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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2021

Fesselnd bis zum Schluss

Dreieinhalb Stunden
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Innerhalb von dreieinhalb Stunden müssen die Insassen des Zuges entscheiden: steigen sie aus oder fahren sie in die DDR, wo gerade eine Mauer gebaut wird?

Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf ...

Innerhalb von dreieinhalb Stunden müssen die Insassen des Zuges entscheiden: steigen sie aus oder fahren sie in die DDR, wo gerade eine Mauer gebaut wird?

Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Bis jetzt habe ich schon einige DDR-Bücher gelesen, aber noch nie ging es explizit um die Frage, ob man in der DDR leben will oder nicht. Bei vielen Menschen im Zug stand natürlich Familie und Heimat gegen den Aspekt der Freiheit. Das Buch konzentriert sich auch nicht nur auf eine Person, sondern enthält mehrere Perspektiven von unterschiedlichen Personen. Dadurch wird der Entscheidungsprozess sehr in den Vordergrund gerückt und gezeigt, dass es nicht immer EINE richtige Entscheidung gibt, sondern das jeder für sich entscheiden muss, was SEINE richtige Entscheidung ist. Daher fand ich den Aufbau wirklich sehr gelungen! Die einzelnen Figuren waren authentisch, wobei man trotz der häufig wechselnden Perspektiven genug Zeit hatte, jede Person ausreichend kennenzulernen. Der Schreibstil ist eher schlicht gehalten, ist gleichzeitig aber sehr fesselnd und somit bin ich nur so durch die Geschichte geflogen. Die Spannung wurde bis zum Schluss aufrecht gehalten!

FAZIT: Ein sehr empfehlenswertes Buch, das den Entscheidungsprozess in den Vordergrund rückt und trotz der zahlreichen Perspektiven authentische Figuren vermitteln!

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Veröffentlicht am 07.07.2021

TOP - sowohl für Anfänge wie für Geübte!

Magic Fermentation
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Das Erste, das mir in den Sinn kam, als ich das Buch sah: "Wow, das ist ja ganz schön dick. So viel gibt es über Fermentation zu wissen?"

Tatsächlich. Auf den knapp 300 Seiten findet man nicht nur 150 ...

Das Erste, das mir in den Sinn kam, als ich das Buch sah: "Wow, das ist ja ganz schön dick. So viel gibt es über Fermentation zu wissen?"

Tatsächlich. Auf den knapp 300 Seiten findet man nicht nur 150 verschiedene Rezepte, sondern auch ganz viel Basis- und Hintergrundwissen zu den Grundlagen, der Geschichte, den Zutaten und den Utensilien der Fermentation. Selbst als kompletter Neueinsteiger fühlt man sich daher in diesem Buch gleich wohl. Die einzelnen Schritte sind gut und ausführlich erklärt und immer kommt der kecke Charme der beiden Autoren durch. Schon das Inhaltsverzeichnis verspricht eine gute Gliederung der einzelnen Themen und diese zieht sich auch durch das ganze Buch. Hier muss man wirklich nicht suchen, sondern nur finden.

Die Rezepte sind sehr ausgewogen. Man findet aus allen Bereichen viele detailierte Rezepte, die genau beschreiben, was zu tun ist. Neben den typischen Fermentationsgerichten wie Joghurt, Sauerteigbrot, eingelegtes Gemüse und Kimchi gibt es auch ausgefallene Rezepte wie selbstgemachter Mozzarella oder eingelegte Wassermelone. Außerdem geben die Autoren auch immer wieder Anstoß, selbst kreativ zu werden und einfach mal ganz mutig etwas auszuprobieren. Man wird somit von ihrer Begeisterung für die Fermentation förmlich angesteckt.


FAZIT: Ein tolles Kochbuch, dass Lust aufs Nachkochen und Ausprobieren macht! Es bekommt auf jeden Fall einen Ehrenplatz in meinem Kochbuchregal!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Toller Roman!

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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Das Buch wird aus der Sicht von Zelda erzieht. Aufgrund von einem Fetalem Alkoholproblem, erlebt sie Welt ein wenig anders als die anderen. Andere mögen sie vielleicht als seltsam beschreiben, doch dabei ...

Das Buch wird aus der Sicht von Zelda erzieht. Aufgrund von einem Fetalem Alkoholproblem, erlebt sie Welt ein wenig anders als die anderen. Andere mögen sie vielleicht als seltsam beschreiben, doch dabei ist die junge Dame vielmehr besonders. Besonders kreativ, besonders emotional und besonders wild. Denn Zeldas große Vorbilder sind Wikinger! Als Leser kann man gar nicht anders als Zelda ins Herz zu schließen. Tapfer kämpft sie sich durch all die Herausforderungen, die das Leben leider so mit sich bringen: die Probleme ihres Bruders, der in dubiose Geschäfte verwickelt ist, Herzschmerz und der Weg in die Selbstständigkeit.

