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Veröffentlicht am 14.05.2020

Idyllischer Mord

Kloster, Mord und Dolce Vita - Folge 02
0

"Kloster, Mord und Dolce Vita" lässt mich von der Toskana träumen. Kaum zu glauben, dass sich in dem kleinen Dorf Santa Caterina die Morde häufen.
Ich konnte bei diesem Hörbuch super abschalten und mich ...

"Kloster, Mord und Dolce Vita" lässt mich von der Toskana träumen. Kaum zu glauben, dass sich in dem kleinen Dorf Santa Caterina die Morde häufen.
Ich konnte bei diesem Hörbuch super abschalten und mich in das idyllische Örtchen Santa Caterina träumen. Die Stimme der Sprecherin Chris Nonnast hat mich sehr entspannt. Gleichzeitig hat sie Höhen und Tiefen genutzt, um die verschiedenen Personen mit ihrer Stimme zu charakterisieren. Das hat mir sehr gut gefallen. Schwester Isabella und Carabiniere Matteo waren mir total symphatisch. Ich habe sie gerne auf ihren Ermittlungen begleitet. Durch die schöne Atmosphäre und das alltägliche Drumherum in Santa Caterina fehlte mir an manchen Stellen die Spannung und der Nervenkitzel. Für mich war daher sowohl Fall 1 und Fall 2 ein "Wohlfühl"-Krimi.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Spannendes Thema, aber erzählerisch ausbaufähig

Der Riss
6

Irgendetwas Merkwürdiges spielt sich im ewigen Eis ab. Deshalb soll Vulkanologin Antonia Rauwolf herausfinden, ob die neu entdeckten Vulkane ausbrechen könnten. Sollte das der Fall sein, hätte das katastrophale ...

Irgendetwas Merkwürdiges spielt sich im ewigen Eis ab. Deshalb soll Vulkanologin Antonia Rauwolf herausfinden, ob die neu entdeckten Vulkane ausbrechen könnten. Sollte das der Fall sein, hätte das katastrophale Folgen fürs Weltklima. Doch in der Antarktis geht Antonia nicht nur den Vulkanen auf den Grund, sondern auch dem Verschwinden ihres Bruders. Denn der ist nach einem Forschungsausflug verschwunden, ebenso sein Kollege. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf Ungeheuerliches: Im ewigen Eis finden illegale Bohrungen statt.

Tja, was soll ich sagen? Nach dem Klappentext und dem überaus gelungenen Cover hatte ich mich auf einen atmosphärischen Wissenschaftsthriller gefreut. Leider konnte Thilo Winter mich nicht überzeugen. Zugegeben: Das Thema ist hochaktuell, spannend und muss zunehmend ins Bewusstsein der Menschen getragen werden. Denn wir haben nur eine Erde, die es zu schützen gilt. Und ehrlich gesagt kommt es mir so vor, als wäre das einzig und allein die Intention des Autors gewesen. Die Charaktere sind leider nicht plastisch genug ausgearbeitet, sodass sie wenig authentisch und teilweise überzogen wirken. An einigen Stellen überfrachtet der Autor sein Werk mit Fakten und Wissen rund um die Antarktis, dies hätte charmanter Stück für Stück in die Geschichte eingearbeitet werden können. Damit ist die Story zeitweise zäh, an anderen Stellen jedoch so voller Actionszenen, dass es irgendwie inszeniert und wenig realistisch wirkt.

Als Journalist bringt Winter viel Wissen in seine Story ein. Das zeigt sich auch noch einmal im Nachwort des Autors. Dennoch hat mir an einigen Ecken das Erzählerische gefehlt. Winter konnte hingegen die Atmosphäre im ewigen Eis und auf der Forschungsstation lebhaft skizzieren und motiviert dazu, sich mit den knappen Ressourcen dieser Welt intensiver zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Verworrene (Liebes-)Geschichte

Die vier Gezeiten
1

Der Roman startet mit einem spannenden Tagebucheintrag von Wanda, in dem sie beschreibt, wie sie für immer ins Meer geht. Dann kommt die eigentliche Problemstellung von Die vier Gezeiten: Helen kommt nach ...

Der Roman startet mit einem spannenden Tagebucheintrag von Wanda, in dem sie beschreibt, wie sie für immer ins Meer geht. Dann kommt die eigentliche Problemstellung von Die vier Gezeiten: Helen kommt nach Juist und sucht ihre leibliche Mutter. Im Laufe der Geschichte verfolgt der Leser Helen bei der Suche nach ihrer Mutter. Leider rückt diese Geschichte durch die vielen tragischen Familienerlebnisse und Rückblenden in den Hintergrund. Erst auf den letzten vierzig Seiten erfährt der Leser sehr rasch abgehandelt, wer denn nun eigentlich Helens Mutter ist.

Sehr stark sind die szenischen Erzählungen in diesem Buch. Ich habe förmlich den Wind um meine Nase streichen gespürt und das Meeresrauschen gehört. Diese sehr erlebbare Sprache in Die vier Gezeiten zeigte sich auch den Rückblenden von Adda und Johanne. Für mich waren aber genau diese verschiedenen Rückblicke und die vielen Charaktere – mit teilweise sehr ähnlichen Namen – oft ein wenig verwirrend, sodass ich mich nicht voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Gleichzeitig empfand ich die Familiengeschichte der Kießlings zu dramatisch, um wahr zu sein. Die Schicksalsschläge waren sehr geballt und gleichzeitig innerhalb der Familie auch sehr ähnlich und trotzdem wurden sie von allen Familienmitgliedern weitesgehend totgeschwiegen. Das wirkte auf mich als Leserin leider nicht authentisch.

Insgesamt hat der Roman in mir absolutes Fernweh geweckt. Wie gerne wünsche ich mich in diesem Moment nach Juist. Auf der anderen Seite konnte mich Anne Prettin mit der Dramaturgie der Geschichte nicht richtig überzeugen. Ich hätte mir weniger, aber dafür nahbarere Charaktere gewünscht, die ein bisschen weniger Drama erleben.

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