Direkt von Anfang an wird es spannend. Die kleine Gruppe hat so viele Fragen und versucht heraus zu finden warum sie auf die Inselmission geschickt wurden.
Je weiter die Geschichte voran schreitet umso packender wird sie und umso mehr Fragen tun sich erst einmal auf.
Pans Fähigkeiten bauen sich aus und überraschend ist welche Verbündetet sich an ihre Seite stellt – wenn auch nicht von Pans Theorie überzeugt – bekommt sie von dieser Seite einen riesigen Vertrauensvorschuss. Denn nicht jeder vertraut Pan und auch sie selbst zweifelt zwischendurch an ihren Vermutungen, doch lässt sie sich von ihren Selbstzweifeln und der Verunsicherung von Seiten der Akademie nicht ausbremsen.
Im Fokus stehen Pans Entwicklung und die neue Freundschaft zur ihrer Verbündenden und natürlich eine spektakuläre Flucht. Die Geschichte ist wieder sehr spannend, aufregend, sehr gut durchdacht und aufgebaut. Im Laufe der Erzählung werden Hintergründe zur Akademie klar, die auch helfen die Charaktere besser zu verstehen. Das Ende ist mitreißend und lüftet endlich die Pläne der Akademie. Viele fragen, die im Raum standen werden aufgelöst, um den Leser dann – danke neuem Cliffhanger – mit offenem Mund und staunen zurück zulassen.

Die Charaktere:
Wie schon im ersten Band sind die Charaktere perfekt ausgearbeitet + umgesetzt. Wobei der Fokus auf Pan und Jen liegt. Beide machen einen riesigen Entwicklungsschritt.
Ganz besonders hat mich Jen überrascht. In diesem Teil erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, was enorm dabei hilft sie besser zu verstehen. Sie ist ein Adrenalin Junkie, aber auch erfrischend ehrlich und direkt. Sie treibt Pan mit ihrer Unbekümmertheit an, und sorgt dafür das sie über ihre Grenzen hinaus geht, Jen tut Pan sehr gut.
Pan trainiert, ihren Geist wie auch ihren Körper, sehr hart. Diese Entwicklung fand ich sehr wichtig, sonst wäre das was im Buch geschieht unglaubwürdig geesen. Aber sie schwankt auch und sie hat keine angenehme Zeit an der Akademie, sie zweifelt an sich, ihren Vermutungen und all das Ungewisse macht sie fertig.
Die Tatsache von allen anderen als seelisch labil abgestempelt zu werden macht die Sache nicht leichter. Trotzdem gibt sie nicht auf.

Schreibstil und Lesefluss:
Auch dieser Band ist fantastisch geschrieben. Er lässt sich leicht, locker und sehr flüssig lesen. Gefühle, Umgebung und Atmosphäre transportiert Barry Jonsberg in einfachen, jugendlicher Sprache, passend zu seinen Charakteren. Seine Story reisst einem mit. Ich konnte das Buch kaum beiseite legen und habe es in wenigen Tagen durchgelesen.

Meine Meinung:
Wow! Was für ein genialer zweiter Band der „Pandora Stone“ Reihe. Ich habe angefangen zu lesen und dann konnte ich nicht mehr aufhören. Es war spannend, mitreißend + abenteuerlich. Pan + Jen sind ein tolles Gespann und vor allem die deutliche Entwicklung der beiden fand ich klasse. Ich war gefesselt vom Verlauf der Story und davon was die Zwei alles tun um zu flüchten. Besonders Jen hat es mir in diesem Teil angetan, sie ist herrlich direkt und erfrischend ehrlich - ich musste oft schmunzeln :) Mein Verdacht, den ich nach Band 1 hatte, hat sich bestätigt. Doch Barry Jonsberg hat noch einen drauf gesetzt. Was tatsächlich hinter der Akademie steckt hat mich schockiert, damit hätte ich niemals gerechnet. Ich bin extrem begeistert und freue mich jetzt auf den dritten und letzten Band der Trilogie. Ich muss unbedingt wissen wie es ausgeht. Klare Leseempfehlung, die Reihe ist fantastisch!

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