Beim Lesen musste ich mehrmals schmunzeln, weil der Autor Zeldas Leben so lebhaft schildert und mit ihr wirklich eine tolle Protagonistin erschaffen hat. Der flotte Schreibstil passt perfekt zur Geschichte und die Seiten fliegen nur so dahin. Für mich war das Buch leider viel zu schnell vorbei, aber es bleibt mir auf jeden Fall gut in Erinnerung!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Aufwühlend!

Genug
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In dem Buch geht es um eine junge Frau, die nach dem Schulabschluss in eine Essstörung rutscht und im Roman wird ihr Kampf mit der Magersucht geschildert.

Dies geschieht zum Einen durch Einblicke in ...

In dem Buch geht es um eine junge Frau, die nach dem Schulabschluss in eine Essstörung rutscht und im Roman wird ihr Kampf mit der Magersucht geschildert.

Dies geschieht zum Einen durch Einblicke in das Leben der Protagonistin und zum anderen durch Arztberichte. Die Einstreuung der Arztberichte und -protokolle hat mir sehr gefallen, da dadurch ein sehr interessanter Effekt entstand. Man kam der Frau durch ihre privaten Perspektiven sehr nahe und erlebte ihre Gefühlswelt, wodurch eine sehr intime Atmosphäre entstand, welche dann durch die sehr klinisch und strukturierten Arztbriefe durchbrochen wurde, sodass man eine gewisse Distanz einnahm. In diesen Kapiteln wurde die Frau mehr zu einer "Patienten mit Diagnose" als ein Individuum. Man könnte den Roman also nicht nur als eine aufwühlende Geschichte über Magersucht lesen oder das verzweifelte Ringen einer Frau, die Oberhand in ihrem Leben zurückzugewinnen, sondern auch als eine Kritik daran, wie man Menschen mit psychischen Problemen betrachtet und wie schnell diese einen Stempel aufgedrückt bekommen, sodass sie zu einer von vielen Akten werden.

Abgesehen von den sehr strukturierten und formal gebundenen Arztprotokollen sind die anderen Kapitel sehr intensiv und der poetische Schreibstil der Autorin tritt wunderbar hervor. Er ist gleichzeitig auch kraftvoll, weshalb man als Leserin mitgerissen wird. Mich hat die Geschichte jedenfalls sehr betroffen gemacht!

Rundum kann ich das Buch wirklich nur empfehlen! Meiner Meinung nach liegt großes schriftstellerisches Geschick dahinter und die behandelte Thematik ist düster aber wichtig, da es leider zu viele Betroffene gibt!

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Erschütternd!

Kim Jiyoung, geboren 1982
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In diesem Buch erzählt die Autorin Cho Nam-Joo die Geschichte von Kim Jiyoung. Dabei zeigt sie auf, mit welchen Problemen und Hindernissen sich eine Frau in Südkorea gegenübersieht, sowohl was familiäre ...

In diesem Buch erzählt die Autorin Cho Nam-Joo die Geschichte von Kim Jiyoung. Dabei zeigt sie auf, mit welchen Problemen und Hindernissen sich eine Frau in Südkorea gegenübersieht, sowohl was familiäre Pflichten wie auch die Karriere und die Schullaufbahn betrifft und wie Mädchen und junge Frauen in der koreanischen Kultur behandelt werden.

Die Geschichte ist sehr schlicht erzählt, wobei ich sie trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, als sehr gefühlvoll empfand und schnell Zugang zur Protagonistin und ihrer Schwester fand. Die Beschreibung ihres Lebens, insbesondere ihrer Kindheit, hat mich sehr erschrocken. Die Autorin beleuchtet in ihrer Geschichte sehr kritisch den Stand der Frauen und dessen offensichtliche Diskriminierung in der koreanischen Kultur. Interessant fand ich, dass im Buch in den Fußnoten auch auf offizielle Statistiken verweist, welche die Aussagen in der fiktionalen Geschichte belegen. Mich hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt und mir einen neuen Aspekt der koreanischen Kultur gezeigt, mit dem ich mich bislang noch gar nicht auseinandergesetzt habe. Es ist erschreckend zu sehen, dass in einer so fortschrittlichen Industrienation wie Korea eine derartige Diskrimination noch zum Alltag gehört.

FAZIT: Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, da es sich um einen gefühlvollen, erschreckenden Roman handelt, der gleichzeitig einen guten Einblick in das Leben und Leiden einer koreanischen Frau gibt. Es ist ein Buch über das man sprechen möchte und das viele Gedanken mit auf den Weg gibt!

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